Die Diskrepanz zwischen Recht und Rechtswirklichkeit ist ein Merkmal nicht nur, aber insbesondere von Entwicklungsländern. Katrin Merhof analysiert diese Diskrepanz anhand des Beispiels des kolumbianischen Arbeitsrechts und dessen Umsetzung in der Blumenindustrie. Sie setzt sich mit der tatsächlichen Situation von Gewerkschaften und Leiharbeitern auseinander, betrachtet Lohnsituation, Arbeitszeiten und Gesundheitsschutz und behandelt insbesondere die Lage der Arbeitnehmerinnen. Bestehen Schutzlücken, stellt die Autorin dar, inwieweit diese auf die Rechtslage oder ein Umsetzungsdefizit zurückgeführt werden können. Dabei nimmt sie auch die Rolle relevanter völkerrechtlicher Verträge, verfassungsrechtlicher Vorgaben und der Rechtsprechung des Verfassungsgerichts im Bereich sozialer Rechte in den Blick. Außerdem zeichnet sie nach, welche nationalen und internationalen Akteure die Ausgestaltung des Rechts und damit auch die Situation der Arbeitnehmer in der Blumenindustrie beeinflusst haben.
Geboren 1981; Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg i.B. und Barcelona; Referendariat in Berlin und Phnom Penh; Promotionsstudium in Konstanz und Gießen mit Forschungsaufenthalt in Bogotá; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
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