Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Recht, Note: 2,3, Leuphana Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
'Belastungsneutralität der unterschiedlichen Rechtsformen', so heißt zunächst
das Ziel des Gesetzgebers in der Begründung zur Einführung einer Begünstigung
für nicht entnommene Gewinne für Personenunternehmen im Zuge der Unternehmensteuerreform 2008. Derzeit unterliegen Gewinne von Personenunternehmen im Gegensatz zu Kapitalgesellschaften keiner doppelten Besteuerung, da nicht unterschieden wird, ob Gewinne im Unternehmen verbleiben oder für private Zwecke entnommen werden. Mit der Einführung des § 34a EStG hat der Gesetzgeber nun einen Versuch unternommen, die Gewinneinkünfte von ertragsstarken im internationalen Wettbewerb stehenden Personenunternehmen in vergleichbarer Weise wie das Einkommen einer Kapitalgesellschaft tariflich zu belasten.
Weiterhin soll aber auch die Investitionsfähigkeit der Personenunternehmen durch
Bildung von Eigenkapital erhöht werden. Mittelfristig wird dadurch die Fremdkapitalquote der Unternehmen nachhaltig gesenkt, was gleichzeitig einen besseren Insolvenzschutz in Krisenzeiten bewirkt.
Mit dem im Zuge der Unternehmensteuerreform 2008 neu eingeführten § 34a EStG hat sich der Gesetzgeber für eine in die Einkommensteuer integrierte Lösung
entschieden. Die Einführung einer einheitlichen Unternehmensteuer, wie sie
die Stiftung Marktwirtschaft vorgeschlagen hatte, wurde verworfen. Stattdessen
greift der Entwurf des UntStRefG 2008 fast vollständig auf das vom Wissenschaftlichen Beirat des Fachbereichs Steuern bei der Ernst & Young AG entwickelte T-Modell zurück. Einfluss nahmen auch die von Fechner/Lethaus erstellte Tarifrücklage sowie die Untersuchungen zum Rücklagenmodell im Rahmen der Unternehmensteuerreform 2000.
Aufbauend auf einer eingehenden Analyse der Begünstigung für einbehaltene
Gewinne nach § 34a EStG, wo die Tatbestände der Norm umfassend erläutert und
exemplarisch dargelegt werden, soll anhand von Steuerbelastungsvergleichen aufgezeigt werden, welche Steuerpflichtigen überhaupt von dieser neuen Regelung
profitieren.
Da § 34a EStG eine Prognose über die zukünftige unternehmerische aber grundsätzlich ungewisse Entwicklung voraussetzt, sollten bereits im Vorhinein Maßnahmen ergriffen werden, die den Worst-Case-Fall, die Nachversteuerung, möglichst lange aufschieben beziehungsweise vermeiden. Zu diesem Zweck werden
denkbare Entnahmestrategien entwickelt. Zudem wird auf weitere Gestaltungsansätze eingegangen, die sich nun aus der Einführung des § 34a EStG ergeben.[...]
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