Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Universität zu Köln (Humanwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Pädagogische Anthropologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit behandelt den Tod in einem pädagogischen Kontext. Anhand von Senecas und Montaignes 'Todeskonzepte' wird der Umgang mit dem Sterben und dem Tod verdeutlicht. Der Autor vertritt die These, dass beide Konzepte einen therapeutischen Charakter besitzen. Der Tod löst bei vielen Menschen in der westlichen Welt ein Unbehagen aus. Alleine die Vorstellung zu sterben - und nie mehr aufzuwachen - ist für ein Teil der Menschen im 21. Jahrhundert ein quälender Gedanke, der gerne verdrängt wird. Der Tod ist in unserer heutigen (Medien-)Gesellschaft einerseits noch stark tabuisiert1, andererseits - und das ist das Paradoxe - ist er in den Medien allgegenwärtig, d.h. wir werden ständig mit dem (fiktiven oder realen) Tod anderer, Fremder, konfrontiert (z.B. in Filmen, in Nachrichten). Dieser Tod als Sekundärerfahrung ersetzt zunehmend den Tod als Primärerfahrung, d.h. die unmittelbare Erfahrung mit dem Tod. Die Einstellung zum Tod und zum Sterben wird in jeder Epoche vom Zeitgeist, den kulturellen Einflüssen, beeinflusst und bestimmt. Während der Tod in der Antike und im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein - aufgrund der geringeren Lebenserwartung der Menschen früher und dem höheren Todesrisiko2 - für die Menschen sehr viel gegenwärtiger und bedrohlicher war, ist der Tod heute ein Tabu-Thema und das Sterben findet normalerweise im Krankenhaus statt. Noch im 19. Jahrhundert, als es große und mehr-generationale Familien gab, war das Sterben sehr oft eine Familienangelegenheit, das v.a. zuhause stattfand und die Familienmitglieder samt Kinder einschloss.
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