Der Ungarnaufstand 1956
Eine Revolution und ihre Folgen
Autor | Paul Lendvai |
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Verlag | C. Bertelsmann |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Seitenanzahl | 321 Seiten |
ISBN | 9783641010348 |
Format | ePUB/PDF |
Kopierschutz | Wasserzeichen/DRM |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 9,99 EUR |
Historische Darstellung, politische Bewertung und persönlicher Erlebnisbericht.
Der Publizist Paul Lendvai floh 1956 nach der Niederschlagung des Ungarn-Aufstands aus seiner Heimat. 50 Jahre später blickt er zurück und erkennt die ungarische Tragödie als Ausgangspunkt für die spätere Befreiung Osteuropas.
'Der Vater wurde geohrfeigt wie ein Kind, geprügelt wie ein Pferd; in ihrer Not schlugen sie ihn auf die Nieren, dann systematisch auf den Körper.' Fast 50 Jahre nach der Niederschlagung des Ungarn-Aufstands entdeckte der ungarische Schriftsteller Péter Esterházy, dass sein Vater Fürst Esterházy, unter den Schlägen des Kadar-Regimes innerlich zerbrach. Auch für den renommierten Publizisten Paul Lendvai ist der ungarische Volksaufstand, den er hautnah erlebte, gegenwärtig. In seinem neuen Buch verbindet er seine persönliche Geschichte mit den historischen Hintergründen und den politischen Konsequenzen. Ausgehend von den eigenen Erlebnissen, ergänzt durch Berichte Überlebender, Aussagen in Geheimprozessen und anhand von Protokollen aus Partei und Regierung rekonstruiert Lendvai den Aufstand, der am 23. Oktober 1956 wie ein politisches Naturereignis das Land erfasste und das System von sowjetischer Fremdherrschaft und ungarischen Helfershelfern mit elementarer Kraft hinwegfegte. Er verfolgt den Weg des Aufstands bis zum Zusammenbruch, protokolliert die blutige Abrechnung mit Ministerpräsident Imre Nagy und allen Wegbereitern, den Rachefeldzug des Kadar-Regimes und die Folgen für den ungarischen 'Gulaschkommunismus'. Sein Fazit: Der Ungarn-Aufstand war eine historische Zäsur für das Europa des 20. Jahrhunderts. Er war die Vorhut jener Umwälzungen in Prag 1967, in Warschau 1981 und für die ungarische Grenzöffnung 1989, die zum Zusammenbruch des Ostblocks führten und das Gesicht Europas entscheidend veränderten.
Paul Lendvai, geboren in Budapest, lebt seit 1957 in Wien. Er war 22 Jahre Wiener Korrespondent der 'Financial Times', 1982 Chefredakteur der Ost- und Südosteuropa-Redaktion des ORF, von 1987 bis 1998 Intendant von Radio Österreich International. Honorarprofessor (1980) und seit 2003 Fellow des Centrum für angewandte Politikwissenschaft (München). Paul Lendvai ist Mitherausgeber und Chefredakteur der internationalen Vierteljahreszeitschrift 'Europäische Rundschau' und Leiter des TV-Europastudios des ORF. Für seine publizistischen Leitungen wurde ihm 1974 der 'Karl-Renner-Preis', 1999 der 'Axel Corti-Preis' der österreichischen Volksbildung und 2001 der 'Corvinus-Preis' des Budapester Europa Institutes verliehen. Elf vielbeachtete Sachbücher, zum Teil auch auf Englisch, Französisch und Ungarisch. 1994 'Bruno-Kreisky-Preis' für 'Zwischen Hoffnung und Ernüchterung - Reflexionen zum Wandel in Osteuropa' und 1997 Donauland-Sachbuchpreis für 'Auf schwarzen Listen - Erinnerungen eines Mitteleuropäers'. Bei C. Bertelsmann veröffentlichte er 1999 das Standardwerk 'Die Ungarn'.