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Diagnose Rheuma

Lebensqualität mit einer entzündlichen Gelenkerkrankung

AutorDaniela Loisl, Rudolf Puchner
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl141 Seiten
ISBN9783211290613
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR

Das Buch zeigt, dass es auch mit einer chronischen Erkrankung möglich ist, eine hohe Lebensqualität zu erzielen, wenn man gelernt hat, positiv mit der Krankheit umzugehen. Das Leben, der Alltag, die Beziehung und auch das Berufsleben werden nicht in Theorie beschrieben, sondern von einer seit 18 Jahren an chronischer Polyarthritis erkrankten Patientin, die mit der Diagnose 'Rheuma' leben lernen musste, unter vielen schwierigen Umwegen auch gelernt hat und heute ein sehr positives Leben führt. Der erfahrene Rheumatologe beschreibt leicht verständlich verschiedene Krankheitsbilder des rheumatischen Formenkreises, begleitet von sehr anschaulichen Fallbeispielen aus seiner langjährigen Praxis, wobei verschiedene Therapieoptionen aufgezeigt werden. Kurzbiographien berühmter Persönlichkeiten zeigen, wie diese gelernt haben, mit ihrer schweren Krankheit umzugehen. Das Buch soll nicht nur Betroffenen Mut machen, sondern kann auch für Ärzte im Umgang mit ihren Rheumapatienten sehr hilfreich sein.

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Leseprobe
Freizeit und Sport (S. 27-28)

Wenn man am Bewegungsapparat erkrankt ist, zieht das automatisch eine Hinderung an vielen sportlichen Aktivitäten nach sich. Das heißt aber nicht, dass es unmöglich ist Sport zu betreiben, aber natürlich in beschränktem Ausmaß. Sind Knie- oder Hüftgelenke durch Arthrose oder einer arthritischen Entzündung betroffen, ist es auf keinen Fall sinnvoll die Gelenke noch mehr als nötig zu belasten. Bewegung an und für sich ist aber auch für bereits geschädigte Gelenke notwendig. Bewegung, wohlgemerkt, und nicht Belastung!

Alle Bewegungen, die abrupt durchgeführt werden, wie z. B. bei sämtlichen Lauf- und Ballsportarten, sollten vermieden werden. Dies sind u. a. Tennis, Fußball oder Volleyball. Man wird natürlich selbst sehr schnell bemerken, dass solche Bewegungen Schmerzen verursachen, auch wenn sie nicht unmittelbar auftreten. Es gibt aber unzählige Alternativsportarten, die man ausführen kann. Rad fahren, spazieren gehen oder schwimmen ist sogar sehr förderlich für die Aufrechterhaltung der Beweglichkeit. Je weniger man sich bewegt, desto mehr „rostet" man ein. Eine rheumatische Erkrankung erfordert sehr viel Mitarbeit vom Betroffenen selbst. Man darf nicht erwarten, dass man zum Arzt geht, der gibt einem ein Medikament und dann wird schon alles von alleine wieder gut werden.

Eine konsequente und ausdauernde Aktivität des Patienten selbst ist im rheumatischen Formenkreis unerlässlich! Sicher, wenn man heute an chronischer Polyarthritis (oder in moderner Form rheumatoide Arthritis bezeichnet) leidet, ist es nicht mehr möglich körperlichen Leistungssport zu betreiben. Hat man dies vielleicht jahrelang praktiziert und wird einem das durch diese Erkrankung genommen, trifft einen das natürlich umso härter. Man muss lernen umzudenken! Aber das geht nicht von heute auf morgen. Einen Ersatz für den geliebten Leistungssport zu finden fällt einem nicht leicht. Man muss sich nicht nur umstellen, man muss vor allem umdenken. Ich selbst habe sehr lange Zeit benötigt, um überhaupt zu begreifen, dass ich meinen Sport total aufgeben musste.

Welche Alternativen stehen den Betroffenen zur Verfügung?

Viele denken, mit geschädigten Gelenken ist es nicht möglich in einem Fitnesscenter Krafttraining mit Geräten zu betreiben. Aber das Gegenteil ist der Fall. Ein unerlässlicher und sehr wichtiger Punkt jedoch ist, dass man genau weiß, welche Übungen wie durchgeführt werden sollen. Vielleicht hat man die Möglichkeit, sich in einem Rehabilitations-Zentrum, das mit einer Kraftkammer ausgestattet ist, zu informieren. Fragen Sie aber nicht nur, sondern lassen Sie sich nach Möglichkeit von einem ausgebildeten Therapeuten genau erklären und zeigen, welche Übungen Sie durchführen können. Der Vorteil, mit Geräten die Muskeln aufzubauen, besteht einfach darin, dass man mit weniger oft durchgeführten Übungen mit eventuell mehr Gewicht einen effizienteren Erfolg erzielt. Außerdem kann man gezielt Muskeln aufbauen, ohne das Gelenk zu belasten. Aber wie bereits erwähnt, sollten Sie sich genau informieren, wie das Training zu erfolgen hat und welche Geräte Sie benützen sollen. Aber Sie werden sehen, dass Sie, je länger Sie solch ein Training durchhalten, einen spür- und sichtbaren Erfolg haben werden. Es ist nicht nur von Vorteil, einer sportlichen Tätigkeit nachzugehen, sondern auch eine wesentliche Entlastung für Ihre Gelenke.

Je besser die Muskulatur ist, desto weniger wird das kranke Gelenk belastet und desto mehr dadurch auch geschont. Haben Sie aber akute Schmerzen oder einen Rheumaschub, so ist es natürlich angebracht in dieser Zeit die Gelenke zu schonen und das Training zu unterbrechen. Aber der Körper signalisiert einem ohnehin, wie weit man gehen kann, nur muss man diese Signale auch erkennen und auf sie hören. Es hat keinen Sinn, Schmerzen, und sind sie auch verhältnismäßig gering, zu ignorieren. Schmerzen sind immer ein Warnhinweis des Körpers, dass etwas nicht stimmt. Im Laufe der Zeit und wenn man gelernt hat, mit seinen Problemen umzugehen, kann man selbst sehr gut abschätzen, wie weit man mit welchen sportlichen Tätigkeiten gehen kann. Man muss aber sehr wohl darauf achten, sich nicht selbst zu überfordern und schmerzliche Hinweise zu ignorieren, nur weil einem diese Aktivitäten sehr viel Spaß machen. Man bekommt die Rechnung präsentiert. Garantiert! Natürlich spielt es auch eine sehr große Rolle, wie weit Ihre Krankheit fortgeschritten ist oder an welcher rheumatischen Form Sie erkrankt sind. Schwimmen ist, und das wird jeder Arzt bestätigen, die entlastendste und schonendste Möglichkeit, den Körper fit zu halten. Vor allem aber Rückenschwimmen, da dies auch für den Rücken sehr gut ist. Im Wasser hat man auch die Möglichkeit, Turnübungen und Muskelaufbau ohne Kraftanstrengung zu tätigen. Und schwimmen kann man zu jeder Jahreszeit, ob im Freien oder im Winter in den Hallenbädern oder auch in angenehm temperierten Thermalbädern.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Einleitung10
Was ist Rheuma?11
Diagnose Rheuma – Was bedeutet das?13
Krankheitsbewältigung – Akzeptanz oder Resignation14
Wie wird mein Leben mit einer chronischen Krankheit wieder lebenswert?15
Die Selbsthilfegruppen (SHG)17
Die Österreichische Rheumaliga (ÖRL)19
Ein Erlebnis20
Gibt es den Rheumacharakter?23
Kampfansage oder Resignation27
Familien-, Ehe- und Beziehungsleben29
Die Familie29
Das Beziehungsleben32
Freizeit und Sport35
Welche Alternativen stehen den Betroffenen zur Verfügung?35
Das Arzt-Patienten-Verhältnis38
Medikamente und alternative Behandlungsmethoden41
„Wundermittel“ I44
„Wundermittel“ II45
Chirurgische Eingriffe – Operationen47
Was passiert im Krankenhaus?49
Ernährung52
Einteilung und Ursachen rheumatischer Erkrankungen55
Wie funktioniert nun ein Gelenk?56
Diagnostik rheumatischer Erkrankungen57
Die Anamnese (Krankheitsschilderung)57
Körperliche Untersuchung62
Laboruntersuchungen63
Röntgenuntersuchung66
Ultraschalluntersuchung67
Kernspintomographie (MRT = Magnetresonanztomographie)68
Drei-Phasen-Szintigraphie68
Arthroskopie68
Die verschiedenen rheumatischen Erkrankungen69
Rheumatoide Arthritis69
Spondylarthropathien79
Kollagenosen88
Gicht (Arthritis urica)90
Polymyalgia rheumatica92
Borreliose94
Degenerative Gelenkerkrankungen (Arthrosen)95
Osteoporose98
Weichteilrheumatismus100
Fibromyalgie101
Familiäres Mittelmeerfieber102
Rheumatische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen103
Die juvenilen idiopathischen Arthritiden (JIA)103
Medikamentöse Therapie rheumatischer Erkrankungen109
Medikamentöse Schmerztherapie110
Basistherapeutika115
Sysadoa (Symptomatic Slow Acting Drugs for Osteoarthritis)121
Ausblicke in die (nahe) Zukunft121
Unkonventionelle Behandlungsmethoden in der Rheumatologie121
Akupunktur122
Akupressur122
Homöopathie122
Weihrauchpräparate (Harzextrakt aus Boswellia serrata H15)123
Phytotherapie123
Rheumamittel zum Einreiben124
Rheumachirurgische Eingriffe bei entzündlichen Gelenkerkrankungen124
Synovektomie124
Endoprothetischer Gelenkersatz125
Resektionsarthroplastik126
Gelenkversteifung (Arthrodese)126
Radiosynoviorthese (RSO)127
Krankengymnastik und sportliche Betätigung127
Physikalische Therapie128
Kältetherapie128
Wärmetherapie129
Elektrotherapie129
Ernährung und Rheuma129
Eliminationsdiäten130
Supplementierungen130
Allgemeine Ernährungsempfehlungen bei entzündlichen Gelenkerkrankungen131
Rheuma und Schwangerschaft132
Berühmte Persönlichkeiten134
August Renoir135
Kathleen Turner136
Alfred Hitchcock136
James Coburn137
J. F. Kennedy138
Christiaan Barnard139
Literatur141
Sachverzeichnis142
Die Autoren145

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