Die 1000 wichtigsten Daten
der Weltgeschichte
um 3100 v. Chr. Die Sumerer, ein Volk unbekannter Herkunft, bilden im Süden Mesopotamiens – dem Land an Euphrat und Tigris – erste Stadtstaaten. Sie entwickeln mit der Keilschrift, die bald im gesamten Vorderen Orient Verbreitung findet, die erste Schrift überhaupt.
Keilschrift auf einer Tontafel (um 2400 v. Chr.).
vor 3000 v. Chr. In Europa und im Vorderen Orient wird – wahrscheinlich voneinander unabhängig – das Rad erfunden.
um 3000 v. Chr. Mit dem legendären Pharao Menes (= Narmer? oder Aha?) beginnt die überlieferte ägyptische Königsliste. Ägypten ist der erste Großstaat der Geschichte, der ganz auf Schriftlichkeit basiert. Wegen des Jenseitsglaubens seiner Bewohner entstehen hier die großartigsten Zeugnisse aller alten Kulturen, die erhalten sind.
um 2657 v. Chr. Mit dem Regierungsantritt der III. Dynastie, der u.a. Djoser (2640–2620 v. Chr.) – der Erbauer der Stufenpyramide von Sakkara – angehört, beginnt in Ägypten das Alte Reich (bis 2120 v. Chr.).
um 2589 v. Chr. Snofru (†2554 v. Chr.) begründet die IV. Dynastie in Ägypten, der unter u.a. die Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos (regieren zwischen 2554 und 2461 v. Chr.) – die Erbauer der Pyramiden von Gizeh – entstammen.
um 2370 v. Chr. Sargon der Große (†2316 v. Chr.) begründet das erste semitische Großreich in Mesopotamien, das Reich von Akkad(e). Es wird um 2190 v. Chr. durch die Gutäer zerstört.
um 2046 v. Chr. Pharao Menthotpe II. (XI. Dynastie) begründet das Mittlere Reich in Ägypten mit der Hauptstadt Theben; es erreicht unter der XII. Dynastie (1976–1794/93 v. Chr.) den Höhepunkt seiner Machtentfaltung.
um 1850 v. Chr. In Mesopotamien entsteht das Gilgameš-Epos nach älteren (sumerischen) Vorläufern als erstes Großepos der Weltliteratur in babylonischer Sprache. Seine kanonische Form als Zwölftafel-Epos erhält es jedoch erst im letzten Drittel des 2. vorchristlichen Jahrtausends.
1813 v. Chr. (bzw. nach dem Ansatz der «kurzen» Chronologie 1749 v. Chr.) Šamši-Adad I. (†1781 bzw. 1717 v. Chr.) tritt die Regierung an. Er gilt als Begründer des Assyrischen Reiches mit dem Zentrum im nördlichen Mesopotamien.
1792 v. Chr. (bzw. nach dem Ansatz der «kurzen» Chronologie 1728 v. Chr.) Hammurabi – besonders bekannt wegen seiner 1902 gefundenen Gesetzessammlung (Codex Hammurabi) – tritt die Regierung an. Unter seiner Herrschaft (bis 1750 v. Chr. bzw. 1686 v. Chr.) erreicht das Altbabylonische Reich mit dem Zentrum im zentralen Mesopotamien den Gipfel seiner Macht.
1766 v. Chr. Gemäß einer erst später fixierten Tradition tritt in China die erste archäologisch nachweisbare Dynastie (Shang) ihre bis 1122 v. Chr. andauernde Herrschaft an. In ihrer Zeit entsteht die erste chinesische Schrift.
um 1650 v. Chr. Mit dem Einfall der «großen Hyksos», die für ihre Streitwagen erstmals Speichenräder verwenden, endet das Mittlere Reich in Ägypten.
1550 v. Chr. Pharao Amose (†1525 v. Chr.), Begründer der XVIII. Dynastie – der bedeutendsten der ägyptischen Geschichte – gründet das Neue Reich.
1468 v. Chr. Der ägyptische Pharao Thutmosis III. (1479–1425 v. Chr.) besiegt bei Megiddo eine Koalition syrischer Fürsten mit dem Mitannikönig und unterwirft anschließend Syrien, Palästina und Transjordanien, die bis in das spätere 12. Jahrhundert v. Chr. unter ägyptischem Einfluss verbleiben.
um 1400 v. Chr. Aus unbekannten Gründen erlischt die minoische Kultur auf Kreta – die älteste auf Schriftlichkeit beruhende in Europa. Knossos wird zerstört.
1351 v. Chr. Pharao Amenophis IV. (=Echnaton; †1334 v. Chr.), Gemahl der Nofretete (Büste aus bemaltem Kalkstein), besteigt den Thron in Ägypten. Er führt vorübergehend einen in Gestalt der Sonne verehrten alleinigen Reichsgott (Aton) ein.
Stuckkopf (um 1350 v. Chr.) Amenophis IV. (Echnaton).
1323 v. Chr. Der junge Pharao (seit 1333) Tutanchamun stirbt. Sein fast unversehrtes Grab (als solches das einzige eines ägyptischen Herrschers) wird erst 1922 von dem britischen Archäologen Howard Carter entdeckt.
1279 v. Chr. Pharao Ramses II. (†1213 v. Chr.) – größter aller ägyptischen Herrscher – tritt die Regierung an.
nach 1250 v. Chr. Mose (Name ägyptisch) führt sein Volk aus Ägypten, empfängt die Gottesoffenbarung am Berg Sinai und erblickt, bevor er stirbt, vom Berg Nebo das Gelobte Land.
um 1200 v. Chr. Das seit dem 18. vorchristlichen Jahrhundert bestehende Hethiterreich in Kleinasien erliegt dem Ansturm der Seevölker.
um 1200 v. Chr. Die Phönizier erfinden eine neue Art der Schrift, die sich aus Buchstaben zusammensetzt.
um 1100 v. Chr. Die mykenische Kultur auf der Peloponnes erlischt, wohl infolge der Einwanderung der Dor(i)er.
1070 v. Chr. Mit Ramses XI. endet das Neue Reich in Ägypten. Das Land zerfällt danach in Kleinstaaten.
um 1004 v. Chr. David (†965 v. Chr.) begründet mit dem Königreich Israel den ersten Staat des jüdischen Volkes.
926 v. Chr. Nach dem Tod König (seit 964 v. Chr.) Salomos zerfällt das jüdische Königreich in einen Nordstaat Israel (Hauptstadt Samaria; erster König Jerobeam I.) und einen Südstaat Juda (Hauptstadt Jerusalem; erster König Rehabeam).
814/813 v. Chr. Spätere Tradition bestimmt dieses Jahr zum Gründungsdatum Karthagos durch die Phönizier.
um 800/750 v. Chr. In Griechenland wird aus dem phönizischen Alphabet die erste Buchstabenschrift Europas entwickelt, von der sich alle späteren europäischen Schriften ableiten. Etwa um diese Zeit entstehen mit der Ilias und der Odyssee, die Homer zugeschrieben werden, die ersten erhaltenen epischen Dichtungen in Europa.
776 v. Chr. Beginn der Siegerliste der Olympischen Spiele, die alle vier Jahre ausgetragen werden und entscheidend dazu beitragen, die Vorstellung von der Einheit des Griechentums ungeachtet seiner politischen Zersplitterung zu wecken. Sie werden 393 n. Chr. letztmals ausgetragen.
753 v. Chr. Nach der von Varro (†27 v. Chr.) begründeten Tradition wird in diesem Jahr Rom gegründet. Die Stadt untersteht zunächst Königen wohl etruskischer Herkunft.
722 v. Chr. Die Assyrer vernichten den jüdischen Nordstaat Israel unter König (seit 731 v. Chr.) Hosea.
612 v. Chr. Nabopolassar (626–605 v. Chr.), Begründer des Neubabylonischen Reiches, erobert die assyrische Hauptstadt Ninive. Das Assyrerreich endet bald darauf (609 v. Chr.).
um 600 v. Chr. In Lydien beginnt man, Münzen zu prägen; von dort verbreitet sich die neue Technik zunächst in den griechischen Kolonien an der Westküste Kleinasiens, später im gesamten Mittelmeerraum.
595 v. Chr. Pharao (seit 610 v. Chr.) Necho II. (XXVI. Dynastie) stirbt. Er gilt als Initiator einer ersten – im Roten Meer gestarteten – Umsegelung Afrikas durch phönizische Seefahrer und als Bauherr eines ersten Kanals vom Nil zum Roten Meer.
587 v. Chr. Der neubabylonische König Nebukadnezar II. (605–562 v. Chr.) erobert den jüdischen Südstaat unter König (seit 597 v. Chr.) Zedekia und lässt dessen Oberschicht nach Mesopotamien deportieren (Babylonische...