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Die Berufsgenese am Beispiel von Hybridberufen: Eine Empfehlung für die zukünftige Berufsgeneseforschung

AutorThomas Berger
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl52 Seiten
ISBN9783955497538
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Der Begriff des Berufes und dessen heutige Bedeutung sind aufgrund seiner mannigfaltigen Ausprägungen nur unklar definiert. Deshalb fällt es der Forschung oft schwer, Fragen zur Genese sowie dem Verschwinden von Berufsbildern zu beantworten. Vor allem die Berufs- und Innovationsforschung hat mit dieser Tatsache zu kämpfen. Dennoch gelang es in den vergangenen Jahren immer wieder, auf die wechselnden Bedingungen und die Forderungen der einzelnen Akteure im Umfeld der Berufsgenese einzugehen, und es konnten in Bezug auf die Entwicklung von Berufen Erfolge verzeichnet werden. Ein Beispiel für die aussichtsreiche Konzeption eines neuen Berufsmodells sind die sogenannten Hybridberufe, die nachstehend am Beispiel des Mechatronikers beschrieben werden. Es wird darauf eingegangen, wie und aus welchen Gründen Hybridberufe entstehen. Des Weiteren werden Zusammensetzung sowie Vor- und Nachteileteile dieser neuen Berufsbilder vor dem Hintergrund eines anspruchsgesteigerten Arbeitsmarktes thematisiert. Auf Basis der abgeleiteten Erkenntnisse wird eine Empfehlung für die zukünftige Berufsforschung abgeleitet.

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Leseprobe
Kapitel 2.1.2, Berufsgeneseforschung als Teildisziplin der Berufsforschung: Das Aufgabenfeld der Berufsforschung ist sehr umfangreich. Die mannigfaltigen Ausprägungen des Berufsforschungsbegriffs können in der vorliegenden Arbeit nicht vollständig erfasst werden. Der Autor bezieht sich deshalb auf die für die Thematik relevanten Punkte der Berufsforschung (die Berufsgeneseforschung) und stützt sich dabei auf die bereits dargestellten Vorüberlegungen. Im nachstehenden Definitionsversuch wird es deshalb vorrangig darum gehen die Schwerpunkte und Aufgaben der Berufsforschung bezüglich der Berufsgenese darzustellen und abzugrenzen. Der Begriff der Berufsforschung umfasst als Dimension zwei wesentliche Konstrukte. Dies sind zum einen der Beruf und zum anderen die Forschung. Da bereits festgestellt wurde, dass der Berufsbegriff vielschichtig, mehrdeutig und umstritten ist, (vgl. Rauner 2006, S. 105) soll im Folgenden zuerst die Forschung als Begrifflichkeit fokussiert werden, um den Auftrag und Sinn der Berufsforschung besser erfassen zu können. Unter Forschung versteht man im Allgemeinen die theoretisch-begrifflich abgeleitete und methodisch kontrollierte Erzeugung von Wissen. Darüber hinaus wird sie als die methodische Suche nach neuen Erkenntnissen sowie deren systematische Dokumentation und Veröffentlichung in Form von wissenschaftlichen Arbeiten definiert. Man unterscheidet hier die Grundlagenforschung, welche das Wissen für die angewandte Forschung liefert und die angewandte Forschung, die unter anderem als Impulsgeber für die Grundlagenforschung dient. (vgl. Hamburger 2005, S. 35ff) [...] 'Der wissenschaftliche Erkenntnisgrad nimmt von der Grundlagenforschung zur angewandten Forschung hin ab. Der Konkretisierungsgrad sowie der Praxisbezug nehmen hingegen weiter zu. Diese Trends verstärken sich in dem der Forschung nachgelagerten Prozess der Entwicklung, die ihr Wissen aus der angewandten Forschung bezieht.' (Hamburger 2005, S. 37) Bezieht man zur Definition von Berufsforschung zusätzlich die vorangestellte Definition des Berufs mit ein, wird deutlich, dass die Mannigfaltigkeit des Berufsbegriffs eine monodisziplinäre Interpretation nicht zulässt. (vgl. Rauner 2006, S. 107) Zusätzlich wird die Berufsforschung eingerahmt durch die Berufsbildungsforschung und die Berufs- und Arbeitsmarktforschung. [...] 'Da beide Seiten über erhebliche Forschungskapazitäten verfügen, wird die Berufsforschung, die nur marginal ausgestattet ist, oft eingeklemmt und steht dabei in der Gefahr, von anderen Forschungsbereichen vereinnahmt zu werden. Dies erfolgt vor allem durch die Berufsbildungsforschung, die sich traditionell mit Beruf und vor allem beruflichen Kompetenzen befasst.' (Rauner 2006, S. 107) Vor allem die universitäre Forschung zeigte, dass der Berufsforschung vor diesem Hintergrund keine spezifische Position - weder in der Berufspädagogik noch in der Arbeitswissenschaft - zugewiesen werden konnte. Deshalb befasst sich die Berufsforschung mit spezifisch ausgerichteten Themengebieten die Schwerpunktmäßig von Institutionen wie dem IAB, dem BIBB oder anderen Instituten aus dem Bereich der Bildungs-, Arbeits-, und Innovationsforschung vorgegeben werden. (vgl. Rauner 2006, S. 108) Dabei kommt ihr allgemein betrachtet vor allem die Aufgabe zu, die vielfältige Berufslandschaft zu strukturieren und transparent zu machen. (vgl. Rauner 109) Ein zentraler Schwerpunkt der Berufsforschung ist dabei die Untersuchung der berufsförmig organisierten Arbeit mit dem Ziel, [...] ' hieraus gewonnene Erkenntnisse für die Gestaltung von Berufsbildern, Curricula und beruflichen Lernens zu nutzen.'(Howe/Spöttl 2008, S. 24)
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