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Die Berufswahl von Jugendlichen und deren Bedeutung für Unternehmen: Eine Studie zum Weimarer Land und zur Stadt Weimar

AutorGuido Geib
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl80 Seiten
ISBN9783958206656
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Kleine und mittelständische Unternehmen werden zunehmend durch Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung belastet. Die notwendige Umstellung vom Stellenmarkt auf einen Bewerbermarkt geht mit dem Kampf um den eigenen Fachkräftenachwuchs einher. Gegenstand der Studie soll eine veränderte Perspektive auf die Sachlage sein, denn in einem stärker werdenden Bewerbermarkt muss auch ein verändertes Berufswahlverhalten Jugendlicher mehr Beachtung finden. Geschieht dies nicht, gehen bisher erfolgreiche Methoden und Instrumente der Personalentwicklung in ihrer Wirkung an den Interessen der Zielgruppe vorbei. Als Beispielregion wurden das Weimarer Land und die Stadt Weimar gewählt. Die Ergebnisse der Studie ermöglichen Rückschlüsse darauf, welche Aspekte der Nachwuchsgewinnung und Nachwuchsbindung zunehmend bedeutender werden.

Guido Geib (M.A.) wurde 1970 in Leinefelde/Thüringen geboren. Sein Studium an der Fachhochschule des Bundes-Fachbereich Arbeitsverwaltung in Mannheim schloss der Autor 2006 zunächst mit dem akademischen Grad Diplom-Verwaltungswirt (FH) erfolgreich ab. 201

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.4, Untersuchungsleitende Fragestellungen: Bereits seit 2005 sinkt bundesweit die Zahl der an einer betrieblichen Ausbildung interessierten Schulabgänger und wird weiter zurückgehen. Im Gegenzug steigt der Trend zur Höherqualifizierung. Dies führe dazu, dass nach Prognosen des BiBB 2030 etwa eine Million Fachkräfte mit beruflicher Ausbildung fehlen werden (vgl. Sell 2013). Ein vergleichbarer Trend lässt sich auch für den Landkreis Weimarer Land und die Stadt Weimar beobachten. Daraus ergeben sich unter Berücksichtigung der Zielsetzung der Arbeit verschiedene Fragenstellungen, wie: - Warum finden regionale Unternehmen immer weniger 'geeigneten' Fachkräftenachwuchs? - Korrespondiert der oben genannte Trend möglicherweise mit einem veränderten Berufswahlverhalten jugendlicher Berufswähler in der Region? - Von welchen Rahmenbedingungen wird das aktuelle Berufswahlverhalten beeinflusst? Wird ein verändertes Berufswahlverhalten von Unternehmen in der Region bei der Rekrutierung von Nachwuchskräften überhaupt wahrgenommen? - Gibt es Aufgabenbereiche im Unternehmen, für die ein verändertes Berufswahlverhalten jugendlicher Berufswähler in der Region von besonderer Bedeutung sind oder sein werden? 2.5, Methodik der Befragung: Zur Beantwortung der untersuchungsleitenden Fragestellungen wird ein deduktives Vorgehen gewählt. Dabei erfolgt der Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere. Aktuelle Befunde werden dafür mit den ausgewählten Berufswahltheorien verglichen. Bedingt durch die relativ große Anzahl der Teilnehmer sowie der begrenzten zeitlichen Ressourcen des Verfassers wurde von Einzelinterviews abgesehen. Eine Sekundäranalyse vorhandener Datensätze war nicht möglich, da es bisher zum Untersuchungsgegenstand keine Befunde gibt. Deshalb wurde als explorative Untersuchungsform die Befragung in Form eines anonymisierten Fragebogens gewählt. Unter Berücksichtigung der Zielstellung der Arbeit bietet dieser einen einheitlichen Referenzrahmen, der die Befragungsergebnisse vergleichbar macht. Mit dem Fragebogen werden ausgewählte Aspekte des Berufswahlprozesses untersucht. Er enthält deshalb geschlossene, skalierte und offene Fragestellungen. Mit den geschlossenen Fragestellungen werden ausgewählte Aussagen verschiedener Berufswahltheorien überprüft. Mit den skalierten Fragestellungen werden Daten über Entwicklungsprozesse erhoben. Die offenen Fragestellungen wurden gewählt, um neue, aber bisher wenig beachtete Aspekte zu identifizieren. Der Fragebogen wurde insbesondere zur Befragung von Schülern der Klassenstufe 10 an Thüringer Regelschulen konzipiert. Er soll Aussagen zum aktuellen Berufswahlverhalten jugendlicher Berufswähler in der Region Weimarer Land und der Stadt Weimar ermöglichen. Im ersten Bereich wurden Daten zur schulischen Berufswahlvorbereitung, zu schulischen Defiziten, zu eigenen Talenten und zur praktischen Berufsorientierung erhoben. In einem weiteren Themenkomplex werden Daten über externe Einflussfaktoren zur Berufswahl erhoben. Besondere Beachtung findet dabei der Einflussfaktor 'Eltern'. In einem nächsten Bereich werden Daten zu Entscheidungskriterien für einen Beruf und für das ausbildende Unternehmen erhoben. Ein weiterer Abschnitt erhebt Daten zur Wahrnehmung der regionalen Unternehmen durch die Berufswähler im Bewerbungsprozess. Den Abschluss bildet ein Kontrollbereich, der ggf. auf Fragestellungen hinweist, die unter Berücksichtigung der Zielstellung der vorliegenden Arbeit nicht oder kaum beachtet wurden. 3, Empirischer Teil: Im folgenden Abschnitt soll die Untersuchung selbst genauer beschrieben werden. Neben dem Design und der Stichprobe werden die Rahmenbedingungen sowie die Durchführung und die Ergebnisse ausführlich dargestellt. 3.1, Design und Stichprobe: Bei der Befragung handelte es sich um eine einmalige Messung. Für diese Stichprobe wurden insbesondere Schüler der Klassenstufe 10, im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, aus der Region des Weimarer Landes und der Stadt Weimar ausgewählt. Die Auswahl erfolgte deshalb, weil sich die Untersuchung zum einen auf den Landkreis Weimarer Land und die Stand Weimar konzentrieren soll. Zum anderen stellt diese Personengruppe den größten Anteil an den Schulabgängern eines Jahrganges im Sekundarbereich I und den größten Anteil an Bewerbern um eine betriebliche Ausbildungsstelle. Im September 2013 besuchten entsprechend den Klassenlisten der Regelschulen und auf Basis der internen Zählung der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Weimar 554 Schüler die 10. Klasse der Regelschulen im Weimarer Land und der Stadt Weimar. 21,3% dieser Schüler beteiligten sich an der Befragung. Im gleichen Zeitraum wurden unterschiedliche Personen untersucht. Die Untersuchung entspricht also einem Querschnittsdesign. 3.2, Rahmenbedingungen: Der Befragungszeitraum wurde von Anfang Mai bis Ende Juni 2013 festgesetzt, weil in diesem Zeitraum regelmäßig der Großteil der Ausbildungsverträge unterzeichnet bzw. die Anmeldung an weiterführenden Schulen bereits erfolgt sind. Daneben befanden sich die Probanden in der Prüfungsvorbereitung für den Realschulabschluss. Deshalb wurde der Befragungszeitraum auf zirka 8 Wochen festgesetzt. Der Stichtag 30.06.2013 war notwendig, da sich die Probanden am Ende der Prüfungsvorbereitung nur noch selten an der Schule aufhielten. Der Rücklauf der Fragebögen wäre sonst gefährdet gewesen. Eine weitere Hürde ergab sich aus der Tatsache, dass das Weimarer Land ländlich geprägt ist. Der Einzugsbereich der Regelschulen ist groß, und die Schüler sind außerhalb der Schule schwer erreichbar. Deshalb wurde die Schule selbst als zentraler Ausgabe- und Rückgabepunkt für die Fragebögen ausgewählt. Unterstützt wurden die Verteilung und der Rücklauf der Fragebögen durch die Schulleiter, die Klassenlehrer und die Beratungslehrer. 3.3, Durchführung: Nach der Formulierung der untersuchungsleitenden Fragestellungen erfolgte im April 2013 eine schriftliche Anfrage zur Befragung an allen Regelschulen im Weimarer Land und der Stadt Weimar. Dabei wurden der Umfang und die Zielstellung, aber auch die notwendigen zeitlichen Ressourcen der Befragung dargelegt. Eine Rückmeldung bzw. eine Erlaubnis zur Befragung der Schüler gaben 4 Regelschulen, die 'Toskana-Schule' - Staatliche Regelschule Bad Sulza, die 'Pestalozzischule' - Staatliche Regelschule Apolda, die Staatliche Regelschule 'Am Lindenkreis' Buttelstedt und die Staatliche Regelschule 'Johann Heinrich Pestalozzi' Weimar. 120 Fragebögen wurden am 02. Mai 2013 über die Schulen ausgegeben. Bis zum Stichtag 30. Juni 2013 waren 118 Fragebögen im Rücklauf. Alle 118 Fragebögen wurden ausgefüllt. 56 männliche und 62 weibliche Personen beteiligten sich aktiv an der Befragung. 2 Fragebögen wurden nicht ausgefüllt. Grund war die Erkrankung der Probanden. Die Auswertung der Fragebögen erforderte einen zeitlichen Rahmen von ca. 1 Woche.
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