Cover | 1 |
Vorwort | 8 |
Inhaltsübersicht | 10 |
Inhaltsverzeichnis | 12 |
Abkürzungsverzeichnis | 34 |
Einleitung | 36 |
A. Mehrrechtsstaateneigenschaft als Problemursache | 36 |
B. Hervorgerufene Rechtsproblematik | 40 |
I. Kernproblematik: unselbstständige oder selbstständige Unteranknüpfung | 43 |
II. Interlokales Privatrecht als kodifizierte oder gewohnheitsrechtlich anerkannte, im Mehrrechtsstaat vorherrschende Prinzipien | 45 |
III.Mögliche Anschlussproblematiken | 47 |
C. Gegenstand und Ziel der Arbeit | 48 |
D. Begriffserklärung | 51 |
Kapitel 1 – Historische Anfänge der Problembehandlung – Rechtsvergleichende Betrachtung der wissenschaftlichen Behandlung einer IPR-Verweisung auf einen territorial gespaltenen Mehrrechtsstaat vor einer ersten staatsvertraglichen Kodifikation | 53 |
A. Kontinentaleuropäischer Rechtskreis | 55 |
I. Unbedingte Beachtlichkeit des ausländischen interlokalen Privatrechts „Unselbstständige Unteranknüpfung“ | 56 |
1. Grundrisse dieser Position | 56 |
2. Darstellung der einzelnen Überzeugungen | 57 |
a) Raapes „Kongruenzprinzip“ | 57 |
b) Neumeyers Verständnis vom interlokalen Privatrecht als „staatsrechtliche Bestimmung“ | 61 |
c) Überzeugung Melchiors | 62 |
d) Völkerrechtlich geprägte Auffassung Zitelmanns | 64 |
aa) Zitelmanns völkerrechtliches Verständnis vom IPR | 65 |
bb) Verschiedene Arten von Abgrenzungsnormen nach Zitelmann – interlokale Abgrenzungsnormen als materielles Recht | 67 |
cc) Behandlung des Verweises auf einen territorialen Mehrrechtsstaat nach Zitelmann | 69 |
e) Zum Teil an Zitelmann angelehnte Erwägungen Kleins | 72 |
f) Mehrrechtsstaatenfreundliche Überzeugung Schnitzers | 75 |
g) Verständnis Bartins vom interlokalen Renvoi | 77 |
h) Gleichgeartete Einschätzung Maurys | 81 |
3. Fazit zu denjenigen Ansichten, die die unbedingte Beachtlichkeit des fremden interlokalen Privatrechts annehmen | 83 |
II. (Mindestens) Teilweise Beachtlichkeit des ausländischen interlokalen Privatrechts – „gespaltene Unteranknüpfung“ | 85 |
1. Auf staatsbezogene Mehrrechtsstaatenverweisungen beschränkte, die unselbstständige Unteranknüpfung befürwortende Stimmen | 86 |
a) Relevanz der „staatsrechtlichen Zuweisung“ nach Brändl | 87 |
b) Frankensteins Idee vom „psychologischen“ beziehungsweise „tatsächlichen Zusammenhang“ | 88 |
c) Nichtaufgabe der Verweisung auf den Mehrrechtsstaat nach Habicht | 89 |
d) Nussbaums Idee der lex domicilii als „subsidiäres Personalstatut“ | 90 |
e) Im Ergebnis ebenso: Lauterbach | 90 |
f) Bevorzugung des gewöhnlichen Aufenthalts als subsidiäres Merkmal durch Wolff | 91 |
g) Aufgabe der Mehrrechtsstaatenverweisung nach Walker | 91 |
h) Gleichgeartete Position Batiffols | 92 |
2. Fazit zu den auf staatsbezogene Verweisungen beschränkten Äußerungen | 93 |
3. Meinungen, die die Beachtlichkeit des ausländischen ILR ausdrücklich nur im Falle der staatlich bezogenen Anknüpfung der lex fori-Kollisionsnorm annehmen und bei räumlich bezogener Anknüpfung eine direkte Verweisung annehmen (bedingte Beachtlichkeit des ausländischen ILR) | 94 |
a) Verständnis Lewalds von der teilweise unzureichenden lex fori-Verweisung | 95 |
b) Die Unteranknüpfung nach Kegel | 97 |
aa) „Grundsatz“ der Beachtlichkeit des fremden einheitlichen ILR | 97 |
bb) Ergebnisgleichheit der verschiedenen Methoden im Falle der Akzeptanz des Renvoi und des Vorhandenseins einheitlichen interlokalen Rechts – der Einstieg durch das „Dach“ oder den „Keller“ | 98 |
cc) Denkbare Ergebnisdiskrepanzen der verschiedenen Methoden | 100 |
dd) Das Für und Wider der einzelnen Methoden | 101 |
ee) Von Kegel selbst bevorzugte Lösung | 101 |
ff) Unteranknüpfung im Falle gespaltenen interlokalen Privatrechts | 103 |
gg) Unteranknüpfung im Falle von gespaltenem IPR | 105 |
hh) Zusammenfassung | 105 |
c) Arndts Ausführungen | 106 |
d) Verständnis Niboyets | 106 |
aa) Verschiedene Modelle des interlokalen Rechtskonflikts | 106 |
bb) Verschiedenartigkeit von internationalem und interlokalem Rechtskonflikt | 107 |
cc) Konsequenzen für die Fallbehandlung | 108 |
e) Beurteilung Arminjons | 109 |
aa) Kritik am „allgemein anerkannten“ Prinzip | 109 |
bb) Rechtsfolge: Einschränkung des Prinzips | 110 |
f) Vorschlag Franceskakis | 111 |
4. Fazit zu den die gespaltene Unteranknüpfung befürwortenden Meinungen | 113 |
III. Nichtbeachtlichkeit des ausländischen interlokalen Privatrechts – „selbstständige Unteranknüpfung“ | 114 |
1. Darstellung der Position Niemeyers | 114 |
2. Fazit zur Meinung, die von der Nichtbeachtlichkeit des fremden ILR ausgeht | 115 |
IV.Gesonderte Darstellung des Ursprungs der italienischen Unteranknüpfungsbehandlung | 115 |
1. Vorbemerkung | 115 |
2. Darstellung dieser ursprünglichen italienischen Unteranknüpfungsüberlegungen | 116 |
a) Entwicklung der Lehre durch Ago | 117 |
aa) Kritik an der „herrschenden Doktrin“ | 117 |
bb) Untersuchung der Grundlagen und wahren Werte | 118 |
cc) Schlussfolgerung: Ablehnung der „herrschenden Doktrin“ | 119 |
dd) Neubewertung der Unteranknüpfungssituation: Unteranknüpfung als Interpretation eines Tatbestandsmerkmals | 120 |
ee) Praktische Umsetzung dieser Tatbestandsüberprüfung – nur indirekte Berücksichtigung des fremden ILR | 122 |
b) Aufgreifen dieser Ansicht durch De Nova | 124 |
aa) Ausgangspunkt | 124 |
bb) Zwei alternative Denkweisen | 124 |
cc) Zweifelhaftigkeit des im kontinentaleuropäischen Rechtskreis vertretenen Verständnisses nach De Nova | 126 |
dd) Rechtsfolgen für die Praxis | 126 |
ee) Weniger starke Betonung der Besonderheiten der eigenen Überzeugung | 127 |
3. Fazit zur italienischen Doktrin | 128 |
V. Fazit zu den im kontinentaleuropäischen Rechtskreis vertretenen Ansichten | 129 |
B. Angelsächsischer Rechtskreis | 130 |
I. Vorbemerkungen | 131 |
II. Erörterungen zur weitgehend fehlenden Problematisierung der Unteranknüpfungsthematik in der angelsächsischen Rechtsliteratur | 132 |
1. Althergebrachtes angelsächsisches Verständnis des IPR | 132 |
2. Auswirkungen dieses Verständnisses auf die Wahrnehmung der Mehrrechtsstaatenproblematik | 135 |
3. Korrespondierende Gestaltung der angelsächsischen Kollisionsnormen | 135 |
4. Keine originäre Problemrelevanz und entsprechend geringes Problembewusstsein | 137 |
III. Abgeleitete Problemrelevanz für den angelsächsischen Rechtskreis | 137 |
IV. Urteile des High Court of Justice in mehrrechtsstaatsbezogenen Fallkonstellationen | 138 |
1. In re Johnson | 139 |
a) Sachverhalt | 139 |
b) Primär: Heimwärtsstreben auf die lex fori durch Abbruch eines Renvoi | 139 |
c) Sekundär: Behandlung einer Unteranknüpfungsproblematik | 141 |
aa) Beurteilung aus der Perspektive eines badischen Gerichts | 141 |
bb) Relevanz des englischen Rechts aufgrund einer Repräsentationsfunktion Englands | 141 |
cc) Ergebnis | 142 |
d) Fazit | 142 |
2. In re Ross | 143 |
a) Sachverhalt | 143 |
b) Beurteilung durch den Richter | 143 |
c) Fazit | 144 |
3. In re O’Keefe | 145 |
a) Sachverhalt | 145 |
b) Beurteilung durch den Richter | 146 |
c) Fazit | 146 |
4. Zusammenfassung der gemeinsamen Tendenzen der Urteile | 147 |
V. Kritische Betrachtungen und abweichende Lösungsvorschläge Falconbridges | 148 |
1. Vorbemerkungen | 148 |
2. Darstellung seiner Position | 149 |
a) Ausgangspunkt des Verständnisses Falconbridges | 149 |
b) Eindeutiger und unmissverständlicher Direktverweis der Domizilanknüpfung | 151 |
c) Staatsbezogene Verweisung | 152 |
aa) Inhaltsleere des staatsbezogenen Verweises auf das britische Recht | 152 |
bb) Ergänzung der staatsbezogenen Verweisung | 153 |
cc) Zuständigkeit der die Verweisung aussprechenden Rechtsordnung | 154 |
dd) Konstellation des Mehrrechtsstaatsangehörigen mit ausländischem Domizil – Fehlschlag der ausgesprochenen Verweisung und Anknüpfung an die lex fori | 155 |
ee) Zwischenfazit zur staatsbezogenen Verweisung | 157 |
d) Kritik an den Urteilen des High Court of Justice | 158 |
aa) Kritik an In re Ross | 158 |
bb) Kritik an In re Johnson und In re O’Keefe | 158 |
cc) Fazit Falconbridges | 160 |
3. Fazit | 160 |
VI.Fazit zum angelsächsischen Rechtskreis | 161 |
C. Rechtsvergleichende Betrachtung Rabels | 163 |
I. Darstellung seiner Ausführungen | 163 |
1. Unvollständigkeit der staatsbezogenen Verweisung | 163 |
2. „Allgemein anerkannte“ Beachtlichkeit einheitlichen interlokalen Privatrechts | 164 |
3. „Einstimmigkeit“ hinsichtlich der subsidiären Anknüpfung an das Domizilrecht | 165 |
4. Festgestellte Uneinigkeit im Falle des Fehlens eines heimatstaatlichen Domizils | 165 |
a) Verschiedene Lösungsansätze | 166 |
b) Rabels Überzeugung | 167 |
II. Fazit zur rechtsvergleichenden Darstellung Rabels | 167 |
D. Länder- und rechtskreisübergreifender Vorschlag des Institut de Droit International | 168 |
I. Relevanz | 168 |
II. Zum Institut de Droit International | 169 |
III. Vorschlag des Institut de Droit International von 1880 | 170 |
IV. Entwicklung des Vorschlags | 172 |
1. Bei der Tagung des Instituts 1874 in Genf vorgestellter Ursprung der Unteranknüpfungsregelung (subsidiäre Anknüpfung an das Domizil) und seine Behandlung in den nachfolgenden Sitzungen | 172 |
a) Regelungsinhalt des ursprünglichen Vorschlags: Staatsangehörigkeitsprinzip und selbstständige Unteranknüpfung mittels Domizilanknüpfung | 173 |
b) Behandlung dieses Vorschlages während der Tagung in Genf und der drei nachfolgenden Tagungen des Instituts | 174 |
2. Wiederaufnahme des Vorschlags während der Tagung des Instituts 1879 in Brüssel – inhaltliche Modifikation des subsidiären Unteranknüpfungsmerkmals | 174 |
a) Teilweise inhaltliche Änderung des Regelungsvorschlags – subsidiäre Anknüpfung an das Merkmal des Herkunftsdomizils | 175 |
b) Beweggrund für diese Inhaltsänderung: größere Stabilität | 175 |
3. Überarbeitung des Vorschlages bei der Sitzung 1880 in Oxford | 176 |
a) Kritik an der subsidiären Anknüpfung an das Herkunftsdomizil – Überlagerung des Herkunftsdomizils durch ein aktuelles Domizil | 176 |
b) Zwischenzeitlich gefährdete Fortsetzung der Diskussion der Unteranknüpfungsregelung | 178 |
aa) Äußerung von Bedenken allgemeinen Charakters | 178 |
bb) Entschließung der Fortsetzung der Normfindung für den zuvor eingegrenzten Problemkomplex | 180 |
c) Wiederaufgreifen der Unteranknüpfungsthematik | 181 |
d) Abstimmung der Vollversammlung über den Regelungsinhalt mit unerwartetem Ausgang | 181 |
e) Neuvorschlag einer Unteranknüpfungsregelung | 182 |
4. Endgültige Fassung des Vorschlags der Zivilkommission von 1880 in Oxford | 183 |
5. Bindungswirkung der Resolution des Institut de Droit International von 1880 | 183 |
a) Den Regelungen vorangestellte beziehungsweise voranzustellende Präambeln | 184 |
b) Der durch diese Präambeln zum Ausdruck gebrachte Empfehlungscharakter der Resolution | 184 |
V. Fazit zum Vorschlag des Institut de Droit International von 1880 | 185 |
E. Fazit zu den Anfängen der Problembehandlung im kontinentaleuropäischen und angelsächsischen Rechtskreis | 188 |
Kapitel 2 – Behandlung der Unteranknüpfung bei Verweisung auf einen territorialen Mehrrechtsstaat in den Haager Abkommen – Erstmalige staatsvertragliche Kodifizierung einer Unteranknüpfungslösung und ihre Entwicklung | 193 |
A. Vorbemerkungen | 194 |
I. Institution der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht | 194 |
II. Arbeit der Haager Konferenz und ihre Bedeutung | 194 |
III. Wesen der Haager Übereinkommen | 195 |
IV. Gang der Untersuchung | 196 |
B. Die frühen Haager Unteranknüpfungsregelungen | 197 |
I. Erstmalige Aufnahme einer Unteranknüpfungsbestimmung in ein Haager Abkommen und weitere Abkommen mit gleichartiger Unteranknüpfungsregelung – staatsbezogene unselbstständige Unteranknüpfung | 197 |
1. Das Haager Übereinkommen vom 5. Oktober 1961 über das auf die Form letztwilliger Verfügungen anzuwendende Recht – der Ursprung der übereinkommensrechtlichen Unteranknüpfung | 197 |
a) Unteranknüpfungsregelung des Haager Testamentsformübereinkommens | 197 |
b) Entstehungsgeschichte der Regelung | 198 |
aa) Diskussion der Unteranknüpfungsthematik während der Ausarbeitung des Übereinkommensvorentwurfes | 198 |
bb) Möglichkeit der Stellungnahme der einzelnen Länder zum ersten Vorentwurf des Übereinkommens – praktische Relevanz der Unteranknüpfungsproblematik aus Sicht der Mehrrechtsstaaten | 200 |
cc) Überarbeitung des Vorentwurfs durch die Zweite Kommission („deuxième commission“) | 203 |
(1) Grundsätzliche Uneinigkeit über die Aufnahme einer Unteranknüpfungsregelung und Kritik am Merkmal der engsten Bindung | 203 |
(2) Vertagung der abschließenden Diskussion | 205 |
dd) Vom Redaktionsausschuss redigierter Vorschlag | 205 |
ee) Weitere Beratung und Abstimmung durch die Zweite Kommission | 206 |
ff) Zusammenfassung der Entstehungsgeschichte durch Batiffol | 207 |
c) Rechtliche Würdigung der Unteranknüpfungsregelung des Haager Testamentsformübereinkommens | 208 |
aa) Kontroverse um Aufnahme und Inhalt der Regelung | 208 |
bb) Regelungsinhalt: Beachtlichkeit des fremden ILR bei staatsbezogenen Verweisungen und subsidiäre Maßgeblichkeit des Merkmals der engsten Bindung | 208 |
cc) Rückschlüsse: Wachsende Relevanz der Unteranknüpfungsfrage, keine Aussage zur Behandlung ortsbezogener Verweisungen | 209 |
d) Vorläufereigenschaft der Unteranknüpfungsregelung des Testamentsformübereinkommens | 210 |
2. Das Haager Übereinkommen über die Zuständigkeit der Behörden und das anzuwendende Recht auf dem Gebiet des Schutzes von Minderjährigen vom 5. Oktober 1961 | 210 |
a) Unteranknüpfungsregelung des Haager Minderjährigenschutzabkommens | 210 |
b) Entstehungsgeschichte der Unteranknüpfungsregelung | 211 |
aa) Anlehnung an Art. 1 Abs. 2 Haager Testamentsformübereinkommen | 211 |
bb) Abweichungen von der Vorläufernorm? | 212 |
c) Rechtliche Würdigung | 212 |
3. Das Haager Übereinkommen über die behördliche Zuständigkeit, das anzuwendende Recht und die Anerkennung von Entscheidungen auf dem Gebiet der Annahme an Kindesstatt vom 15. November 1965 | 213 |
a) Unteranknüpfungsregelung des frühen Haager Adoptionsübereinkommens | 214 |
b) Entstehungsgeschichte der Unteranknüpfungsregelung | 214 |
c) Rechtliche Würdigung | 215 |
4. Das Haager Übereinkommen vom 2. Oktober 1973 über das auf Unterhaltspflichten anzuwendende Recht | 215 |
a) Unteranknüpfungsregelung des Haager Unterhaltsübereinkommens | 216 |
b) Entstehungsgeschichte der Unteranknüpfungsregelung | 216 |
aa) Anlehnung an andere, ebenfalls rein staatsangehörigkeitsbezogene Unteranknüpfungsregelungen | 217 |
bb) Ausdrückliche Zweckzuweisung der Regelung | 217 |
cc) Ausdrückliche Vereinbarung des Beispiels der staatsbezogenen Verweisung | 218 |
dd) Entsprechende Ausführungen des erläuternden Berichts zum Übereinkommen | 219 |
ee) Dies unterstützende Notiz des Ständigen Büros der Konferenz | 219 |
ff) Inhalt des Art. 16 nach dem Gesetzgeberwillen | 219 |
c) Rechtliche Würdigung | 220 |
5. Fazit zur zeitlich ersten Unteranknüpfungslösung, die in Haager Übereinkommen aufgenommen wurde | 220 |
II. Erste Haager Unteranknüpfungsregelung mit abweichendem Inhalt – nach Anknüpfungsmerkmalen differenzierende Unteranknüpfung (gespaltene Unteranknüpfung) | 222 |
1. Das Haager Übereinkommens vom 1. Juni 1970 über die Anerkennung von Ehescheidungen und Ehetrennungen | 222 |
a) Mehrrechtsstaatsbezogene Regelungen des Haager Ehescheidungsübereinkommens | 223 |
b) Ausklammerung der für die vorliegende Arbeit nicht relevanten Regelungen | 224 |
c) Inhalt der relevanten Unteranknüpfungsbestimmungen des Ehescheidungsübereinkommens | 225 |
aa) Anerkennungs- und vollstreckungsbezogene Terminologie | 225 |
bb) Anordnung unterschiedlicher Rechtsfolgen durch die relevanten Art. 13 und 16 | 225 |
cc) Bezugspunkte der Unteranknüpfungsklauseln | 226 |
dd) Gespaltene Unteranknüpfung | 227 |
d) Entstehungsgeschichte | 228 |
aa) Vorübergehender Wechsel zwischen verschiedenen, einseitigen Unteranknüpfungslösungen | 228 |
bb) Verdeutlichung der Notwendigkeit einer staatsbezogenen Unteranknüpfungslösung durch die USA | 229 |
cc) Ausarbeitung der staatsbezogenen Regelung durch den Redaktionsausschuss | 230 |
e) Würdigung | 230 |
aa) Methodische Neuerung nahezu ohne Begründung | 230 |
bb) Erstmalige Aufnahme der gespaltenen Unteranknüpfung in ein Haager Übereinkommen | 231 |
2. Das Haager Übereinkommen über die internationale Nachlassverwaltung vom 2. Oktober 1973 | 232 |
a) Mehrrechtsstaatsbezogene Regelungen des Haager Nachlassverwaltungsübereinkommens | 232 |
b) Vorbemerkungen | 233 |
aa) Abgrenzung der für die vorliegenden Zwecke relevanten Bestimmungen | 233 |
bb) Erste Vereinheitlichungsüberlegungen der Haager Konferenz | 233 |
c) Inhalt der relevanten Unteranknüpfungsbestimmungen des Nachlassverwaltungsübereinkommens | 235 |
d) Entstehungsgeschichte der Unteranknüpfungsbestimmung des Nachlassverwaltungsübereinkommens | 237 |
e) Würdigung | 237 |
3. Das Haager Übereinkommen über das auf eheliche Güterstände anwendbare Recht vom 14. März 1978 | 238 |
a) Unteranknüpfungsbestimmungen des Haager Ehegüterrechtsabkommens | 239 |
aa) Systematik der Art. 16, 17 | 239 |
bb) Art. 16 | 240 |
cc) Art. 17 | 240 |
(1) Fragliche Relevanz des Art. 17 aufgrund der Gesetzesformulierung | 241 |
(2) Regelungsaussage des Art. 17 | 242 |
dd) Gesamtaussage: Gespaltene Unteranknüpfung | 242 |
b) Entstehungsgeschichte der Unteranknüpfungsbestimmungen des Ehegüterrechtsübereinkommens | 242 |
aa) Fortsetzung der übereinkommensrechtlichen unselbstständigen Unteranknüpfungspraxis und Konkretisierung der Gestalt des beachtlichen ILR | 242 |
bb) Präzisierung der subsidiären Unteranknüpfungsübung und erste Erklärung zu der Frage, ob Ergänzung oder Ersetzung des Merkmals der Staatsangehörigkeit | 243 |
cc) Aufgreifen der Tradition der selbstständigen Unteranknüpfung | 244 |
dd) Allgemein: Wahrung und Verbesserung der übereinkommensrechtlichen Unteranknüpfungsmethodik.. | 244 |
c) Würdigung | 245 |
4. Fazit zur zweiten Haager Unteranknüpfungsregelung | 246 |
III. Weitere Haager Unteranknüpfungsregelung mit anderem Inhalt – ortsbezogene selbstständige Unteranknüpfung | 249 |
1. Das Haager Übereinkommen vom 4. Mai 1971 über das auf Straßenverkehrsunfälle anzuwendende Recht | 249 |
a) Vorbemerkungen | 249 |
b) Unteranknüpfungsbestimmung des Haager Straßenverkehrsübereinkommens: | 250 |
aa) Angeordnete Rechtsfolge: selbstständige Unteranknüpfung | 250 |
bb) Bezugspunkt: ausschließlich räumlich anknüpfende Verweisungen | 251 |
cc) Regelungsaussage | 252 |
c) Entstehungsgeschichte | 252 |
d) Rechtliche Würdigung der Unteranknüpfungslösung des Straßenverkehrsübereinkommens | 252 |
2. Das Haager Übereinkommen vom 2. Oktober 1973 über das auf die Produkthaftung anzuwendende Recht | 253 |
a) Unteranknüpfungsbestimmung des Haager Produkthaftungsübereinkommens | 253 |
b) Entstehungsgeschichte | 254 |
3. Das Haager Übereinkommen vom 2. Oktober 1973 über die Anerkennung und Vollstreckung von Unterhaltsentscheidungen | 255 |
a) Unteranknüpfungsregelung des Haager Unterhaltsvollstreckungsübereinkommens | 255 |
aa) Ausklammerung der für die vorliegenden Zwecke nicht relevanten Regelungsteile | 256 |
bb) Der Inhalt des maßgeblichen Regelungsteils des Art. 28 | 256 |
b) Entstehungsgeschichte | 257 |
4. Das Haager Übereinkommen vom 14. März 1978 über die Eheschließung und die Anerkennung der Gültigkeit von Ehen | 257 |
a) Unteranknüpfungsregelungen des Haager Eheschließungsübereinkommens | 258 |
b) Entstehungsgeschichte | 258 |
5. Das Haager Übereinkommen vom 14. März 1978 über das auf Vertreterverträge und die Stellvertretung anzuwendende Recht | 259 |
a) Unteranknüpfungsbestimmung des Stellvertretungsübereinkommens | 259 |
b) Entstehungsgeschichte | 259 |
6. Das Haager Übereinkommen vom 25. Oktober 1980 über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung | 260 |
a) Unteranknüpfungsbestimmung des Haager Kindesentführungsübereinkommens | 260 |
b) Entstehungsgeschichte | 261 |
7. Das Haager Übereinkommen vom 1. Juli 1985 über das auf Trusts anzuwendende Recht und über ihre Anerkennung | 261 |
a) Unteranknüpfungsregelung des Haager Trustabkommens | 262 |
b) Entstehungsgeschichte | 262 |
c) Würdigung | 263 |
8. Das Haager Übereinkommen vom 22. Dezember 1986 über das auf Verträge über internationalen Warenkauf anwendbarer Recht | 263 |
9. Fazit zur nur auf räumliche Verweisungen bezogenen Haager Unteranknüpfungsregelung | 264 |
IV.Fazit zu den frühen Haager Unteranknüpfungsmodellen | 265 |
C. Die jüngeren Haager Unteranknüpfungsbestimmungen | 267 |
I. Unteranknüpfungslösung der jüngeren Haager Übereinkommen mit internationalprivatrechtlicher Zwecksetzung – Abweichung von der ursprünglichen Haager Unteranknüpfungstradition | 268 |
1. Das Haager Übereinkommen vom 1. August 1989 über das auf die Rechtsnachfolge von Todes wegen anzuwendende Recht | 268 |
a) Unteranknüpfungsbestimmung des Haager Erbrechtsübereinkommens – Struktur und Inhalt | 269 |
b) Richtungsänderung der Unteranknüpfungslösung | 271 |
c) Entstehungsgeschichte | 271 |
aa) Späte Formulierung des Grundsatzes der vorrangigen ILR-Beachtlichkeit | 272 |
bb) Scheinbar bereits vorher bestehende Einigkeit | 272 |
d) Würdigung der ersten „neueren“ Haager Unteranknüpfungsregelung | 273 |
2. Das Haager Übereinkommen vom 19. Oktober 1996 über die Zuständigkeit, das anzuwendende Recht, die Anerkennung, Vollstreckung und Zusammenarbeit auf dem Gebiet der elterlichen Verantwortung und der Maßnahmen zum Schutz von Kindern | 274 |
a) Unteranknüpfungsregelung des Haager Kinderschutzübereinkommens | 274 |
b) Besonderheit: Unterschiedliche Vorgehensweisen je nach Zweck der Verweisung | 276 |
aa) Unterschiedliche Wortlaute | 276 |
bb) Rechtliche Konsequenzen: Unterschiedliche Behandlung je nach Zweckrichtung? | 277 |
cc) Mögliche Allgemeingültigkeit dieser Erkenntnis | 277 |
c) Entstehungsgeschichte | 278 |
aa) Selbstverständlichkeit des neuen Regelungsinhalts | 278 |
bb) Offengelassene Verständnisprobleme | 278 |
cc) Im Übrigen: unproblematisierte Beschließung ohne Erläuterung der Motivation | 279 |
d) Erste Vermutungen hinsichtlich der Gründe für den Methodenwandel | 280 |
e) Würdigung | 281 |
3. Das Haager Übereinkommen vom 13. Januar 2000 über den internationalen Schutz von Erwachsenen | 282 |
a) Unteranknüpfungsregelungen des Haager Erwachsenenschutzübereinkommens | 282 |
b) Entstehungsgeschichte | 283 |
aa) Vorentwurf und Vorschlag des Komitees für föderale Klauseln | 283 |
bb) Erläuternder Bericht | 284 |
c) Würdigung | 285 |
4. Das Haager Protokoll vom 23. November 2007 über das auf Unterhaltspflichten anzuwendende Recht | 286 |
a) Unteranknüpfungsregelung des Haager Unterhaltsprotokolls | 286 |
b) Entstehungsgeschichte mangels veröffentlichter Dokumente nicht nachvollziehbar | 287 |
5. Fazit zur „neueren“ Unteranknüpfungsregelung – Abkehr von der langjährigen Unteranknüpfungstradition | 287 |
a) Neuartigkeit des Regelungsmechanismus | 287 |
b) Feststellbarkeit einer Differenzierung je nach Verweisungszweck | 289 |
II. Unteranknüpfungslösung der neueren Haager Übereinkommen mit nicht internationalprivatrechtlicher Zwecksetzung | 290 |
1. Typisierung der relevanten Übereinkommen | 291 |
2. Unteranknüpfungslösung der jüngeren internationalzivilverfahrensrechtlichen Übereinkommen | 292 |
3. Besonderheiten der Entstehungsgeschichten | 294 |
4. Würdigung | 294 |
III. Fazit zu den Unteranknüpfungslösungen der jüngeren Haager Übereinkommen | 295 |
D. Zwischenfazit zu den Betrachtungen der Haager Unteranknüpfungsregelungen | 295 |
E. Deutung der Entwicklung der Haager Unteranknüpfungsregelungen | 297 |
I. Besondere Bedeutung der jüngeren Haager Unteranknüpfungsregelungen und hinter den Kulissen der Konventionsausarbeitung stattfindende Veränderungen | 297 |
1. Wachsendes Bewusstsein der Haager Konferenz für die Mehrrechtsstaatenproblematiken | 299 |
a) Anfangs: lediglich partielles Problembewusstsein | 299 |
b) Standardisierungsbestrebungen bezüglich der „föderalen Klauseln“ | 300 |
c) Mitteilungen des Ständigen Büros der Haager Konferenz | 301 |
d) Einrichtung eigener Spezialausschüsse für mehrrechtsstaatenbezogene Klauseln | 303 |
e) Fazit: gestiegenes Problembewusstsein | 304 |
2. Schlussfolgerungen für die Wichtigkeit der jüngeren Unteranknüpfungsregelungen | 304 |
a) Wirkung des gestiegenen Problembewusstseins: sachverständige Ausarbeitung der Klauseln | 304 |
b) Tragweite der neueren Haager Unteranknüpfungsregelungen: Abkehr von der frühen Haager Unteranknüpfungstradition | 305 |
c) Einrichtung der speziellen Unterausschüsse als Anlass für den Traditionswandel | 306 |
d) Besonderer Stellenwert der jüngeren Haager Unteranknüpfungsregelungen | 307 |
3. Fazit | 308 |
II. Divergenz zwischen dem Prinzip der grundsätzlichen Beachtlichkeit des fremden interlokalen Privatrechts und der generellen Aussprache von Direktverweisen in den neueren Haager Konventionen – ein Erklärungsversuch | 308 |
1. Rechtslage – denkbare Anwendungsfälle der Unteranknüpfungskataloge | 309 |
a) Offensichtliche nicht „zur Bestimmung des anwendbaren Rechts“ ausgesprochene Verweise – verfahrensbezogene Verweisungen im engeren Sinne | 309 |
b) Versteckte nicht „zur Bestimmung des anwendbaren Rechts“ ausgesprochene Verweise – Vorfragenverweise | 310 |
c) Fazit | 312 |
2. Hypothesen zu den Gründen der unterschiedlichen Behandlung | 313 |
a) Zusammenhang zum Renvoi | 313 |
aa) Zusammenhang zwischen Nichtbeachtlichkeit des fremden ILR und Ablehnung des Renvoi | 314 |
bb) Zusammenhang zwischen Beachtlichkeit des fremden ILR und Annahme des Renvoi | 315 |
cc) Fazit | 315 |
b) Geltungscharakter der Übereinkommen: Prinzip der Gegenseitigkeit – der allseitige Charakter | 316 |
aa) Universelle Geltung der internationalprivatrechtlichen Bestimmungen | 316 |
bb) Prinzip der Gegenseitigkeit der internationalzivilverfahrensrechtlichen Teile | 317 |
cc) Mögliche Konsequenz – einvernehmlicher Verzicht auf Beachtung des ILR | 317 |
dd) Vorrangige selbstständige Unteranknüpfung beschränkt auf Binnenverhältnis | 319 |
ee) Fazit | 319 |
c) „Richtige“ Anwendung des Rechts | 320 |
aa) Ermittlung und Anwendung des maßgeblichen Rechts | 320 |
bb) Maßgebliche Konstellationen | 321 |
cc) Sonderfall: Vorfrage | 321 |
dd) Fazit | 322 |
d) Verweisungsinteressen: Lokalisierung vs. Herstellung identischer Ergebnisse | 322 |
aa) Herstellung identischer Ergebnisse als internationalprivatrechtliches Gebot | 322 |
bb) Lokalisierung des maßgeblichen Merkmals als internationalzivilverfahrensrechtliches Gebot | 323 |
cc) Fazit | 324 |
3. Ergebnis | 325 |
F. Aufnahme der Haager Unteranknüpfungspraxis in der Wissenschaft und Wahrnehmung ihrer inhaltlichen Entwicklung | 326 |
I. Resonanz auf die Anfänge der Haager Unteranknüpfungspraxis | 327 |
1. Begrüßung der allerersten Haager Unteranknüpfungsregelung | 328 |
a) Begrüßung der Existenz und des Inhalts der ersten Unteranknüpfungsregelung | 328 |
b) Frühe Annahme einer Allgemeingültigkeit der Unteranknüpfungsregelung | 328 |
c) Anpassung einzelner in der Literatur vertretener Auffassungen an die Unteranknüpfungsregelung | 329 |
2. Begrüßung der weiteren frühen Entwicklung | 330 |
3. Negative Kritik an den frühen Haager Unteranknüpfungsregelungen | 331 |
a) Unpraktikabilität der Unteranknüpfungsregelung | 331 |
b) Fehlerhaftigkeit der Unteranknüpfungslösung – Mancinis „wahrer“ Wille | 331 |
4. Bewertung der verschiedenen Positionen | 332 |
5. Fazit | 333 |
II. Resonanz auf die jüngeren Entwicklungen | 333 |
1. Beobachtung der Traditionalisierung, Optimierung und Standardisierung der Haager Unteranknüpfungsregelungen | 334 |
2. Beobachtung des jüngst festzustellenden Methodenwandels | 334 |
a) Wahrnehmung der Unteranknüpfungsänderungen | 335 |
b) Bewertung des Methodenwandels | 336 |
aa) Erklärung der selbstständigen Unteranknüpfung | 336 |
bb) Angemessenheit der unselbstständigen Unteranknüpfung | 336 |
cc) Positive Bewertung der umfassenden unselbstständigen Unteranknüpfung | 337 |
dd) Vorschläge für die subsidiäre selbstständige Unteranknüpfung | 337 |
3. Fazit | 338 |
III.Fazit zur Aufnahme der Haager Unteranknüpfungsregelungen in der Wissenschaft | 339 |
G. Fazit zur Untersuchung der Haager Unteranknüpfungsregelungen | 340 |
Kapitel 3 – Behandlung der Verweisung auf einen räumlich gespaltenen Mehrrechtsstaat im nationalen deutschen Recht – Art. 4 III EGBGB | 343 |
A. Regelung des Art. 4 III EGBGB | 345 |
I. Hintergrund, Erwägungen, Ziele, Überlegungen | 345 |
II. Wortlaut der Regelung | 347 |
III. Regierungsbegründung zu Art. 4 III | 348 |
1. Erläuterungen des Wortlauts | 348 |
2. Erste Schlussfolgerung hinsichtlich der Ausgestaltung der Unteranknüpfung | 350 |
3. Harmonisierungsgedanke | 351 |
IV.Fazit | 352 |
B. Kontroverse der Literatur zur Wendung „ohne die maßgebende zu bezeichnen“ des Art. 4 III 1 | 352 |
I. Extreme Position (1) – Unrelativierte extensive Wortlautauslegung | 355 |
1. Ortsbezogene Mehrrechtsstaatenverweise als Sachnormverweisungen zu behandeln | 355 |
2. Gebotenheit der Deutung aufgrund des Wortlauts und der Regierungsbegründung | 356 |
3. Tragweite dieser Deutung | 356 |
4. Weitere potenzielle Argumente für diese Deutung | 357 |
5. Fazit | 357 |
II. Extreme Position (2) – Auslagerung des Vorbehalts in Satz 2 der Bestimmung | 358 |
1. Vorbehalt des Art. 4 III 1 beruht auf Gedankenfehler des Gesetzgebers und ist auszulagern | 358 |
2. Gebotenheit der ILR-Beachtung unter Wertungsgesichtspunkten | 359 |
3. Zwischenfazit | 361 |
4. (Un-)Abhängigkeit dieser Auffassung von der Art der Verweisung | 361 |
5. Fazit | 362 |
III. Gemäßigte Position (1) – Voraussetzung der „Orts“bezogenheit der Mehrrechtsstaatenverweisung | 363 |
1. Vorbemerkung | 363 |
2. Erfordernis der Ortsbezogenheit für die Einschlägigkeit des Vorbehalts des Art. 4 III 1 | 363 |
3. Irrelevanz des verwendeten Anknüpfungsmerkmals | 364 |
4. Fazit | 365 |
IV. Gemäßigte Position (2) – teleologische Reduktion des Vorbehalts auf ortsbezogene Sachnormverweisungen | 365 |
1. Vorbemerkungen | 365 |
a) Abgrenzung von anderen, ähnlichen Positionen | 365 |
b) Präzise Trennungsabsicht wegen hoher Verwechslungsgefahr | 367 |
2. Zur Auslegung des Art. 4 III 1 | 367 |
a) Primat des interlokalen Privatrechts und Ziel der kollisionsrechtlichen Verweisung | 368 |
b) Kein Ausschluss des Art. 4 III durch Art. 4 I | 369 |
c) Richtige Prüfungsreihenfolge | 371 |
d) Beachtlichkeit des interlokalen Privatrechts | 372 |
aa) Nur einmalige Indizwirkung des räumlichen Anknüpfungsmerkmals | 372 |
bb) Gleichlauf von IPR und ILR | 373 |
e) Rechtsfolgen dieser Ansicht | 374 |
f) Angemessenheit der Lösung | 375 |
g) Veranschaulichende Beispiele | 375 |
h) Fazit | 377 |
V. Gemäßigte Position (3) – zweistufige Lösung: wortlautgetreue Auslegung und anschließende Relativierung auf Rechtsfolgenseite | 377 |
1. Vorbemerkungen | 378 |
a) Verhältnis zu den bereits dargestellten Deutungsvarianten | 379 |
b) Unter die vorliegende Ansicht zu subsumierende Positionen | 380 |
2. Zur Auslegung des Art. 4 III 1 | 381 |
a) Die Teilrechtsordnung als Verweisungsziel | 381 |
aa) Inhalt dieses Verständnisses | 382 |
bb) Konsequenz dieses Verständnisses | 383 |
b) Der internationale Renvoi | 384 |
c) Der interlokale Renvoi | 386 |
aa) Der interlokale Renvoi im Rahmen von Gesamtverweisungen | 386 |
(1) Vereinbarkeit mit Wortlaut und Regierungsbegründung des Art. 4 III 1 | 386 |
(2) ILR als Hilfsnormen des IPR | 387 |
(3) ILR-Beachtlichkeit als selbstständige Rechtsfolge der Gesamtverweisung | 387 |
(4) Geltung der allgemeinen Bestimmungen des Art. 4 I | 388 |
(5) Erfordernis der Anwendungswilligkeit fremder Teilrechtsordnung | 389 |
(6) Fazit | 389 |
bb) Der interlokale Renvoi im Rahmen von Sachnormverweisungen | 390 |
(1) Überwiegend: Ablehnung des interlokalen Renvoi bei Sachnormverweisungen | 390 |
(2) Vereinzelt Bejahung des interlokalen Renvoi auch bei Sachnormverweisungen? | 391 |
(3) Fazit | 392 |
cc) Gestalt des relevanten interlokalen Privatrechts | 392 |
(1) Problematik: Mehrdeutige Begrifflichkeiten | 393 |
(i) Enges Verständnis – offenes Verständnis | 393 |
(ii) Konsequenzen der Interpretation | 394 |
(iii) Schwierigkeit: Vermeidung von Verfälschungen | 395 |
(2) Die einzelnen Äußerungen vor diesem Hintergrund | 396 |
(i) Beachtlichkeit nur des partikularen ILR | 396 |
(ii) Beachtlichkeit des zentralen sowie des gespaltenen ILR | 397 |
(iii) Fazit | 398 |
d) Zusammenfassung | 398 |
VI. Zusammenfassung der in der Literatur zur Unteranknüpfung ortsbezogener Verweisungen nach Art. 4 III 1 vertretenen Meinungen | 399 |
C. Bewertung der in der deutschen Literatur bestehenden Kontroverse über die Behandlung ortsbezogener Verweisungen auf einen territorialen Mehrrechtsstaat unter Art. 4 III EGBGB | 400 |
I. Bei der Auslegung der Wendung „ohne die maßgebende zu bezeichnen“ zu berücksichtigende Erwägungen | 402 |
1. Wille des Gesetzgebers – insbesondere die Harmonisierung mit völkervertraglichem Vorgehen | 402 |
a) Harmonisierungsgedanke und Inhalt der damaligen Haager Unteranknüpfungsregelung | 402 |
b) Eingeschränkte Bindungswirkung des Harmonisierungsgedankens | 404 |
aa) Abweichungen zwischen Herkunftskontext und Zielkontext der staatsvertraglichen Vorbildbestimmungen | 404 |
bb) Hinzukommend: unterschiedlich weite Gestaltungsfreiheit | 405 |
cc) Konsequenz: möglicherweise Anpassungserfordernisse | 406 |
dd) Zulässigkeit solcher Anpassungen aufgrund beschränkter Bindungswirkung des Harmonisierungswillens | 406 |
ee) Beachtlichkeit allgemeiner nationaler Rechtsgedanken und Interessen | 407 |
c) Schlussfolgerung | 408 |
aa) Harmonisierungsgedanke gibt selbstständige Unteranknüpfung der Sachnormverweisung vor | 408 |
bb) Behandlung von Gesamtverweisungen bleibt ohne Vorgaben | 409 |
2. Orientierung am Systemzusammenhang der Norm und allgemeinen Grundsätzen des IPR | 409 |
a) Art. 4 III als Vorschrift des Allgemeinen Teil des EGBGB | 409 |
b) Merkmale der Gesamtverweisung | 410 |
aa) Verweisungsziel: Kollisionsrecht | 410 |
bb) Charakter der Gesamtverweisung | 411 |
cc) Konsequenz: Gleichlauf von IPR und ILR | 411 |
dd) Fazit | 412 |
c) Allgemeine im internationalen Privatrecht geltende Interessen | 412 |
aa) Der internationale Entscheidungseinklang | 412 |
bb) Anwendung des sachnächsten Rechts | 413 |
cc) Souveränität des Mehrrechtsstaats | 414 |
dd) Unterlegenheit entgegenstehender Interessen | 415 |
ee) Fazit | 415 |
d) Verhältnis zu Art. 4 III 1 Hauptsatz und zu Art. 35 II a.F. | 415 |
e) Fazit | 416 |
3. Fazit zur Betrachtung der bei der Auslegung zu berücksichtigenden Erwägungen | 416 |
II. Erste Beurteilung der vorgeschlagenen Auslegungen vor dem Hintergrund dieser Interessen | 417 |
1. Kritik an der unrelativierten extensiven Wortlautauslegung (Extreme Position (1)) | 417 |
2. Kritik an der Auslagerung des Vorbehalts in Satz (Extreme Position (2)) | 418 |
3. Kritik an der Voraussetzung der „Orts“bezogenheit (Gemäßigte Position (1)) | 419 |
4. Fazit | 420 |
III.Betrachtung der verbleibenden Auslegungsvorschläge | 420 |
1. Gemeinsamkeit der verbleibenden Literaturansichten: Erzielung interessengerechter Ergebnisse | 421 |
2. Methodische Divergenzen beider Auffassungen | 422 |
a) Unterschiedliche Beurteilung des Verweisungsziels | 422 |
b) Dadurch ausgelöstes unterschiedliches Folge-Vorgehen | 422 |
c) Konsequenzen dieser Unterschiede für die Praxis | 423 |
aa) Irrelevanz im Falle des Vorliegens eines einheitlichen, zentralen ILR | 423 |
bb) Mögliche Ergebnisdivergenz bei Gespaltenheit des fremden ILR | 423 |
cc) Vermeidung dieser Ergebnisdivergenz | 425 |
d) Option: Ergebnisgleichheit trotz unterschiedlicher Ansätze | 426 |
3. Zwischenfazit zu den verbleibenden Auslegungsvorschlägen | 426 |
4. Präferenz zugunsten einer Position | 426 |
a) Wortlaut und Regierungsbegründung als Richtschnur | 426 |
aa) Erfordernis der teleologischen Reduktion im Rahmen der unter B.IV. geschilderten Position | 427 |
bb) Lediglich enge Auslegung nach dem Verständnis der unter B.V. genannten Auffassung | 427 |
(1) Verständnis von der „Unteranknüpfung im engeren Sinne“ als erste Identifikation eines einzelnen Teilrechts | 427 |
(2) Kombination zweier Schritte im Rahmen der staatsbezogenen Mehrrechtsstaatenverweisung | 428 |
(3) Isolierung der Unteranknüpfung im engeren Sinne bei ortsbezogenen Mehrrechtsstaatenverweisung | 429 |
(4) Schlussfolgerung: Zulässigkeit des anschließenden Rückgriffs auf allgemeine Regelungen | 429 |
cc) Fazit | 430 |
b) Aussagekraft der Wendung „ohne die maßgebende zu bezeichnen“ nach den Deutungsalternativen | 430 |
c) Einklang mit der Behandlung staatsbezogener Verweisungen | 430 |
d) Relativität der üblichen Prüfungsreihenfolge | 432 |
5. Fazit | 432 |
IV.Fazit zur Bewertung der zur Art. 4 III 1 Nebensatz vertretenen Ansichten | 432 |
D. Ergebnis zur Behandlung der Unteranknüpfungsproblematik nach autonomem deutschem Recht | 434 |
I. Interpretationsempfehlung | 435 |
II. Beobachtungen zum Zusammenhang zwischen Art der Verweisung und Beachtlichkeit des fremden interlokalen Privatrechts | 437 |
III. Zeitgemäßheit des Art. 4 III | 439 |
Schlussteil | 441 |
A. Zusammenfassende Darstellung der Untersuchungen | 441 |
I. Rechtsvergleichende Betrachtung der Anfänge der Problembehandlung | 441 |
II. Untersuchung der Haager Unteranknüpfungspraxis | 443 |
III. Betrachtung der nationalen Unteranknüpfungsbehandlung | 445 |
B. Abschließende Betrachtungen zur Unteranknüpfungsproblematik – Ein eigener Lösungsvorschlag | 446 |
I. Abstrakte Interessenabwägung | 447 |
1. Funktion, Verweisungsziel und Aussagekraft der Verweisungsnorm der lex fori | 447 |
2. Kongruenzgedanke, Souveränität des Mehrrechtsstaats und das sachnächste Recht | 451 |
3. Die sinngerechte Ausführung der Verweisung | 453 |
4. Keine Unterscheidung zwischen Gesamtverweisung und Sachnormverweisung | 454 |
5. Kodifizierte Regelungen als Leitbilder | 457 |
II. Empfehlung: unselbstständige Unteranknüpfung | 458 |
C. Ausblick für die europäisch-kollisionsrechtliche Ebene | 459 |
I. Relevanz des europäischen IPR | 459 |
II. Bestandsaufnahme der gemeinschaftsrechtlichen Unteranknüpfungsregelungen | 461 |
III. Deutung der rechtlichen Situation in den europäischen IPR-Verordnungen | 463 |
1. Unteranknüpfungsregelungen der ersten EU-Verordnungen zum IPR (Rom I, II-VO) | 464 |
2. Nichtbegründung einer frühen Unteranknüpfungstradition durch die Regelung der Rom III-VO | 466 |
3. Geltung der umfassenden unselbstständigen Unteranknüpfung in den jüngeren Verordnungen und Verordnungsvorschlägen | 468 |
4. Konsequenz: erneut Tendenz zugunsten einer umfassenden ILR-Beachtlichkeit spürbar | 469 |
IV. Bewertung der Unteranknüpfungsbehandlung nach europäischem IPR unter Berücksichtigung der gemeinschaftsrechtlichen Besonderheiten | 469 |
1. Ausgangspunkt: Festhalten an den abstrakt erarbeiteten Prämissen auch auf Ebene des europäischen IPR | 470 |
2. Praktische Umsetzbarkeit mit Blick auf den verordnungsrechtlichen Rahmen | 473 |
a) Überkommenheit der frühen verordnungsrechtlichen Unteranknüpfungsregelungen | 473 |
b) Nichtausgeschlossenheit wegen überwiegendem Sachnormverweisungscharakter | 474 |
c) Fazit | 475 |
3. Besonderheiten des gemeinschaftsrechtlichen IPR, die eine Abweichung von der ausgesprochenen Empfehlung rechtfertigen oder sogar gebieten können | 476 |
a) Substituierung von staatlicher Hoheitsgewalt durch Unionsgewalt | 476 |
b) Zielsetzung der Europäischen Union | 478 |
c) Erfordernis der Berücksichtigung spezifischer binnenmarktorientierter Ziele | 480 |
d) Konsequenz: Zielsetzung der Arbeit der Europäischen Union als Rechtfertigung unterschiedlicher Abwägungsergebnisse und abweichender Kollisionsnorminhalte? | 481 |
aa) Rechtfertigungswirkung der unionsrechtlichen Zielsetzung | 481 |
bb) Bedenken an dieser Rechtfertigungswirkung | 484 |
cc) Problem: rechtliches Können | 485 |
e) Fazit | 486 |
4. Rechtliche Grenzen dieser Autonomie: Fälle mit Drittstaatenbezug | 486 |
a) Drittstaatenbezogenheit des verordnungsrechtlichen ILR-Ausschlusses | 486 |
b) Fragliche Legitimität der Ausschaltung eines drittstaatlichen ILR | 487 |
c) Schwächere Rechtfertigungswirkung der Unionsziele bei Fällen mit Drittstaatenbezug | 490 |
d) Fazit: mindestens differenzierte Unteranknüpfungslösung | 491 |
V. Empfehlung für das europäische IPR | 492 |
1. Idealmodell für das gemeinschaftsrechtliche IPR: unselbstständige Unteranknüpfung | 492 |
2. Mindestanforderungen an eine interessengerechte und rechtmäßige Unteranknüpfungslösung | 496 |
3. Vereinheitlichungsempfehlung | 497 |
4. Fazit | 497 |
Literaturverzeichnis | 500 |
Materialienverzeichnis | 514 |
Sachregister | 516 |