Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 2,0, Universität zu Köln (HIstorisches Seminar), Veranstaltung: Kirche und Drittes Reich, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der totalitäre und zutiefst unmenschliche Grundcharakter des Nationalsozialismus ... mußte wohl notgedrungen entweder zu einer völligen Integration der Kirche in dieses Herrschaftssystem oder zur Konfrontation mit den Kräften in den Kirchen, die solche Integration verweigerten, führen.'1 Was Andreas Lindt in dieser Aussage noch als ein 'Entweder-Oder' darstellt, muss in der evangelischen Kirchengeschichte des Dritten Reiches eigentlich als 'Und' betrachtet werden. Der Kirchenkampf, der seine Anfänge mit der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 nahm, spaltete die evangelische Kirche in Deutschland in - zunächst - zwei Teile, die systemtreuen Deutschen Christen (DC) und die oppositionelle Bekennende Kirche (BK). Die vorliegende Arbeit will nun den Entstehungsprozess der Bekennenden Kirche anhand der 'Chronik der Kirchenwirren'2 nachvollziehen. Die Veröffentlichung, auch unter dem Namen 'Gotthard-Briefe' bekannt geworden, zeichnet in akribischer Dokumentation die Ereignisse in Staat, Partei, evangelischer Reichskirche, der Glaubensgemeinschaft Deutsche Christen und der entstehenden Bekenntnisfront nach. Ihr Verfasser, Joseph Gauger, bemüht sich aus journalistischem Selbstverständnis heraus um weitestgehende Neutralität und kommentarlose Gegenüberstellung der Geschehnisse.3 [...] 1 Lindt, Andreas: Kirchenkampf und Widerstand als Thema der Kirchlichen Zeitgeschichte. In: Besier, Gerhard/ Ringshausen, Gerhard (Hrsg.): Bekenntnis, Widerstand, Martyrium. Von Barmen 1934 bis Plötzensee 1944. Göttingen 1986, S. 85. 2 Gauger, Joseph (Hrsg.): Chronik der Kirchenwirren. Erster Teil: Vom Aufkommen der 'Deutschen Christen' 1932 bis zur Bekenntnis-Reichssynode im Mai 1934 (Gotthard-Briefe, 138. Brief v. Mai 1934 - 145. Brief v. Dezember 1934). Wuppertal-Elberfeld 1934. Die Chronik stellt eine Vielzahl verschiedener Quellen zusammen, bei denen es sich überwiegend um Presseberichte handelt. Im Rahmen dieser Arbeit wäre es nicht möglich gewesen, diese im Original einzusehen. Daher wird hier darauf verwiesen, dass es sich bei den angegebenen Fundstellen lediglich um Rezitate handelt. Im Folgenden wird dies nicht mehr für den Einzelfall kenntlich gemacht. 3 Zu Joseph Gauger vgl. sowohl die biographischen Angaben von Karl Halaski in: NDB, Bd. 6. Berlin 1964, S. 97-98, als auch ausführlichere Angaben in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Bd. 2, hg. von Friedrich Wilhelm Bautz. Hamm 1990, S. 186-187.
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