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E-Book

Die Gabe der Empathen

Wie du dein Mitgefühl steuerst und dich und andere stärkst

AutorAnne Heintze, Harald Heintze
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783961211999
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Empathische Menschen zeichnet die wertvolle Gabe aus, sich in die Gedanken und Gefühle anderer Menschen hineinversetzen zu können. Was zunächst sehr schön klingt, kann aber dann zur Qual werden, wenn die Gefühle, die Trauer und Wut der anderen zum ständigen Begleiter werden und das eigene Leben beeinflussen. Anne Heintze, Coach für Hochsensible und außergewöhnliche Menschen, und Harald Heintze zeigen, wie wir unsere Gefühle verstehen und uns von anderen besser abgrenzen können. Viele Übungen und inspirierende praktische Tools helfen, sich selbst und andere zu stärken. So wird Empathie zu einer besonderen Quelle der Kraft!

Anne Heintze ist Autorin, Therapeutin und Coach für außergewöhnliche Menschen. Sie ist Expertin für Hochsensitivität, Hochsensibilität, Hochbegabung und vielbegabte Scanner-Persönlichkeiten. Ihr Herz schlägt für alle Menschen, die viel vom Leben wollen, die mehr fühlen, tiefer wahrnehmen und große Visionen realisieren wollen. Harald Heintze ist spiritueller Lehrer, Yogalehrer (BYV), Ausbildungsleiter, Therapeut, Poet und Lebenskünstler. In seine Seminare fließen Erfahrungen aus drei Jahrzehnten Meditation, die Tätigkeit als selbstständiger Therapeut (Gestalttherapie und Hakomi) und Co-Leiter des 1. Satsanghauses Österreichs ein.

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Leseprobe

»Gefühl schafft Fülle, lässt keine Lücken im Erleben. Eingehüllt, eingebettet, getragen. Gefühl, das Ergebnis des Augenblicks.
Der Augenblick bleibt ungehört, ungeschmeckt, ungesehen, unverstanden, ungeteilt, erfahrbar als Gefühl.«

WAS SIND GEFÜHLE, EMOTIONEN, EMPFINDUNGEN UND EMPATHIE?


Da diese Begriffe sehr ähnlich sind und sie unterschiedlich verstanden werden können, ist es uns wichtig, dass wir das Gleiche meinen, wenn wir sie verwenden. In diesem Buch unterscheiden wir die Begriffe wie folgt:

• Gefühl ist dein momentaner Gemütszustand.

• Emotion ist ein aus der Bewertung eines Gefühls neu entstandenes Gefühl.

• Empfindung ist die Erfahrung auf der Körperebene.

• Mitgefühl ist Empathie und bezeichnet die Fähigkeit, Emotionen und Gefühle anderer Personen zu erkennen, und die Fähigkeit zu einer angemessenen Reaktion.

• Selbstempathie ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und Gefühle wahrzunehmen und angemessen damit umzugehen.

Ein Gefühl ist die angeborene Fähigkeit, einen Gemütszustand unmittelbar wahrzunehmen über das, was über die Sinnesorgane an Impulsen und Empfindungen in das Bewusstsein hineintritt. Wir fühlen von Anfang an, ob wir etwas mögen oder nicht.

Schon als Neugeborenes empfinden wir vom ersten Atemzug an und denken uns nicht aus, ob wir etwas besonders gernhaben oder nicht. Wir fühlen Hunger, Wärme, Kälte, Schmerz, Verlassenheit, Geborgenheit, Zufriedenheit und so weiter. Diese Gefühle sind bei allen Menschen sehr ähnlich. Niemand mag Hunger oder Schmerz, jeder liebt Geborgenheit oder Zufriedenheit. Das wird unser Leben lang so bleiben. Dieses Fühlvermögen ist die Voraussetzung dafür, dass eine Verständigung zwischen Menschen möglich ist, denn auf dieser Ebene sprechen wir alle die gleiche Sprache.

Emotionen hingegen sind Produkte unseres Fühlens, die durch geistige Vorgänge - also durch Gedanken, Erwartungen, Einstellungen, Vorstellungen und Wünsche - verursacht werden. Sie unterliegen damit einer gewissen Relativität. Alle entspringen unserer Persönlichkeit, unserer Vergangenheit und Geschichte. Sie sind sozusagen »hausgemacht« in Bezug auf das Wahre (nicht Hausgemachte), können falsch sein oder Täuschungen unterliegen. In solch einem Fall sind die durch sie ausgelösten Gefühle ebenfalls nicht richtig und dem eigentlichen Sachverhalt nicht angemessen.

Typisch dafür ist zum Beispiel die Angst vor Spinnen. Sie entspringt der eigenen Geschichte, auch wenn dies nicht bewusst ist, hat aber keinen »Wahrheitsgehalt«, da eine Spinne keinerlei tatsächliche Gefahr bedeutet. Die vermeintliche Gefahr ist also ein reines Produkt unserer geistigen Vorgänge.

Wir sehen, dass Gefühle und Emotionen kaum unterscheiden, ob wir etwas tatsächlich erleben oder uns nur vorstellen. Wir erleben eine reale Angst, egal, ob sie durch einen zähnefletschenden Tiger vor uns tatsächlich begründet ist oder ob wir nur denken, dass eine Spinne eine Gefahr bedeutet. Dabei kann schon der Gedanke an das Insekt zu entsprechenden Reaktionen führen.

Was hier auch sichtbar wird, ist die verheerende Wirkung von (unwirklichen) Gedanken, welche Ängste, Zwänge und Depressionen - die häufigsten psychischen Erkrankungen in unserer Gesellschaft -, hervorrufen. Gleichzeitig liegt aber auch genau hierin die Möglichkeit, ein unerwünschtes Verhalten zu beeinflussen und zu verändern.

Wer nicht fühlt, kann auch nicht mitfühlen


Jeder kennt die Frage: »Wie fühlst du dich?«, genauso wie die entsprechende Antwort darauf: »Gut.«

Doch was bedeutet das? »Gut« ist kein Gefühl, es ist eine Wertung. Wie fühlt sich gut an? Für dich - denn für einen anderen mag »gut« etwas ganz anderes bedeuten. Auch »Ich fühle nichts« oder »Mir geht es schlecht« sind Aussagen, die du wahrscheinlich kennst, sei es von dir selber oder von anderen. Doch die Welt der Gefühle ist sehr viel komplexer, als dass man sie mit Attributen wie gut, schlecht oder nichts abtun könnte.

Nichts zu fühlen ist noch dazu gar nicht möglich, auch wenn es uns manchmal so vorkommt. Jedoch können wir uns sehr wohl von Gefühlen abschneiden, trennen und distanzieren, weil wir sie nicht spüren wollen. »Ich spüre nichts« bedeutet genauer gesagt »Ich will oder kann gerade nichts spüren«, und das hat in der Regel auch seine guten Gründe. Sich gut oder schlecht zu fühlen bedeutet eigentlich, nicht gewillt oder fähig zu sein, seine Gefühle zu differenzieren.

Differenzieren zu können ist aber sehr wichtig, denn indem wir Gefühle unterscheiden können, sind wir auch fähig, sie zu benennen und auszudrücken. Außer Primärgefühlen wie Angst, Wut, Trauer gibt es noch eine Vielzahl von anderen. Auf der Liste auf den nächsten Seiten findest du eine große Auswahl von positiven und negativen Gefühlen. Sie kann dir dabei helfen, diese differenzierter zu benennen.

Du kannst die Liste der Gefühle jederzeit nutzen. Wann immer dir danach ist, spüre mit ihrer Hilfe in dich hinein und versuche zu benennen, wie du dich gerade fühlst. So kannst du jetzt schon damit beginnen, deine Fühlgenauigkeit zu erhöhen.

Eine Liste (fast) aller Gefühle Positive Gefühle

Positive Gefühle

• angeregt

• enthusiastisch

• geduldig

• aufgedreht

• entlastet

• gefasst

• aufgeregt

• entschlossen

• gefesselt

• ausgeglichen

• entspannt

• gelassen

• ausgelassen

• entzückt

• gemütlich

• beeindruckt

• erfreut

• gerührt

• beflügelt

• erfrischt

• geschützt

• befreit

• erfüllt

• gespannt

• befriedigt

• ergriffen

• glücklich

• begeistert

• erheitert

• glückselig

• begierig

• erleichtert

• gütig

• behaglich

• erleuchtet

• heiter

• belebt

• ermuntert

• herzlich

• belustigt

• ermutigt

• hingerissen

• berauscht

• erregt

• hocherfreut

• beruhigt

• erstaunt

• hoffnungsvoll

• berührt

• erwartungsvoll

• inspiriert

• beschwingt

• fasziniert

• interessiert

• beseelt

• feinsinnig

• klar

• bewegt

• frei

• kraftvoll

• bezaubert

• freudestrahlend

• lebendig

• dankbar

• friedlich

• lebhaft

• eifrig

• froh

• leicht

• energiegeladen

• fröhlich

• liebevoll

• energisch

• gebannt

• locker

• engagiert

• geborgen

• lustig

• lustvoll

• still

• verspielt

• motiviert

• stolz

• vertrauensvoll

• munter

• tapfer

• verwundert

• mutig

• tatkräftig

• verzaubert

• offen

• überglücklich

• verzückt

• optimistisch

• übermütig

• voller Vorfreude

• respektvoll

• überrascht

• wach

• ruhig

• überschäumend

• warmherzig

• satt

• überschwänglich

• wissbegierig

• schwungvoll

• überwältigt

• wohl

• selbstsicher

• unbekümmert

• zärtlich

• selig

• unbeschwert

• zufrieden

•...

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