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Die Insassenarbeit in österreichischen Gefängnissen: Die Gefangenenarbeit im österreichischen Strafvollzug

AutorAlexander Fabi
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl70 Seiten
ISBN9783958503502
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Diese Studie beleuchtet das Thema der Insassenarbeit für männliche Erwachsene im österreichischen Strafvollzug. Zum einen werden die verschiedenen Facetten der Beschäftigung von Strafgefangenen dargestellt, zum anderen geht die Studie der Frage nach, inwiefern die Verwaltung von der Ressource 'Insasse' abhängig ist. Die Thematik Strafvollzug wird, abhängig von der Schwere der zugrundeliegenden Tat, von der Gesellschaft sehr differenziert und mitunter emotional betrachtet. Einerseits soll der Strafvollzug als Mittel dienen, die Täter zu bestrafen und das Unrecht zu sühnen, andererseits soll der Delinquent nach seiner Haft den Weg zurück in gesellschaftskonforme Normen finden. Hier steht der Strafvollzug vor einer beträchtlichen Herausforderung, die oft einem Drahtseilakt gleicht. Dieses Buch ermöglicht verschiedene, nicht zuletzt historische Einblicke in die Arbeit mit Insassen.

Alexander E. J. Fabi arbeitet seit 1996 als Justizwachbeamter in diversen Bereichen des österreichischen Strafvollzugs. Seine Freizeit widmet er unter anderem der ehrenamtlichen Tätigkeit als Bewährungshelfer. 2012 verfasste er diese Studie über die Gefangenarbeit im österreichischen Strafvollzug. Alexander E. J. Fabi liebt, arbeitet und wohnt in Wien.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.2.1, Positive Generalprävention: Die positive (integrative) Generalprävention dient der Aufrechterhaltung der Rechtstreue und des Rechtsverständnisses, sie zielt auf die Stärkung in das Vertrauen der Rechtsordnung und auf das Gerechtigkeitsempfinden durch die Bevölkerung ab. Den Bürgern wird vermittelt, dass Normen für die Gesellschaft von Belang und schützenswert sind. Durch ein Urteil wird der Allgemeinheit gezeigt, dass eine Straftat geahndet und somit der Gerechtigkeit genüge getan wird. Die positive Generalprävention dient somit der Schaffung von Rechtsbewusstsein. Kritisch betrachtet wird der Täter zur Abschreckung der Allgemeinheit instrumentalisiert. 'Akzeptiert man eine normativ individualistische Ethik, so darf die Verurteilung den einzelnen Straftäter nicht instrumentalisieren, um andere abzuschrecken.' 3.2.2, Negative Generalprävention: Die negative Generalprävention (Abschreckungsprävention) zielt darauf ab, dass der zukünftige Täter das Übel der Strafe scheut und so von der Tat abgehalten werden kann. Die Abschreckung durch Strafe dient der symbolischen Ächtung des verbotenen Tatbestandes. 'Die Verhängung von Kriminalstrafen ist eine notwendige Konsequenz, wenn man Androhungsgeneralprävention für legitim hält (auf die Notwendigkeit, leere Drohungen zu vermeiden, weisen bereits Feuerbach und Schopenhauer hin).' Die Wirkung der Strafe auf die Gesellschaft ist bei der Abschreckungsprävention von Bedeutung und soll kriminalitätsmindernd wirken. Für eine effektive Anwendung der negativen Generalprävention müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Der Mensch müsste ein homo ökonomicus sein. Die These der durchwegs rational denkenden Verbrecher wird jedoch alleine dadurch widerlegt, dass es neben Vorsatzhandlungen auch Affekthandlungen gibt. Des Weiteren wird bei der Abschreckungstheorie auch davon ausgegangen, dass nicht das Entdeckungsrisiko sondern die Höhe und die Art der angedrohten Sanktionen, ausschlaggebend sind, ein Delikt nicht zu begehen. Der Bevölkerung fehlt es jedoch an Kenntnis von abschreckenden Faktoren der staatlichen Strafe. Durchwegs angewendet wurde das System der Abschreckungsprävention oft in repressiven, rigiden Systemen wie im Dritten Reich und der DDR. 3.2.3, Negative Spezialprävention: Die negative Spezialprävention gliedert sich in zwei wesentliche Prinzipien. Zum einen baut sie auf die Abschreckungstheorie und zum anderen auf das Sicherungsprinzip auf. Die Abschreckungstheorie dient dazu, dass der zukünftige Täter nicht alleine von der Strafhöhe beeinflusst wird, sondern auch von der Strafwahrscheinlichkeit. Die Abschreckungstheorie beinhaltet das Ziel, dass Menschen von kriminellen Handlungen abgehalten werden können, wenn sie das subjektive Gefühl haben, dass die Bestrafung hart ausfallen wird, schnell eintritt und unausweichlich ist. Das Sicherungsprinzip steht in direkter Konkurrenz zum Resozialisierungsgedanken. Zielsetzung ist die Unschädlichmachung des Täters, wenn dieser weder abschreckbar noch besserungsfähig ist. '[...] die Sicherung des Täters dient nicht ihm, sondern dem Schutz der Allgemeinheit vor weiteren Straftaten des einzelnen Täters (sog. Negative Spezialprävention).'
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Die Insassenarbeit in österreichischen Gefängnissen: Die Gefangenenarbeit im österreichischen Strafvollzug1
Inhaltsverzeichnis3
Abkürzungsverzeichnis5
Vorwort7
1 Einleitung9
2 Gefangenenarbeit - Ein geschichtlicher Auszug11
2.1 Antike11
2.1.1 Römisches Reich11
2.1.2 Germanische Zeit11
2.2 Mittelalter12
2.2.1 Früh- und Hochmittelalter12
2.2.2 Spätmittelalter13
2.3 Neuzeit13
2.3.1 Frühe Neuzeit13
2.3.2 Absolutismus und Aufklärung15
2.3.3 Josephinismus16
2.4 Nationalstaaten18
2.5 Neueste Geschichte20
2.5.1 Das Ende der Monarchie20
2.5.2 Zwischenkriegszeit20
2.5.3 Nationalsozialismus20
3 Straftheorien23
3.1 Absolute Theorien24
3.1.1 Vergeltungstheorie24
3.1.2 Sühnetheorie24
3.2 Relative Theorien25
3.2.1 Positive Generalprävention26
3.2.2 Negative Generalprävention26
3.2.3 Negative Spezialprävention26
3.2.4 Positive Spezialprävention27
4 Beschäftigung von Insassen im Strafvollzug29
4.1 Gesetzliche Grundlagen29
4.1.1 Strafvollzugsgesetz (StVG)29
4.1.2 Arbeitsvergütung und Entlohnung30
4.1.3 Unbeschäftigtengeld32
4.2 Formen der Beschäftigung von Insassen33
4.2.1 Arbeit in einem Betrieb34
4.2.2 Bewachte Außenarbeit38
4.2.3 Hausarbeiten38
4.2.4 Haftraumarbeiten39
4.3 Aspekte der Gefangenenarbeit40
4.3.1 Finanzielle Aspekte40
4.3.2 Sicherheitsaspekte46
4.3.3 Arbeitnehmerschutz49
4.3.4 Pädagogische Aspekte51
4.3.5 Sozialpsychologische Aspekte56
5 Resümee61
Quellenverzeichnis63
Literaturverzeichnis63
Beiträge in Zeitschriften und Sammelwerken66
Internet66
Gesetze68
Judikatur68
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis69

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