Bachelorarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich VWL - Geldtheorie, Geldpolitik, Note: 1,0, Universität Bayreuth, 44 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 2004 traten zehn osteuropäische Länder der Europäischen Union (EU) bei. Aus einer Staatengemeinschaft mit ehemals 15 Mitgliedern wurde eine mit 25. Sobald diese Länder die im Vertrag von Maastricht festgelegten Kriterien erfüllen, könnten sie der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EMU) beitreten. Damit ist die Übernahme der gemeinsamen Währung, dem Euro (?) verbunden. Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet mithilfe des Zinssatzes unmittelbar über den Euro und seine Verbreitung. Das Entscheidungsgremium der EZB, der Governing Council, besteht aus dem sechsköpfigen Executive Board (EXB) und den Präsidenten der nationalen Zentralbanken. Er bestand zum Zeitpunkt der EU-Osterweiterung aus 18 Mitgliedern (EXB + 12 NZB-Präsidenten). Im internationalen Vergleich ist diese Anzahl für ein Monetary Policy Committee relativ groß. Sollten aber alle EU-Länder EMU beitreten, wird der Governing Council sogar über 30 Mitglieder umfassen, was seine Arbeit erheblich beeinträchtigen würde.
Darüber hinaus ergibt sich das Problem eines Missverhältnisses zwischen politischer und ökonomischer Macht. Da jedes Mitglied des Governing Councils über eine Stimme verfügt und die meisten neuen Mitglieder wirtschaftlich 'kleine' Länder sind, könnte sich bei Abstimmungen im Governing Council die (als unangenehm empfundene) Situation ergeben, dass eine Koalition 'kleiner' Länder die Mehrheit stellt und damit die Geldpolitik bestimmen kann, aber weniger als 20% des BIP der Eurozone repräsentiert. Eine Reform, die die Größe des Governing Councils erheblich beschneidet und effiziente Entscheidungen auch nach der Erweiterung sicherstellt, scheint unerlässlich.
An dieser Stelle beginnt das Problem der Arbeit. Wie soll die Struktur geändert werden und welche Kriterien sind dabei zu berücksichtigen? In der Arbeit wird zunächst die Notwendigkeit einer Reform näher begründet und dann verschiedene Reformmodelle dargestellt und untersucht. Die Arbeit schließt mit einem eigenen Reformvorschlag, der auf den positiven Aspekten der analysierten Modelle beruht.
Obwohl die Arbeit speziell von der Reform der EZB im Zuge der EU-Osterweiterung handelt, sind die Untersuchung und deren Ergebnisse auch heute noch aktuell. Das Problem der EZB lässt sich nämlich auf die meisten anderen Institutionen übertragen, wie z.B. die Reform der Kommission oder den EU-Vertrag. Hier könnten die gewonnenen Erkenntnisse nachwievor nutzbringend eingesetzt werden.
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