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Die Stellung des Menschen im Kosmos

AutorMax Scheler
VerlagFelix Meiner Verlag
Erscheinungsjahr2018
ReihePhilosophische Bibliothek 672
Seitenanzahl519 Seiten
ISBN9783787333547
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis50,99 EUR
Ziel dieser Studie, ursprünglich als 1927 Vortrag gehalten, ist es, auf breiter empirischer Basis und in kritischer Auseinandersetzung mit einseitigen anthropologischen Ideen der abendländischen Tradition eine unverkürzte, einheitliche und geschichtlich offene Auffassung des Wesens des Menschen zu entwerfen. Ausgehend vom spezifisch menschlichen Verhalten zeigt Scheler, dass der Mensch zwar eingebunden ist in die Schichtungen des biopsychischen Lebens vom elementaren Gefühlsdrang an über den Instinkt, das assoziative Gedächtnis bis zur triebgebundenen, pragmatischen Intelligenz der höchst organisierten Affen, dass sich der Mensch aber vom ganzen biopsychischen Leben durch den Geist abgrenzt, durch den allererst ein menschliches Sein begründet wird. Da der Geist aber in seinen verschiedenen Akten (Vernunfterkenntnis, Werterkenntnis, Willensbestimmungen) nur Ideen entwickeln kann, aber nicht über die Macht verfügt, sie zu realisieren, ist er darauf angewiesen, aus den Lebenskräften diejenigen Energien zu gewinnen, die er für die Realisierung seiner Projekte benötigt. Leben und Geist sind somit grundsätzlich aufeinander angewiesen; sie zu einem immer umfassenderen Ausgleich zu bringen, ist die Bestimmung des Menschen und die eigentliche Menschheitsaufgabe überhaupt. Die neue kritische Ausgabe der Stellung des Menschen im Kosmos bringt diesen wichtigen Text, der in den Gesammelten Werken nur unzureichend ediert wurde, endlich in einer verlässlichen Edition. Die Abweichungen der Druckauflagen von der ursprünglichen Vortrags­fassung und alle Eingriffe der Herausgeber in den Text nach Schelers Tod sind akribisch dokumentiert.

Max Scheler (1874-1928), Philosoph und Soziologe, lehrte in Jena, München, Köln und Frankfurt am Main. Seine Philosophie wurde anfangs maßgeblich von Husserls Phänomenologie geprägt, doch machte Scheler Husserls Entwicklung zu einem transzendentalen Idealismus nicht mit, sondern entwickelte einen phänomenologisch fundierten Realismus besonders in den Gebieten der Ethik, Religionsphilosophie, Erkenntnistheorie und Wissenssoziologie, die er in der Philosophischen Anthropologie zu vereinigen suchte.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhaltsverzeichnis5
Einleitung. Von Wolfhart Henckmann11
Zur Vorrede13
Zur Entwicklung von Schelers anthropologischen Anschauungen17
»Einige Hauptpunkte der ›Philosophischen Anthropologie‹«25
Zum Wandel des Titels32
Das historische Maximum der Selbstproblematik des Menschen37
Zur Einleitung39
»Das Problem in der Idee des ›Menschen‹«39
»Methodisches«43
»Fragt man einen gebildeten Europäer …«47
»Drei unter sich ganz unvereinbare Ideenkreise«52
Die »tückische Zweideutigkeit« des Begriffes Mensch71
Zur Stellung der Anthropologie im System der Philosophie82
1. Stufenfolge des psychophysischen Seins88
1.1 Zur Konstitution des Wesens des Menschen93
1.2 Zur Sphäre des Anorganischen102
1.3 Gefühlsdrang105
1.4 Praktische Intelligenz113
2. Wesensunterschied von Mensch und Tier116
2.1 Das Wesen des Geistes121
2.2 Beispiele ›geistiger‹ Kategorien131
2.3 Geist als reine Aktualität135
3. Ideierende Wesenserkenntnis als Grundakt des Geistes141
3.1 Phänomenologische Reduktion und Widerstandsaufhebung145
3.2 Der Mensch als Asket des Lebens148
4. Negative und klassische Theorie vom Menschen151
4.1 Zur Lehre von der Ohnmacht des Geistes153
4.2 Zur negativen Theorie154
4.3 »Sublimierung auf alles Weltgeschehen zu formalisieren«157
4.4 Zur klassischen Theorie158
4.5 Zum Kräfteverhältnis zwischen den höheren und den niedrigeren Seinsformen und Wertkategorien159
5. Identität von Leib und Seele163
5.1 Die weltexzentrische Position des Geistes als Basis der Kritik naturalistischer Theorien166
5.2 Kritik an Ludwig Klages168
5.3 Einige Lücken – zum Beispiel eine vergleichende Anthropologie171
6. Zur Metaphysik des Menschen179
6.1 Haupttypen der religiösen Ideen über das Verhältnis Mensch – Gott183
6.2 Der Mensch als metaphysischer Ort des Zusammenspiels von Drang und Geist186
7. Zur ersten Rezeption der »Stellung des Menschen im Kosmos«191
7.1 Stellungnahmen aus der Sicht zeitgenössischer philosophischer Standpunkte und Richtungen194
7.2 Zur Rezeption von Schelers Anthropologie in der phänomenologischen Bewegung214
7.3 Kritik aus christlicher Sicht222
7.4 Stellungnahmen außerhalb der Philosophie231
7.5 Schelers Anthropologie in der zeitgenössischen Historiographie der Philosophie236
7.6 Schelers zwanzigster Todestag 1948241
8. Zur Textgenese253
Erste Phase: Ausarbeitung des Darmstädter Vortrags (1925 – 1927)254
Zweite Phase: Erstellung der Druckfassung (Mai – August 1927)261
Dritte Phase: Herstellung des Sonderdrucks (1927 – 1930)268
Vierte Phase: Maria Schelers Nachkriegsausgaben270
Zur vorliegenden Ausgabe275
Zum Anhang279
Verzeichnis der Abkürzungen284
Literaturverzeichnis285
MAX SCHELER: Die Stellung des Menschen im Kosmos303
Vorrede305
Einleitung : Das Problem in der Idee des »Menschen«309
I. Stufenfolge des psychophysischen Seins313
Gefühlsdrang (Pflanze)314
Instinkt (Tier)321
Assoziatives Gedächtnis331
Praktische Intelligenz (Höhere Tiere)340
II. Wesensunterschied von »Mensch« und »Tier«347
Wesen des »Geistes« – Freiheit, Gegenstands-Sein, Selbstbewußtsein350
Beispiele »geistiger« Kategorien: Substanz Raum und Zeit als »Leer«formen358
[Geist als pure Aktualität]363
III. Ideierende Wesenserkenntnis als Grundakt des Geistes366
Grundakt des Geistes366
Die »phänomenologische Reduktion« als Technik der Widerstandsaufhebung (Realität, Widerstand, Bewußtsein)369
Der Mensch als »Asket des Lebens«373
IV. »Negative« und »klassische« Theorie vom Menschen375
Negative Theorie und Kritik377
Klassische Theorie und Kritik384
Verhältnis von Geist und Macht in Natur, Mensch, Geschichte und Weltgrund387
[Verhältnis von Geist und Macht in der Geschichte]391
[Verhältnis von Geist und Macht im Weltgrund]393
V. Identität von Leib und Seele – Kritik Descartes396
[Gegensatz von Leben und Geist]407
Kritik der »naturalistischen« Auffassungen: ihres formal-mechanischen Typus409
[Kritik] ihres vitalistischen Typus in seinen drei Unterarten410
Kritik der anthropologischen Theorie von L. Klages413
VI. Zur Metaphysik des Menschen – »Metaphysik« und »Religion«418
[Haupttypen der religiösen Ideen über das Verhältnis Mensch – Gott]422
[Der Mensch als metaphysischer Ort des Zusammenspiels von Drang und Geist]424
Anhang427
Gliederung des Darmstädter Vortrags428
Darmstädter Einleitung429
Methodisches431
Freiheit435
Unsterbl[ichkeit]437
Entwurf der Vorrede442
[Disposition Anthropologie]446
Sublimirung448
Anmerkungen zu Text und Fußnoten453
Personenregister517

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