Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich VWL - Verkehrsökonomie, Note: 2,3, Hamburger Fern-Hochschule (Verkehrswissenschaften), Veranstaltung: Seminar: Deregulierung des Luftverkehrs, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Jahre 2001 und 2002 gehörten zu den verlustreichsten Jahre der internationale Luftfahrtindustrie. Allein für die europäische Luftfahrtindustrie beliefen sich die Verluste für 2001 auf 3 Mrd. US$ (AEA 2002, S. I-2). Einer der Gründe waren die Terroranschläge vom 11. September, deren Folgen sich unmittelbar auf die Gewinne der Industrie auswirkten. Die gestiegen Versicherungsaufwendungen, sowie zusätzliche Kosten für Gepäck- und Personenkontrollen der Fluggesellschaften bei einem gleichzeitigen Rückgang des Passagieraufkommens führten letztendlich zu den hohen Verlusten und in den darauffolgenden Monaten zum Konkurs der Schweizer Fluggesellschaft Swissair, der belgischen Sabena, sowie von US Airways (FAZ 13.8.02, S. 19). Allerdings sind nicht alle Fluglinien von der Krise betroffen. Unternehmen, wie die britische Easy-Jet oder die irische Ryanair konnten in den abgelaufen Quartalen mit erheblichen Steigerungsraten bei den Passagierzahlen auf sich aufmerksam machen. Diesen sog. 'Billigfliegern' ist es gelungen, trotz der anhaltenden Marktschwäche nicht nur rentabel zu fliegen, sondern die Gewinne noch auszuweiten (Ryanair 2002 S.3, Easyjet 2002, S.16f). Das Konzept dieser Airlines ist denkbar einfach. Sie reduzieren das Gut 'Flug' auf den Transport von A nach B. Angeboten werden Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zu vergleichsweise niedrigen Preisen. Dabei wird auf sämtliche Zusatzleistungen traditioneller Fluggesellschaften verzichtet. Gestartet wird von abgelegenen Kleinflughäfen, Bordverpflegung wird angeboten, muss allerdings extra bezahlt werden. Buchungen sind nur über das Internet oder per 0190-Nummer möglich, wobei Sitzplätze nicht reserviert werden können (Berg/Schmidt, S.73). Die etablierten Anbieter haben auf die zunehmende Konkurrenz der Billigflieger reagiert. Sie haben ihre Preise gesenkt oder versuchen über Tochtergesellschaften ebenfalls im Markt der Niedrigpreisanbieter aktiv zu werden (Sull, S. 31). Für den Verbraucher hat das zunehmende Angebot an günstigen Flugverbindungen positive Auswirkungen. Es drängt sich jedoch die Frage auf, wie z.B. Ryanair mit Tarifen von 20 Euro für die einfache Strecke von Lübeck nach London kostendeckend fliegen kann. Des weiteren ist zu untersuchen, ob die dynamische Entwicklung nachhaltig anhalten und die Low-Cost-Airlines eine dauerhafte wettbewerbspolitische Bedeutung im europäischen Luftverkehr haben werden.
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