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Die Wirkung von Glaubwürdigkeit in der Marketingkommunikation

Eine Analyse der kurz- und langfristigen Effekte

AutorFranziska Küster-Rohde
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783834984937
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis40,00 EUR
Franziska Küster-Rohde untersucht die Glaubwürdigkeit verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten der Marketingkommunikation und überprüft, inwiefern sich diese auf eine höhere Effektivität und Persuasivität der Kommunikation auswirkt.

Dr. Franziska Küster-Rohde ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Marketing-Department der Freien Universität Berlin.

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Leseprobe
1 Einleitung (S. 1)

1.1 Motivation, Fragestellung und Ziel der Arbeit

Glaubwürdigkeit ist für die Marketingkommunikation von großer Bedeutung, da kommunikative Botschaften nur dann ihr Ziel erreichen und einen Einfluss entwickeln können, wenn sie geglaubt und für wahr erachtet werden.

Damit stellt Glaubwürdigkeit eine wichtige Voraussetzung für die Persuasivität von Marketingkommunikation dar. Gleichzeitig ist es aber so, dass Individuen der Marketingkommunikation, vor allem der Werbung, meist skeptisch gegenüberstehen. Unternehmen haben bei der Gestaltung ihrer Kommunikation also das Problem, dass diese für wenig glaubwürdig gehalten wird und so ihre Wirkung nicht optimal entfalten kann.

Daher versuchen Unternehmen, ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Für die Steigerung der Glaubwürdigkeit stehen ihnen verschiedene Mittel und Wege zur Verfügung, die je nach Fall mehr oder weniger gut geeignet sein können. Die Gestaltung der Botschaft und die Auswahl der Kommunikationsquelle stellen zwei Möglichkeiten dar.

Die vorliegende Arbeit macht es sich zum Ziel, die Glaubwürdigkeit unterschiedlicher Formen der Marketingkommunikation zu untersuchen und zu überprüfen, inwiefern sich diese dann auf eine höhere Effektivität und Persuasivität der Marketingkommunikation auswirkt.

Dabei wird auch die Wirkungsentwicklung im Zeitablauf betrachtet, da die Marketingkommunikation üblicherweise eine eher mittel- bis langfristige Zielsetzung verfolgt und daher auch die Dauerhaftigkeit der Vorteile von Bedeutung ist. Durch die Auswahl der Kommunikationsquelle wird die Wirksamkeit der Marketingkommunikation maßgeblich beeinflusst, da die Quellen unterschiedlich glaubwürdig sind.

Werbung und Publicity stellen zwei alternative Kommunikationsformen des Unternehmens dar und unterscheiden sich vor allem in Bezug auf die Quelle der Kommunikation. Werbung entstammt direkt dem Unternehmen hat daher eine geringe Quellenglaubwürdigkeit, während Publicity (oft auch als Öffentlichkeitsarbeit oder PR bezeichnet) einer neutralen Quelle entstammt und so eine höhere Glaubwürdigkeit besitzt. In vielen Studien wurde die Wirksamkeit von Werbung und Publicity verglichen, wobei festgestellt wurde, dass Publicity durch die höhere Glaubwürdigkeit besser geeignet ist, die Einstellung der Individuen in eine gewünschte Richtung zu beeinflussen.

Nach den Theorien des Sleeper Effects dürfte der durch die höhere Glaubwürdigkeit entstehende Vorteil jedoch nicht langfristig haltbar sein, da der Sleeper Effect eine Angleichung der Wirkung glaubwürdiger und unglaubwürdiger Quellen vorhersagt. Stattdessen ist zu vermuten, dass nach einer gewissen Zeit die Quelle ihren Einfluss verliert und sich die Effektivität der beiden Kommunikationsformen angleicht.

Der Sleeper Effect und die Wirkung von Werbung und Publicity wurden jeweils bereits ausführlich erforscht. Eine Verknüpfung und Integration der Ergebnisse fand bisher jedoch nur sehr unzureichend statt. So wurde der offensichtliche Widerspruch zwischen der oft unter- stellten Überlegenheit von Publicity über Werbung und dem Sleeper Effect noch nicht explizit erforscht, obwohl sich hieraus wichtige Implikationen für die Wirkungsentwicklung der beiden Kommunikationsformen im Zeitablauf ergeben.

Bei der Gestaltung der Botschaft der Marketingkommunikation stellt die Verwendung von zweiseitigen Botschaften einen Weg dar, die Glaubwürdigkeit und damit die Wirksamkeit der Marketingkommunikation zu erhöhen. Bei zweiseitigen Botschaften werden neben den üblichen positiven Produktmerkmalen auch negative Informationen in die Botschaft integriert.

Die Wirkung zweiseitiger Kommunikation wurde zwar bereits ausführlich erforscht, allerdings mangelt es bisher an einer längerfristigen Betrachtung. Die Wirkungsentwicklung zweiseitiger Kommunikation im Zeitablauf wurde trotz der offensichtlichen Relevanz des Themas bisher kaum untersucht. In den eben erläuterten Punkten besteht die Forschungslücke, die diese Arbeit füllen soll. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie entwickelt sich die Wirkung von Werbung und Publicity sowie von einseitiger und zweiseitiger Kommunikation im Zeitablauf?
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis8
Abbildungsverzeichnis11
Tabellenverzeichnis13
1 Einleitung14
1.1 Motivation, Fragestellung und Ziel der Arbeit14
1.2 Gang der Arbeit16
2 Glaubwürdigkeit im Rahmen der Marketingkommunikation und der Persuasionsforschung20
2.1 Glaubwürdigkeit im Rahmen der Marketingkommunikation20
2.1.1 Bedeutung der Glaubwürdigkeit20
2.1.2 Charakteristika der Glaubwürdigkeit22
2.1.3 Bezugsobjekte der Glaubwürdigkeit23
2.1.4 Wirkung der Glaubwürdigkeit26
2.2 Glaubwürdigkeit im Rahmen der Persuasionsforschung28
2.2.1 Cognitive-Response-Theorie28
2.2.2 Dualprozesstheorien29
2.2.2.1 Heuristic-Systematic Model30
2.2.2.2 Elaboration Likelihood Model32
2.2.2.3 Integration Dual Processing Models und weitere Quellen-Modelle36
2.2.3 Attributionstheorie37
2.3 Zusammenfassung des zweiten Kapitels42
3 Instrumente und Formen der Marketingkommunikation44
3.1 Werbung und Publicity44
3.1.1 Werbung45
3.1.2 Publicity46
3.1.3 Werbung vs. Publicity48
3.1.4 Motivation-Ability-Opportunity-Approach49
3.1.4.1 Motivation50
3.1.4.2 Fähigkeit52
3.1.4.3 Möglichkeit54
3.1.5 Ergebnisse bisheriger Forschung55
3.2 Einseitige vs. zweiseitige Botschaften in der Marketingkommunikation61
3.2.1 Entwicklung der Erforschung zweiseitiger Botschaften61
3.2.2 Eigenschaften und Wirkung zweiseitiger Werbung62
3.2.3 Theoretische Ansätze zur Erklärung der Wirkung zweiseitiger Botschaften68
3.2.3.1 Attributionstheorie69
3.2.3.2 Inokulationstheorie71
3.2.3.3 Optimal-Arousal-Theorie74
3.2.3.4 Reaktanztheorie76
3.2.3.5 Dualprozesstheorien76
3.3 Zusammenfassung des dritten Kapitels78
4 Die Entwicklung der Persuasionswirkung im Zeitablauf80
4.1 Erinnerung und Vergessensprozesse bei der Wirkung persuasiver Kommunikation80
4.1.1 Erinnerung an die Botschaft80
4.1.2 Erinnerung an die Quelle84
4.2 Der Sleeper Effect87
4.2.1 Definition und Abgrenzung87
4.2.2 Erklärungsansätze für den Sleeper Effect89
4.2.2.1 Forgetting Hypothesis und Dissociation Hypothesis89
4.2.2.2 Availability-Valence Hypothesis91
4.2.2.3 Differential Decay Interpretation92
4.2.2.4 Vergleich der Ansätze92
4.2.2.5 Integration des Sleeper Effects in die Dualprozesstheorien93
4.2.3 Kontroverse um die Existenz des Sleeper Effects95
4.3 Zusammenfassung des vierten Kapitels99
5 Empirische Untersuchung102
5.1 Hypothesen102
5.2 Methodik103
5.2.1 Moderatoreffekte104
5.2.2 Mediatoreffekte105
5.3 Experiment 1111
5.3.1 Untersuchungsaufbau111
5.3.1.1 Manipulation der unabhängigen Variablen111
5.3.1.2 Stimulus112
5.3.1.3 Messung der abhängigen Variablen113
5.3.1.4 Ablauf und Cover Story115
5.3.2 Pretest117
5.3.3 Untersuchungsergebnisse119
5.3.3.1 Prüfung der Skalen und Manipulation Checks120
5.3.3.2 Prüfung der Hypothesen122
5.3.4 Diskussion128
5.4 Experiment 2131
5.4.1 Untersuchungsaufbau131
5.4.1.1 Manipulation der unabhängigen Variablen131
5.4.1.2 Stimulus132
5.4.1.3 Messung der abhängigen Variablen134
5.4.1.4 Ablauf und Cover Story135
5.4.2 Pretest136
5.4.3 Untersuchungsergebnisse138
5.4.3.1 Codierung und Prüfung der Skalen138
5.4.3.2 Manipulation Checks139
5.4.3.3 Prüfung der Hypothesen141
5.4.4 Diskussion154
5.5 Zusammenfassung des fünften Kapitels158
6 Schlussbetrachtung160
6.1 Konsequenzen für Forschung und Praxis der Marketingkommunikation160
6.1.1 Konsequenzen für die Forschung der Marketingkommunikation160
6.1.2 Konsequenzen für die Praxis der Marketingkommunikation163
6.2 Fazit und Ausblick166
Literaturverzeichnis168

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