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Digitalisierung demokratischer Prozesse.

Gefahren und Chancen der Informations- und Kommunikationstechnologie in der demokratischen Willensbildung der Informationsgesellschaft.

AutorMartin Hilbert
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheBeiträge zur Politischen Wissenschaft 144
Seitenanzahl303 Seiten
ISBN9783428524235
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Seit Ende des 20. Jahrhunderts haben digitale Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) die Art und Weise, wie Menschen kommunizieren und ihren demokratischen Gemeinwillen bilden, für immer verändert. Jedoch wurden weder demokratische Institutionen und Prozesse noch IKT für ihre gemeinsame Anwendung geschaffen. Dies führt zu einer Reihe von Entwicklungen, die nicht durchweg und vor allem nicht automatisch demokratieförderlich sind. Zur Untersuchung der Folgen der Digitalisierung demokratischer Prozesse wird davon ausgegangen, dass diese stark von den institutionellen Rahmenbedingungen des gewählten Demokratiemodells beeinflusst werden. Abhängend von Gesetzesherrschaft, direkter Bürgerbeteiligung und republikanischer oder liberalistischer Ausrichtung, werden acht sterilisierte Demokratiemodelle unterschieden und separat auf digitale Konsequenzen untersucht. Die verschiedenen Blickweisen ermöglichen die Identifizierung von generellen Veränderungen der digitalen Interaktion, so wie auch spezielle Folgen von bestimmten Faktorkombination. Der fortlaufende Einbezug traditioneller Demokratieliteratur zeigt, dass IKT weder zurück zur Polis-Demokratie Athens, noch zur ökonomischen Demokratie Schumpeters oder zur idealisierten Führerdemokratie Webers führen werden, jedoch zu einer neuen Konstellation, in welcher deliberative- und konkordanzdemokratische Elemente eine entscheidende Rolle spielen. Das Ergebnis unterstreicht die neue Brisanz von Themen wie Privatsphärenschutz und Meinungsmanipulation, allgemeiner Zugang zur Öffentlichkeit, direktdemokratische Beteiligung und die Aufgaben der Parteien und Medien. Ein weiterer zentraler Punkt auf der zukünftigen Forschungsagenda ist die Entwicklung von demokratieförderlicher IKT Anwendung. Es zeigt sich, dass die Digitalisierung demokratische Prozesse aktiv beeinflusst werden kann und - zum Wohle der Demokratie - auch muss.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis13
Kapitel 1: Einleitung, Definitionen und Modellierung14
I. Einleitung14
II. Von demokratischen Prozessen20
III. Von der Informationsgesellschaft25
1. Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)26
2. Der informationsgesellschaftliche Paradigmenwechsel31
3. Besonderheiten digitaler Interaktionen35
4. Die Übergangsphase in die Informationsgesellschaft41
IV. Drei Grundachsen zur theoretischen Demokratieanalyse50
1. Wer beteiligt sich an der Wahrheitsfindung und Rechtserkenntnis?50
2. Wie gestaltet sich die Regierungsform?57
3. Was für eine Art von Bürgerlichkeit bringt der zugrunde liegende Gesellschaftsvertrag hervor?64
Kapitel 2: Acht Entwicklungsszenarien der Demokratie in der Informationsgesellschaft75
I. Von der Polis-Demokratie in der Informationsgesellschaft77
1. Theoretische Grundlagen der Polis-Demokratie77
2. Entwicklung der Polis-Demokratie in der Informationsgesellschaft84
a) Digitale Deliberation in virtuellen Kommunen84
b) Wo der Gleichgesinnte nur einen „Klick“ entfernt ist89
3. Folgen der Entwicklung der Polis-Demokratie96
II. Von der Cyber-Demokratie in der Informationsgesellschaft103
1. Theoretische Grundlagen der Cyber-Demokratie104
2. Entwicklung der Cyber-Demokratie in der Informationsgesellschaft111
3. Folgen der Entwicklung der Cyber-Demokratie113
III. Von der plebiszitären Führerdemokratie in der Informationsgesellschaft116
1. Theoretische Grundlagen der plebiszitären Führerdemokratie116
2. Entwicklung der plebiszitären Führerdemokratie in der Informationsgesellschaft121
3. Folgen der Entwicklung der plebiszitären Führerdemokratie122
IV. Von der Big-Brother-Demokratie in der Informationsgesellschaft127
1. Theoretische Grundlagen der Big-Brother-Demokratie127
2. Entwicklung der Big-Brother-Demokratie in der Informationsgesellschaft130
3. Folgen der Entwicklung der Big-Brother-Demokratie134
V. Von der ökonomischen Demokratie in der Informationsgesellschaft138
1. Theoretische Grundlagen der ökonomischen Demokratie138
2. Entwicklung der ökonomischen Demokratie in der Informationsgesellschaft142
a) Die digitale Wirtschaft143
b) Digitale Marktmechanismen in der ökonomischen Demokratie146
3. Folgen der Entwicklung der ökonomischen Demokratie150
a) Zersplitterung der Öffentlichkeit150
b) Infotainment und kommerzielle Skaleneffekte155
VI. Von der Knopfdruck-Demokratie in der Informationsgesellschaft160
1. Theoretische Grundlagen der Knopfdruck-Demokratie161
2. Entwicklung der Knopfdruck-Demokratie in der Informationsgesellschaft166
a) Verzerrungen im Spiegelbild durch ungleichen Zugang166
b) IKT sind rasend schnell, demokratische Willensbildung extrem langsam169
3. Folgen der Entwicklung der Knopfdruck-Demokratie170
VII. Von der römischen Republik in der Informationsgesellschaft174
1. Theoretische Grundlagen der römischen Republik174
a) Rom und das Prinzip der Republik174
b) Wie Publizität und Öffentlichkeit die Sittlichkeit fördert179
c) Wie Herrschafts- und Abhängigkeitsverhältnisse die Verwirklichung der Publizität einschränken182
2. Entwicklung der römischen Republik in der Informationsgesellschaft185
3. Folgen der Entwicklung der römischen Republik191
VIII. Von der Matrix-Demokratie in der Informationsgesellschaft192
1. Theoretische Grundlagen der Matrix-Demokratie193
2. Entwicklung der Matrix-Demokratie in der Informationsgesellschaft196
a) Informationsstrukturierung als Feineinstellung zwischen Prosa und Ja/Nein197
b) Künstliche Intelligenz, um die Wertneutralität des Systems sicherzustellen207
c) Konkordanzdemokratische Methoden für die Intermediation des Gemeinwillens214
3. Folgen der Entwicklung der Matrix-Demokratie221
Kapitel 3: Schlussfolgerungen und Ausblick227
I. Schlussfolgerungen227
II. Ausblick235
1. Renovierung des Parteiensystems und Rolle der Massenmedien236
2. Entwicklung von demokratiefördernden IKT-Anwendungen244
3. Revision der Grenzen zwischen direkter und repräsentativer Demokratie253
4. Die digitale Spaltung während und nach dem Übergang in die Informationsgesellschaft259
5. Sicherheitsgesetzgebung und Privatsphärenschutz268
Zusammenfassung275
Literaturverzeichnis281
Sachwortverzeichnis303

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