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Elternkurse - Der Führerschein zur entspannten Erziehung: Wie Elternbildung unsere Gesellschaft stark macht

AutorBritta Daniel-Tonn
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl119 Seiten
ISBN9783958502390
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Elternkurse, 'Elternführerscheine', Super Nanny... es gibt viele Wege, auf denen sich unsere Gesellschaft dem Thema 'Richtig Kindererziehen' nährt. Die Autorin zitiert fachlich anhand von Gesetzestexten, wissenschaftlicher Literatur, Lehrmaterialien und vergleicht mit Hilfe wissenschaftlicher Studienergebnisse die Qualität und Wirkung von Elternkursen. Warum ist Erziehung eine politische Angelegenheit? Warum brauchen wir eine neue Erziehung? Die Rechte des Kindes, entwicklungsförderndes und entwicklungshemmendes Erziehungsverhalten, die Auswirkungen gewalttätigen Erziehungsverhaltens mit körperlicher und psychischer Gewalt sind zentrale Aspekte ihrer Untersuchungen. Sie belegt den historischen Wandel von Erziehungsberatung und den Trend zu Elternkursen und Elternführerscheinen. Sie vergleicht die Qualität und Wirkung von besonders bekannten, weit verbreiteten Elternkursprogrammen: 'Starke Eltern - Starke Kinder', 'Triple P', 'HIPPY' und Elternbildungsangeboten in den Neuen Medien. Sie beschreibt die Chancen und Grenzen von Elternkursen. Die Autorin geht auf die Chancen und Grenzen von Elternbildung via Neuen Medien und auf das TV-Format 'Super Nanny' ein. Sie erkennt eine Chance für öffentliche und private Fernsehsender, ihre mediale Macht als Erziehungsberater zukünftig qualifizierter einzusetzen, indem sie differenziertere Dokumentationssendungen senden, die auch wissenschaftlich fundiertes Funktionswissen über Erziehung an die Eltern liefern und respektvolles, empathisches und kooperatives Handeln in den Vordergrund stellen. Verpflichtende Elternbildungsangebote erkennt sie als echte, erleichternde Chance für gelassenere, ausgeglichene Eltern, gesündere, glückliche Kinder und eine gesunde, starke Gesellschaft. Sie kommt zu dem gesellschaftlich sehr spannenden, aufsehenerregenden und in Zukunft sicher noch viel diskutierten, denkwürdigen Schluss, dass ein''Elternführerschein' noch viel bedeutender als ein Autoführerschein zum Schutz von Leben und Gesundheit in dieser Gesellschaft ist. Sie belegt verständlich eine offenkundige Notwendigkeit zum Schutz der Rechte der Kinder, welcher sich die Gesellschaft stellen muss.

Britta Daniel - Tonn, geboren 1978 in Rinteln, Deutschland. Abitur 1998. Die Autorin ist studierte Diplom Sozialpädagogin, staatlich geprüfte Sozialassistentin, Erlebnispädagogin, Geschäftsinhaberin des AC Outdoor Center Hameln und der Fernsehproduktion hptmedia.tv, Kreativkopf, Querdenkerin & Freidenkerin, Ideengeberin, Futurologin, Netzwerkerin, freie Lebensberaterin, zweieinhalbfache Mutter. Sie arbeitet als freie Journalistin, Reporterin und Autorin vor und hinter der Kamera. Ihr soziales Engagement beruht auf jahrelanger ehrenamtlicher christlicher, politischer und freier Jugendarbeit und in der Lokalpolitik. Sie hat ein Jahr in Frankreich und Spanien gelebt, ist auf dem Jakobsweg gepilgert und hat im Rahmen eines freiwilligen europäischen Jahres dort in einem interkulturellen Team gearbeitet. Sie veröffentlicht pädagogische Fachliteratur. Im Bereich Märchen und Sagen hat sie Deutschlands meistexportiertes Literaturgut, die bekannten Grimms Märchen, aus pädagogischer Ambition heraus gewaltfrei und kinderfreundlich umgeschrieben in Grimms Neue Märchen 2.0: Märchenwelt ® Evolution. Es war einmal...GANZ ANDERS! In ihrer Freizeit ist sie begeisterte Outdoor Sportlerin, zeichnet und malt, singt und liebt Musik und das Leben.

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Leseprobe
Kapitel 2.2, Elternbildung am Beispiel 'Die Super Nanny': Das Fernsehprogramm dient heute vielen Menschen als wichtiges Medium, um sich über Ereignisse in der Welt zu informieren und sich anhand dieser Informationen zu orientieren. Die Programmacher der verschiedenen Fernsehsender stellen die Wirklichkeit auf unterschiedliche Weise dar und vermitteln dadurch jeweils eigene Vorstellungen davon, wie die Welt und die Menschen sind. Auf diese Art werden sie zu Meinungsmachern und viele Menschen nehmen diese Meinungen, die verbreitet werden, sehr ernst und nutzen sie als Ratgeber in wichtigen Lebenslagen. Die 'Super Nanny' läuft aktuell auf RTL zu einer der besten Sendezeiten, um 20:15 Uhr. Um diese Uhrzeit sitzt in der Regel die gesamte Familie, zumindest aber die Eltern, vor dem Fernseher, um gemeinsam unterhalten zu werden. Anhand dieses sehr guten Programmplatzes zeigt sich, dass diese Sendung eine sehr hohe Akzeptanz bei den Fernsehzuschauern und gute Einschaltquoten haben muss. Seit dem Serienstart im September 2004 bewegt sich die Einschaltquote im Bereich von etwa fünf Millionen Zuschauern. Die RTLII-Sendung 'Die Supermamas' ist mit 2,4 Millionen Zuschauern (Oktober 2004) weit weniger erfolgreich. Auffällig ist auch ein hoher Anteil von Kindern, die sich die Sendung anschauen. Etwa 19% der 3-bis 13-Jährigen sahen im Mai 2005 die 'Super Nanny'. Als mögliche Ursache hierfür könnte gesehen werden, dass Eltern ihren Kindern die Sendung als Bildungssendung mit Warneffekt zeigen, in dem Sinne, dass die Kinder, für den Fall, dass sie ihren Eltern in Zukunft mal wieder nicht gehorchen, mit dem Besuch der 'Super Nanny' rechnen müssen (vgl. ebd., S. 72). Weitere Sendungen, die im Format des Affektfernsehens Elternsein, Familie und Erziehung zum Thema haben, sind 'We are Family! So lebt Deutschland' (PRO 7) und 'Mein Baby' (RTL). Diese haben aber eine weitaus geringere Zuschauerakzeptanz. Der Einfluss, insbesondere der Affektfernsehsendungen, auf die tatsächliche Gestaltung des persönlichen Lebens ist besonders in solchen Familien gegeben, die aus einem bildungsarmen sozialen Umfeld stammen. Die Tatsache, dass diese Sendungen Einfluss auf die Lebensgestaltung haben, wurde in einigen wissenschaftlichen Untersuchungen belegt (z.B. Theunert/Schorb 1995, vgl. Wahl/Hees 2006, S. 72). Das Fernsehen ist ein ideales Medium, um niederschwellige Angebote an Eltern zu unterbreiten (vgl. ebd., S. 73). Durch den Erfolg der Affektfernsehsendungen der Privatsender sowie der Ratgebersendungen der dritten Programme zum Thema 'Familien und Erziehung' wird deutlich, dass in der Bevölkerung ein Bedarf an Beratung auf diesem Gebiet besteht (vgl. ebd., S. 73). Es bleibt nun die Frage, was es konkret bedeutet, wenn das Fernsehen via 'Super Nanny' und ähnlichen Sendungen als Ratgeber für breite Teile der Bevökerung fungiert. Der Fernsehsender RTL will nach dessen eigenen Angaben 'betroffenen Familien Hilfestellung bieten' und 'Lösungsansätze [...] aufzeigen'. Offizielle Verbände wie der Deutsche Kinderschutzbund und der Paritätische Wohlfahrtsverband bezweifeln diese Motive (vgl. ebd., S.73). Beispielsweise kritisiert der Deutsche Kinderschutzbund in einer Stellungnahme zur 'Super Nanny' vom 7. Oktober 2004, diese arbeite nicht ressourcenorientiert sondern allein defizitorientiert. Außerdem wird kritisiert, dass in einer der ersten Ausstrahlungen des Pilotfilms (19.9.2004, 25.9.2004 und 2.10.2004) zu Beginn der Sendung darauf hingewiesen wurde, die betroffene Familie habe aufgrund von Problemen mit ihrem 6jährigen Sohn bereits das Jugendamt kontaktiert, welches aufgrund von Überlastung aber bislang untätig geblieben sei. Der Kinderschutzbund fordert hierzu, dass eine differenziertere Berichterstattung erfolgen müsse, welche die 'Super Nanny' nicht als 'die Alternative für Familien zum bestehenden Hilfe- und Unterstützungsangebot' darstellt. (vgl. www.kinderschutzbund-nrw.de/StellungnahmeSuperNanny.htm, 28.12.2006). Auch pädagogisch und psychologisch ausgebildete Fachkräfte argumentieren gegen die Qualität der Sendung. Besonders werden drei Aspekte bemängelt (vgl. Wahl/Hees 2006, S. 73f).: 1.die Kinder werden effektheischend auf dem Präsentierteller gezeigt, indem die Kameras bis ins Detail alle Emotionen des Kindes dokumentieren, ohne Respekt vor dessen Privatsphäre. 2.Kinder wie Eltern werden diskriminiert. Dies geschieht durch beleidigende Betitelungen der Kinder in Off-Kommentaren (z.B. 'Satansbraten'), durch Überdramatisierung von Situationen mittels Musikwahl und dramatisierende Worte sowie durch das Verhalten der 'Super Nanny' selbst. Diese verhält sich taktlos und bloßstellend, indem sie beispielsweise ihr offensichtliches Entsetzen über die Familienverhältnisse zur Schau stellt, unter Anwesenheit der Kinder mit den Eltern über sie und die sie erwartenden Konsequenzen redet und den Eltern im Beisein ihrer Kinder die elterlichen Verhaltensfehler anprangert. Sie agiert als Machtperson und zerstört dadurch die Eltern-Kinder-Beziehung. Außerdem vermittelt die Sendung insgesamt ein Bild, welches Kinder als in erster Linie ungezogen und verhaltensgestört darstellt, während von den Eltern vor allem das Bild gezeichnet wird, sie würden wenig richtig und vor allem vieles falsch machen. Die Hauptpersonen der jeweiligen Familien werden nur in dieser Eindimensionalität vorgeführt. Andere Seiten ihrer Persönlichkeit und ihres sozialen Familienlebens bleiben außen vor. 3.Erziehung wird reduziert auf Gehorsam. Das wichtigste Erfolgsrezept, welches die 'Super Nanny' den Eltern vermittelt, ist die Durchsetzung von Regeln und Konsequenzen. Die Eltern sollen ihre Regeln durchsetzen lernen, die Kinder haben diese zu befolgen und sie erwarten, bei Nichtbeachten der Regeln, Konsequenzen. Hieran wird eine Einseitigkeit kritisiert, bei der die Eltern in eine Machtposition befördert werden, während die Kinder sich in Demut und Gehorsam üben sollen. Den Eltern werden zur Durchsetzung der Regeln Mittel zugestanden, die auch gewaltsame Züge wie die Ausnutzung der körperlichen Überlegenheit der Erwachsenen beinhalten. Die Kinder werden, zur Not unter Einsatz von Handgreiflichkeit, in das 'stille Zimmer' gezerrt oder getragen und dort, auch gegen ihren Willen, für einige Zeit festgehalten, indem die Tür zugehalten wird. Auf dadurch produzierte Verletztheit und Verzweiflung aufseiten des Kindes wird kaum Rücksicht genommen. Es zählt vorrangig, dass das Ziel Gehorsam erreicht wurde. Eine Folge von Affektfernsehsendungen wie der 'Super Nanny' ist die öffentliche Zur-Schau-Stellung des Privatlebens der gezeigten Familie. Die gefilmten Familienmitglieder müssen über einen längeren Zeitraum mit Stigmatisierung und Bloßstellung in ihrem persönlichen Umfeld rechnen. Dies kann sogar Konsequenzen für die eigene Psyche haben, welche die oft aus sozialschwachen Milieus stammenden, gefilmten Familien vorab gar nicht abschätzen können. Eine andere Folge ist das Bild von Familienleben und Kindererziehung, welches durch die Sendung einer breiten Öffentlichkeit als scheinbar real existitierende Wirklichkeit präsentiert wird. Es werden Vorurteile und Verzerrungen dargestellt und bestärkt, indem der Alltag mit Kindern eindimensional als von Extremsituationen geprägt und dadurch abschreckend dargestellt wird. Statt Erziehungsberatung zu leisten, für die eine angemessene zeitliche Betreuung der Famile und auch die Einbeziehung der positiven Persönlichkeitsaspekte der Beteiligten von Nöten wäre, kritisieren Wahl/Hees, die Sendung 'Super Nanny' erinnere an 'Kasernenhofdrill' und 'Tierdressur'. Sie lasse Respekt und Liebe gegenüber den Kindern vermissen. Deshalb würden solche ratsuchenden Eltern, die nicht bereit sind, ihre Kinder als feindliche 'Monster' zu betrachten, diese Sendung auch nicht als Ratgeber in Anspruch nehmen (vgl. ebd., S. 75). Außerdem würden Kinder in der Sendung zu Objekten der Erziehungswünsche Erwachsener herabgestuft, wobei kindliche Rechte, insbesondere das Recht auf gewaltfreie Erziehung (§ 1631 BGB), außer Acht gelassen würden, unter Billigung einer pädagogischen Fachkraft. Die Bedürfnisse und Perspektiven der Kinder würden nachrangig behandelt. Im Vordergrund stünde eine 'Gehorsamkeitspädagogik', welche Erziehung vor allem unter dem Aspekt darstelle, Erziehung bedeute einseitige Befehlserteilung mit einem Hierarchiegefälle von Erwachsenen zu Kindern. Liebende, fürsorgliche Handlungen würden in den Darstellungen fehlen. Damit folge die Sendung gesellschaftlichen Tendenzen, welche wieder mehr in Richtung Autorität, Lenkbarkeit und Angepasstheit tendierten (vgl. ebd., S.75f). Der Deutsche Kinderschutzbund kritisiert in seiner Stellungnahme außerdem, es fehle die Darstellung der Familie als System, in welchem sich alle beteiligten Familienmitglieder gegenseitig beeinflussen. Die Ursachen würden außen vor gelassen, nur das Resultat, also das 'verzogene' Kind, würde isoliert betrachtet. Außerdem erfolge an keiner Stelle eine Erklärung für die Zuschauer, weshalb sich die betroffenen Kinder und Eltern auf die eine oder andere Weise verhalten. Es wird also kein Funktionswissen vermittelt. Es werden auch kein Anstrengungen unternommen, die Verhaltensauffälligkeiten der Kinder medizinisch, neurologisch oder psychologisch zu durchleuchten, um dadurch andere Ursachen für das kindliche Verhalten auszuschließen. Die Frage der Befriedigung der kindlichen Bedürfnisse und ein darauf basierender Zusammenhang zu angewandten Erziehungsmethoden wird an keiner Stelle hergestellt. Die Regeln, Erziehungsvorstellungen und Konsequenzen werden nicht selbst von der Familie entwickelt, sondern werden ihnen von der 'Super Nanny' auferlegt. Dies widerspricht Erkenntnissen aus der Pädagogik, nach denen Entscheidungen, an denen alle beteiligt sind, eher von allen akzeptiert werden. Ein Fazit des Deutschen Kinderschutzbundes zur 'Super Nanny' lautet, dass es sich bei ihrem pädagogischen Konzept um eine Vermengung von pädagogischen mit therapeutische Ansätzen handelt, welche teils unfachlich umgesetzt werden (vgl. www.kinderschutzbund-nrw.de/Stellungnahme SuperNanny. Htm, 28.12.2006). Der Sender RTL scheint zwischenzeitlich aber auch einige Kritiken ernster genommen zu haben. Zum Beispiel erklärt er auf seiner Internetseite zum Sinn und Einsatz des 'Stillen Stuhls', dieser solle 'sehr vorsichtig', 'bei Unsicherheiten [...] lieber gar nicht oder nur nach Rücksprache mit Fachleuten in Beratungsstellen' eingesetzt werden. Das Kind solle durch den Stuhl nicht bestraft werden, ihm solle lediglich eine 'Auszeit' gegönnt werden. Eltern sollten außerdem darüber nachdenken, inwiefern ihr eigenes Verhalten mit Schuld am Konflikt war. Die anschließende Klärung des Streits solle positiv und unter Aussprache der eigenen Gefühle aller Beteiligten, auch der des Kindes, erfolgen. Zum Schluss solle gemeinsam überlegt werden, wie beim nächsten Mal das Verhalten verändert werden könnte (vgl. http://www.rtl.de/ratgeber/familie_896938.php, letzter Zugriff: 28.12.2006). Außerdem verlinkt RTL seine 'Super Nanny' - Internetseite mit nützlichen Links guter Beratungsadressen im Internet wie der Internetseite des Deutschen Kinderschutzbundes, der Internetpräsenz der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. und dem Beratungsführer der deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V., welcher auch die lokale Recherche nach einer realen Beratungsstelle vor Ort ermöglicht. Trotz der ausführlichen Kritik an der Umsetzung der Sendung 'Die Super Nanny' finden Wahl/Hees auch positive Aspekte, die sie der Erziehungsberatung via Fernsehen abgewinnen können. Zum Beispiel nennen sie ausdrücklich den Aspekt des niederschwelligen Bildungs- und Beratungsangebots, welches ein sehr großes Klientel erreicht. Vor allem Sendungen der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender werden als positive Beispiele angeführt, in denen sinnvolle Informationen und wirksame Hilfsmittel vermittelt werden und gleichzeitig Kinder und Eltern respektvoll dargestellt werden. Es wird Wert auf eine realistische Darstellung gelegt und darauf hingewiesen, dass keine kurzfristigen Wunder vollbracht werden können und Veränderungen innerhalb der Familie erst über einen angemessenen Zeitraum hinweg Wirkung zeigen können. Die Beratungstipps sind ausgelegt auf eine Förderung der Eltern-Kind-Interaktion, auf die Hinterfragung und Erklärungssuche für Problemursachen sowie auf die Förderung von Empathie. Es steht nicht nur konsequentes Handeln im Mittelpunkt, sondern auch einfühlsames Denken. Genau diese feinfühlige Beratungspraxis könne Eltern dazu animieren, sich auch in der Realität in krisenhaften Erziehungssituationen fachlichen Rat zu holen. Ein Vorteil der Medien ist zudem die Möglichkeit, sie anonym nutzen zu können (vgl. Wahl/Hees 2006, S. 76). Wahl/Hees kommen zu dem Schluss, dass mediale Beratung aber Grenzen hat und deshalb immer auch auf real existierende Beratungsangebote verweisen sollte. Außerdem sollte jeder Beratung, egal ob real oder per Fernsehen, ein Erziehungsverständnis zugrunde liegen, welches Erziehung als wechselseitigen Prozess von Verstehen und Lernen interpretiert, sich von pauschalen, rezeptartig einsetzbaren Erziehungstipps distanziert und statt dessen einfühlsame Hilfe zur Selbsthilfe gibt (vgl. ebd., S. 77).
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis3
Einleitung5
1. Erziehung als Recht und Pflicht8
1.1 Recht des Kindes auf Erziehung8
1.2 Elternbildung als Staatsaufgabe16
2. Die aktuelle Erziehungssituation22
2.1 Gesellschaft und Erziehung22
2.2 Einflussfaktoren auf Erziehungskonzepte29
2.3 Elternbildung am Beispiel „Die Super Nanny“33
3. Formen von Erziehungsverhalten40
3.1 Kompetenzförderndes Erziehungsverhalten40
3.2 Entwicklungshemmendes Erziehungsverhalten54
4. Elternbildung und Elternkurse68
4.1 Erziehungsberatungsformen im Wandel68
4.2 Zielgruppe Eltern73
4.3 Elternkurse76
4.4 Neue Elternbildung im Vergleich78
4.5 Zur Wirksamkeit neuer Elternbildungsangebote92
4.6 Chancen und Grenzen von Elternkursen104
Fazit106
Quellenangaben113
Literatur113
Zeitschriften114
Internet115
Weiterführende Literatur118

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