29. Garten
Effektive Mikroorganismen können im Garten auf den Boden gegossen, an Pflanzen gesprüht und dem Kompost beigegeben werden. Man kann Saatgut mit ihnen präparieren und organische Abfälle mit ihrer Hilfe in Dünger umwandeln. Sie
bereichern das Bodenleben,
verbessern die Harmonie der Bodenlebewesen,
setzen Stoffe um, wodurch aktive Stoffwechselprodukte entstehen, organische Materialien mehr Düngewirkung entfalten und die Bodentemperatur steigt,
verbessern Bodenstruktur und -stabilität, so dass Nährstoffspeicherfähigkeit, Wasserhaltekapazität und Tragfähigkeit zunehmen,
ernähren Pflanzen,
fördern die Wurzelbildung,
verbessern die Keimfähigkeit von Saaten und verkürzen die Keimdauer,
steigern die Pflanzengesundheit zu größerer Robustheit gegenüber äußeren Einflüssen,
fördern Blühtendenz und Fruchtansätze,
steigern Qualität und Menge geernteter Pflanzen und Früchte,
verbessern Aroma und Geschmack von Gemüse, Kräutern und Obst,
verlängern die mögliche Lagerzeit von Früchten und vermögen Krankheiten zu heilen.
EM werden bei bedecktem Himmel oder während des Regens, nicht jedoch bei direktem Sonnenlicht ausgebracht. Die Boden- und Außentemperatur sollte mindestens 6 °C betragen, besser über 8 °C, und der Temperaturunterschied von EM zum Ausbringungsort sollte gering gehalten werden, damit die Mikroorganismen keinen Schock erleben. Gegebenenfalls stellt man die auszubringende Menge EM schon vorher kühl genug. Nachdem sie sich im lebendigen Umfeld eingelebt haben, passen sie sich auch winterlichen Temperaturen an und überstehen dann selbst tiefen Frost.
Möchte man im Winter EM im Garten anwenden, greift man besser auf die energetische Information des EM-Keramikpulvers zurück (s. Kap. 21). Man bringt es in kleinsten Mengen aus.
Wird Keramikpulver einer EM-Lösung zum Ausspritzen beigegeben, muss diese während der Ausbringung zur besseren Verteilung immer wieder aufgemischt werden.
Da EM organisches Material verstoffwechseln, werden sie vorzugsweise mit diesem zusammen ausgebracht, insbesondere dann, wenn von der Fläche Pflanzen oder Früchte geerntet werden. Würde man EM dort allein ausbringen, könnte dies dazu führen, dass vorhandene organische Substanz reichlich verfügbar wird, die gestiegene Erntemenge jedoch irgendwann die Ressourcen im Boden übersteigt und es nach ein paar Jahren zu einer Verlangsamung des Wachstums kommt. EM plus organisches Material führt hingegen zum Aufbau der Bodenfruchtbarkeit.
Natürlich muss man beim Arbeiten mit EM stets auch die übrigen Grundsätze gesunden Gärtnerns berücksichtigen.
Pflanzenanbau mit EM erfolgt im Einklang mit der Umwelt. Die Erfolge des EM-Einsatzes zeigen sich zum Teil sofort, zum Teil aber auch erst im Lauf einer längeren Anwendungszeit. Immer ist zu berücksichtigen, dass jeder Boden wie alles Lebendige einen dynamischen Prozess darstellt und die gründliche Umstimmung eines Bodens je nach der Ausgangsbeschaffenheit durchaus 2 bis 3 Jahre dauern kann. Die Bodenfruchtbarkeit wird kontinuierlich aufgebaut, und vorhandene Schadstoffe im Boden werden längerfristig abgebaut. Dazu ist eine regelmäßige Pflege mit EM nötig. Die Menge der eingesetzten EM pro Jahr kann im Lauf der Zeit meistens reduziert werden.
Baum pflanzen
Pflanzloch einige Zentimeter tiefer ausheben als nötig.
Bokashi in den Grund des Pflanzlochs streuen, mit Erde vermischen und bedecken,
mit EM-Keramikpulver überpudern und mit EM begießen.
Pflanzballen mit EM gründlich einsprühen oder in EM-Lösung eintauchen.
Baum einsetzen.
Erdreich mit EM-Lösung einschwemmen und dabei etwas EM-Keramikpulver zupudern.
Dreimal im Abstand von je 14 Tagen mit 200 ml EM je 10 l Wasser gießen, dann nach Bedarf.
Wird ein Baum in einen Boden gesetzt, in dem vorher keine Bäume wuchsen, zum Beispiel in Wiese oder Garten, gibt man zusätzlich Mykorrhiza ins Erdreich, also Wurzelpilze. Sie sind entweder durch die Entnahme von Wurzelboden älterer Bäume derselben Art verfügbar oder in guten Gartengeschäften und Baumschulen erhältlich.
Fördert die Wurzelbildung, sorgt für zügiges Anwachsen, belebt den Boden und verbessert die Mikroben- und Nährstoffversorgung.
Bäume einsprühen
100 bis 1000 ml EM je 10 l Wasser pro 10 m3 Baum oder Strauch.
Die Dosierung ist abhängig von Gesundheit und Bedarf der Pflanzen. Die Verdünnung ist abhängig von der Feuchtigkeit am Anwendungsort. Die Häufigkeit richtet sich nach der äußeren Belastung und dem Gesundheitszustand der Pflanze.
Bei bedecktem Himmel sprühen, im frühen Morgentau, spätabends oder nach Regen, jedenfalls nie bei direkter Sonneneinstrahlung. Beispielsweise je einmal im Frühjahr, einmal in der Hauptwachstumszeit und einmal im Herbst.
Zusätzlich das Laub nach dem Fallen einsprühen.
Bei kranken und schädlingsbefallenen Pflanzen 4- bis 14-täglich anwenden, bis eine Regeneration eintritt.
EM nie in offene Blüten sprühen!
Immer beachten, dass sich Gesundheit und Versorgung der Pflanze über den Boden entwickeln und dieser gut genährt sein muss.
Stärkt die Robustheit der Bäume und Sträucher, verbessert die Blattgesundheit, reduziert Schädlings- und Pilzbefall und schützt vor mikrobieller Fremdbesiedlung. Unterstützt gleichmäßiges Wachstum von Früchten und fördert nützliche Insekten.
Siehe auch »Obstbäume« (S. 108 ff.) und »Sprühen« (S. 118 f.).
Bäume sanieren
Es gibt folgende Vorgehensweisen, die kombinierbar sind:
Boden unter dem Baum mit EM gießen und gründlich einwässern. Bei dichten Laubbäumen verstärkt im Traufbereich gießen, da dort mehr Feinwurzeln wachsen.
Bokashi als Packung auf die Baumscheibe (Bodenbereich rund um den Stamm) aufbringen und gründlich mit EM gießen. Bei offenem Boden oberflächlich einarbeiten. Anschließend einwässern.
Bokashi in den Wurzelbereich einbringen und eingießen, beispielsweise durch behutsames Bohren von 15 bis 50 cm tiefen Löchern im Kronenbereich (vom Stamm bis zum Traufbereich) rund um den Baum.
Stamm und Krone mit EM tropfnass einsprühen (nicht während der Blütezeit!).
EM-Keramikpulver mit feinem Gesteinsmehl und EM zu einer Paste anrühren und den Stamm damit einstreichen.
Stamm, Krone und Boden mit EM-Keramikpulver einstäuben. Zur besseren Verteilung mit feinem Gesteinsmehl mischen.
Herbstlaub mit EM einsprühen.
Gießwasser mit EM-Keramik informieren.
Belebt den Boden, verbessert die Bodenfruchtbarkeit und Wurzelernährung und stimmt Fäulnisprozesse im Boden um. Führt zu kräftigerem Blattwerk und üppigerer Blüte, macht widerstandsfähiger gegen Schädlinge und gegen Windbruch. Vitalisiert den Baum und bewahrt kranke Bäume vor dem Gefälltwerden. Baumdenkmäler werden gerettet und beleben weiterhin ihre Umgebung.
Beispiel: Sanierung kranker Rosskastanien
Herbstlaub absammeln, wenn möglich häckseln, und mit Gras oder Ähnlichem vermischt zusammen mit EM, Keramikpulver (s. Kap. 21) und Gesteinsmehl maximal verdichtet zu einer Miete aufsetzen (vgl. »Das C:N-Verhältnis«, S. 100 f., und »Bokashi«, s. Kap. 22). Über Winter zu Laubbokashi fermentieren lassen. Die Fermentation unterbricht auch den unerwünschten Vermehrungszyklus der Miniermotte.
Im Frühjahr bei Temperaturen über 10 °C das Laubbokashi aus der Miete im Kronenbereich (vom Stamm bis zum Traufbereich) des Baumes auf oder in den Boden bringen.
Boden unter der Krone, vermehrt im Traufbereich, mit EM gießen. Ein Baum mit einem Stammumfang von...