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E-Book

Endlich ohne Alkohol!

Der einfache Weg mit Allen Carrs Erfolgsmethode

AutorAllen Carr
VerlagMosaik bei Goldmann
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl304 Seiten
ISBN9783641114268
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Einfach und endgültig zu einem genussvollen Leben ohne Alkohol.
Hier ein Gläschen im Büro, da ein Gläschen auf der Party - die Grenze zwischen geselligem Genuss und zerstörerischer Abhängigkeit ist fließend. Allen Carr, der mit seiner sensationellen Methode schon Millionen Menschen geholfen hat, schafft hier Abhilfe. Schritt für Schritt weist er einen einfachen Weg, sich nicht vom Alkohol verführen zu lassen: Sofort, dauerhaft und ohne Entzugserscheinungen oder übermenschliche Willensanstrengung.

Der Bestsellerautor Allen Carr hat mit seinen Büchern weltweit Millionen Menschen von Nikotinsucht, Übergewicht und Alkoholabhängigkeit befreit, indem er ihnen zeigte, wie sie mit seiner einzigartigen Methode ganz einfach und wie von selbst ihre Probleme hinter sich lassen. Durch den großen Erfolg seiner Selbsthilfe-Methode erlangte Carr internationales Ansehen. Weltweit gibt es »Allen-Carr-Standorte« mit speziell ausgebildeten Trainern.

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Leseprobe

3


Sind Sie Alkoholiker?


Offensichtlich gibt es einen großen Unterschied zwischen einem normalen Trinker mit einem kleinen Problem und einem richtigen Säufer. Gut, starke Trinker gönnen sich von Zeit zu Zeit mehr als sie sollten, und vielleicht werden sie gelegentlich auch laut, brechen Streit vom Zaun oder sind aggressiv. Aber welcher Mensch, der ab und zu alkoholische Getränke genießt, tut das nicht? Immerhin trinken 90 Prozent aller Erwachsenen Alkohol. Was spricht dagegen? In der Regel fühlen sie sich dann alle als gute Kumpels. Alkoholtrinken ist ein geselliger Zeitvertreib, bei dem wir uns entspannen können und eine der wenigen, echten Annehmlichkeiten, die uns helfen, mit den Belastungen unserer modernen Zivilisation fertigzuwerden. Aber Alkoholiker? Das ist etwas anderes. Dabei handelt es sich um eine sehr schwere Erkrankung, vergleichbar mit der Abhängigkeit von Heroin, doch ohne Hoffnung auf Besserung. Alkoholiker haben ein echtes Problem und können eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellen.

 

Da gibt es einen gravierenden Unterschied. Normales Trinken scheint ein angenehmer Zeitvertreib zu sein, Alkoholismus dagegen stellt offenbar genau das Gegenteil dar. Die Anonymen Alkoholiker beschreiben einen Trinker wie folgt:

»Der unglücklichste Mensch auf Erden ist der chronische
Alkoholiker, der sich zutiefst danach sehnt, sich des Lebens
wieder wie früher erfreuen zu können, sich aber ein Leben ohne
Alkohol nicht mehr vorstellen kann. Er ist auf erschütternde
Weise davon überzeugt, dass er durch ein Wunder an
Selbstbeherrschung eines Tages wieder dazu in der Lage sein wird.«

Ganz offensichtlich ist es wichtig für Sie zu wissen, ob Sie nur ein Trinker sind, der sich gelegentlich den Freuden des Alkoholkonsums hingibt, oder ob Sie zu den unglücklichsten Menschen auf Erden zählen. Bei einer so klaren Unterscheidung dürfte es eine relativ einfache Übung sein, sich selbst einzustufen. Sehen wir uns einmal an, was die Experten dazu sagen. Es gibt wohl kaum einen bedeutenderen Arzt als den Pionier auf dem Gebiet der Herztransplantation, Dr. Christiaan Barnard. Er sieht das Problem folgendermaßen:

»Die Entwicklung zum Alkoholiker kann zwischen zwei und sechzig
Jahre in Anspruch nehmen, üblich sind allerdings zehn bis
fünfzehn Jahre. Sie halten sich vielleicht für immun, aber wiegen
Sie sich nicht in Sicherheit.«

Zwischen zwei und sechzig Jahren liegt eine gewaltige Zeitspanne. Ich hätte nicht gedacht, dass viele Alkoholiker schon vor dem Eintritt ins Teenageralter stark getrunken haben oder ein Alter von siebzig Jahren erreicht haben. Nach Dr. Barnard zu urteilen, kann man also in jeder Lebensphase zum Alkoholiker werden.

 

Dr. Barnard fordert den Leser dann auf, eine Reihe von Fragen aufrichtig zu beantworten. Die Antworten entsprechen dem, was ich in jener Phase, als ich mir nicht sicher war, ob ich zu den Alkoholikern gehörte oder nur zu den ganz normalen Trinkern, auch angegeben hätte. Manche hätten mich als ziemlich starken normalen Trinker entlarvt.

 

Frage: Trinken Sie erst einmal etwas, bevor Sie sich mit einem Problem auseinandersetzen?

Antwort: Normalerweise nicht, aber sicher ist es schon das eine oder andere Mal vorgekommen.

 

Frage: Trinken Sie, weil es Ihnen schmeckt, oder wegen der Wirkung?

Antwort: Manchmal, weil es mir schmeckt, manchmal wegen der Wirkung, manchmal aus beiden Gründen und manchmal aus keinem von beiden.

 

Frage: Schleichen Sie sich vor dem Mittagessen manchmal weg, um schnell einen zu kippen?

Antwort: Ich habe schon vor dem Frühstück getrunken und erst recht vor dem Mittagessen, aber wegschleichen? Niemals. Wenn ich mich zum Trinken wegschleichen würde, müsste ich keine weiteren Fragen mehr beantworten, dann wüsste ich, dass ich ein ernsthaftes Alkoholproblem hätte. Wenn ich genauer darüber nachdenke, habe ich mir in letzter Zeit vielleicht häufiger ein Sandwich und eine Halbe Bier gekauft, als im Restaurant zu essen. Und die Mittagspause hat vielleicht etwas früher angefangen und länger gedauert als in den Jahren zuvor, aber von Wegschleichen kann keine Rede sein.

 

Frage: Trinken Sie auch, wenn Sie alleine sind? Antwort: Ja, wann immer ich Lust dazu habe.

 

Frage: Haben Sie nach dem Trinken Erinnerungslücken? Antwort: Ja, wenn ich zu viel getrunken habe.

 

Frage: Finden Sie, dass andere zu lange an einem Glas trinken?

Antwort: Manchmal, vor allem, wenn ich die erste Runde ausgegeben habe und mein Gegenüber den ganzen Abend lang an einem Glas nippt. Das ist genauso nervig, wie wenn jemand die erste Halbe bestellt, sie in einem Zug hinunterkippt und von mir erwartet, die nächste zu besorgen, noch ehe ich richtig an meiner trinken konnte.

 

Am Ende des Fragebogens heißt es:

»Seien Sie auf der Hut, wenn Sie eine oder mehrere dieser
Fragen mit »ja« beantwortet haben. Das könnte bedeuten,
Sie trinken zu viel. Konsultieren Sie einen Arzt. Sie müssen
vielleicht nicht unbedingt ganz auf Alkohol verzichten,
aber Sie könnten gut beraten sein, Ihre Trinkgewohnheiten
streng zu kontrollieren.«

Nun geht zum ersten Mal das böse Gespenst um, man müsse vielleicht »die Trinkgewohnheiten kontrollieren«. Darauf werden wir später näher eingehen. Der Fragebogen stammt aus einem Werk, dessen Autor nicht genannt wird. Nur Dr. Christiaan Barnard erscheint als redaktioneller Berater. Ich finde es ziemlich traurig, dass ein so herausragender Arzt ein derartiges Geschwätz billigt. Der Fragebogen würde sich besser für ein Thema eignen wie »Findet das andere Geschlecht Sie attraktiv?«

Ich habe wirklich versucht, die Fragen ganz ehrlich zu beantworten. Damals hätte keiner meiner Bekannten vermutet, ich hätte ein Alkoholproblem, ganz zu schweigen davon, ich könnte Alkoholiker sein. Und doch antwortete ich auf fünf der insgesamt sechs Fragen mit ja. Ich nehme an, dass kein normaler Alkoholkonsument, wenn er ganz ehrlich ist, mit weniger als drei Bejahungen auskäme. Die logische Schlussfolgerung lautet, dass so gut wie jeder, der auf dieser Erde Alkohol trinkt, einen Arzt konsultieren sollte, die große Zahl an Ärzten natürlich eingeschlossen. Nehmen wir an, wir würden tatsächlich einen Arzt konsultieren. Ich frage mich, welche Art von Hilfe oder Rat wir erhalten würden. Ich habe den starken Verdacht, es wäre der gleiche Rat, den das Buch anbietet, wenn Sie nur eine einzige Frage mit ja beantwortet haben:

Kontrollieren Sie Ihre Trinkgewohnheiten!

Dr. Barnard scheint keine große Hilfe zu sein, wenn Sie feststellen wollen, ob Sie Alkoholiker sind oder nicht.

Betrachten wir als Nächstes, wie die Anonymen Alkoholiker sich selbst beschreiben:

»Wir sind eine Vereinigung von Männern und Frauen, die ihre
Trinkgewohnheiten nicht mehr kontrollieren können, und sind
wegen unseres Alkoholkonsums in verschiedenste schwierige
Situationen geraten. Wir versuchen – die meisten von uns mit
Erfolg – unser Leben ohne Alkohol zufriedenstellend zu gestalten.
Dazu brauchen wir aber die Hilfe und Unterstützung anderer
Trinker bei den Anonymen Alkoholikern.«

Der erste Satz ist für mich eine relativ einfühlsame Definition eines Alkoholikers. Vor kurzem stellte ich bei einer Geburtstagsfeier die Frage: Was ist ein Alkoholiker? Ich tat dies ganz bewusst zu Beginn des Essens, als noch nicht zu viel Alkohol konsumiert worden war. Von den sechs Anwesenden zählten zwei zu den Gelegenheitstrinkern, also zu der Sorte, von der Sie den Eindruck haben, als würden sie das Trinken nicht wirklich genießen und nur mitmachen, um nicht als unnormal zu erscheinen. Eine der Personen gehörte zu jenen, die man im Allgemeinen als normalen Trinker einstufen würde. Und drei waren Alkoholiker, von denen aber keiner auch nur den leisesten Hinweis gab, er würde sich selbst als Alkoholiker betrachten. Ganz offensichtlich hatten jedoch alle drei keine Kontrolle mehr über ihren Konsum. Ist Folgendes nicht erstaunlich? Dass einer unserer Freunde Alkoholiker ist, erkennen wir ganz leicht. Wenn es um die eigene Person geht, würde aber niemand zugeben, dass er ein Alkoholproblem hat, ganz zu schweigen davon, dass er vielleicht Alkoholiker ist.

Die Unterhaltung bei dieser Geburtsfeier wurde hitziger und irgendwie unstrukturiert. Sollten Sie jemals erleben, dass bei einem Abendessen die Unterhaltung erlahmt, empfehle ich Ihnen, obige Frage zu stellen, aber ich übernehme keine Verantwortung für die Folgen. Keiner der sechs Anwesenden beschrieb einen Alkoholiker als jemanden, der die Kontrolle über sich verloren hat. Einer der Alkoholiker räumte ein, dass er nicht des Genusses wegen trank, sonder weil er Alkohol als gesellschaftliche Stütze brauchte. Ein...

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