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Erfahrung und unternehmerische Orientierung im Internationalisierungsprozess

Eine theoretische und empirische Untersuchung deutscher Unternehmen

AutorChristoph Lütke Schelhowe
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl300 Seiten
ISBN9783834986078
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,25 EUR
Angesichts der fortschreitenden Globalisierung stellt sich die Frage nach dem Verlauf und der Gestaltung von Internationalisierungsprozessen. Christoph Lütke Schelhowe untersucht zwei entscheidende unternehmensinterne Einflussfaktoren.

Dr. Christoph Lütke Schelhowe promovierte bei Prof. Dr. Jörg Freiling am Lehrstuhl für Mittelstand, Existenzgründung und Entrepreneurship (LEMEX) der Universität Bremen und arbeitet derzeit als Unternehmensberater.

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Leseprobe
1 Problemstellung (S. 1)

1.1 Wissenschaftliche und praktische Relevanz des Forschungsthemas "Internationalisierungsprozess"

Angesichts der fortschreitenden Globalisierung ist es wenig verwunderlich, dass die Erforschung der Internationalisierung von Unternehmen auf verstärktes Interesse in Wissenschaft und Praxis stößt. Die Relevanz des Themas wird durch die stark zunehmende internationale Verflechtung der Volkswirtschaften deutlich, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur immer weiter vorangeschritten ist, sondern noch an Dynamik gewonnen hat.

Die Entwicklung der für Unternehmen zentralen Formen der Internationalisierung "Außenhandel" und "Direktinvestitionen" bestätigt dies eindrucksvoll: Seit 1980 sind beide Größen auf deutscher und weltweiter Ebene kontinuierlich gewachsen und haben 2007 ein neues Rekordniveau erreicht.

Bemerkenswert ist dabei vor allem, dass sich das Wachstum im weltweiten Außenhandel zuletzt sogar noch beschleunigt hat und dass es das Wachstum des Weltsozialprodukts stets deutlich übertroffen hat. Erst die durch die amerikanische "Immobilienblase" verursachte weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise dürfte den Trend der rasant fortschreitenden Internationalisierung in 2008 vorerst gestoppt haben. Die für die letzten Jahrzehnte dargelegte Entwicklung soll jedoch nicht einfach als eine "Trendfortschreibung" der seit jeher existenten internationalen Geschäftstätigkeiten von Unternehmen gesehen werden.

Die Internationalisierung der Wirtschaft ist schließlich kein neues, sondern ein seit langem empirisch feststellbares Phänomen. Grenzüberschreitender Handel fand bereits zu allen Zeiten statt. Mit der fortschreitenden Globalisierung ist jedoch ein "Trendbruch" entstanden, der sich auf alle volkswirtschaftlichen Akteure (Individuen, Unternehmen und Staaten) auswirkt.

Angesichts der volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen ist es verständlich, dass das Thema so kontrovers in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Beispielhaft seien hier Diskussionen aus jüngster Zeit über die Exportabhängigkeit deutscher Unternehmen, über Produktionsverlagerungen ins Ausland oder über Firmenübernahmen ausländischer Investoren im Inland genannt.

So zeigt sich die praktische Relevanz des Themas auch an der großen Aufmerksamkeit, die es in der öffentlichen Diskussion genießt. Insbesondere für das Management stellt die zunehmende Internationalisierung der Unternehmen eine besondere Herausforderung dar. Das internationale Umfeld, in dem Unternehmen im Rahmen ihrer Wertschöpfung aktiv sind, ist häufig derartig vielfältig, dass die Führungskomplexität für Entscheidungsträger rapide ansteigt.

Mit der zunehmenden Dynamik der Globalisierung kommt eine zweite Herausforderung auf die Unternehmensführung zu: Entscheidungsträger müssen immer schneller auf Rahmenbedingungen reagieren, die sich teilweise unerwartet und drastisch verändern, seien es Kundenwünsche, Faktorkosten oder Wettbewerbsintensitäten. Angesichts dieser Rahmenbedingungen gewinnt die wissenschaftliche Untersuchung dynamischer Prozesse der Internationalisierung immer mehr an Relevanz.

Studiert man jedoch die wissenschaftliche Literatur des Internationalen Managements, so zeigt sich, dass bis heute die statische Perspektive dominiert und dynamische Prozesse der Internationalisierung häufig vernachlässigt werden. Punktuelle Entscheidungen, wie die anfänglichen Motive zur Internationalisierung, die Auswahl von Zielmärkten sowie die Entwicklung und Umsetzung von Markteintritts- und -bearbeitungsstrategien, stehen zumeist im Vordergrund.

Nur selten wird die Internationalisierung von Unternehmen als dynamischer Prozess aufgefasst und dabei explizit auf die Evolutorik und Pfadabhängigkeit des Prozesses eingegangen. Ungeachtet dieser Vernachlässigung evolutorischer Fragestellungen in der Literatur des Internationalen Managements liegen in der Forschung bereits theoretische Modelle zum Internationalisierungsprozess von Unternehmen vor.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis12
Abbildungsverzeichnis15
Tabellenverzeichnis17
Abkürzungsverzeichnis20
Symbolverzeichnis22
Gleichungsverzeichnis23
1 Problemstellung24
1.1 Wissenschaftliche und praktische Relevanz des Forschungsthemas "Internationalisierungsprozess"24
1.2 Zielsetzung der Arbeit27
1.3 Theoretische Grundlage der Arbeit30
1.4 Methodik der Erkenntnisgenerierung32
1.5 Aufbau der Arbeit34
2 Perspektive der Internationalisierungsprozessforschung zur Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess36
2.1 Grundlagen der Internationalisierungsprozessforschung36
2.1.1 Internationalisierungsprozess als Forschungsgebiet36
2.1.1.1 Grundverständnis des Internationalisierungsprozesses36
2.1.1.2 Perspektiven der Internationalisierungsprozessforschung41
2.1.2 Überblick über Theorieansätze der Internationalisierungsprozessforschung45
2.1.2.1 Klassifikation der bestehenden Theorieansätze45
2.1.2.2 Traditionelle Ansätze der Internationalisierungsprozessforschung49
2.1.2.3 Moderne Ansätze der Internationalisierungsprozessforschung52
2.1.3 Status quo der Internationalisierungsprozessforschung54
2.2 Diskussion ausgewählter Theorieansätze hinsichtlich der Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess58
2.2.1 Vorauswahl geeigneter Theorieansätze und Vorstellung der Diskussionskriterien58
2.2.2 Rolle von Erfahrung in ausgewählten Theorieansätzen61
2.2.2.1 Internationalisierungsprozessmodell der Uppsala-Schule61
2.2.2.2 Ansätze der "Born Global"-Forschung66
2.2.3 Zusammenfassender Vergleich70
2.3 Offene Fragen zur Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess76
3 Perspektiven der organisationalen Lernforschung zur Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess79
3.1 Vorbemerkung79
3.2 Erfahrung als Teil des individuellen Wissens80
3.3 Erfahrungsaufbau auf individueller und organisationaler Ebene84
3.3.1 Individuelles Lernen85
3.3.1.1 Vorstellung und Diskussion individueller Lerntheorien Wissenschaftliche Definitionsversuche des Lernbegriffs haben in de85
3.3.1.2 Grundlagen des individuellen Lernens88
3.3.2 Übergang vom individuellen Lernen zum organisationalen Lernen91
3.3.2.1 Vorstellung und Diskussion organisationaler Lernperspektiven91
3.3.2.2 Grundlagen des organisationalen Lernens94
3.3.3 Implikationen für den Erfahrungsaufbau im Internationalisierungsprozess98
3.4 Wirkung von Erfahrung im organisationalen Kontext99
3.4.1 Erfahrung als Ressource zur Verbesserung der Problemlösungsund Handlungs-kompetenz99
3.4.2 Erfahrung als Ursache für organisationale Trägheit102
3.4.3 Implikationen für die Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess110
3.5 Wandlungsfähigkeit als Meta-Kompetenz einer lernenden Organisation113
4 Bezugsrahmen zur Rolle von Erfahrung und EntrepreneurshipOrientierung im Internationalisierungsprozess118
4.1 Vorbemerkung118
4.2 Erfahrung und Entrepreneurship-Orientierung als Determinanten im Interna-tionalisierungsprozess119
4.2.1 Erfahrung119
4.2.2 Entrepreneurship-Orientierung121
4.2.2.1 Allgemeines Konstruktverständnis Ähnlich wie in der Forschung zum Strategischen Management lässt sich auch in der Entre-121
4.2.2.2 Dimensionen einer "Internationalen Entrepreneurship-Orientierung" auf Basis der Theorie der Unternehmerfunktionen127
4.2.2.3 Wirkung auf den Internationalisierungsprozess133
4.3 Entwicklung und Diskussion des Bezugsrahmens zur Rolle von Erfahrung und Entrepreneurship-Orientierung im Internationalisierungsprozess135
5 Ergebnisse der empirischen Untersuchung141
5.1 Konzeption der Studie141
5.1.1 Zielsetzung141
5.1.2 Design der Studie142
5.1.3 Datenerhebung und Stichprobe146
5.1.3.1 Grundgesamtheit und Datenerhebung146
5.1.3.2 Prüfung und Aufbereitung der Stichprobe151
5.1.3.3 Beschreibung der Stichprobe159
5.2 Methodik der empirischen Studie162
5.2.1 Konzeptionalisierung und Operationalisierung der Konstrukte162
5.2.1.1 Grundverständnis theoretischer Konstrukte162
5.2.1.2 Spezifikation von Konstrukten164
5.2.1.3 Dimensionalität von Konstrukten171
5.2.1.4 Vorgehensweise bei der Konzeptionalisierung und Operationalisierung reflektiv- und formativ-spezifizierter Konstrukte176
5.2.2 Methodik der Datenanalyse188
5.2.2.1 Grundlagen der Kausalanalyse188
5.2.2.2 Auswahl des kausalanalytischen Ansatzes (LISREL vs. PLS)190
5.2.2.3 Vorgehensweise bei der Schätzung und Gütebeurteilung des varianzbasierten Strukturgleichungsmodells193
5.3 Entwicklung und Beurteilung der Messmodelle198
5.3.1 Internationale Erfahrung198
5.3.1.1 Definition, Konzeptionalisierung und Operationalisierung Die Entwicklung eines Messmodells für das Konstrukt "Internatio198
5.3.1.2 Empirisches Messmodell207
5.3.2 Internationale Entrepreneurship-Orientierung210
5.3.2.1 Definition, Konzeptionalisierung und Operationalisierung210
5.3.2.2 Empirisches Messmodell220
5.3.3 Erfolg und Dynamik der Internationalisierung234
5.3.3.1 Definition, Konzeptionalisierung und Operationalisierung234
5.3.3.2 Empirische Messmodelle242
5.4 Beurteilung des Strukturmodells245
5.4.1 Analyse der Konstrukte im Strukturmodell245
5.4.2 Analyse der Dimensionen von Erfahrung und Entrepreneurship-Orientierung auf ihre Wirkung im Strukturmodell247
5.4.3 Analyse moderierender Effekte254
5.5 Diskussion der Ergebnisse258
6 Schlussbeurteilung266
6.1 Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse266
6.2 Implikationen für die Unternehmenspraxis272
6.3 Ausblick auf den weiteren Forschungsbedarf275
Quellenverzeichnis278

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