Masterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Master Thesis präzisiert, worin sich Emotionen und Attributionsstil von alkoholabhängigen Personen mit depressiver Symptomatik (APDS) im Vergleich zur Normalbevölkerung (Norm) unterscheiden.
Psychologische Depressionsforschung hat sich bisher vor allem mit Kognitionen depressiver Menschen befasst. Bislang wurden in empirischen Untersuchungen kognitive Konzepte in Abhängigkeit von depressiver Symptomatik erfasst, während eine genaue Erhebung affektiver und attributionaler Effekte bei APDS bisher vernachlässigt wurde.
Zur Erfassung dieser Effekte wurde eine quantitativ-empirische Untersuchung mit dem Evaluationsinstrument eines kombinierten Fragebogens (AUDIT, ASF-E, emotionale Reaktionen, BDI) durchgeführt. Die Untersuchungsgruppen umfassten 45 alkoholabhängige Personen mit depressiver Symptomatik im klinischen Bereich (stationäre Entwöhnungsbehandlung) und 40 Personen als Repräsentanten der Normalbevölkerung im nichtklinischen Bereich. Die Datenanalyse ergab, dass zwischen beiden Gruppen erhebliche Unterschiede der emotionalen Reaktionen auf eigene Misserfolge und Erfolge bestehen.
APDS berichten nach Misserfolgen über deutlich mehr negative Emotionen. Insbesondere die Emotionen Enttäuschung, Traurigkeit, Bedauern, Unglück, Ärger gegen die eigene Person, Wut, Schuld, Angst, Furcht, Scham, Depression und Selbstmitleid finden sich in stärkerer Ausprägung. Im Gegensatz zu den theoretischen Vorhersagen der Depressionsforschung berichten APDS nach Erfolg über deutlich mehr positive Emotionen als die NORM, indem sie erleichterter, zufriedener, überraschter, glücklicher und erfreuter reagieren sowie mehr Dankbarkeit angeben. Insbesondere im zwischenmenschlichen Bereich äußern APDS in deutlicherer Ausprägung die Emotion Stolz.
In Übereinstimmung mit den theoretischen Vorhersagen konnte dargestellt werden, dass APDS anders als die NORM überwiegend internale, stabile und globale Ursachen für ihre Misserfolge attribuieren.
Insgesamt konnte gezeigt werden, dass APDS im Vergleich zur NORM in deutlicherem Maß einen depressogenen Attributionsstil für Misserfolge aufweisen und sowohl stärkere negative Emotionen nach Misserfolg als auch stärkere positive Emotionen nach Erfolg zeigen.
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