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Erfolg strategischer F&E-Kooperationen

Eine empirische Untersuchung mittels Patentdaten am Beispiel der Biopharmazie

AutorCarsten Hendrik Vogt
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl357 Seiten
ISBN9783835055339
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Carsten Hendrik Vogt identifiziert Erfolgsfaktoren für F&E-Kooperationen, analysiert Lerneffekte aus Kooperationen und entwickelt ein Modell, welches zur Vorhersage der Erfolgswahrscheinlichkeit einer F&E-Kooperation in der Praxis eingesetzt werden kann.

Dr. Carsten Hendrik Vogt war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Technologie- und Innovationsmanagement von Prof. Dr. Holger Ernst an der WHU - Otto Beisheim School of Management in Vallendar. Er ist Inhouse Berater in der Abteilung Strategic Development der OSRAM GmbH (Siemens AG) in München.

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Leseprobe
1 Einleitung (S. 1)

Für die großen Unternehmen stellen neue Produkte den wesentlichen Faktor zum Erhalt und der Steigerung des Umsatzes dar. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der Pharmaindustrie. Aktuell erwirtschaftet das weltweit größte Pharmaunternehmen einen Umsatz von ca. $52,5 Mrd. mit ca. 120.000 Mitarbeitern. Um neue Medikamente zu entwickeln, beschäftigt Pfizer mehr als 12.000 Forscher in den Entwicklungsabteilungen weltweit. Gleichzeitig werden rund $8 Mrd. pro Jahr in F&,E investiert, um innovative Arzneimittel zu entwickeln. Überraschend ist, dass sich aktuell aber nur 227 potenzielle Wirkstoffe in der Entwicklung befinden.

Die Anzahl neuer Produkte in den nächsten Jahren wird wesentlich darunter liegen, weil es nicht gelingen wird, aus jedem potenziellen Wirkstoff ein neues Produkt entstehen zu lassen. Dadurch wird die hohe Bedeutung eines Projekt-portfolios deutlich. Ein solches Portfolio besteht heutzutage nicht mehr nur aus rein internen Projekten, sondern auch aus gemeinschaftlichen Projekten mit anderen Unternehmen, sog. Kooperationen.

1.1 Relevanz und Ziel der Arbeit

Historisch gesehen haben Firmen Ihre Forschung im Unternehmen selbst angesiedelt und auf externe Quellen nur für einfache Funktionen, Produkte oder Dienstleistungen zurückgegriffen und ihre neuen Produkte intern erforscht und entwickelt. Heute vertraut allerdings eine Vielzahl von Unternehmen in fast allen Stufen der Produktentwicklung auf eine Vielzahl von unterschiedlichsten Arten der zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit. Eine Vorreiterrolle kommt dabei den beiden Branchen der Halbleitertechnologie und der Biopharmazie zu, da hier eine Großzahl an Kooperationen vereinbart wird.

Auf den ersten Blick verwunderlich erscheint aber die Tatsache, dass etablierte Firmen der Biopharmazie auch die zu den Kernkompetenzen zählenden Aufgaben auslagern oder in Kooperation mit anderen Unternehmen durchführen wie z.B. die Forschung und Entwicklung. Neue Produkte werden somit nicht mehr nur rein intern, sondern auch mit Partnern gemeinsam entwickelt und teilweise anschließend auch gemeinsam vermarktet. Ein wichtiger Grund für ein solches Verhalten ist, dass neue Technologien in zunehmendem Maße auch außerhalb der etablierten Unternehmen entwickelt werden und dieses externe Wissen in die etablierten Großunternehmen integriert werden muss, um den langfristigen Bestand dieser Unternehmen zu sichern.

Ein mögliches Mittel für den Zugang zu dem externen Wissen stellt die Kooperation dar. In der Branche der Biopharmazie werden für solche gemeinschaftlichen Produktentwicklungsprojekte seitens der etablierten Pharmaunternehmen teilweise 2-stellige Millionenbeträge pro Kooperation bereitgestellt. In der Literatur hingegen wird häufig davon berichtet, dass bei einer Vielzahl von Kooperationen der Unternehmen die gesetzten Ziele nicht erreicht werden. In den Studien von Kogut (1989), Bleeke/Ernst (1991), Accenture (2001), Park/Mezias/Song (2004) und Dacin/Hitt (1997) wird über unterschiedlich hohe Misserfolgsraten im Bereich von 40-70% berichtet. Bamford/Ernst/Fubini (2004) berichten von Erfolgsraten von Joint Venture (JV) und anderen Kooperationsformen von 51% (in 1991) und 53% (in 2001).

Ohne Unterscheidung schreiben Das/Teng (2000) von einer Misserfolgsquote i.H.v. ca. 60%.16 Unter diesen Voraussetzungen eine Verbesserung zu erzielen, ist gleichbedeutend mit Kosteneinsparungen in Millionenhöhe seitens der Unternehmen. Auf Grund der hohen Relevanz des Erfolgs einer Kooperation für die Praxis hat sich die betriebswirtschaftliche Forschung bereits mit den unterschiedlichen Blickwinkeln der Formation, der Steuerung und des Erfolgs mit diesem Thema beschäftigt, wobei die Ergebnisse größtenteils in weltweit sehr angesehenen Journals wie Administrative Science Quarterly, Strategic Management Journal, Management Science, Organization Science, California Management Review und Academy of Management Journal veröffentlicht wurden.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
Abkürzungsverzeichnis18
1 Einleitung20
1.1 Relevanz und Ziel der Arbeit20
1.2 Aufbau der Arbeit29
1.3 Begriffliche Abgrenzungen30
1.4 Biopharmaspezifische Besonderheiten von F&E-Kooperationen40
Dimension Grund Erläuterung Bedeutung für (wegen)51
Dimension Grund Erläuterung Bedeutung für (wegen)52
2 Stand der empirischen Forschung58
2.1 Einflüsse von Kooperationen auf den Unternehmenserfolg60
2.1.1 Technischer Unternehmenserfolg60
2.1.2 Wirtschaftlicher Unternehmenserfolg62
2.1.3 Sozialer Unternehmenserfolg68
2.1.4 Einflüsse von Lerneffekten68
2.1.5 Einflüsse von Kooperationsnetzwerken75
2.2 Erfolgsfaktoren von F&E-Kooperationen78
2.2.1 Erfolgsfaktoren für den technischen Kooperationserfolg78
2.2.2 Erfolgsfaktoren für den wirtschaftlichen Kooperationserfolg79
2.2.3 Erfolgsfaktoren für den sozialen Kooperationserfolg84
2.3 Defizit der bisherigen empirischen Forschung zu F&E-Kooperationen85
3 Ableitung der Hypothesen94
3.1 Grundlegende Elemente der Forschungsmodelle95
3.2 Erfolg einer Kooperation98
3.2.1 Technologiespezifische Effekte98
3.2.1.1 Technologische Qualität102
3.2.1.2 Forschungserfahrung114
3.2.1.3 „Realized Absorptive Capacity”120
3.2.1.4 Technologische Diversifizierung125
3.2.1.5 Technologische Kernfeld-Eigenschaft131
3.2.1.6 Technologieposition135
3.2.2 Beziehungsspezifische Effekte138
3.2.2.1 Ähnlichkeit in Biotech140
3.2.2.2 Wissen des Partners143
3.2.3 Kontrolleffekte144
3.2.3.1 Herkunftsland145
3.2.3.2 Unternehmensgröße146
3.2.3.3 Forschungsbudget148
3.2.3.4 Grundlagenforschung149
3.3 Erfolg durch Lerneffekte150
3.3.1 Potenzial des Kooperationspartners153
3.3.2 Die Rolle der eigenen Kompetenzen154
3.3.3 Kontrolleffekte157
4 Grundlagen der empirischen Untersuchung160
4.1 Datenerhebung160
4.1.1 Kooperationsvereinbarungen160
4.1.2 Unternehmensstruktur164
4.1.3 Technologiefelder166
4.1.4 Patentsystem170
4.2 Darstellung der Modellvariablen172
4.2.1 Abhängige Variablen172
4.2.1.1 Kooperationserfolg172
4.2.1.2 Lernerfolg175
4.2.2 Unabhängige Variablen176
4.2.2.1 Technologiespezifische Variablen178
4.2.2.1.1 Technologische Qualität178
4.2.2.1.2 Forschungserfahrung186
4.2.2.1.3 „Realized Absorptive Capacity”188
4.2.2.1.4 Technologische Diversifizierung191
4.2.2.1.5 Kernfeldeigenschaft192
4.2.2.1.6 Technologieposition194
4.2.2.2 Beziehungsspezifische Variablen195
4.2.2.2.1 Ähnlichkeit in Biotechnologie196
4.2.2.2.2 Wissen des Partners198
4.2.3 Kontrollvariablen200
4.2.3.1 Herkunftsland200
4.2.3.2 Größe201
4.2.3.3 Forschungsbudget201
4.2.3.4 Grundlagenforschung202
4.2.3.5 M&A-Aktivitäten203
4.2.3.6 Technologischer Wettbewerb204
4.3 Erläuterungen zu statistischen Methoden205
4.3.1 Logistische Regression206
4.3.1.1 Grundlagen der Berechnungsmethode206
4.3.1.2 Beschreibung der Annahmen210
4.3.1.3 Darstellung der Gütekriterien211
4.3.2 Lineare Regression214
4.3.3 Bestimmung von Interaktionseffekten216
5 Ergebnisse der empirischen Untersuchung220
5.1 Modell I: Erfolg einer Kooperation220
5.1.1 Deskriptive Auswertungen220
5.1.2 Überprüfung der Anwendbarkeit des Modells224
5.1.3 Beurteilung der Modellgüte225
5.1.4 Analyse der bivariaten Korrelationen229
5.1.5 Darstellung der Ergebnisse238
5.1.6 Wertung der Ergebnisse243
5.1.7 Zwischenfazit252
5.2 Modell II: Erfolg durch Lerneffekte253
5.2.1 Deskriptive Auswertungen254
5.2.2 Überprüfung der Anwendbarkeit des Modells259
5.2.3 Überprüfung der Modellgüte263
5.2.4 Analyse der bivariaten Korrelationen264
5.2.5 Darstellung der Ergebnisse270
5.2.6 Wertung der Ergebnisse274
5.2.7 Zwischenfazit278
5.3 Weitere explorative Analysen zum Erfolg einer Kooperation279
5.3.1 Interaktionseffekte279
5.3.2 Nicht-linearer Effekt280
5.3.3 Patentqualität281
5.3.4 Kooperationserfahrung283
6 Zusammenfassung und Implikationen286
6.1 Wesentliche Befunde286
6.2 Implikationen für die Wissenschaft290
6.3 Implikationen für die unternehmerische Praxis300
6.4 Grenzen der Analysen302
6.5 Ausblick312
Anhang320
Literaturverzeichnis354
Register370

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