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Erfolgsfaktoren im Einzel-Coaching: Die Rolle von Persönlichkeit, Struktur und Prozess im Rahmen einer Karriere-Coach Ausbildung für Studenten

AutorBenedikt Amberger
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl58 Seiten
ISBN9783955499747
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Die Persönlichkeit von Coach und Klient sowie Coachingstruktur und -prozess werden häufig als Erfolgsfaktoren im Coaching diskutiert. Diese Studie untersucht den Einfluss von Coach- und Klientenpersönlichkeit sowie Struktur- und Prozessbewertung der Klienten auf deren Ergebnisevaluation. Die verwendeten Daten stammen aus einer Ausbildung zum Karriere-Coach, die das 'Coaching- und Beratungs-Centrum' Regensburg für Psychologie- und Pädagogikstudenten der Universität Regensburg anbietet. Im sogenannten ClientCoaching arbeiten diese bereits mit ihren ersten fremden, meist studentischen Klienten. Insgesamt wurden dabei 116 Coaching-Dyaden untersucht. Regressionsanalysen ergaben keinen signifikanten Einfluss der Persönlichkeit von Coach und Klient auf die Ergebnisevaluation. Struktur- und Prozessbewertung hingegen erklären 42 % ihrer Varianz, wobei vor allem klare Zielkriterien und Grenzen sowie die Prozesssicherheit des Coachs eine zentrale Rolle zu spielen scheinen. Allerdings handelt es sich sowohl bei Struktur- und Prozessbewertung als auch bei der Ergebnisevaluation um rein subjektive Einschätzungen der Klienten. Auch das Fehlen einer Kontrollgruppe ist kritisch zu betrachten.

Benedikt Amberger wurde 1989 in Bad Kötzting geboren. Sein Bachelorstudium der Psychologie an der Universität Regensburg schloss der Autor 2012 erfolgreich ab. Im Rahmen eines Praktikums beim ‘Coaching- und Beratungs-Centrum’ Regensburg kam er mit dem The

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4, Methode: 4.1, Untersuchungsdesign - Das Konzept der Karriere-Coaching-Ausbildung: Die Ausbildung zum Karriere-Coach wird vom Coaching- und Beratungs-Centrum Regensburg (CoBeCe) durchgeführt und richtet sich an Psychologie- und Pädagogikstudenten der Universität Regensburg. In Abbildung 4.1 sind zeitlicher Ablauf und Struktur der zweisemestrigen Ausbildung visualisiert. Im ersten Semester werden die theoretischen Kenntnisse in zwei 2,5-tägigen Blockveranstaltungen vermittelt. Außerdem werden mithilfe des PeerCoachings, bei dem die Ausbildungsteilnehmer Paare bilden und sich gegenseitig coachen, bereits praktische Erfahrungen gesammelt. Jeder Teilnehmer nimmt in jeweils fünf Sitzungen à zwei Stunden sowohl die Rolle des Coachs als auch die des Klienten ein. Dadurch lernen die Ausbildungsteilnehmer den kompletten Karriere-Coaching Prozess aus beiden Perspektiven kennen. In der ersten Sitzung, dem Vorgespräch, geht es vor allem darum, die Ziele des Klienten zu erfassen und auf der Verhaltensebene zu operationalisieren. Dabei werden maximal drei individuelle Ziele des Klienten konkretisiert und in den Coachingprozess aufgenommen. Außerdem ordnet der Klient seine Ziele nach Priorität, bevor sie schließlich auf einer 10-stufigen Skala quantifiziert werden. Der Klient definiert dabei jede Stufe anhand von Verhaltensankern. Die aktuelle Zielerreichung wird zu Beginn jeder Sitzung reflektiert und festgehalten. In der zweiten Sitzung folgt die Stärken- und Schwächenanalyse mithilfe des BIP (Hossiep et al., 2003). Anhand der Selbst- und den beiden Fremdeinschätzungen wird der Klient zur Reflexion über persönliche Stärken und Entwicklungsfelder angeleitet - stets im Hinblick auf die zuvor formulierten Ziele. Die aus der Selbsteinschätzung des BIP gewonnen Daten wurden außerdem für die vorliegende Untersuchung verwendet. Die Ist-Analyse in Sitzung drei dient dazu, die persönlichen Ressourcen und Kompetenzen des Klienten in Bezug auf seine Zielstellung zu erarbeiten und bewusst zu machen. Sitzung vier widmet sich der Soll-Analyse bezüglich der gesetzten Ziele, wobei Potenziale und künftige Entwicklungsfelder des Klienten aufgedeckt und thematisiert werden. Die fünfte und letzte Sitzung dient vor allem der konkreten Maßnahmenplanung, damit der Klient die Erkenntnisse und Ergebnisse aus dem Coaching in die Praxis transferieren kann. Außerdem erhält der Coach Feedback in Form des Fragebogens Check-the-Coach (Bachmann et al., 2004), den der Klient zum Schluss der Sitzung ausfüllt. Das zweite Ausbildungssemester startet mit einer Kick-off-Veranstaltung, in der die Coachs ihre ersten fremden Klienten, meist Studierende anderer Fachrichtungen, kennenlernen. Anschließend findet eine dreistündige Expertendiskussion mit erfahrenen Coachs, Personalentwicklern und Führungskräften aus verschiedenen Wirtschaftsbereichen statt, wobei Themen wie Karriereplanung, Vorbereitung des Berufseinstiegs und Coaching im Mittelpunkt stehen. Im weiteren Verlauf des zweiten Semesters führt jeder Coach mit mindestens einem Klienten den ClientCoaching-Prozess durch. Aufbau und Inhalt sind identisch zum PeerCoaching. Während des Prozesses werden die Klienten durch Experten und Supervisionen zusätzlich unterstützt. Die Evaluationsdaten, die zum Abschluss des ClientCoachings mithilfe des Fragebogens Check-the-Coach (Bachmann et al., 2004) gewonnen wurden, flossen wiederum in die vorliegende Studie ein. Abgerundet wird das Ausbildungscurriculum durch eine Abschlussveranstaltung mit Expertendiskussion, an der sowohl Coachs als auch Klienten teilnehmen. Die für die vorliegende Studie relevanten Messzeitpunkte sind in Abbildung 4.1 eingerahmt. Die Persönlichkeitsdaten der Coachs wurden während des PeerCoachings in Semester eins erhoben, die der Klienten beim ClientCoaching im zweiten Semester. Die Messung des Coachingerfolgs mithilfe des Fragebogens Check-the-Coach erfolgte zum Abschluss des ClientCoachings. Das Einbeziehen einer Kontrollgruppe war im Rahmen dieser Bachelorarbeit nicht möglich. 4.2, Stichprobe: Die Stichprobe setzt sich ausschließlich aus Teilnehmern der Karriere-Coaching-Ausbildung des CoBeCe zusammen. Zwischen 2008 und 2012 fanden sechs dieser Ausbildungen für Psychologie- und Pädagogikstudenten der Universität Regensburg statt. Für die vorliegende Untersuchung wurden die Daten der Ausbildungsteilnehmer und Klienten aus dem ClientCoaching verwendet, es handelt sich somit nicht um eine Zufallsstichprobe. Insgesamt nahmen 116 Coachs, davon 14 männlich und 102 weiblich, am ClientCoaching teil. Das Durchschnittsalter der Coachs betrug 23.70 Jahre (SD = 3.20), der jüngste war 20 und der älteste 42 Jahre alt. Die Anzahl der Klienten betrug 130, da einige Coachs mit zwei Klienten arbeiteten. Um die Stichprobe nicht durch doppelte Coach-Datensätze zu verzerren, wurde eine der betroffenen Coachingdyaden zufällig ausgewählt und von der Untersuchung ausgeschlossen. In einem Fall erfolgte der Ausschluss nicht per Zufall sondern entsprechend der Vollständigkeit der Daten, wobei die Dyade mit weniger fehlenden Werten beibehalten wurde. Unter den im Datensatz verbliebenen 116 Klienten befanden sich 19 Männer und 97 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 23.70 Jahren (SD = 2.87), wobei der jüngste 20 und der älteste 42 Jahre alt war. Die Klienten wurden von den Coachs selbst rekrutiert, dementsprechend waren nur 12 davon berufstätig und der Rest Studenten.
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