Ehrenhard Skiera: Erziehung und Kontrolle | 1 |
Titelei | 4 |
Impressum | 5 |
Inhaltsverzeichnis | 8 |
1 Einleitung: Zur Funktion „absoluten Wissens“ in Politik und Pädagogik | 14 |
2 Existentielle Verlusterfahrungen und Visionen der Rettung. Zum sozio-psychologischen Hintergrund pädagogischer, lebensreformerischer und politischer Sinnkonstruktionen | 26 |
Entfremdung | 26 |
Rettende Visionen | 27 |
Evolutionismus als Ferment und Grundlage neuer Heilslehren | 28 |
Neue Heilslehren | 29 |
Exkurs: Liberalismus im Gegenwind radikaler und fundamentalistischer Strömungen | 31 |
Kampf der rettenden Ideen | 33 |
Neue Gesellschaft, Neuer Mensch und die Aufgabe der Erziehung | 34 |
Erziehung und Kontrolle | 36 |
Fragen und leitende Gesichtspunkte der Studie | 36 |
Gang der Darstellung | 38 |
3 Über den besonderen Reiz und die Folgen einer maximal optimierten Kontrolle in der Erziehung – historische und systematische Perspektiven | 40 |
Erziehung zwischen Anpassungsforderung und Widerstand | 40 |
Strukturmomente der Erziehung und ihr historischer Entstehungsort | 40 |
Exkurs I: Nachdenken über Erziehung – die platonische Akademie und die Impulse des Christentums | 42 |
Exkurs II: Johann Amos Comenius – der erste Systematiker einer universellen Pädagogik auf christlicher Grundlage | 44 |
Kontingenz in der Erziehung | 46 |
Der „panoptische“, totalitäre Kontrollraum als heilende Vision | 47 |
Zur Attraktivität totalitärer Ansätze in der Erziehungstheorie und -praxis | 48 |
4 Zur Konstruktion des Grandiosen Erkenntnissubjektes – historisch-systematische und pädagogische Aspekte | 50 |
Pico della Mirandola – Mitschöpfer des leibfernen Erkenntnissubjektes (1486) | 50 |
Werte und Werteerziehung im Horizont absoluten Wissens | 54 |
Über die Schwierigkeit der Entdeckung totalitärer Ideologeme in neueren Erziehungstheorien | 56 |
Über die Aufteilung der Lebenswelt in das „Jenseits“ und das „Diesseits“ – weitere historische Spuren | 57 |
Das „Grandiose Erkenntnissubjekt“ – über seine Geburt und seine Metamorphosen | 58 |
Pädagogische Aspekte der letzten Vereinigung und Überwindung der Gegensätze und der Vernichtung der Kontingenzen | 68 |
Transzendentale Surrogate Gottes und des Absoluten | 69 |
Über die (verborgene) Mächtigkeit des „Grandiosen Erkenntnissubjektes“ und seinen pädagogischen Nutzen | 70 |
Über martialische Implikationen des „Grandiosen Erkenntnissubjektes“ | 71 |
5 „Das Jahrhundert des Kindes“ (Ellen Key) – Ideologeme, Reformmotive, Impulse | 74 |
Zur Wirkungsgeschichte eines pädagogischen Bestsellers | 74 |
Theoretische Grundzüge: Eugenik, natürliche Erziehung, eugenisch motivierter Suizid und neue „Ethik“ | 75 |
Evolution und der Mensch der Zukunft | 77 |
Gesellschaftskritik, Erziehung und Reformpädagogik | 78 |
Schulkritik, der Neue Mensch und die Erziehung als Evolutionshilfe | 80 |
Gegenstimmen und theoretische Probleme | 83 |
Fazit: Zusammenfassung und Ausblick | 85 |
6 Geisteswissenschaftliche Pädagogik und Reformpädagogik: Standpunkte, Konfliktzonen, Widersprüche in einem transzendental-normativ besetzten Handlungsfeld | 88 |
Erziehung als religiös bestimmte Arbeit am Heil des Menschen | 88 |
Relativistische Gegenbewegungen der Kultur- respektive Geisteswissenschaftlichen Pädagogik und deren konträre Implikationen | 88 |
Über die Stellung der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik zur „Pädagogischen Bewegung“ | 91 |
Wilhelm Flitners Dreiphasenkonstruktion der „Pädagogischen Bewegung“ | 92 |
Über die „geisteswissenschaftliche“ Rezeption der Reformpädagogik nach dem Zweiten Weltkrieg und deren epistemische Folgen | 94 |
Über den politisch-pädagogischen Sinn und die Problematik geschichtsphilosophischer Phasenkonstruktionen in der Pädagogik | 97 |
Zur disziplinpolitischen Bedeutung des geschichtsphilosophischen Deutungsanspruchs der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik | 98 |
Über zeitentrückte pädagogische Werte – im Anschluss an Theodor Litt | 99 |
Über martialische Implikationen der idealistischen Bildungsformel „Maximale Bindung gleich maximale Freiheit“ und ihr klösterliches Vorbild | 101 |
Reformpädagogik und Geisteswissenschaftliche Pädagogik im Gespräch | 104 |
Wolfgang Klafki (1927-2016) und seine „Kategoriale Bildung“als transzendental emanzipiertes Kind der idealistischen Heilsformel Litt’scher Prägung – und deren Probleme | 107 |
Bildung und gesellschaftlicher Wandel. Von der idealistischen Bildungsformel zum pragmatischen Appell moderierenden Handelns – Auf dem Weg zu einem neuen Lehrerbild | 110 |
Zur Resistenz idealistischer Heilsformeln gegenüber geschichtlicher Erfahrung | 112 |
Absolutheitsglaube und politischer Totalitarismus – Zum Verhältnis der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik zum Nationalsozialismus | 114 |
Zur Ambivalenz idealistischer Heils- und Erziehungsformeln | 117 |
Exkurs: Zur Attraktivität sozialer „Wärmekreise“ (Göran Rosenberg), ihre gesamtgesellschaftliche Relevanz und Brüchigkeit | 119 |
Der Idealist im Spannungsfeld zwischen hohem Anspruch und den Bedingungen der niederen Wirklichkeit | 122 |
Auf der Suche nach dem „richtigen“ Weg der Erziehung in geisteswissenschaftlicher Sicht | 124 |
Über den „richtigen“ Weg der Erziehung in der Reformpädagogik | 127 |
7 Maria Montessori (1870–1952): Erziehung als Einspurung in das kosmisch-göttliche Entwicklungsgesetz | 130 |
Systematischer Zusammenhang der wichtigsten Grundbegriffe | 130 |
„Normalisierung“ des Menschen als Grundstein einer humanen Gesellschaft | 131 |
Die „horme“ als universale Entwicklungskraft | 131 |
Der Preis der Harmonie | 132 |
Exkurs ins Zentrum: Zur Struktur des Montessorianischen Denkens | 132 |
Wie aber mit Widerständen, das heißt schädigenden Deviationsfolgen umgehen? Über Montessoris kategorischen Imperativ des Gehorsams | 134 |
Das widerständige Kind | 137 |
Zum Einfluss totalitär-deterministischen Denkens auf die pädagogischen Begriffe | 138 |
Über den brüchigen Zusammenhang von transzendental-normativer Vorschrift und praktischem Handeln | 138 |
Über die ideologische Indienstnahme Montessoris und ihr missionarisches Selbstverständnis | 141 |
Der Nukleus der Erziehungslehre: das „gehorsame“ ist das „befreite“ ist das „gute“ Kind | 144 |
8 Rudolf Steiner (1861–1925): Erziehung im Lichte der „Vergeistigung“ des Menschen – Zusammenhänge in anthroposophischer Sicht. Eurythmie, die „schöpferische“ Kraft des Wortes und das „Rätsel der Sexualität“ | 146 |
Vorbemerkungen zur folgenden Darstellung | 146 |
Die Anthroposophie – eine Variante esoterisch-holistischen Denkens | 146 |
Der Mensch und sein Eingebundensein in das kosmische Entwicklungsgeschehen | 148 |
Eurythmie als Werkzeug des Geistes und der Erziehung | 150 |
Das Wort als Werkzeug des Geistes und seine Bedeutung für die „Vorbereitung“ der Geschlechtsreife | 152 |
Über die Arbeitweise des Kehlkopfes | 156 |
Über den Zusammenhang von Wort, Selbstzeugung, Fremdzeugung, Überwindung der Geschlechtlichkeit und die Höherentwicklung des Menschen | 157 |
Ansätze zu einer „geistwissenschaftlichen“ Physiologie und die Bedeutung der menschlichen Stimme | 159 |
Sprache, Gedankenwirkungen, geistige Zeugungsfähigkeit und das „Rätsel der Sexualität“ | 161 |
Exkurs I: Kehle und Kehlkopf in der Anthroposophie heute | 163 |
Eine kritische Zwischenbilanz – Fragen und Kontroversen | 166 |
Exkurs II – ins Zentrum: Zur Dialektik des Steiner’schen Denkens, seine geistesgeschichtlichen Wurzeln und die Aufgaben des „wahren Sehers“ | 168 |
Zur Struktur und zum Inhalt des Steiner’schen Weltbildes | 173 |
Epistemologische und handlungstheoretische Prämissen – über die absolute Entgrenzung des Erkennens und Handelns | 174 |
Epistemologische Allmacht und deren Wurzeln | 176 |
Über das epistemologische Größenselbst der Anthroposophie | 178 |
Spiritueller, kein politischer Faschismus | 180 |
Zum Facettenreichtum des Steiner’schen Werkes | 183 |
Über den Umgang mit Kritik in einem heterogenen,transzendental-normativ besetzten Diskursraum | 184 |
Von der totalitären zur anarchistischen Epistemologie – und zurück | 187 |
9 Pavel Petrovi? Blonskij (1884–1941) und die industrielle Arbeitsschule. Auf dem Weg zu einer pädagogischen und sozio-biologischen „Anthropotechnik“ | 190 |
Blonskijs Wirken im Horizont des dialektischen Materialismus | 190 |
Arbeit als pädagogische Kategorie | 192 |
Arbeit in den sozialistischen Zweigen der Reformpädagogik | 194 |
Historische, biographische und werkgeschichtliche Aspekte zu Blonskij | 195 |
Zentrale Konzepte – Über die „Neugestaltung der ganzen Struktur der Schule“ | 200 |
Zur Struktur der Erziehung und Bildung | 201 |
Erziehungsziel: der „Arbeiter-Philosoph“ | 202 |
Die vorschulische Erziehung | 202 |
Die Robinsonade „im Sommer des ersten Jahres“ vor Beginn der Arbeitsschule der ersten Stufe | 203 |
Die „Schule der ersten Stufe“ bzw. die „Elementar-Arbeitsschule“ | 204 |
Die „Schule der zweiten Stufe“ | 205 |
Erziehung und Schule unter den Prämissen einer utopischen gesellschaftspolitischen Vision | 206 |
„Die Arbeitsschule erzieht … einen Narodnik bis in die Knochen, der das Volk kennt und liebt“ | 207 |
Das vollständig emanzipierte Subjekt – ein Widerspruch in sich selbst | 209 |
Epilog zur Aktualität der Blonskij’schen anthropotechnischen Vision | 210 |
10 Zusammenfassung, Diskussion, Fazit: Die Erziehung des Kindes als Werkzeug der Evolution | 212 |
Zum Menschen- und Weltbild – über die politische und pädagogische Dimension transzendental-normativer Bestimmungen | 212 |
Surrogate des Heiligen in anderen Erziehungskonzeptionen | 216 |
Zur Notwendigkeit, Möglichkeit und Form diskursiver, symbolgestützter Verständigung in Politik, Pädagogik und bezüglich spiritueller Praxis | 218 |
Zur Ambivalenz der Reformpädagogik | 222 |
Zur Erziehungssituation in der „Alten Erziehung“ | 225 |
Die „Neue Erziehung“ im Vergleich – Erziehung in der Botmäßigkeit einer transzendenten Kontrollmacht und Vorschrift | 226 |
11 Epilog – als Hommage an Pico della Mirandola | 230 |
Literaturverzeichnis | 234 |
Rückumschlag | 242 |