'Es ist, außer Gott, gar nichts wahrhaftig': Fichtes Anweisung zum seligen Leben vor dem Hintergrund von Kants praktischer Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Postulatenlehre
Inhaltsangabe:Einleitung: Das Studium von Kants Kritik der praktischen Vernunft spielte für Fichtes philosophische Entwicklung eine entscheidende Rolle, wie seine Aussage darüber belegt: ‘Ich lebe in einer neuen Welt, seitdem ich die Kritik der praktischen Vernunft gelesen habe’. Die Kritik der reinen Vernunft dürfte gleichermaßen zu Fichtes Sinneswandel beigetragen haben, da sie Voraussetzung zum Verständnis der zweiten Kritik ist. Kants philosophischer Einfluß auf Fichte war so entscheidend, daß dieser sich vom Determinismus abwandte. Hatte Fichte zuvor die Ansicht vertreten, jede menschliche Handlung erfolge mit Notwendigkeit aus einem Ursache-Wirkungs-Prinzip, so überzeugte ihn das Studium der Kantischen Kritiken von der Freiheit der Vernunft. Die Konzeption eines unbedingten Sollens in der Formulierung des kategorischen Imperativs sowie die der Korrelation von Freiheit und Sittengesetz bewirkten eine ‘kopernikanische Wende’ in Fichtes Denken hin zur selbstbestimmenden Vernunft. Dies ließ ihn in einem Brief schreiben, er sei jetzt ‘gänzlich überzeugt, daß der menschliche Wille frei sei, und daß Glückseligkeit nicht der Zweck unseres Daseins sei, sondern Glückswürdigkeit.’ Dennoch kritisierte Fichte die Grundlagen der Kantischen Ethik in der Anweisung zum seligen Leben scharf, und grenzte sich in seiner mit der Religionsphilosophie einhergehenden ethischen Konzeption expressis verbis von Kant ab. Da Philosophieren immer in einem Verhältnis von Philosophen zueinander geschieht, das Gemeinsamkeiten bestätigt oder Unterschiede und konkrete Gegensätze herausarbeitet, ist die Vorgehensweise der vorliegenden Arbeit, sich nicht von einer Interpretation Fichte gegen Kant oder vice versa leiten zu lassen, sondern die Aufmerksamkeit auf strukturelle Gemeinsamkeiten im vermeintlichen oder behaupteten Unterschied zu richten. Die Kritik Fichtes an den Grundlagen der Moraltheorie Kants gab den Anstoß, die Leitbegriffe der praktischen Philosophie Kants textnah und im Zusammenhang darzustellen, so daß es möglich ist, im Anschluß seine Kritik zu relativieren. Die Arbeitsgrundlage ist der Anspruch, zwei großen Philosophen gerecht zu werden. Deshalb bemüht sich die Darstellung von Kants ethischer Theorie und Fichtes Religionsphilosophie um die Nähe zum Text und versucht doch, in kritischer Distanz zu einem eigenen Standpunkt zu kommen. Die praktische Philosophie Kants und seine Postulatenlehre ist Thema des ersten Kapitels. Sie bilden den Ausgangspunkt für [...]
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