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Familienpolitik und Geburtenrate in Deutschland

Die potenzielle Wirkung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes auf die Kinderzahl

AutorNora Reich
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl86 Seiten
ISBN9783836647892
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
"Im ersten Jahr nach der Einführung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes (BEEG) am 1. Januar 2007 wurden in Deutschland mehr Kinder geboren. Diese Tatsache wird als familienpolitischer Erfolg gefeiert. In der vorliegenden Studie wird daher der Frage nachgegangen, ob das BEEG die Geburtenzahl dauerhaft erhöhen kann, oder ob es nur einen temporären Effekt auf das Timing von Geburten hat. Hinweise darauf geben mikroökonomische Modelle und Erfahrungen anderer Länder mit der Wirkung von Familienpolitik.
Die in dieser Arbeit vorgestellten mikroökonomischen Modelle zeigen, dass familienpolitische Maßnahmen die Geburtenrate positiv beeinflussen können. Denn nach der ökonomischen Kosten-Nutzen-Rechnung geht die Entscheidung einer Frau für die Berufstätigkeit nur dann mit einer niedrigen Fertilität einher, wenn die Geburt zu wesentlichen Einkommens- und Humankapitalverlusten führt. Sind diese Opportunitätskosten aber durch Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gering, steigt die ""Nachfrage nach Kindern"".
Zur Beantwortung der Frage, ob dieser theoretische Zusammenhang empirisch bestätigt werden kann, werden empirische Analysen aus Ländern in den drei Regionen Skandinavien, Südeuropa und Mitteleuropa evaluiert. Der Länder- bzw. Regionenvergleich zeigt, dass sich kurze Elternzeiten mit einer Einkommensersatzleistung, ein adäquates Angebot an Kindertagesstätten, bestimmte steuerliche Regelungen sowie Anreize für Väter, sich stärker bei der Erziehungsarbeit zu beteiligen, als familienpolitische Instrumente bewährt haben und die Geburtenrate positiv beeinflussen können. Aber auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die Erwartungshaltung diesbezüglich sowie die Arbeitsmarktbedingungen speziell für Frauen haben einen Einfluss auf die Familiengründung und -erweiterung.
In dieser Studie wird daher die Schlussfolgerung gezogen, dass das BEEG insgesamt einen institutionellen Schritt in Richtung des skandinavischen Modells der Familienpolitik darstellt, es tendenziell die Opportunitätskosten der Familiengründung senkt und dem gesellschaftlichen Gleichstellungsanspruch hinsichtlich der Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit folgt. Bei einer optimistischen Betrachtung ist dadurch ein Anstieg der Geburtenzahl, vor allem bei Akademikerinnen, zu erwarten. Um die Gesamtfertilitätsrate in Deutschland langfristig zu erhöhen, bedarf es aber eines Zusammenspiels von Familien-, Arbeitsmarkt- und Gleichstellungspolitik."

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Familienpolitik und Geburtenrate in Deutschland1
Gliederung3
Abbildungsverzeichnis4
Tabellenverzeichnis4
1 Einleitung5
2 Fertilität, Frauenerwerbstätigkeit und Familienpolitik in Deutschland8
2.1 Fertilität8
2.2 Frauenerwerbstätigkeit10
2.3 Vom Bundeserziehungsgeld zum neuen Elterngeld12
3 Theoretische Aspekte15
3.1 Apps und Rees: Fertility, Taxation and Family Policy15
3.1.1 Einführung15
3.1.2 Grundmodell16
3.1.3 Auswirkungen der Familienpolitik19
3.1.4 Besteuerung nach Familiengröße23
3.1.5 Diskussion25
3.2 Erosa, Fuster und Restuccia: A General Equilibrium Analysis of Parental Leave Policies26
3.2.1 Einführung26
3.2.2 Grundmodell27
3.2.3 Kalibrierung32
3.2.4 Gesetzliche Elternzeit34
3.2.5 Auswirkungen von Elternzeitmodellen35
3.2.6 Diskussion39
4 Empirische Evidenz41
4.1 Skandinavien41
4.2 Südeuropa46
4.3 Mitteleuropa51
5 Bewertung des neuen Elterngeldgesetzes in Deutschland57
6 Fazit65
Literatur67
Anhang73

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