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Förderung der kommunikativen Fähigkeiten bei Demenz

AutorGerhard Böhme
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl169 Seiten
ISBN9783456945361
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis32,99 EUR

Gerhard Böhme
Förderung der kommunikativen Fähigkeiten bei Demenz
2008. 168 S., 31 Abb., 12 Tab., Kt
ISBN: 978-3-456-84536-4

Mit der Förderung kommunikativer Fähigkeiten können Logopäden und andere Therapeuten eine entscheidende Verbesserung der Lebensqualität Demenzkranker erreichen.

In Kombination mit der medikamentösen Behandlung sind diese interdisziplinären nichtmedikamentösen Ansätze individuell und stadiengerecht einzusetzen. Oft kann dadurch die Aufnahme in ein Pflegeheim hinausgeschoben werden.

Geriatrie
HNO/ORL
Stimme - Sprache - Gehör
Gerontopsychologie und Gerontologie
Altenpflege

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt
  2. Demenz – Krankheit des 21. Jahrhunderts
  3. 1 Einführung
  4. 2 Beschreibung des Krankheitsbildes
  5. 3 Kommunikationsmanagement (nicht-medikamentöse Therapie)
  6. 4 Ergänzende Maßnahmen
  7. 5 Ernährung und Dysphagie
  8. 6 Technische Hilfen zur Kommunikation
  9. 7 Hilfen für Angehörige
  10. 8 Eigene Erfahrungen
  11. 9 Demenz und alternativ- komplementäre Medizin
  12. Ausblick und Literatur
  13. Sachregister
Leseprobe

6 Technische Hilfen zur Kommunikation (S. 132-133)

Geeignete Hilfsmittel für Demenzpatienten können direkt und indirekt zur Förderung der kommunikativen Fähigkeiten und zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Sie fördern die Sicherheit in der vertrauten Umgebung und verbessern die Alltagsaktivitäten wie zum Beispiel ein Großtasten-Telefon mit Bildern.

Cash (2003) teilt die Technologie für demente Menschen wie folgt ein: sicherer Umgang mit Energie (Gas, Elektrizität)

• Schutz vor Überschwemmungen
• Vorbeugung vor Stürzen im Dunkeln
• Gewährleistung einer sicheren Arzneimitteleinnahme
• Verhindern von Weglaufen
• Ermöglichen sinnvoller Aktivitäten
• Auffinden wichtiger Gegenstände
• Alarmieren von Helfern in Notfällen.


Diese Technologien ermöglichen unter anderem, dass das Badezimmer durch Haltegriffe und rutschfeste Matten sicherer ist.

• das Wasser oder Gas beim Erreichen von Gefahrenwerten unterbrochen wird
• und Warnmeldungen an speziell ausgewählte Personen versendet werden.
• elektrische Steckdosen mit Kindersicherungen versehen sind. akustische Rückmeldungen gegeben werden können.
• beim Verlassen des Betts der erniedrigte Druck registriert und automatisch
• Licht angestellt wird. bewegungsgesteuerte Lichtschalter sich bei Bewegungen des Dementen selbst
• einschalten (z. B. beim Gang vom Bett zur Toilette). das Telefon mit einem Notruf ausgestattet ist.
• beim Betätigen eines Piktogramms ein Signal ausgelöst wird, das das Auffi n-
• den des dargestellten Gegenstandes erleichtert. das Weglaufen verhindert und das Wiederauffinden erleichtert wird (z. B. mit
• einer elektronisch zu ortenden Armbanduhr, Schildchen mit Name, Adresse und Telefonnummer).

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (2004) beschreibt umfangreiche Orientierungshilfen bei der Betreuung von Demenzkranken, die selbstverständlich auch der Förderung der kommunikativen Fähigkeiten dienen. Hier einige Beispiele von Kommunikationshilfen:

Das Babyphon überträgt Geräusche auf ein tragbares Empfangsgerät, so dass Angehörige und Pflegepersonal sofort reagieren können, auch wenn sie sich nicht im gleichen Raum aufhalten.

Eine Personenortung ist mit dem HiPer-System (High precision person tracking) möglich. In einer Notsituation haben demente Menschen die Möglichkeit, über das Drücken einer Nottaste Alarm auszulösen und den eigenen Standort dadurch bekannt zu geben.

In der Zukunft wird sich auch eine flexibel unterstützende Technologie durchsetzen, die die Verhaltensweisen, Handlungen und Gewohnheiten ihrer Nutzer erkennt und erlernt, um diese aktiv unterstützen zu können (Lindenberger 2007). Die Nutzung mobiler Navigationssysteme im Straßenverkehr veranschaulicht diesen Trend. Bei beginnenden kognitiven Störungen findet der Anpassungsprozess der Technologie in einer Lebensphase statt, die noch nicht durch schwerwiegende mentale Einschränkungen bestimmt wird, was das Erlernen neuer Informationen und Routinevorgänge erleichtert. Dazu gehört die Benutzung von Hörgeräten und Mobil-Telefonen. Die variablen Anwendungsmöglichkeiten werden sicherlich von Person zu Person stark schwanken. Die heutigen 30-jährigen Anwender von Mobiltelefonen werden als eventuelle 80-jährige Demente Grundkenntnisse mitbringen, die heute noch nicht vorhanden sind.

Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Demenz – Krankheit des 21. Jahrhunderts10
1 Einführung14
1.1 Vorbemerkungen14
1.2 Förderung der kommunikativen Fähigkeiten bei bekannten Persönlichkeiten mit Demenz17
2 Beschreibung des Krankheitsbildes26
2.1 Allgemeines26
2.1.1 Epidemiologie27
2.1.2 Neurobiologie des Gehirns im Alter und bei Demenz30
2.1.3 Definition der Demenz31
2.1.4 Eigen- und Fremdanamnese32
2.1.5 Evidenzbasierte Medizin (EbM) und Demenz35
2.2 Neuropsychologische Diagnostik36
2.3 Bildgebende Verfahren und Zusatzuntersuchungen41
2.4 Befunde42
2.4.1 Kurzzeitgedächtnis (Arbeitsgedächtnis) und Langzeitgedächtnis44
2.4.2 Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen46
2.4.3 Neuropsychologische Symptome46
2.5 Unterschiedliche Demenzerkrankungen53
2.5.1 Alzheimer-Demenz (AD)54
2.5.2 Vaskuläre Demenz55
2.5.3 Frontotemporale Demenz (FTD, Pick’sche Krankheit)55
2.5.4 Lewy-Körper-Demenz57
2.5.5 Pseudodemenz (nicht-demenzielle Syndrome)57
2.5.6 Gibt es eine Demenzschwelle?58
2.5.7 Begleiterkrankungen60
2.6 Medikamentöse Therapie61
2.6.1 Nootropika61
2.6.2 Antidementiva61
2.6.3 Acetylcholinesterase-Hemmer62
3 Kommunikationsmanagement (nicht-medikamentöse Therapie)64
3.1 Kommunikationstechniken auf verbaler Ebene71
3.1.1 Aphasie und kognitive Dysphasie75
3.1.2 Primär progressive Aphasie und semantische Aphasie80
3.1.3 Erinnerungstherapie (Biografie-Therapie)82
3.1.4 Multimodale Kommunikationstechniken (Ratgeber)85
3.1.5 Selbsterhaltungstherapie (SET)91
3.1.6 Realitätsorientierungstraining (kognitive Stimulationstherapie, ROT)92
3.1.7 Validation94
3.1.8 Dementia Care Mapping (DCM)95
3.1.9 Snoezelen96
3.2 Kommunikationstechniken auf auditiver Ebene97
3.2.1 Untersuchungstechnik97
3.2.2 Hörgeräte99
3.2.3 Ratschläge zum Umgang mit hörgeschädigten Demenzpatienten99
3.3 Kommunikationstechniken auf visueller Ebene101
3.4 Gerostomatologie102
3.5 Studie zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen (SÄVIP)103
3.6 Migration und Demenz110
4 Ergänzende Maßnahmen112
4.1 Gedächtnistraining (Memory-Kliniken)112
4.2 Psychomotorisches Training und kognitive Stimulation114
4.3 Musiktherapie117
4.4 Kunsttherapie (Maltherapie)120
4.5 Interaktives Computertraining121
4.6 Tiergestützte Intervention (Hundetherapie)121
4.7 Therapeutischer Humor und Lachen122
4.8 Tanztherapie, Gartentherapie123
4.9 Gruppentherapie123
5 Ernährung und Dysphagie126
5.1 Ernährung126
5.2 Dysphagie128
5.2.1 Primäre und sekundäre Presbyphagie128
5.2.2 Ursachen129
5.2.3 Mögliche Begleiterkrankungen130
5.2.4 Therapeutische Maßnahmen131
6 Technische Hilfen zur Kommunikation134
7 Hilfen für Angehörige138
8 Eigene Erfahrungen140
9 Demenz und alternativ- komplementäre Medizin144
Ausblick und Literatur152
Sachregister166
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