Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Universität Lüneburg (Institut für Sozialpädagogik), Veranstaltung: Entstehung und Entwicklung des neuen Ehrenamtes , Sprache: Deutsch, Abstract: Der achtjährige Stefan lebt mit seiner Familie in einem niedersächsischen Dorf. Er besucht die zweite Klasse der dortigen Grundschule und ihm droht ein Verweis von der Schule, weil er nach vielfachen Verwarnungen und Gesprächen mit den Eltern den Unterricht weiterhin massiv stört.
Der weitere Werdegang jener Kinder wie Stefan scheint vorprogrammiert: Dissoziales Verhalten, Schulverweis, Drogen, Kriminalität und nicht selten die Eskalation, in der eine psychiatrische Behandlung, ggf. mit stationärer Aufnahme, erforderlich wird.
Im multiaxialen Klassifikationsschema für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters, werden psychosoziale Umstände, 'die für die Verursachung der psychischen Störung relevant sein können' , klassifiziert. Das mehrdimensionale Abbild zeigt u.a., dass von der Norm abweichende soziokulturelle Umstände signifikante psychiatrische Risikofaktoren darstellen . Bevor es soweit kommt, werden jene Kinder oder Jugendliche oftmals schon in ihrem sozialen Umfeld so auffällig, dass massiver Druck auf die Eltern ausgeübt wird. Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) soll hier gemäß § 27 SGB VIII (KJHG) helfen.
Gleichzeitig erlebt die Debatte um 'Ehrenamt', 'zivilgesellschaftliche Beteiligung' und 'bürgerschaftliches Engagement' auch im sozialpädagogischen Theoriediskurs eine neue Konjunktur.
Ob eine Integration sozial benachteiligter Familien auf dem Lande in das System der Freiwilligenarbeit möglich ist, und welcher Nutzen für die Jugendhilfe daraus resultieren könnte, ist die zentrale Fragestellung dieser Überlegungen.
Es werden Bürgergesellschaft, Ehrenamt, Freiwilligenarbeit und Freiwilligenagentur, sowie das Spezifische des 'Neuen Ehrenamtes' (Engagementpotenzial/Zufriedenheitsdifferenziale) erklärt. Weiter werden wesentliche Aspekte und Zielsetzungen der Sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH) im Kontext der Philosophie des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG), sowie der Maximen des 8.Jugendberichtes dargestellt.
Es werden protektive Faktoren hinsichtlich psychosozialer Umstände abgeleitet, um diese mit den Zufriedenheitspotenzialen des freiwilligen Engagements zu vergleichen.
Die Engagementförderung sozial benachteiligter Familien auf dem Lande werden als mögliches innovatives Konzept der Sozialpädagogischen Familienhilfe behandelt.
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