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E-Book

Für ein neues Wirtschaftswunder

20 Thesen

AutorMichael Rogowski
VerlagC. Bertelsmann
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl187 Seiten
ISBN9783894808549
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR
Deutschland - ein Sanierungsfall! Am Ende seiner Amtszeit als BDI-Präsident stellt Michael Rogowski 20 Thesen zur Diskussion - Vorschläge und Ideen, wie aus Deutschland wieder eine führende Industrienation werden könnte. Ein mutiges Buch von einem versierten Experten, der sich nicht scheut, auch unbequeme Lösungen für die wirtschaftliche Misere zu präsentieren. - Unter der Vielzahl der Abstiegs- und Niedergangsszenarien endlich ein positives, Mut machendes und zukunftsweisendes Buch!

Michael Rogowski, Jahrgang 1939, diplomierter Wirtschaftsingenieur, war lange Jahre Vorstandsvorsitzender der J.M. Voith GmbH in Heidenheim, 1996-1998 Präsident des Verbandes der Maschinenbauer (VDMA) und gleichzeitig Vizepräsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), dessen Präsident er seit Anfang 2001 ist. Sein Freiheitsdrang begleitete ihn das ganze Leben - eine Prägung, die er durch sein sehr liberales Elternhaus und die Bildung in der Freien Waldorfschule erhielt. Seine Überzeugung: Deutschland kann es schaffen, wieder ganz nach vorn zu kommen, und wird es auch schaffen, wenn es den Mut hat, mehr Freiheit zu wagen.

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Leseprobe
14 (S. 113-114)

Vorsprung durch Forschung – Chance für neue Arbeitsplätze

Hoch industrialisierte Staaten mit ihren hohen Arbeitskosten können nur mit entsprechend hochwertigen Produkten auf dem Weltmarkt bestehen. Blühende Forschungslandschaften sind die Voraussetzung dafür. Leider blühen unsere Forschungslandschaften nicht so, wie wir es bräuchten. Deshalb müssen wir mehr in Forschung und Entwicklung investieren, und zwar effizienter als bisher. Wohl haben wir deutsche Spitzenprodukte und auch beeindruckende Forschungsergebnisse, doch nicht in ausreichendem Maße. Insbesondere reicht das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft nicht aus.

Lassen wir Zahlen sprechen: Deutschland fällt in den Weltranglisten nach der Wirtschaftsleistung pro Kopf zurück. Im Jahr 1997 noch auf Platz 7, stehen wir derzeit nur an 13. Stelle. Immer mehr Industrienationen ziehen an uns vorbei. Insbesondere der Abstand zu den USA hat sich vergrößert und beträgt inzwischen ein Drittel oder 8000 Euro pro Kopf und Jahr. Die USA sind mit Abstand die dynamischste Technologiemacht der Erde. Ein Grund dafür: Viele Universitäten agieren viel mehr wie selbstständige Unternehmen. Insgesamt sind bei uns weder der öffentliche noch der private Einsatz für Forschung und Entwicklung hoch genug. Die USA setzen pro Kopf der Bevölkerung im Jahr etwa 1100 Euro ein, um Forschung und Entwicklung voranzutreiben und die Ergebnisse als »Rohstoff für Innovationen « bereitzustellen. In Deutschland sind es ca. 640 Euro – also über 40 Prozent weniger.

Es bedeutet eben nicht viel, Exportweltmeister zu sein, sondern es kommt darauf an, wie viel wir an den Exporten verdienen. In der Regel wird Hightech gut bezahlt. Beim Anteil der Hightech-Exporte an den Gesamtexporten liegt Deutschland aber nur auf dem zwölften Platz. Damit können wir uns nicht zufrieden geben: Die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes hängt maßgeblich von den Erkenntnissen aus Forschung und Technik ab. Die anhaltende Abwanderung von Wissenschaftlern ins Ausland ist ein weiteres Alarmzeichen. Deutschland verliert 15 bis 30 Prozent seiner Jungforscher dauerhaft an das Ausland. In den Jahren 1998 bis gen die Arbeitsplätze der Zukunft.

Dabei müssen wir uns allerdings im Klaren sein: Innovationen erfordern Experimente. Sie dürfen nicht an falschen Tabus scheitern. Wir müssen uns heute die Freiheit nehmen, Dinge zu denken, zu diskutieren und zu realisieren, die wir für morgen und übermorgen benötigen. Innovationen dienen dem Verbraucher. Weder Verbraucherschutz noch Tierschutz, noch Stoffpolitik oder Umweltschutz dürfen aus purer Risikoscheu oder Abneigung gegenüber Veränderungen Innovationen verlangsamen oder gar verhindern. Der verantwortliche, abwägende Umgang mit Risiken ist eine wesentliche Existenzgrundlage der Industriegesellschaft. Er muss weitgehend von Innovatoren in Wirtschaft und Wissenschaft wahrgenommen werden und nicht von der Politik. Der häufig anzutreffende Versuch – insbesondere von grünen Politikern –, alle Risiken restlos ausschalten zu wollen, stellt die Basis jeder Innovation in Frage. Zum Beispiel droht in der Stoffpolitik (Chemikalien) mit dem »reach-Projekt« der EU ein ernsthafter Wettbewerbsnachteil. Was wir brauchen, sind Innovationsstrategien mit Leitvisionen wie zum Beispiel »besser, gesünder, länger leben«. Dafür haben wir die Ressourcen: Die Felder Medizin, Gesundheit und gesunde Ernährung zeichnen sich als nächster überragender Wachstumssektor ab. Die Pharmabranche ist eine der wertschöpfungsintensivsten Sektoren. In der Medizintechnik liegt Deutschland vorn, die deutsche Ernährungsforschung findet höchste internationale Beachtung.

Doch werden die Ressourcen nicht ausreichend genutzt: Das deutsche Gesundheitssystem wirkt vielfach innovationsfeindlich, und die Pharmabranche verliert an Boden, wenn die gesetzlichen Krankenkassen für neue patentgeschützte Arzneimittel die Preise festlegen. Das Ergebnis ist: Es wird weniger geforscht werden. Ferner gewinnt die Biotechnologie zu mühsam an Akzeptanz, klinische Forschung und Epidemiologie sind unterentwickelt. In Krankenhäusern sind Ärzte mit der Versorgung der Patienten so ausgelastet, dass sie kaum Raum haben für die klinische Forschung – das heißt für die Erprobung von neuen Arzneimitteln. Wir brauchen also ein innovations- und wachstumsfreundliches Gesundheitssystem und eine nationale Biotechnologie-Strategie.
Blick ins Buch
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Glück hat auf Dauer nur der Tüchtige und Beharrliche176
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