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E-Book

Gartengenüsse

für Feinschmecker

AutorGraines Voltz
Verlagav Buch
Erscheinungsjahr2016
ReiheGenusswelten 
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783840463907
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Geschmack und Aroma sind beim Essen mehr denn je gefragt, genauso wie das Wissen über die Herkunft der Nahrungsmittel. Am besten ist es da natürlich, man baut das Gemüse gleich selbst an. Was man dazu braucht? Die richtigen Sorten und ein paar Tipps, wie die Pflanzen am besten wachsen und gedeihen. Und natürlich tolle Rezepte, um die geernteten Früchte variationsreich zu verarbeiten. Das Unternehmen Graines Voltz hat sich mit seiner Marke 'La sélection du chef' dem Wunsch vieler Menschen nach selbst kultiviertem delikatem Gemüse angenommen. Herausgekommen sind widerstandsfähige, ertragreiche Sorten mit einer Fülle an Aromen und Vitaminen. Und damit auch wirklich der Geschmack entscheidet, haben Spitzenköche aus Frankreich großen Einfluss auf die Auswahl der Sorten gehabt. 'Die Gartengenüsse für Feinschmecker' bringen Easy Gardening und Slow Gardening auf den Punkt: Mit den köstlichen Gemüsesorten von 'La sélection du chef', selbst angebaut im Garten oder auf dem Balkon, und hilfreichen Pflegehinweisen macht das Gärtnern und Genießen Spaß. Jede Gemüsesorte - von Aubergine bis Zucchini - hat ihren ganz eigenen Charakter, sowohl im Anbau als auch im Geschmack. Da gibt es Sorten, die kompakt wachsen und bestens im Topf gedeihen, solche die sich gut lagern lassen und noch viele mehr; allesamt mit einem ganz besonderen Aroma ausgestattet. Die zu jedem Gemüse passenden Rezepte verschiedener französischer Spitzenköche haben dabei einen ganz besonderen 'Suchtfaktor'.

Engelbert Kötter ist Gärtner und Verfasser zahlreicher Gartenbücher sowie von Fachbeiträgen in Zeitschriften. Er arbeitet europaweit als Berater für Unternehmen.der Grünen Branche und als Fachjournalist für Garten- und Tierthemen. Im Internet ist er als Gartenexperte und Kräuterflüsterer zu finden.

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Leseprobe

SO GEHT’S

Foto: Cora Müller/shutterstock.com

Gartengenüsse selber heranziehen

Wenn Sie wenig Zeit zur Verfügung haben, auf eigene Gartengenüsse aber nicht verzichten mögen, dann ist es am sinnvollsten, pflanzfertige Kräuter und Gemüsepflanzen zu erwerben. Alle winterfesten Gartenkräuter gibt es praktisch ganzjährig beim Gärtner, alle anderen saisonweise. Auch Gemüse muss nicht zwangsläufig selbst ausgesät werden. Nach dem Ende der Frostperiode im Frühjahr, also nach den Eisheiligen Mitte Mai, gibt es in Gärtnereien und Gartencentern vorgezogene Jungpflanzen von Auberginen und Tomaten, Gurken, Paprika, Chilis und all den anderen Gemüsegenüssen.

Aussäen in der Anzuchtstation

Auberginen und Tomaten, Paprika, Chilis und Zucchini werden etwa sechs bis acht Wochen vor dem Auspflanzen gesät. Kommt das Gemüse ins Freie, in den Garten oder auf den Balkon, muss Ende März/Anfang April ausgesät werden. Bauen Sie diese Gemüse im eigenen Kleingewächshaus an, können Sie schon Mitte März auspflanzen, das heißt Ende Januar/Anfang Februar mit der Aussaat beginnen. Wie jedes Gemüse am besten wächst und welche Vorlieben zu beachten sind, das finden Sie in diesem Buch bei den jeweiligen Arten aufgeführt. Generell gilt: Wärme, Licht und Feuchtigkeit bestimmen Keimung, Gesundheit und Anzuchterfolg der selbst gezogenen Gemüsepflanzen. Um all das steuern zu können, sind Anzuchtstationen für Jungpflanzen empfehlenswert, die es in verschiedenen Größen und technischen Ausführungen, beheizbar oder unbeheizt, gibt. Je nach Ausführungen und Topfgrößen können bis zu 50 Jungpflanzen und mehr darin angezogen werden.

Kleine Anzuchttöpfe aus dem Fachhandel werden zuerst mit nicht zu nährstoffreicher Erde oder mit spezieller Anzuchterde befüllt. Auch Torf- oder Kokosquelltöpfe sind sehr praktisch. In jeden Topf wird ein Samenkorn gesteckt. Erde andrücken. Gießen. Fertig. Bei ausreichend hoher Luftfeuchtigkeit und regelmäßigem Gießen keimen die Samen bald. Wenn sie sich kräftig entwickelt haben, wird jede Jungpflanze in einen Blumentopf von etwa 12 bis 15 Zentimetern Durchmesser gesetzt, und zwar in Qualitätsblumenerde. In diesem Topf können die Pflanzen bis zum Auspflanzen bleiben.

Bestens geeignet für die Anzucht von Gemüsen und Kräutern sind Anzuchtstationen mit integrierter Bewässerungsmöglichkeit und Thermostatregelung. Für die spätere zügige Weiterkultur der eingetopften Jungpflanzen sind Heizmatten beziehungsweise Jungpflanzen-Wärmeplatten angeraten. Den frisch getopften Jungpflanzen bekommt die Wärme so gut, dass sie sich kräftig entwickeln werden.

Ob Sie lieber selbst aussäen und sich den Spaß der eigenen Pflanzenanzucht gönnen oder aber, ganz pragmatisch, Jungpflanzen zukaufen: Weiter geht´s in Beet oder Pflanzkübel. Egal für welches Anbauverfahren Sie sich entscheiden, die Grundzüge der Versorgung und Pflege sind gleich. Denn in beiden Fällen geht es um die Versorgung der Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen und Wasser und um ein paar pflegende Handgriffe.

Der Topfgarten

Befüllen Sie die Pflanzkübel mit Qualitätsberde für Kräuter und Gemüsepflanzen mit hohem Tonanteil, der pro Liter Erdvolumen 2 bis 3 Gramm Langzeitdünger (Sechsmonatsdünger) untergemischt wird. Da hinein kommen dann die vorgezogenen Jungpflanzen. Pflanzgefäße mit ausreichend großem Wasserspeicher erleichtern Ihnen die spätere Pflanzenpflege erheblich und ersparen allzu häufiges Gießen. Zusätzliche Erleichterung beim Gießen und noch mehr Unabhängigkeit richten Sie sich durch die Installation einer am besten computergesteuerten Bewässerungsanlage ein. Pflanzgefäße mit Rollen sind ebenfalls empfehlenswert, denn es gibt immer mal einen Grund, warum man einen Topf verschieben muss.

Ab ins Freie

Bevor die jungen Gemüsepflänzchen in den Garten kommen, muss der Boden tiefgründig gelockert und mit etwa 3 Litern Kompost pro Quadratmeter versorgt werden. Das ist die Grundversorgung. Zusätzlich ist ein organischer Dünger wie Hornspäne oder ein organisch-mineralischer Dünger empfehlenswert. Wie viel Dünger die einzelnen Gemüse und Kräuter wann benötigen, das erfahren Sie in den folgenden Kapiteln. Auf jeden Fall sollten Sie etwas weniger Dünger geben, als auf der Verpackung steht, weil ja schon Kompost ins Beet eingebracht wurde. Gewässert wird, bei Bedarf, per Kanne oder Schlauch.

Wachsen die Pflanzen im Topf, wird anfangs zwei bis drei Wochen lang „von oben“, also über die Erde gegossen. Sobald die Pflanzen eingewurzelt sind, gießt man nur noch „von unten“, also über den Wasserspeicher. Für Tomaten, Auberginen, Paprika & Co. ist es nützlich, gleich einen Pflanzstab anzubringen, der Halt gibt und sich zum Anbinden der Pflanzen eignet. Es gibt sogar schon Spezialtöpfe, bei denen eine Pflanzenstütze gleich integriert ist, zum Beispiel bei den „Grow Boxes“.

Ganz besonders praktisch ist ein Hochbeet, in dem Anbau, Pflege und Ernte von Gemüse und Kräutern praktisch ohne Bücken möglich ist.

Was tun im Winter?

Mit dem ersten Frost sterben die Sommergemüse Aubergine, Gurke, Paprika, Physalis und Tomate im Freiland ab. Mehrjährige Kräuter im Kübel können dagegen an einem hellen Platz, bei etwa 5 bis 10 °C gut überwintert werden. Gießen Sie nicht zu oft! Wenn ein solches Winterplätzchen nicht zur Verfügung steht, bieten Gärtner auch einen Überwinterungsservice an.

Haben Sie einen umfangreichen Kräuterkübelgarten, so lohnt es sich, über die Anschaffung einer mobilen Orangerie (zum Beispiel „Tropical Island“ oder „Florino“) nachzudenken. Das sind Folienzelte, in denen die Pflanzen sehr hell stehen und vor dem Frost durch die Kombination von Frostwächter und kleinem Heizgerät geschützt werden.

Für einzelne Kübel haben sich spezielle Umhüllungen für Topf und Pflanze bewährt (zum Beispiel „Thermoplus Frostschutz“ mit lichttransparentem Schutzvlies). Mit einer großen Öffnung, Reiß- und Klettverschlüssen versehen, lassen sich Topf und Pflanze bequem dort hineinstellen und wieder herausnehmen.

Vom Garten auf die Tafel

Eigene Kräuter und Gemüse im Garten – und sei der auch nur balkongroß – zu kultivieren, das ist von Anfang an Genuss und Freude!

Ernte, Verarbeitung und passende Kräuter

•  Auberginen sind von Mitte August bis Ende September erntereif und werden nur gegart verwendet. Am einfachsten ist es, sie in Scheiben zu schneiden und leicht zu salzen, dasmit sie etwas Wasser ziehen. Danach die Scheiben trocken tupfen und auf dem Rost grillen oder sie in Olivenöl backen. Wer sie paniert mag, taucht sie zuvor in Bierteig. Aromatischer werden die mediterranen Scheiben, wenn der Bierteigpanade klein geschnittene Rosmarin- oder Thymianblätter beigemengt werden. Zu Ratatouille schmecken klein gewürfelte Auberginen gut. Gewürfelt und gegart, kombiniert mit gegarten Tomaten- und Paprikawürfeln, abgeschmeckt mit Thymian, Rosmarin und Zitronenverbene, ergeben sie in Olivenöl geschwenkt eine Antipasta.

•  Paprika, Tomaten und Zucchini sind echte Allrounder, vom Solo- bis zum Mischgericht mit anderen Gemüsen, Fisch oder Fleisch. Beim Kochen passen speziell mediterrane Kräuter zu ihnen. Paprika- und Tomatenmonate sind August und September. Zucchini ernten Sie ab Ende Juni.

•  Gurken, Paprika und Tomaten – das sind die klassischen Snackgemüse für den Rohverzehr. Zu Tomate passt dann Basilikum gut und die Gurke gewinnt, als Salat angemacht, mit Gartenkresse, Dill, Estragon, Petersilie, Liebstöckel, Zwiebel und Eberraute.

•  Physalis ist perfekt als Snack und für sommerliche Drinks und Kompotte.

Foto: JByrson/istockphoto.com

Leckereien konservieren

Am besten ist es, die selbst geernteten Gartengenüsse frisch zu verzehren, solange sie Saison haben. Gemüse und Kräuter lassen sich aber auch auf verschiedene Weise konservieren; so haben Sie das ganze Jahr über etwas aus dem eigenen Garten.

• Tiefgefrieren: Bohnen, Erbsen, Paprika und Chilis, Tomaten, Zucchini und Auberginen sind gut zum Frosten geeignet. Bohnen vorher blanchieren, also für 3 Minuten sprudelnd kochen, Zucchini in Scheiben schneiden, Tomaten und Auberginen nicht zu grob in Würfel schneiden und möglichst schockfrosten. Auch viele Kräuter können eingefroren werden, sogar Basilikum (den am besten schockfrosten); am besten im Eiswürfelbereiter portioniert tiefkühlen.

• Trocknen: Kräuter sind ideal zum Trocknen geeignet. Die Stängel werden in dünnen Büscheln zusammengebunden und an einem luftigen Ort getrocknet oder aber in einem Dörrapparat. Der ist auch nützlich für klein gewürfeltes Gemüse.

• Salzen: Um Kräutersalze herzustellen, verwenden Sie 100 Gramm fein gewiegtes getrocknetes Kraut, gründlich durchmischt mit 20 Gramm...

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