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Gemeinsame Pflegeausbildung

Modellversuch und Curriculum für die theoretische Ausbildung in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege

AutorMarion Menke, Uta Oelke
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783456941622
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,99 EUR
Das beste und bewährte Curriculum mit den Inhalten der neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

In der zweiten, erweiterten Auflage ihres bewährten Curriculums bieten Oelke und Menke:

- gute Argumente, Orientierungs- und Entscheidungshilfen für eine gemeinsame Pflegeausbildung
- ein Kerncurriculum sowie Schlüsselqualifikationen als Bildungsziele
- Lernbereiche, die im Sinne von Lernfeldern aufgegliedert sind
- fächerübergreifende, erfahrungsorientiert ausgerichtete Lerneinheiten
- eine aktualisierte Zuordnung der curricularen Inhalte zur neuen APrVo
- ausreichende Gestaltungschancen für eigene pflegedidaktische und inhaltliche Schwerpunkte.  

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis, Geleitwort, Vorwort, Danksagung und Einführung in das Buch
  2. Teil I Der Modellversuch: Beschreibung des Modellversuchs
  3. Teil I Der Modellversuch: Evaluation des Modellversuchs
  4. Teil II Entwicklung, Konstruktion und Umsetzung des Curriculums: Entwicklung des Curriculums
  5. Teil II Entwicklung, Konstruktion und Umsetzung des Curriculums: Konstruktion des Curriculums
  6. Teil II Entwicklung, Konstruktion und Umsetzung des Curriculums: Umsetzung des Curriculums
  7. Teil III Das Curriculum: Lernbereich I: Pflegerische Kernaufgaben
  8. Teil III Das Curriculum: Lernbereich II: Pflege von Menschen in besonderen Lebenssituationen und Problemlagen
  9. Teil III Das Curriculum: Lernbereich III: Klientel und Rahmenbedingungen von Pflege
  10. Teil III Das Curriculum: Lernbereich IV: Berufliche und persönliche Situation der Pflegenden
  11. Gesamtliteraturverzeichnis
  12. Sachwortverzeichnis
Leseprobe
1 Entwicklung des Curriculums (S. 91-92)

Die Entwicklung des Curriculums erfolgte praxisnah. Curriculumtheoretisch und methodologisch wurde dabei auf Ausführungen von Klafki sowie auf jene Empfehlungen zur «Förderung praxisnaher Curriculum- Entwicklung» zurückgegriffen, die die Bildungskommission des Deutschen Bildungsrates bereits 1974 veröffentlicht hat. Dass der hier vertretene Curriculumentwicklungsansatz auf Publikationen relativ alten Datums basiert, ist auf das Aussetzen der Curriculumdiskussion seit Mitte der 80er Jahre zurückzuführen.

Das seither bestehende «Vakuum der wissenschaftlichen Lehrplandiskussion» hat zur Folge, dass derzeit wenig aktuelle Veröffentlichungen genutzt werden können, die inhaltlich und methodisch über den Anfang der 80er Jahre erreichten Status quo hinausgehen. Des Weiteren hat der hier eingeschlagene Curriculumentwicklungsweg einen «Vorläufer». Auf derselben methodologischen Grundlage habe ich im Zeitraum von 1985 bis 1991 ein Curriculum für die theoretische Krankenpflegeausbildung entwickelt, das auf eine relativ hohe Resonanz in der Fachöffentlichkeit gestoßen ist und in mehr oder weniger modifizierter Form von vielen Krankenpflegeschulen umgesetzt wird. Die im Rahmen dieser ersten curricularen Entwicklungsarbeit gewonnenen Erfahrungen, ausgearbeiteten Einzelverfahren und Erhebungsinstrumente stellten eine solide und elaborierte Grundlage dar, auf die im Modellprojekt in nicht unerheblichen Ausmaß zurückgegriffen wurde. In diesem Sinne werden nun zunächst die curriculumtheoretischen und methodologischen Grundannahmen vorgestellt und anschließend deren Umsetzung im Rahmen des Modellversuchs beschrieben.

1.1 Curriculumtheoretische und methodologische Grundannahmen

Nach den Ausführungen der Bildungskommission des Deutschen Bildungsrates ist ein zentrales Merkmal praxisnaher Curriculumentwicklung die Zusammenarbeit von WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen. Dass die Kommission den Theorie-Praxis-Diskurs in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellte, resultierte maßgeblich aus einer bildungsreformerisch defizitär eingeschätzten vorausgegangenen Curriculumforschungsphase. Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre wurden in «wissenschaftlichen Groß-Unternehmungen»4 Curricula entwickelt, deren pädagogisches Innovationspotenzial in keinem Verhältnis zur Höhe ihres Forschungsaufwandes stand. Charakteristisch für die praxisfern, «lehrerunabhängig » – d. h. ausschließlich von Erziehungs- und FachwissenschaftlerInnen – entwickelten Curricula war, dass die von den LehrerInnen nicht als Hilfestellung für eine Veränderung der Unterrichtspraxis aufgenommen wurden. Stattdessen riefen sie bei ihnen Verunsicherung, Hilflosigkeit und in manchen Fällen verkürzte Umsetzungsversuche hervor. Dies war im Einzelnen auf folgende Ursachen zurückzuführen:

■ Die Distanz der WissenschaftlerInnen zur Praxis bewirkte, dass sich die curriculare Diskussion in einer unübersehbaren Fülle von Literatur äußerte, in der theoretische Detailfragen in einer «neuen exklusiven Geheimsprache» erörtert wurden, die für die LehrerInnen weder verständlich noch nachvollziehbar war.

■ Die LehrerInnen wurden weder durch Mitarbeit oder Fortbildung zu einer Umsetzung der Curricula motiviert noch von den WissenschaftlerInnen bei Umsetzungsversuchen unterstützt.

■ Praxisfern entwickelte Curricula waren in der Regel detailliert ausgearbeitete Konstrukte operationalisierter und hierarchisierter Lernziele, bei denen die Komplexität und Situativität von Unterricht keine Berücksichtigung fand. Die LehrerInnen fühlten sich durch diese Lernzielvorgaben in eine Art «unmündige Statistenrolle» zurückgedrängt. Sie vermissten eine Orientierungshilfe, um mit ständig wechselnden Unterrichtssituationen klarzukommen.

■ Die praxisfern entwickelten Curricula entsprachen in ihrer Qualität nicht den vorab formulierten Ansprüchen. Häufig konnten hoch angesetzte curriculumtheoretische Ziele aus finanziellen, zeitlichen, personellen und anderen Gründen nicht eingehalten werden. Gegenüber der Öffentlichkeit hielten die WissenschaftlerInnen an ihren Theorien fest, konnten sie jedoch in der eigenen Projektpraxis nicht einlösen.

Als Antwort auf diese bildungsreformerisch unbefriedigende Situation schlug die Bildungskommission ein Verfahren vor, das dem didaktischen Postulat einer «Curriculumtheorie auf dem Weg zum Erziehungsalltag » entspricht. Die hohe Bedeutung, die die Kommission dabei der Partizipation der Betroffenen – LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern – zumisst, will sie jedoch nicht mit Praktizismus verwechselt sehen. In diesem Sinne wendet sie sich ausdrücklich gegen solche Curricula, die «ohne den Anspruch auf wissenschaftliche Anerkennung aus der vereinzelten Überstunden-Arbeit von Lehrern oder Lehrergruppen hervorgehen und der Tendenz nach weder überprüfbar noch allgemein verwendbar sind». Sie betont, dass die Anforderungen an praxisnahe Curriculumentwicklung den Forschungsmerkmalen für das angestrebte Curriculum selbst entsprechen müssen, und zwar:
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Geleitwort8
Vorwort zur 2. Auflage9
Danksagung und Einführung in das Buch10
Teil I Der Modellversuch12
1 Beschreibung des Modellversuchs14
1.1 Eckdaten zum Modellversuch14
1.2 Der Modellausbildungsgang16
2 Evaluation des Modellversuchs38
2.1 Methodisches Vorgehen38
2.2 Allgemeine Bewertung39
2.3 Kooperation der Ausbildungsstätten41
2.4 Übergreifende Bildungsziele41
2.5 Stufenaufbau und Wechselmöglichkeit46
2.6 Die theoretische Ausbildung47
2.7 Die praktische Ausbildung48
2.8 Das Examen50
2.9 «Gemeinsame Ausbildung als Modell der Zukunft?»51
2.10 Zusammenfassung54
Anhänge58
1 Anhang: Von den AG-LehrerInnen entwickeltes Pflegeleitbild für den Modellausbildungsgang60
2 Anhang: Planung der Theoriephasen auf der Grundlage des modifizierten Testcurriculums62
3 Anhang: Exemplarische Klassenbuchseite74
4 Anhang: Mündliche Zwischenprüfung zum Ende der gemeinsamen Grundstufe76
5 Anhang: Einführungsgespräch78
6 Anhang: Praxisbericht80
7 Anhang: Beurteilungsbogen (1. Praxiseinsatz)82
8 Anhang: Fragen zum Thema «Förderung/Erwerb von Schlüsselqualifikationen» aus der Fragebogenerhebung zum Abschluss des Modellausbildungsganges86
9 Anhang: Auswertung der Beurteilungsbögen des Praxiseinsatzes 3b88
Teil II Entwicklung, Konstruktion und Umsetzung des Curriculums90
1 Entwicklung des Curriculums92
1.1 Curriculumtheoretische und methodologische Grundannahmen92
1.2 Curriculumentwicklung im Modellversuch94
2 Konstruktion des Curriculums100
2.1 Konstruktionsmerkmal: Offenheit100
2.2 Konstruktionsmerkmal: Fächerintegration105
2.3 Konstruktionshintergrund: Erfahrungsorientierung115
3 Umsetzung des Curriculums120
3.1 Ausblick: Umsetzungsmöglichkeiten unter gegebenen und veränderten Rahmenbedingungen120
3.2 Rückblick: Umsetzungserfahrungen aus Sicht der Schulleiter und Kursleitungen123
Literatur129
Teil III Das Curriculum132
Grobüberblick134
Lernbereich I: Pflegerische Kernaufgaben136
Identischer Curriculumanteil (600 Std.)138
Nur Kranken- und Kinderkrankenpflege (20 Std.)160
Nur Altenpflege (90 Std.)162
Lernbereich II: Pflege von Menschen in besonderen Lebenssituationen und Problemlagen166
Identischer Curriculumanteil (250 Std.)168
Spezifischer Curriculumanteil (300 Std.)178
Lerneinheiten-Komplex: Altenpflege (300 Std.)182
Lerneinheiten-Komplex: Krankenpflege (300 Std.)190
Lerneinheiten-Komplex: Kinderkrankenpflege (300 Std.)200
Literatur209
Lernbereich III: Klientel und Rahmenbedingungen von Pflege212
Identischer Curriculumanteil (190 Std.)214
Nur Altenpflege (30 Std.)222
Nur Altenpflege (110 Std.)224
Literatur228
Lernbereich IV: Berufliche und persönliche Situation der Pflegenden230
Insgesamt identisch232
Literatur245
Anhänge248
1 Anhang: Verteilung der Lernbereiche, Themenfelder und Lerneinheiten auf die drei Ausbildungsjahre250
2 Anhang: Stundenumfang nach Ausbildungsgängen256
3 Anhang: Zuordnung des Curriculums zu Anlage 1 (zu § 1 Abs. 1) AltPflAPrV vom 26.November 2002 – Altenpflege258
4 Anhang: Zuordnung des Curriculums zu Anlage 1 (zu § 1 Abs. 1) KrPflAPrV vom 10. November 2003 – Gesundheits- und Krankenpflege262
5 Anhang: Zuordnung des Curriculums zu Anlage 1 (zu § 1 Abs. 1) KrPflAPrV vom 10. November 2003 – Gesundheits- und Kinderkrankenpflege268
Gesamtliteraturverzeichnis274
Sachwortverzeichnis282

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