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Geschichte des internationalen Schülerbriefwechsels

Entstehung und Entwicklung im historischen Kontext von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg

AutorMarlis Schleich
VerlagWaxmann Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl528 Seiten
ISBN9783830983125
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis44,99 EUR
Schüleraustausch, Drittortprojekte, Telekollaboration: Wer heute moderne Fremdsprachen unterrichtet, dem steht eine Fülle von Möglichkeiten zur Verfügung, reale Kommunikationssituationen für die Lernenden zu schaffen. Die Autorin untersucht deren bislang noch kaum erforschte historische Wurzeln. Denn bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand in Europa ein weit verzweigtes Netz an Schülerkorrespondenz: der internationale Schülerbriefwechsel.
Im Fokus stehen u. a. folgende Fragen: Wann und wie entstand der internationale Schülerbriefwechsel? Welche waren die historischen Rahmenbedingungen? Mit welchen Begründungen wurde der Schülerbriefwechsel eingeführt und wie verhielt es sich mit dessen Umsetzung in der schulischen Praxis?
Kurz nachdem im Jahr 1897 der internationale Schülerbriefwechsel im Rahmen einer französisch-britischen Kooperation offiziell ins Leben gerufen wurde, gründete der Leipziger Neuphilologe Martin K. A. Hartmann die Deutsche Zentralstelle für internationalen Briefwechsel. Als sich wenig später auch Amerika beteiligte, erreichte das ursprünglich europäische Projekt eine transatlantische Dimension.
Zigtausende Schülerinnen und Schüler beteiligten sich an diesem globalen Netzwerk internationaler Korrespondenz - zur damaligen Zeit und auch aus heutiger Sicht eine beeindruckende Innovation.
Die Arbeit wurde mit dem Hans-Eberhard-Piepho-Preis ausgezeichnet.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Buchtitel1
Vorwort7
Inhalt9
1 Einleitung13
1.1 Zum Thema13
1.2 Stand der Forschung15
1.3 Definition der Forschungsaufgabe19
1.3.1 Eingrenzungen (thematisch, temporal, lokal)19
1.3.2 Fragestellungen und Aufbau der Arbeit20
2 Grundlagen: Methodische Überlegungen und verwendete Quellen23
2.1 „Context is king“: Ideengeschichtlich-kontextualistischer Ansatz23
2.1.1 Neue Ideengeschichte der Cambridge School24
2.1.2 Kritik an der Cambridge School und Adaption des Ansatzes30
2.2 Geschichte lesen und schreiben35
2.2.1 Anwendung der historischen Methode35
2.2.2 Hermeneutik und Analytik40
2.2.3 Historische Darstellung43
2.3 Charakterisierung des Quellenkorpus45
3 Kontext: Rahmenbedingungen für die Entstehung des internationalen Schülerbriefwechsels50
3.1 Die Verkehrs- und Kommunikationsrevolution des 19. Jahrhunderts51
3.1.1 Verkehr: Eisenbahn und Dampfschifffahrt53
3.1.1.1 Eisenbahngeschichte in Großbritannien, Frankreich und den USA54
3.1.1.2 Entwicklung der Eisenbahn in Deutschland56
3.1.1.3 Eisenbahn und Internationalität59
3.1.1.4 Dampfschifffahrt60
3.1.1.5 Verkehrsrevolution und Tourismus61
3.1.2 Kommunikation: Post64
3.1.2.1 Zur Postgeschichte in Deutschland65
3.1.2.2 Internationale Entwicklungen im Postwesen69
3.1.2.3 Fortschritte bei den Beförderungsmöglichkeiten72
3.1.2.4 Praktische Errungenschaften für die Postkunden76
3.1.3 Bedeutung für den internationalen Schülerbriefwechsel79
3.2 Schulwesen und Fremdsprachenunterricht80
3.2.1 Ausdifferenzierung, Konsolidierung und Expansion des höheren Schulwesens81
3.2.1.1 Etablierung des Gymnasiums83
3.2.1.2 Entwicklung der Realanstalten86
3.2.1.3 Schulstreit und Schulreform89
3.2.1.4 Expansion des höheren Schulwesens94
3.2.2 Der Unterricht in den modernen Fremdsprachen96
3.2.2.1 Etablierung der modernen Fremdsprachen als Unterrichtsfächer96
3.2.2.2 Professionalisierung des Lehrerstandes103
3.2.2.3 Die neusprachliche Reformbewegung106
3.2.2.4 Wachsendes Interesse am Ausland und vermehrte Auslandskontakte116
3.2.2.5 Moderne Fremdsprachen für Mädchen121
3.2.2.6 Briefe und neusprachlicher Unterricht126
3.3 Internationalisierung und Völkerverständigung139
3.3.1 Die internationale Friedensbewegung140
3.3.1.1 Zur Geschichte des international organisierten Pazifismus142
3.3.1.2 Die deutsche Friedensbewegung145
3.3.1.3 Pazifismus und internationaler Schülerbriefwechsel149
3.3.2 Wachsendes Europabewusstsein und die ‚Vereinten Staaten von Europa‘152
3.3.3 Esperanto154
3.4 Fazit: „Fest steht, dass der Schule hier das Leben vorausgegangen ist.“159
4 Akteure: Die systematische Organisation von internationalen Schülerbriefwechseln161
4.1 Wegbereiter und Vorläufer des internationalen Schülerbriefwechsels162
4.1.1 Organisierte Formen der internationalen Korrespondenz für Erwachsene162
4.1.2 Die Société d’Études internationales und ihre Zeitschrift L’Étranger166
4.1.3 Frühe Versuche von Schülerbriefwechseln170
4.1.4 Fazit: Der Schülerbriefwechsel „lag in der Luft“173
4.2 Frankreich und England: Begründung der internationalen Schülerkorrespondenz175
4.2.1 Die wichtigsten beteiligten Personen und Zeitschriften176
4.2.1.1 Paul Mieille176
4.2.1.2 Die Revue Universitaire und ihre Herausgeber185
4.2.1.3 William T. Stead und die Review of Reviews187
4.2.1.4 E. Annie Lawrence202
4.2.2 Von individuellen Versuchen zur Idee der systematischen Organisation203
4.2.3 Zeitschriften als Plattformen der Organisation und Multiplikation207
4.2.3.1 Aufbau einer Kooperation: Revue Universitaire und Review of Reviews207
4.2.3.2 Die Organisation der Schülerbriefwechsel211
4.2.4 Ausweitung des internationalen Schülerbriefwechsels217
4.2.4.1 Schülerbriefwechsel mit anderen Ländern217
4.2.4.2 Briefwechsel für Erwachsene222
4.2.5 Die weitere Entwicklung der Vermittlung von Schülerbriefwechseln226
4.3 Deutschland: Eine Zentralstelle für den internationalen Schülerbriefwechsel231
4.3.1 Martin Hartmann und sein Engagement für den neusprachlichen Unterricht231
4.3.1.1 Lebensdaten232
4.3.1.2 Der Neuphilologe als Reformer, Lehrer, Autor und Herausgeber235
4.3.1.3 Vielfältige Initiativen im Rahmen der Verbandsarbeit244
4.3.2 Die deutsche Zentralstelle für internationalen Briefwechsel252
4.3.2.1 Gründung und erste Erfolge der Zentralstelle252
4.3.2.2 Organisation der Vermittlung von Korrespondenzpartnern258
4.3.2.3 Regelung der Schülerbriefwechsel durch die Zentralstelle268
4.3.2.4 Zur Vermittlung von Erwachsenen274
4.3.2.5 Die Zentralstelle in der Öffentlichkeit276
4.4 Amerika287
4.4.1 Gesucht: Ausgleich für den Mangel an britischen Korrespondenten287
4.4.2 Edward Hicks Magill294
4.4.3 Kurze Geschichte eines amerikanischen Zentralbüros302
4.4.4 Die Zeit nach Schließung des amerikanischen Zentralbüros309
4.4.5 Vom Lückenbüßer zum starken Partner311
4.5 Zusammenarbeit und Vernetzung314
4.5.1 Persönliche Begegnungen315
4.5.2 Ein Jahrbuch für den internationalen Schülerbriefwechsel318
4.5.3 Zusammenarbeit zwischen deutscher Zentralstelle und Revue Universitaire bzw. Review of Reviews322
4.5.4 Fazit323
4.5.4.1 Unterschiedliche Herangehensweisen an ein gemeinsames Projekt323
4.5.4.2 Ein internationales Netz der Schülerkorrespondenz325
5 Diskurs: Für und wider den internationalen Schülerbriefwechsel328
5.1 Begründungen für den internationalen Schülerbriefwechsel328
5.1.1 Fremdsprachen lernen329
5.1.1.1 Steigerung des Interesses an der Zielsprache330
5.1.1.2 Sprachliche Förderung333
5.1.2 Realienkenntnisse und Horizonterweiterung336
5.1.3 Völkerverständigung und Friedenssicherung340
5.1.4 Wirtschaftliche und politische Argumente347
5.2 Kritiker und Gegner des internationalen Schülerbriefwechsels350
5.2.1 Kritische Stimmen aus den Partnerländern350
5.2.2 Streit um den internationalen Schülerbriefwechsel in Deutschland351
6 Praxis: Durchführung von internationalen Schülerbriefwechseln363
6.1 Der internationale Schülerbriefwechsel in Schulbüchern und Methodiken364
6.2 Umsetzung der Empfehlungen der Zentralstelle366
6.3 Einbezug von Briefen in den Unterricht370
6.4 Die Briefe der Schülerinnen und Schüler377
6.4.1 Wo finden sich Schülerbriefe?377
6.4.2 Zum Inhalt der Briefe380
6.4.3 Sprache und Sprachlernen in den Beispielbriefen396
6.4.3.1 Sprachenwechsel und sprachliches Niveau397
6.4.3.2 Korrekturen und Erläuterungen399
6.4.3.3 Deutsche oder lateinische Schrift?403
6.4.4 Postkarten und Postsendungen aller Art404
6.4.5 Länge der Briefe, Frequenz und Dauer der Briefwechsel409
6.4.5.1 Zur Länge und Frequenz der Briefe409
6.4.5.2 Unzuverlässigkeit und Abbrüche von Briefwechseln411
6.4.5.3 Lang andauernde Briefwechsel und Brieffreundschaften414
6.5 Gegenseitige Besuche: Vom Schülerbriefwechsel zum Schüleraustausch416
6.6 Fazit: Eine große Bandbreite an Erfahrungen in der Praxis421
7 Größenordnung: Der internationale Schülerbriefwechsel in Zahlen426
7.1 „Freihändige Vermittlung“ und andere Unwägbarkeiten der quantitativen Erfassung426
7.2 Zahlen aus den Partnerländern428
7.3 Zahlen aus Deutschland430
8 Schluss440
8.1 Der Erste Weltkrieg440
8.2 Ausblick444
Quellen- und Literaturverzeichnis449
Anhang449
Anhang 1: Die Regeln für die Handhabung des internationalen Schülerbriefwechsels502
Anhang 2: Korrespondentenliste in der Revue Universitaire509
Anhang 3: Titelblatt des Jahrbuchs Comrades All von 1902510
Anhang 4: Beispiele von veröffentlichten Schülerbriefen511
Anhang 5: Tabellen zur Durchführung von Schülerbriefwechseln524

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