Inhaltsangabe:Einleitung: Gewalt unter Jugendlichen ist in der Medienwelt ein permanent diskutiertes Problem. Neben höchst dramatischen Fällen, wie z.B. die Ereignisse an der Hildesheimer Werner-von-Siemens-Berufsschule (2004), der Berufsbildenden Schule 6 in Hannover (2004), der Berliner Rütli-Hauptschule (2006) usw. erscheinen kontinuierlich weitere Medienberichte über das Gewaltverhalten von Jugendlichen. Allein im vergangen Jahr wurden Titel wie „Feindbild Lehrer“, „Tritte in der Pause, das Opfer kam in die Uni-Klinik“ sowie kürzlich „Erste Schulen unter Bewachung“ gedruckt. Hierbei entsteht zunehmend der Eindruck, dass sich eine neue Art von Aggressivität unter Jugendlichen entwickelt hat: „Die kulturellen Schranken der Gewalt verschwinden“, „Sie prügeln, vergewaltigen – und filmen dabei“, „Was hilft gegen Jugendgewalt?“. Gleichwohl existieren neben diesen dramatischen Medienberichten Untersuchungsergebnisse, die einen gegenläufigen Gewalttrend feststellen konnten. Aufgrund dieser Veröffentlichungen drängt sich die Frage auf, wie viel Wahrheitsgehalt in diesen Medienberichten steckt und was tatsächlich in den Schulen passiert. Eltern, Schule und Politik scheinen dem Problem machtlos gegenüber zu stehen und beschuldigen sich gegenseitig. Tatsache ist, dass dort, wo Menschen miteinander in Interaktion treten auch Konflikt- und Gewaltformen entstehen. Dies gilt sowohl für Zweierbeziehungen, Familien und andere gesellschaftliche Gruppen als auch für Staatengemeinschaften. Konfliktsituationen und Gewalt reichen demnach vom privaten Bereichbis hin zur gesellschaftspolitischen Ebene. Aus diesem Grunde umfasst das Thema Gewalt ein unheimlich weites Gebiet, das wegen seiner Komplexität nicht zu erforschen scheint. Dennoch ist diese Thematik nicht zuletzt auch aufgrund der Allgegenwärtigkeit von großer menschlicher Bedeutung. Die Berufsschule im Allgemeinen verbindet entsprechend ihrer individuellenStruktur verschiedene Schultypen. In der Berufsausbildung sind je nach Ausbildungsberuf (vom Maurer/in bis zum Bankkaufmann/frau) sämtliche soziale Strukturen und Schulabschlüsse vertreten. Es kommen sowohl Haupt- und Realschulabsolventen, als auch Absolventen des Gymnasiums zusammen. Oft liegen weitere Schulstrukturen vor, die einerseits das Fachgymnasium und andererseits die Berufsvorbereitungsjahrgänge (BVJ) bzw. Berufsgrundbildungsjahrgänge (BGJ) einbeziehen. In den letzten beiden Schulformen sind Schüler vertreten, die noch keinen Schulabschluss [...]
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