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E-Book

Grundwissen Klinische Pharmakologie/ Pharmakotherapie. Querschnittsbereiche, Band 9

AutorIsabel Hach, Wilhelm Kirch
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl129 Seiten
ISBN9783456947358
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Die Klinische Pharmakologie und Pharmakotherapie ist in der ärztlichen Approbationsordnung als Querschnittsbereich definiert, weil jeder Mediziner, unabhängig von seiner Fachrichtung, ein fundiertes Wissen über die Anwendung von Medikamenten besitzen muss. Hierzu gehören nicht nur Kenntnisse, welcher Arzneistoff bei welcher Erkrankung der geeignete ist, ebenso wichtig sind beispielsweise die wichtigsten Bestimmungen des Arzneimittelgesetzes, das Rezeptieren, der Einfluss patientenspezifischer Charakteristika (Alter, Organfunktionsstörungen) und der Umgang mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Das vorliegende Buch enthält in komprimierter Form - und dennoch ohne Zusatzliteratur verständlich - das für den künftigen Arzt unbedingt notwendige Wissen zur klinischen Pharmakologie und Pharmakotherapie. Neben den schwerpunktmäßig beschriebenen Grundlagen dieses Fachgebietes behandelt es auch die medikamentöse Therapie besonders häufiger und wichtiger Erkrankungen.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt und Vorwort
  2. 1 Arzneimittelwesen und Arzneimittelgesetz
  3. 2 Arzneimittelverschreibung
  4. 3 Klinische Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
  5. 4 Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
  6. 5 Arzneimittelwechselwirkungen und - inkompatibilitäten
  7. 6 Pharmakogenetik
  8. 7 Pharmakoepidemiologie und Arzneimittelanwendungsforschung
  9. 8 Arzneitherapie bei älteren Menschen
  10. 9 Arzneitherapie bei Kindern
  11. 10 Arzneitherapie in der Schwangerschaft und Stillzeit
  12. 11 Arzneitherapie bei Organinsuffizienz
  13. 12 Medikamentöse Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen
  14. 13 Medikamentöse Therapie des Diabetes mellitus Typ II
  15. 14 Medikamentöse Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen
  16. 15 Medikamentöse Therapie des Asthma bronchiale
  17. 16 Medikamentöse Therapie von (Tumor-) Schmerzen
  18. 17 Medikamentöse Behandlung des Parkinson-Syndroms
  19. 18 Medikamentöse Behandlung von Demenzen
  20. 19 Medikamentöse Therapie psychischer Erkrankungen
  21. Weiterführende Literaturempfehlungen und Internetadressen
  22. Sachregister
Leseprobe
16 Medikamentöse Therapie von (Tumor-) Schmerzen (S. 103-104)

- Aufgrund welcher Nebenwirkungen wurde der COX-II-Inhibitor Rofecoxib vom Markt genommen?
- Wie wird durch die Kombination des Opioid-Analgetikums Tilidin und Naloxon die missbräuchliche Einnahme verhindert?
- Welche häufige Nebenwirkungen zeigen NSARs?
- Was versteht man unter dem WHO-Stufenschema der Schmerztherapie?
- Wie kann man die häufig unter der Gabe von Opioid-Analgetika auftretende Übelkeit therapieren?

Akute Schmerzen werden mit Analgetika therapiert (in der Regel NSARs, selektive COX-II-Inhibitoren). NSARs hemmen irreversibel (nicht selektiv) Cyclooxygenase- Enzyme, die an der Prostaglandinsynthese beteiligt sind. NSARs können Magen- Darm-Ulzera induzieren. Zum Schutz der Magen- Darm-Schleimhaut müssen daher oftmals beispielsweise Protonen-Pumpen-Blocker prophylaktisch verabreicht werden (s. Kapitel 14.1).

Selektive Cyclooxygenase-II-Inhibitoren (COX-II-Hemmer), die die Synthese des Enzyms auf transkriptionaler Ebene blockieren (z. B. Celecoxib) zeigen eine bessere Magen-Darm-Verträglichkeit als NSARs. Aufgrund kardiovaskulärer Nebenwirkungen (insbesondere bei langer kontinuierlicher Einnahme) wurde ein COX-II-Hemmer (Rofecoxib) 2004 vom Markt genommen. Bei der Therapie chronischer schwerer Schmerzen ist Schmerzausschaltung meist ein unrealistisches Ziel. Da Schmerzen subjektiv sind (d. h. nicht von außen objektivierbar), kann nur der Schmerzpatient selbst entscheiden, wann bzw. mit welcher Therapie er mit seinen Schmerzen in zufriedenstellender Qualität leben kann.

Für die medikamentöse Tumorschmerztherapie empfiehlt es sich, nach dem WHO-Stufenschema vorzugehen, d. h. zunächst mit Nicht-Opioid-Analgetika zu beginnen (Para cetamol, NSARs, Metamizol). Falls hierdurch keine ausreichende Schmerzreduktion erreicht wird, werden diese mit schwachen Opioid-Analgetika der 2. Stufe kombiniert (d. h. Tilidin-Naloxon, Tramadol, Dihydrocodein). Da Tilidin in höheren Dosierungen missbräuchlich eingesetzt werden kann, ist es nur in Fix-Kombination mit dem Opiatantagonisten Naloxon erhältlich, was zunächst paradox erscheint. Letzterer zeigt jedoch in normalen Dosierungen verabreicht einen hohen First-Pass- Effekt (nur unbedeutende Mengen erreichen die systemische Zirkulation).

Bei missbräuchlicher Einnahme hoher Mengen des Tilidin-Naloxon-Präparates hingegen kommt es aufgrund der «Sättigbarkeit» der Leberenzyme durch das Naloxon zu einer Wirkhemmung des Tilidin (Folge: ein «Kick», der beim Drogenkonsum angestrebt wird, bleibt aus). Wenn schwach wirksame Opioid-Analgetika nicht zu einem ausreichenden, schmerzlindernden Erfolg führen, werden starke Opioid-Analgetika verabreicht (z. B. Morphin, Buprenorphin, Fentanyl, Oxycodon, Hydromorphon). Opiate und Opioide wirken zentral an speziellen Opiat-Rezeptoren (, µ, k, s). Über die Reduktion der Freisetzung zahlreicher Neurotransmitter erfolgt die Hemmung der Schmerzweiterleitung und Schmerzverarbeitung. Tabelle 26 zeigt Nebenwirkungen undWechselwirkungen der genannten Analgetika.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort10
Vorwort zur 1. Auflage10
Teil 1 Allgemeine klinische Pharmakologie12
1 Arzneimittelwesen und Arzneimittelgesetz14
Arzneimittel und Arzneimittelgesetz14
Die klinische Prüfung16
Grundlagen der Studienbewertung18
2 Arzneimittelverschreibung20
Privat- und Kassenrezepte20
Betäubungsmittelrezepte22
Gewährleistung einer guten Arzneiversorgung24
3 Klinische Pharmakokinetik und Pharmakodynamik28
Pharmakodynamik29
Pharmakokinetik31
4 Unerwünschte Arzneimittelwirkungen36
5 Arzneimittelwechselwirkungen und - inkompatibilitäten41
Pharmakodynamische Wechselwirkungen42
Pharmakokinetische Wechselwirkungen42
6 Pharmakogenetik44
Die Bedeutung des Cytochrom-P450-Systems für die Pharmakokinetik45
Die Bedeutung der genetischen Polymorphismen für die Pharmakodynamik47
7 Pharmakoepidemiologie und Arzneimittelanwendungsforschung49
Teil 2:54
Teil 2 Arzneimitteltherapie bei speziellen Populationen54
8 Arzneitherapie bei älteren Menschen56
Pharmakokinetische und pharmakodynamische Veränderungen bei älteren Menschen57
Polypharmazie und das höhere Risiko für Wechselwirkungen59
Beeinträchtigte homöostatische Reserve59
Zu vermeidende Medikamente59
Besondere Arzneimittelgruppen60
9 Arzneitherapie bei Kindern63
Pharmakokinetik bei Kindern64
Altersabhängige Dosierungsregimes67
Besondere Arzneimittelgruppen68
10 Arzneitherapie in der Schwangerschaft und Stillzeit71
Medikation in der Schwangerschaft71
Medikation in der Stillzeit73
Spezielle Arzneitherapieempfehlungen in der Schwangerschaft75
11 Arzneitherapie bei Organinsuffizienz81
Arzneitherapie bei Niereninsuffizienz81
Arzneitherapie bei Leberfunktionseinschränkung83
Teil 3:86
Teil 3 Pharmakotherapie häufiger Erkrankungen86
12 Medikamentöse Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen88
Arterielle Hypertonie88
Chronische Herzinsuffizienz92
Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt93
13 Medikamentöse Therapie des Diabetes mellitus Typ II94
14 Medikamentöse Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen97
Magen- und Duodenalulzera97
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen99
15 Medikamentöse Therapie des Asthma bronchiale101
16 Medikamentöse Therapie von (Tumor-) Schmerzen104
17 Medikamentöse Behandlung des Parkinson-Syndroms107
18 Medikamentöse Behandlung von Demenzen112
19 Medikamentöse Therapie psychischer Erkrankungen114
Antidepressiva114
Phasenprophylaktika117
Antipsychotika119
Benzodiazepine und Non-Benzodiazepinhypnotika121
Stimulanzien und Atomoxetin122
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) in der Psychiatrie123
Weiterführende Literaturempfehlungen und Internetadressen124
Sachregister126

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