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Haltung zeigen

Ein Knigge nicht nur für Christen

AutorPetra Bahr
VerlagGütersloher Verlagshaus
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783641049935
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Christsein mit Stil - eine unterhaltsame Anleitung
- Eine Entdeckungsreise zu den Schätzen des Christentums

- Die unverbrauchte Kraft der Tugenden für ein verantwortlich gestaltetes Leben nutzen

Gutes Benehmen hat Konjunktur. Wie Menschen miteinander umgehen, das wird im ganz normalen Alltagswahnsinn immer wichtiger. Doch es geht um weit mehr als nur korrektes Benehmen: Es geht um eine gute Haltung zum Leben - und dabei spielen Tugenden eine wichtige Rolle.

Dieser »Knigge« versteht sich als ein unterhaltsamer Leitfaden für ein Mensch- und ein Christsein mit Stil und Sinn fürs gute Leben. Tugenden sind nicht einfach da, sie müssen immer wieder trainiert werden. Mit diesem Buch lassen sich die Schätze des Christentums entdecken und gewinnbringend nutzen von Menschen, deren Haltung anderen Halt gibt und Hoffnung auf ein besseres Leben macht.

Petra Bahr, geb. 1966, ist Pfarrerin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Seit Januar 2006 ist sie erste Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Leiterin des Kulturbüros der EKD in Berlin.

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Leseprobe
KLUGHEIT (S. 58-59)

Klugheit, Weisheit und Besonnenheit beanspruchen zu Recht eine wichtige Rolle unter den Lebenshaltungen. Im Detail decken sie unterschiedliche Aspekte eines souveränen Lebensstils ab. Begriffsverwirrungen sollen an dieser Stelle nicht aufhalten. Sind beide Zwillingsschwestern oder ist die eine Steigbügelhalterin der anderen? Ihr Grundgehalt ist, lassen wir mal die feinen Unterschiede beiseite, so ähnlich, das wir uns auf das konzentrieren können, was ihnen gemeinsam ist. Das ist der Punkt: Alle drei zusammen sind aber mehr und anderes als intellektuelle Kapazität.

Das, was wir heute für klug und, leicht angestrengt, für neunmalklug oder altklug halten, ist der Klugheit als Tugend schroff entgegengesetzt. In Weisheit und Klugheit verbindet sich das, was das Herz erfüllt, mit den Begabungen der Vernunft, der kritischen Urteilskraft und einem gebildeten Gewissen. Weisheit und Klugheit sind seit der Antike Überlebenswissen, das weit über das hinausragt, was wir technisch und faktisch wissen können. Für Philipp Melanchthon, der den Beinamen »Lehrer der Deutschen« trägt und der Ururgroßvater moderner Bildungsdebatten ist, nimmt jeder wahre Bildungsprozess bei der Einübung dieser Lebenshaltungen seinen Ausgang, in dem Wissen und Weisheit zusammengeführt werden.

Wer Haltungen einübt, verschreibt sich deshalb einem Bildungsprogramm, noch bevor er Studienziele festgelegt und Lehrpläne studiert hat. Im schönen Wort von der Herzensbildung kommt so eine Dimension zum Ausdruck, die in den gegenwärtigen Diskussionen um Bildungsstandards ein Schattendasein führt. In der Tat: Kluge Kinder (und Erwachsene) braucht das Land. Doch die Klugheit, die sich in Lebenshaltungen zeigt, kann man nicht in TV-Shows casten.

Hier mögen sich die schlauen Kleinen in Kopfrechnen, dem Rückwärtsaufsagen sämtlicher Dinosauriersorten und in der blitzschnellen Identifizierung fremdländischer Autokennzeichen überbieten. Die klugen Kinder, die Melanchthon vor Augen hat, können das vielleicht auch. Er empfahl seinen Studenten den Wettstreit und war ein Verfechter des Auswendiglernens. Doch gebildet sind die schlauen Kinder deshalb noch nicht, höchstens halbgebildet, auf halber Strecke steckengeblieben in der Exzellenz, in der Wissen und Problemlösungskompetenzen, nicht aber die eigene Haltung zu beidem gefragt ist. Melanchthon, der Bildungsvisionär der Reformationszeit, hätte sich in unsere Debatten um die Zukunft von Wissenschaft und Schule sicher eingemischt.

Manche Ideen sind immer noch aktuell. Mädchen, die lesen können, Bauernlümmel, die über Stipendien in die Bildungselite des Landes aufsteigen sollten - das sind Forderungen, die auch heute noch für Diskussionsstoff sorgen. Wie würde Melanchthon auf die Nachricht reagieren, dass im Lande des reformatorischen Bildungsaufbruchs immer noch die Herkunft eines Kindes über den Bildungserfolg entscheidet? Wenn Aische aus Berlin trotz bester Noten keine Gymnasialempfehlung bekommt, weil die Lehrerin ihren Eltern die Begleitung der Tochter auf dem Bildungsweg nicht zutraut?
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