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E-Book

Handbuch Therapeutisierung und Soziale Arbeit

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl938 Seiten
ISBN9783658108700
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis119,99 EUR

Ziel des Handbuchs ist es, den gesellschaftlichen Prozess der Therapeutisierung kritisch zu reflektieren und dessen Ursachen und Folgen für die Soziale Arbeit zu analysieren. Therapeutische Perspektiven und Praktiken bestimmen in zunehmendem Maße die gesellschaftliche Wahrnehmung und 'Bearbeitung' von politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Konflikt- und Ungleichheitsverhältnissen - mit der sichtbaren Wirkung einer zunehmenden Individualisierung und Entpolitisierung von gesellschaftlich bedingten Interessenskonflikten und strukturellen Widersprüchen. Klassische Angebote und Verfahren 'therapeutisierender' Sinndeutungen und kurativer Interventionen, die ursprünglich auf spezifische institutionelle Settings und die professionelle Beziehung von Therapeut_in und Patient_in beschränkt waren, haben mittlerweile nahezu alle gesellschaftlichen Sphären, Institutionen, Politikbereiche, (Berufs-)Rollen, Identitätskonstruktionen und privaten Beziehungen durchdrungen. Neben der Schule, (Lohn-)Arbeitsverhältnissen, Kriegen, Naturkatastrophen, Kriminal-, Sozial- und Gesundheitspolitik ist auch die Soziale Arbeit in den Prozess einer umfassenden Therapeutisierung sozialer Verhältnis se involviert, und zwar als eine die Verallgemeinerung und Veralltäglichung der 'therapeutischen Perspektive' nicht nur passiv 'erleidende', sondern maßgeblich auch aktiv vorantreibende und gestaltende Kraft.



Dr. Roland Anhorn ist Professor für Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.

Dr. Marcus Balzereit ist Familienhelfer und Lehrbeauftragter an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt7
Vorwort12
Teil I Einführung: Therapeutisierung und Soziale Arbeit23
Die » Arbeit am Sozialen « als » Arbeit am Selbst « – Herrschaft, Soziale Arbeit und die therapeutische Regierungsweise im Liberalismus: Einführende Skizzierungeines Theorie- und Forschungsprogramms24
1 Terminologische Klärungen37
1.1 Zum Begriff der » Therapeutisierung «38
1.2 Entgrenzungen I41
1.3 Entgrenzungen II49
1.4 (Dis-)Kontinuitäten53
2 Zur Globalisierung von Pathologisierung und Therapeutisierung am Beispiel der » Posttraumatischen Belastungsstörung «54
2.1 Zur Therapeutisierung der internationalen humanitäre Hilfe55
2.2 Die Posttraumatische Belastungsstörung als Medium einer globalisierten Therapeutisierung56
3 Gesellschaftliche Bedingungen der Therapeutisierung: Vom fordistischen Wohlfahrtsstaat zur neo-liberalen Marktgesellschaft90
3.1 Der fordistischen Wohlfahrtsstaat92
3.2 Krise der fordistischen Gesellschaftsformation99
3.3 Die neo-liberale Gesellschaftsformation103
4 Theoretische Perspektiven und analytische Zugänge: neo-liberale Macht- und Herrschaftsverhältnisse, therapeutisierende Subjektivierungsweisen und die Regierung durch (Selbst-)Etikettierung – Foucaults Analytik der Macht und der Labeling Approach151
4.1 Foucaults Analytik der Macht152
4.2 Die Etikettierungsperspektive auf » abweichendes Verhalten «182
5 Soziale Arbeit und Therapeutisierung: Zur » professionellen « Vermeidung und Verhinderung von struktureller konfliktorientierter Politik198
Literatur209
Teil II Theoretische und historische Perspektiven: Zur gesellschaftstheoretischen » Diagnostik « der Pathologisierung und Therapeutisierung des Sozialen225
Gesundheit als Kapital – Zur Produktivität symbolischer Gesundheit im flexiblen Kapitalismus226
1 Vom Fordismus zum flexiblen Kapitalismus227
2 Ein bio-psychologisches Leitbild von Gesundheit230
3 Die Produktivität symbolischer Gesundheit im flexiblen Kapitalismus233
4 Symbolische Grenzziehungen und soziale Spaltungen235
5 Forget healthy lifestyles237
Literatur238
Der Psychologie Grenzen setzen – oder: Zur Therapeutisierung des Sozialen243
1 Einleitung: Die Funktion der Pädagogisierung und Psychologisierung gesellschaftlicher Strukturprobleme243
2 Die paradigmatische ungeklärte Lage der Psychologie245
3 Zur gesellschaftstheoretischen und psychologischen Relevanz der Bestimmung der Natur des Menschen247
4 Psychologie als problematische Wissenschaft und die gesamtgesellschaftlich vermittelte individuelle Existenz des Menschen249
4.1 Zum Verhältnis von Psychologie und Gesellschaftstheorie(n)249
4.2 Zum Verhältnis von gesellschaftlichen Strukturen und sozialen Situationen250
4.3 Die gesellschaftliche Vermitteltheit subjektiver Erfahrungen252
4.4 Die Uneindeutigkeit des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft: Gesellschaftliche Verhältnisse und Standpunkt des Subjekts253
4.5 Exkurs zur » Pathologie der Normalität «254
5 Psychologisierung als zentrale Leistung (gut-)bürgerlicher Psychologie: Einige Beispiele256
6 Wie eine nicht entgrenzte Psychologie zur Überwindung von Handlungsgrenzen beitragen kann260
Literatur262
Die (Psycho-)Macht des Therapeutischen und die Optionalisierung des Handelns267
1 Zur Genealogie therapeutischer Subjektivierungsformen: Politiken der Zeit und der Gefühle270
2 Optionalisierung des Handelns271
3 Kritiken der Optionalisierung273
4 Konsequenzen der Optionalisierung275
Literatur277
Zur Transformation der Therapeutisierung und Psychiatrisierung des gesellschaftlichen Alltags: auf dem Weg der (nicht ganz) freiwilligen Selbstoptimierung280
1 Vorbemerkung280
2 Der Einzelne im Zentrum wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Aufmerksamkeit – Voraussetzungen für den Aufstieg des PSY-Komplexesund einer fortschreitenden Therapeutisierung des Alltags283
2.1 Der säkulare Trend zur Individualisierung: Herausforderungen für Selbstpositionierung und Beziehungsgestaltung284
2.2 Das neue Spannungsverhältnis zwischen erweiterten normativen Handlungsspielräumen in der privaten Lebensführung bei gleichzeitigen Normverengungen286
2.3 Der Wandel in den Modi der sozialen Kontrolle: die Überlagerung und wechselseitige Verstärkung von Fremdkontrolle und freiwilliger Selbstkontrolle287
2.4 Die Erfolge in der langen Geschichte der politischen Durchsetzung der individuellen Menschenund Freiheitsrechte und das Paradoxdes autonomen Individuums288
2.5 Die Durchsetzung der kapitalistischen Marktökonomie und der meritokratischen Konkurrenzgesellschaft: die Erschließung des Humankapitals und seine Grenzen289
2.6 Der Aufstieg des therapeutischen Staates und das Entstehen eines psychopolitischen psychopädagogischen Dispositivs290
3 Die Kritik an Therapeutisierung und Psychiatrisierung des gesellschaftlichen Alltags – zu ihrer Entwicklungs-geschichte und ihren zentralen Elementen292
3.1 Die Kernelemente der Kritik an Therapeutisierung und Psychiatrisierung des Alltags294
3.2 Der Psychoboom und die Suche nach dem » wahren Selbst «296
4 Aktuelle Tendenzen der Therapeutisierung und Psychiatrisierung des Alltags297
4.1 Der Einzelne, der sich selbst führt – zur neoliberalen Formierung der Subjekte: eine theoretische Perspektive298
4.2 Psychiatrisierung des Alltags revisited – auf dem Weg zum neurochemischen Selbst300
4.3 Das individuelle Leiden wird öffentlich: Identifikation und Zwang zur Präsentation303
4.4 Auf dem Weg zur Selbstoptimierung304
5 Der gesellschaftliche und subjektive Resonanzboden für eine zunehmende Therapeutisierung des Alltags305
5.1 Die Nachfrage nach Therapie und Beratung305
5.2 Die Empfänglichkeit für Therapeutisierung306
6 Therapeutisierung des Alltags – ein kurzes Fazit308
6.1 Von der Therapeutisierung zur Gesundheitsgesellschaft: der ambivalente Sieg des bio-psycho-sozialen Modells309
6.2 Therapeutisierung der Pädagogik und die Moralisierung von Lebensformen310
Literatur310
Teil III Hegemoniale Diskurse und Praktiken der Therapeutisierung sozialer (Konflikt-)Verhältnisse316
Die therapeutische Regierungsweise: Die Politik der psychosozialen Intervention und das Management des Traumarisikos317
Einleitung317
Die Bedeutung der psychosozialen Intervention318
Therapeutische Staaten319
Die Erfindung der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)322
Zur Vermitteltheit traumatischer Ereignisse323
Professionalisierung der Traumaarbeit327
Psychische Dysfunktionalität als Ursache des Konflikts328
Kultivierung des psychologischen Funktionalismus332
Die therapeutische Regierungsweise335
Literatur336
Depression als Ununterscheidbarkeit: Willkommen in der entleerten Diagnosewelt340
Entgrenzung von Gesundheit und Krankheit341
Psychische Krankheiten? Alles eine Stoffwechselstörung344
Depressionsforschung: Psychiatrie und Ökonomie im engen Verbund345
Standardisierung der Depression347
Wogegen sind eigentlich Antidepressiva gut – gegen Depression ?349
» Depression « aus Überforderung ?350
Die Enteignung der Traurigkeit schafft Therapiebedürftigkeit352
Literatur353
Die Paradoxie des transformierten und › therapierten ‹ Selbst: Stimmenhörende Menschen zwischen Pathologisierung und Empowerment355
Diskursives › Stimmenwirrwarr ‹ zum Stimmenhören356
Artikulation und › Identitätsarbeit ‹ durch die Erzählung der eigenen › Geschichte ‹360
Helene Venus – das transformierte und selbsttherapierte Selbst362
Fabianus Star – das Scheitern eines medial-inszenierten Selbst368
Schlussbetrachtungen374
Literatur377
Burnout: Die widersprüchliche Logik der Therapeutisierung von Arbeitsstress381
1 Burnout als psychomedizinisches Phänomen382
2 Burnout als soziales Phänomen388
3 Zur Logik der Therapeutisierung392
Literatur399
Gut angepasst? Belastbar? Widerstandsfähig? Resilienz und Geschlecht404
Konturen eines präventiven Schlüsselkonzepts404
Auf der Suche nach der Kraft der Widerständigen406
Rationalität410
Technologien412
Subjektivierung und Geschlechterordnung414
Literatur419
Emotionale Immunisierung: das Subjekt der Salutogenese422
1 Die Logik der Immunisierung422
2 Von der Pathogenese zur Salutogenese425
3 Das immune Selbst428
4 Technologien emotionaler Immunisierung433
5 Das Regieren der Resonanz436
Literatur437
Frühe Kindheit im Risikodiskurs: Charakteristika, Problemstellungen und Funktionen441
1 Theoretische Verortung in den Childhood Studies443
2 Forschung zu Risiken im politischen Diskurs445
3 Methodologie und Datenkorpus447
4 Ergebnisse der Analysen448
4.1 Verquickung von Risikobegriff und Defizitdiskurs448
4.2 Die Verlagerung des Fokus von der Gegenwart in die Zukunft451
5 Fazit und Schlussfolgerungen453
Literatur458
AD(H)S: Herstellungsweise(n) eines Etiketts in den Diskussionslinien zur » AufmerksamkeitsdefizitHyperaktivitätsstörung «. Irritationenund Widersprüche in einer Spurensuche462
1 » AD(H)S « aus etikettierungstheoretischer Perspektive betrachten – zur Schärfung der Analysebrille466
2 Wissensproduktion von Seiten unterschiedlicher Positionen zum Thema » AD(H)S « – Bedingungen der Konstruktion und Konstruierbarkeit eines Etiketts für › störende ‹ Kinderund Jugendliche468
2.1 Herstellungsweise(n) einer Krankheit: » AD(H)S «-Diskussionsstränge und ihre Werkzeuge – von Kriminalisierung und › sexueller Verwahrlosung ‹471
2.2 ADHS und › Weiblichkeit ‹477
2.3 » AD(H)S « und die Ambivalenz zwischen Gesellschaftskritik und pathologisierender (Neu-)Diagnostizierung479
2.4 Bedingungen der Herstellbarkeit von » AD(H)S «, ihre Funktionen und ihr gesellschaftlicher Kontext482
3 Fazit487
Literatur488
Das » Adipositas-Epidemie «-Narrativ: Zur Medikalisierung und Moralisierung eines Verteilungskonflikts491
Einleitung491
Das » Adipositas-Epidemie «-Narrativ493
Politische Reaktionen auf das » Adipositas-Epidemie «-Narrativ495
Gewichtsdiskriminierung als Kollateralschaden des » Adipositas-Epidemie «-Narrativs499
Fazit501
Literatur502
Schüchternheit – die Entdeckung und Bekämpfung einer » Volkskrankheit «505
1 Einleitung505
2 Die Entdeckung einer neuen » Volkskrankheit «507
3 Von der Schüchternheit zur Sozialen Angststörung: die zweite Stufe der Pathologisierung511
4 Ratgeber-Bücher: die Aktivierung der » Inaktiven «514
5 Fazit: Nie wieder schüchtern ?516
Literatur519
Alter(n) als Krankheit ? Ein kritischer Blick auf die Biomedikalisierung des Alters521
Einleitung521
1 Alter(n) als historische Figur – von den siechenden Greisen zu den fitten Alten522
2 Kritische Perspektiven auf das Aktive Alter(n)525
3 Alter(n) als Stigma – Strategien im Umgang mit Krankheit und Alter529
4 Alter(n) als Krankheit – Emanzipationspotenzial durch Anti-Aging ?530
Fazit: Eliminierung der Krankheit Alter(n) ?532
Literatur533
Transkulturelle Perspektiven auf die Medikalisierung menschlichen Leidens537
Personalität und die Fokussierung auf das Emotionale538
Medikalisierung und Iatrogenese541
Psychische Gesundheit in der westlichen Welt: universell gültiges Wissen ?543
Personalität und das Emotionale in nicht-westlichen Welten545
Die Globalisierung des » Traumas «546
Das Problem mit dem menschlichen Schmerz und der » Genesung «551
Literatur553
Teil IV Therapeutisierung von Institutionen und institutionellen Praktiken556
Opferorientierungen im Bereich Kriminalität und Strafe557
1 Soziale Fachkräfte bei der Bearbeitung von Strafsachen558
2 Sinn und Ambivalenz einer viktimistischen Perspektive der Sozialen Arbeit561
3 Der Wert der Opfer565
3.1 Soziale Opferlagen566
3.2 Individuelle Opferlagen567
4 Das Sexualopfer als viktimistisches Masternarrativ570
5 Die Vulnerabilität der Mittelschichten574
6 Die Politik des Opfers576
7 Das umsorgte Kriminalitätsopfer580
8 Das reine Opfer582
Literatur584
Von zuverlässigen Zeugen und wortloser Objektivität590
Etappen der Psychiatriegeschichtsschreibung593
Mythos 1: Durch die Einführung der modernen Neuroleptika/Antipsychotika haben sich die Anstalten entleert595
Mythos 2: Antipsychotika sind ungefährliche Medikamente597
Psychopharmaka und die diagnostische Transformation der Psychiatrie599
Vom zuverlässigen Zeugen zur wortlosen Objektivität: ein kritisches Resümee zu einer Kultur des Therapeutischen605
Literatur606
Zur Psychologisierung und Therapeutisierung von Religion611
1 Sozialstrukturelle Bedingungen religiöser Subjektivierung612
1.1 Religiöse Individualisierung und Subjektivierung612
1.2 Veränderte Angebotsund Vermittlungsstrukturen im religiösen Feld614
1.3 Medialisierung und Popularisierung616
2 Semantiken und Pragmatiken der Psychologisierung und Therapeutisierung von Religion617
2.1 Diesseitsorientierung618
2.2 Anthropozentrismus619
2.3 Erlebnisorientierung620
2.4 Die religiöse Wiederentdeckung des Körpers620
3 Handlungspraktisch-ethische Konsequenzen der therapeutischen Religion622
Literatur623
Kindheit und Schule zwischen Subjektorientierung und erzieherischem Deutungsmuster626
Einleitung626
1 Familie und Kindheit – von der Normalfamilie zur Individualisierung626
2 Schule als gesellschaftliche Institution633
3 Schule zwischen Subjektorientierung, Anerkennung und Unterwerfung635
4 Zur Professionalisierung der Lehrkraft642
Fazit646
Literatur647
Teil V Therapeutisierung in (und durch) Sozialpolitik und Soziale Arbeit650
Die Regierung der Psyche – Psychopolitik und die Kultur des Therapeutischen in der neoliberalen Gesellschaft651
Einleitung651
1 Psychopolitik und die Kultur des Therapeutischen653
Gesellschaftliche Vorbedingungen und das Wissen vom homo psychologicus653
Psychoboom und die Ambivalenz des Therapeutischen656
Psychopolitik als Regierungsweise660
2 Subjektivierte Lohnarbeitsverhältnisse und Psychopolitik: Arbeit und Arbeit662
Schluss: Was tun, Soziale Arbeit ?664
Literatur667
Konkurrenz – Sozialstaat – Therapiebedarf670
Einleitung670
1 Zivilisationskrankheiten – das Soziale als Krankheitsursache671
2 Die Eigenverantwortung des Bürgers in einer freien Gesellschaft673
3 Der Sozialstaat tritt in Aktion: die kompensatorische Inanspruchnahme benutzter Subjektivität674
4 Die Stellung des Bürgers zur Konkurrenz und ihrer sozialstaatlichen Betreuung676
Exkurs: Subjektivierung von Arbeit und Zwang in gouvernementalitätstheoretischen Überlegungen679
5 Die Verschärfung der Konkurrenzbedingungen durch sozialstaatliches Handeln: Aktivierung, Eigenverantwortung, Arbeit um jeden Preis681
6 Die sozialstaatliche Therapie schafft ein Bedürfnis nach (mehr) Therapie: wie der Wille zur Leistung sich in einen Zweifel an der eigenen Person transformiert684
Literatur686
Das Menschenbild von Hartz IV689
Die Umwandlung des Staatsbürgers in einen marktkonformen Arbeitsbürger689
Menschenrecht soziale Sicherheit690
Rückkehr der Unsicherheit692
Marktkonforme Arbeitsbürger692
Dominanz der Erwerbsarbeit694
Reziprozität von Leistung und Gegenleistung698
Pädagogisch-autoritärer Sozialstaatspaternalismus700
Der eigenverantwortliche Arbeitsbürger705
Schluss707
Literatur708
(In-)Kompetenzen aktivieren in Praktiken des Testens – wie Erwerbslosigkeit praktisch personalisiert wird711
» Kompetenz « – Einsatzweisen und Funktionen einer Kategorie711
Testen als diskursive Praxis der Machtausübung713
Testpraktiken – Aktivierungen in komplexen (In-)Kompetenzzuschreibungen715
Testpraktiken als Beobachtungsraum715
Testpraktiken erzeugen einen Erfahrungsraum719
Kompetenzprofile erarbeiten und zuschneiden722
Aktivierung in Testpraktiken723
Literatur724
Zur Psychologisierung und Therapeutisierung der Methoden Sozialer Arbeit727
Das klinische Modell Sozialer Arbeit727
Psychologisch/therapeutische Orientierungen der Methoden Sozialer Arbeit und Selbsttechnologie731
Aktivierung und Therapeutisierung im Rahmen einer neuen Regulationsweise736
Perspektiven743
Literatur746
Therapeutisierung(en) und Pathologisierung(en) als Professionalisierungsmuster der Sozialen Arbeit: Responsibilisierung als Neuer Wein in Alten Schläuchen751
1 Therapeutisierung(en) und Pathologisierung(en) und Soziale Arbeit: Schlaglichter auf ein wechselvolles und ambivalentes Verhältnis753
2 Professionalisierung(en) und Professionalisierungsmuster755
3 Professionalisierungsmuster – Pathologisierung und Responsibilisierung756
3.1 Pathologisierung – sozial & individuell bedingt, individuell bearbeitet757
3.2 Responsibilisierung – selber schuld und verantwortlich für die Arbeit am Selbst759
3.3 Responsibilisierung als › modernisierte ‹ Pathologisierung761
4 Neuer Wein in alten Schläuchen – ein Modernisierungsgewinn für die Soziale Arbeit ?764
Literatur765
Opferdiskurse und Viktimismus in der Sozialen Arbeit769
1 Die Widersprüche der Opfer-Kategorie und der Politik mit dem Opfer770
2 Das Viktimisierungsnarrativ als hegemoniale Erzählung im Kontext der therapeutischen Kultur773
3 Rettungsinstanzliche Praktiken der Sozialen Arbeit: Verdinglichung und Konfliktenteignung777
Literatur779
Zur Konstruktion psychischer Erkrankungen durch die Förderung seelischer Gesundheit am Beispiel der Selbsthilfegruppen782
Einleitung782
1 Die Institutionalisierung der Selbsthilfegruppenunterstützung in Deutschland784
2 Die Therapeutisierung der Selbsthilfegruppen786
3 Selbsthilfe heute als Psychotherapie788
4 Selbsthilfe und Macht in der neoliberalen Gesellschaft am Beispiel der französischen » psychosozialen Klinik « nach A. Ehrenberg793
Schluss799
Literatur801
Websites803
Zur Pathologisierung von Armut und Wohnungsnot in Geschichte und Gegenwart804
1 Vorbemerkung804
2 Zur Einführung: Lebenslagen und Lebensbedingungen auf der Straße805
3 Die Theorie vom Wandertrieb (Poriomanie, Fugue)806
3.1 Zur Vorgeschichte807
3.2 Die Entdeckung oder Erfindung8 des Wandertriebs und seine Etablierung in der psychiatrischen Krankheitslehre808
3.3 Die Etablierung des Wandertriebs in der psychiatrischen Krankheitslehre811
3.4 Der Wandertrieb als heil- und sozialpädagogisches Problem814
4 Zur Psychologisierung und Therapeutisierung von Armut und Wohnungslosigkeit in der sozialen Arbeit in den 1970er Jahren818
4.1 Die Kritik des traditionellen Nichtsesshaftenverständnisses und neuere Erklärungsansätze von Armut und Wohnungsnot818
4.2 Die Therapeutisierung der Nichtsesshaftenhilfe822
5 Paradigmenwechsel in der Wohnungslosenhilfe ? – Die neuen » Tabus der Wohnungslosenhilfe « als » Themen der alten Nichtsesshaftenhilfe «826
5.1 Nichtsesshaftigkeit als » Erkenntnisfalle «826
5.2 Neue Mehrfachkonstruktionen: Obdachlos und psychisch krank829
6 Ausblick: Aspekte sozialer Dekonstruktionen von Armut und Wohnungsnot831
Literatur834
» Sucht « als leerer Signifikant: Zur Pathologisierung und Medikalisierung von Alltagsverhalten838
1 Sucht als leerer Signifikant840
2 Doing Addiction843
3 Zur Pathologisierung und Medikalisierung von Alltagsverhalten847
Fazit850
Literatur851
Schulische Suchtprävention854
1 Zu den drei Wurzeln der Suchtprävention856
2 Zu den drei Prämissen der Suchtprävention860
3 Zum Geschäft der Suchtprävention863
4 Zur Sicht der Jugendlichen. Befunde aus einem Europa-weiten Forschungsprojekt866
5 Zu den latenten Herrschafts-Funktionen der Suchtprävention869
Literatur873
(Lern-)Behinderung und soziale Ungleichheit – Sonderpädagogik im Förderschwerpunkt Lernen als Sonderpädagogisierung unterprivilegierter Lebensverhältnisse875
Prolog875
Das Phänomen Lernbehinderung878
Fakten zum Förderschwerpunkt Lernen879
Zur Frage der Effizienz von Sonderschulen im Förderschwerpunkt Lernen881
Definitionsprobleme881
Das Phänomen Lernbehinderung und Ökonomische Benachteiligung – ein Blick in die Geschichte der Sonderpädagogik882
Die Bedeutung der kindlichen Lebenslagen in der Wahrnehmung der Sonderpädagogik883
Weitere Perspektiven des Zusammenhangs von Lebensverhältnissen und der Entstehung von (Lern-)Behinderung886
Leistungsbewertung und ihre Funktion als Rechtfertigung von Ungleichheit886
Schulkulturen in der Hand der Mittelschicht887
Elterliche Milieus und Ungleichheit in der wissenschaftlichen und öffentlichen Wahrnehmung888
Bildungsungerechtigkeit in der Wahrnehmung der Sonderpädagogik889
Individualisierung des Lernens oder Selbstoptimierung der Kinder891
Das jahrgangsübergreifende Lernen891
Die Individualisierung des Unterrichts892
Kinder als Rechtsträger893
Fazit: Ein Beispiel895
Literatur896
Religion, Soziale Arbeit und Selbsttherapeutisierung durch Esoterik904
1 Soziale Arbeit und Religion: Eine Geschichte von Nähe und Tabu905
Esoterische Einflüsse in der Praxis der Sozialen Arbeit – Beispiele906
2 Esoterik als Religion des bürgerlichen Zeitalters911
3 Identitätssuche: Der Mensch auf dem inneren Weg zum Bürger913
4 Esoterische Erlösung vom Ich915
Die Sehnsucht nach Auflösung der Identität915
Das höhere Selbst916
Des Menschen gesellschaftliche Seite in Zeiten der Entfremdung917
5 Der Mensch als Arbeitskraftunternehmer: Auspowern bis zum Umfallen919
Mit Esoterik gegen Burn-out und Depression922
Überwindung von Ohnmachtsund Entfremdungsgefühlen durch Esoterik922
6 Selbsttherapeutisierung durch Esoterik – ein Fazit923
Literatur925
Autorinnen und Autoren927

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