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E-Book

Hilfe, wir sparen uns arm!

Eine Geschichte über clevere Geldanlage

AutorSandro Fetscher
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl272 Seiten
ISBN9783960923374
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Deutschlands erste Comic-Finanzgeschichte Die Zinsen sind so gut wie abgeschafft, und das Thema Altersarmut ist in aller Munde. Trotzdem horten die Sparer in Deutschland über 4.200 Milliarden Euro auf fast zinslosen Sparbüchern und Girokonten sowie in Lebens- und Rentenversicherungen. Dieses Buch packt das oft verdrängte und lästig empfundene Thema Geldanlage an, indem es das notwendige Finanzwissen mit der unterhaltsamen Geschichte einer vierköpfigen Familie verbindet. Nachdem die Eltern eines Tages erkennen, dass nicht nur Oma mit ihrer Mini-Rente nicht über die Runden kommt, sondern auch sie selbst in 24 Jahren die Altersarmut mit voller Härte treffen wird, verfallen sie resigniert in eine Schockstarre. Daraufhin begeben sich ihre Söhne auf eine abenteuerliche Reise in die Welt der Finanzen. Ihre Mission lautet: Wie werden aus Mama und Papa ausgeschlafene Geldanleger? Unterhaltsame Dialoge, nachvollziehbare Beispiele und clevere Illustrationen helfen dabei, die Themen Wirtschaft und Geldanlage spielend zu begreifen.

Sandro Fetscher hat Betriebswirtschaftslehre mit Fachrichtung Marketing und Banken an der Fachhochschule Pforzheim studiert und anschließend fast 20 Jahre selbständig im Finanzbereich gearbeitet. In dieser Zeit hat er gut 5000 Gespräche mit Endkunden geführt sowie in über 1000 Seminaren und Vorträgen mehr als 30.000 begeisterten Teilnehmern die komplexe Welt der Finanzen näher gebracht. Sein großes Anliegen ist nicht nur die fachliche Weiterbildung der Sparer, vor allem geht es ihm darum, das Vertrauen der Menschen in sich selbst zu stärken, um eigenständig und insbesondere ohne Berater die richtigen finanziellen Entscheidungen zu treffen.

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Leseprobe

KAPITEL 1


Das böse Erwachen


Der stürmische Besuch von Oma Frieda


Während Fred, seine Frau Susi und ihre beiden Söhne Berti und Fritz in ihrer Doppelhaushälfte gemütlich am Esstisch sitzen, platzt Oma Frieda plötzlich völlig aufgelöst zur Hintertür herein.

»Was ist denn passiert, Mama?«, fragt Susi.

Oma Frieda, die vor Kurzem zu arbeiten aufgehört hat und mit 67 Jahren in Rente gegangen ist, erwidert mit bebender Stimme:

»Ich kann es gar nicht fassen: Ich habe 40 Jahre geschuftet wie eine Irre, eine Tochter großgezogen, immer brav in die Rentenkasse eingezahlt und dann sowas.« Schockiert knallt sie ihrer Tochter Susi ihren Rentenbescheid auf den Tisch. »Schau selbst, was soll ich dazu noch sagen? Es ist einfach unglaublich. Das ist der Dank für 40 Jahre harte Arbeit. Ich hatte die Zahlen während der ganzen Jahre nie ernst genommen, weil ich es nicht glauben konnte. Und nun ist es amtlich!«, schimpft sie.

Tochter Susi greift nach dem Blatt des Elends und sieht die fett gedruckten Zahlen. 778 Euro Rente. Oma Frieda, mittlerweile kochend vor Wut, knurrt: »Und diesen Betrag muss ich dann wahrscheinlich auch noch versteuern. Die lästigen Sozialabgaben werden mir dann ja auch noch abgezogen! Unterm Strich bleiben mir dann vielleicht gerade einmal 650 bis 700 Euro. Wie soll ich denn davon leben?«, fragt sie in die Runde. »Ich muss doch schon 400 Euro Nebenkosten für mein Haus bezahlen.« Verzweifelt schlägt sie die Hände über dem Kopf zusammen und murmelt vor sich hin: »Ich habe keine Ahnung, wie ich das schaffen soll!«

Fred steht auf, nimmt seine Schwiegermutter in den Arm und sagt tröstend: »Aber du hast doch noch eine Lebensversicherung, die letztes Jahr fällig wurde, oder?« Oma Frieda antwortet: »Ja, das Geld habe ich bekommen. Ursprünglich hätte ich 100.000 Euro bekommen müssen, ausgezahlt haben sie mir aber nur 60.000 Euro. Angeblich wegen der Krise und dem Wegfall der Zinsen. Mit diesem Geld habe ich allerdings endlich das alte Bad renovieren und die alten Holzfenster ersetzen lassen. Das war schon längst überfällig.«

»Das Geld ist also weg?«, fragt Fred.

»Ja«, erwidert Oma Frieda. »Bis auf den letzten Cent. Und spätestens in ein paar Jahren sollte ich das Dach neu decken und die Küche machen lassen. Ich weiß nur nicht, wie ich das alles bezahlen soll. Wenn ich nicht im Lotto gewinne, kann ich mir das nicht leisten!«

»Und wie viel Geld hast du noch auf dem Sparbuch?«, fragt Susi.

Oma Frieda antwortet: »Mein Sparbuch rühre ich nicht an, da habe ich noch 10.000 Euro Guthaben für Notfälle und kleine Busreisen nach Italien. Ansonsten bekomme ich nur noch eine kleine Rente von 180 Euro monatlich aus der betrieblichen Altersvorsorge. Dummerweise bleiben mir nach Abzug der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung nur noch rund 150 Euro übrig. Dass ich auch für die betriebliche Rente noch Krankenversicherungsbeiträge zahlen muss, die von der späteren Rente abgezogen werden, hat beim Abschluss damals niemand erwähnt. Typisch Versicherungsvertreter!«, schluchzt sie.

»Und wie viel mir mein Ex-Mann hinterlassen hat, wisst ihr ja. Na ja, wenigstens konnte ich mit den 200.000 Euro das Darlehen für mein kleines Häuschen ablösen und es somit behalten. So, jetzt muss ich erst mal in Ruhe darüber nachdenken – hier kann mir eh keiner helfen. Aber mein Haus verkaufen und in eine kleine Wohnung ziehen, das will ich auf gar keinen Fall. Schließlich lebe ich doch schon über 30 Jahre dort«, sagt sie traurig. Als sie Fred und Susis Haus verlässt, murmelt sie missmutig vor sich hin: »Und meinen wunderschönen Garten – den gebe ich nie wieder her!«

! MERKE:

Die Rente aus der betrieblichen Altersvorsorge und der gesetzlichen Rente ist ab 2040 zu 100 Prozent steuerpflichtig. Es gilt lediglich ein steuerfreier Grundfreibetrag von aktuell 9.168 Euro (Verheiratete 18.336 Euro, Stand: 2019). Darüber hinaus werden für alle pflichtversicherten Rentner die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen (Sonderfälle ausgenommen). Diese sozialen Abgaben betragen circa 11 Prozent der gesetzlichen Rente und circa 18 Prozent der Rente aus der betrieblichen Altersversorgung.

Fred auf der Suche nach seinen Zahlen


Am nächsten Morgen wacht Fred bereits um 4:50 Uhr schweißgebadet auf. Die ganze Nacht hat er so gut wie keinen Schlaf gefunden. Immer wieder ging ihm die missliche Situation von Oma Frieda durch den Kopf. Vor allem führen ihn diese Gedanken zu seiner eigenen Lage. Was ist, wenn Oma Frieda zum Pflegefall wird? Eine Unterbringung im Pflegeheim kostet 3.000 bis 4.000 Euro jeden Monat. Was ist, wenn das Dach oder etwas anderes am Haus zu reparieren ist? Wer soll das bezahlen? Muss er später etwa auch sein mühsam erspartes Haus verkaufen, um über die Runden zu kommen? Wird seine Lebensversicherung für ein späteres Auskommen reichen? Unzählige Fragen lassen ihn nicht zur Ruhe kommen.

»Oh je, ich habe keine Ahnung. Aber ich will auf keinen Fall in die gleiche Situation kommen wie meine Schwiegermutter Frieda«, denkt er.

Von diesen Gedanken gequält beschließt er um 5:20 Uhr aufzustehen und der Sache auf den Grund zu gehen. Mit kaltem Schweiß auf der Stirn schleicht er sich in die Küche und macht sich erst einmal eine Tasse Kaffee. Motiviert, aber immer noch mit einem etwas mulmigen Gefühl holt er seine drei dicken Versicherungsordner aus dem Schrank und breitet sie auf dem Küchentisch aus.

»So, nun schauen wir mal, was wir finden. Es wird schon nicht so schlimm sein«, denkt er. Nachdem er angefangen hat zu blättern und sich zu orientieren, findet er Susis Renteninformation aus dem letzten Jahr. Darin steht, dass Susi in 24 Jahren, wenn sie 67 Jahre alt ist, monatlich rund 400 Euro Rente bekommen soll. Fred seufzt und notiert sich die Zahl auf einem Blatt Papier. In einem anderen Ordner findet er gleich auf der ersten Seite seine eigene Renteninformation. 1.100 Euro. »So wenig«, denkt Fred. »Das ist weniger als die Hälfte meines jetzigen Nettolohns.« Ernüchterung macht sich breit. Er hat ja bereits geahnt, dass er weniger Geld bekommen wird, wenn er mal in Rente ist, aber nur 1.100 Euro? Knurrend schreibt er auch diese Zahl auf.

Nun blättert er weiter und stößt auf seine Lebensversicherung. Nach einer Weile findet er die aktuelle Versicherungsmitteilung. Es dauert ein bisschen, bis Fred die vielen Zahlen auf dieser Seite richtig interpretieren kann. Auf dem Zettel steht: »Ablaufleistung von 120.000 Euro in 24 Jahren«. Das ist der Betrag, den Fred mit 67 Jahren bekommen wird, wenn alles so weiterläuft wie bisher. Jetzt führt ihn sein Blick zum Datum des Schreibens: 2007. Die Mitteilung ist also schon einige Jahre alt. Fred wühlt sich weiter durch die Unterlagen. Es scheint so, als ob weiter hinten im Ordner die aktuellen Mitteilungen abgelegt wurden.

»Das war bestimmt Susi«, murmelt er vor sich hin. »Die hat eben ihre eigene Logik. Das soll einer verstehen.« Nun findet er das aktuelle Schreiben. Die prognostizierte Auszahlung beträgt allerdings nur noch 90.000 Euro. Diese Zahl schockiert Fred. Er versteht nicht, warum er in diesen ganzen Jahren 30.000 Euro verloren hat. Der Vertrag scheint dem von Oma Frieda zu ähneln. Sein Versicherungsvertreter hat ihm damals erzählt, eine Kapitallebensversicherung sei sicher und er bekomme einen garantierten Zins.

Da er auch nach längerer Überlegung keine Antwort auf die Frage nach dem hohen Verlust findet, nimmt er mit betrübtem Gesicht die Zahlen einfach zur Kenntnis und schreibt sie mit einem Fragezeichen versehen auf. Im dritten Ordner, der schon etwas mitgenommen aussieht, entdeckt er einen Bausparvertrag. Er schaut erst einmal wieder auf das Datum und stellt fest, dass hier die aktuellen Mitteilungen oben und die älteren weiter unten eingeordnet sind. Also anders als bei der Lebensversicherung.

»Komisch«, denkt er. »Einmal so herum und einmal anders, wo ist da die Logik?« Woran sich Fred zu diesem Zeitpunkt nicht mehr erinnert: Er selbst hat die Mitteilungen vor drei Jahren falsch eingeordnet, und Susi hat damit gar nichts zu tun. Würde er jedoch Susi beschuldigen, wäre der nächste Streit vorprogrammiert. Denn die beiden haben seit einiger Zeit eine etwas angespannte Beziehung.

Nach diesem gedanklichen Exkurs schaut er auf das aktuelle Guthaben. 10.000 Euro. »Na ja«, denkt Fred, »das ist ja zumindest mal besser als nichts.« Die vorhandenen 10.000 Euro auf dem Sparbuch hat Fred natürlich auch noch im Hinterkopf.

Jedoch müssen Fred und Susi auch noch ihr Haus bis zum Rentenalter abzahlen. Das erfordert noch einiges an Schweiß und Arbeit, da sie recht knapp kalkuliert haben. Nach guten zwei Stunden Recherche fühlt sich Fred erschlagen von den vielen Zahlen, legt seinen Kopf auf den Küchentisch und schläft wenige Minuten später neben seiner noch...

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