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Homöopathische Konstitutionsmittel für Pferde

mit 30 Cartoons

AutorCarolin Quast, Klaus Gerd Scharf
VerlagSonntag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl232 Seiten
ISBN9783830493709
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Welches Mittel ist das passende für den hektischen Hengst, welches für die stressanfällige Stute? Silicea oder doch Phosphorus? Erkennen Sie Konstitutionstypen - mit Vergnügen! Mit diesem Buch schaffen Sie es problemlos, jedes Pferd konstitutionell einzuordnen! Anschauliche Praxisgeschichten machen es Ihnen leicht, die unterschiedlichen Pferdepersönlichkeiten zu erkennen. Das passende Konstitutionsmittel für eine erfolgreiche Behandlung finden Sie anhand von Steckbriefen und Vergleichen zwischen den verschiedenen Mitteln. Ergänzend zum Text werden die Charakteristika der einzelnen Pferdetypen für Sie amüsant und mit Liebe zum Detail von der Zeichnerin Julia Drinnenberg in Szene gesetzt. Jetzt in der 2. Auflage: Fünf weitere Pferdepersönlichkeiten einprägsam festgehalten.

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Leseprobe

1 Alumina


1.1 Typ


Alumina-Pferde sind meistens schon etwas älter, sehr mager und das Leben hat sich ihnen nicht immer von seiner Sonnenseite gezeigt.

Mit trockener, schuppiger Haut und glanzlosem, struppigem Fell ist es nicht gerade eine Augenweide. Müde, mit hängendem Kopf steht das Alumina-Pferd auf der Koppel und nimmt zumeist nicht am Herdenleben teil (? Abb. 1.1).

Fallbeispiel

Gesine war ein Pferd, das die Mitte des Lebens bereits überschritten hatte. Altersmäßig lag sie geschätzt zwischen 22 und 25 Jahren, was leider nicht mehr so genau feststellbar war, denn im Laufe ihres Lebens ging sie durch viele Hände und landete schließlich bei der jetzigen Besitzerin.

Vorgestellt wurde Gesine wegen ihrer permanenten Hautprobleme, die sich in Juckreiz, trocken-schuppiger Haut, schlechtem und bröckeligem Hufhorn und stumpf-glanzlosem Fell zeigten. Alle möglichen Behandlungen mit Biotin-Präparaten, Vitamin- und Aufbauspritzen, Futterumstellungen etc. hatten wenig oder nichts gebracht.

Zudem zeigte Gesine immer wieder trockenen Husten, insbesondere zur Winterzeit, wenn Staub in Heu und Stroh zur Belastung wurden.

Verstopfungskoliken waren im Laufe der letzten zwei Jahre – so lange war Gesine bei der jetzigen Besitzerin – mehrmals aufgetreten. Der Kot war generell sehr trocken und ging nur nach heftigem Pressen ab.

Bei der Untersuchung zeigte sich Gesine sehr desinteressiert, wollte keinen Kontakt aufnehmen und stand zurückhaltend und etwas scheu beobachtend an der Seite. Von Zeit zu Zeit lief ein Zucken – wie ein Schauer – über ihre Haut. Insgesamt wirkte Gesine alt, lustlos und ein wenig ängstlich.

Die Besitzerin erzählte, dass Gesine beim Reiten langsam, gleichgültig und teilnahmslos war, dabei leicht zu erschrecken und gelegentlich einen verwirrten und desorientierten Eindruck machte. Bei der Bodenarbeit unkonzentriert und schwerfällig, zeigte sie kein Interesse und blieb, wenn sie nicht ständig gefordert wurde, einfach stehen.

Mit anderen Pferden im Stall hatte sie keinen Kontakt, pflegte keine Pferdefreundschaften und machte jeden Tag, wenn es auf den Paddock hinaus ging, den Eindruck, als sähe sie die anderen Pferde zum ersten Mal.

Bei der klinischen Untersuchung fiel auf, dass Gesine viel stolperte, bei engen Wendungen gelegentlich unkoordinierte Bewegungsabläufe zeigte und ihr nach mehreren schnellen Kreisbewegungen offenbar völlig schwindelig wurde. Überhaupt wurden alle Bewegungen verzögert und nur langsam und unwillig ausgeführt.

Gesine erhielt insgesamt viermal je eine Gabe Alumina C200 im Abstand von jeweils einer Woche. Nach der ersten Gabe tat sich allem Anschein nach gar nichts, erst nach der dritten Gabe konnte eine erhebliche Verbesserung des Verhaltens in dem Sinne beobachtet werden, dass Gesine Kontakt zu den anderen Pferden der Herde aufnahm, und Interesse zeigte, wenn die anderen Tiere miteinander spielten, ohne jedoch selber am Spiel teilzunehmen. Das Hautbild besserte sich mit dem nächsten Haarwechsel erheblich. Der ständige Juckreiz verschwand völlig und das Fell bekam einen schönen Glanz. Auch das Hufhorn besserte sich im Laufe eines Jahres, so dass jetzt sogar ein Hufbeschlag möglich wurde (zuvor musste sie immer Hufschuhe tragen, weil Eisen nicht hielten). Der Husten verschwand nach 2–3 Wochen ohne weitere Behandlung. Insgesamt machte Gesine einen besseren und zufriedeneren Eindruck, legte ihre Ängstlichkeit größtenteils ab und nahm bei meinen nächsten Besuchen sogar vorsichtig Kontakt auf.

Koliken sind seither nicht mehr vorgekommen und auch Husten ist – außer im Rahmen eines grippalen Infekts, der den ganzen Stall betraf – nicht wieder aufgetreten.

Abb. 1.1 Alumina.

1.2 Körperliche Konstitution


Alumina-Pferde entwickeln chronische Krankheiten, langsam und über einen längeren Zeitraum. Aus diesem Grund dauert es auch immer etwas länger, bis die Gabe des Konstitutionsmittels Wirkung zeigt. Denn ebenfalls charakteristisch für Alumina sind die Verlangsamung aller Lebensvorgänge und verzögerte Reaktionen sowohl im körperlichen (z.B. auf Medikamente) als auch im seelischen Bereich (z.B. Verwirrungs- und Demenzzustände).

Mögliche Ursachen dieser Zustände sind Impfungen, nicht artgerechte Haltung und Fehl- oder Mangelernährung, die auf Dauer zu Stoffwechselstörungen führen.

Alumina ist ein sehr gut wirksames Mittel bei Bleivergiftung, die bei Pferden gar nicht mal so selten vorkommt. Besonders in alten, renovierungsbedürftigen Ställen finden sich immer noch Holzteile, die mit bleihaltiger Farbe gestrichen wurden und an denen die Pferde nichtsahnend knabbern.

Bezeichnend für Alumina ist die Trockenheit, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Arzneimittelbild zieht. Nicht nur äußerlich an Haut und Fell ist diese zu erkennen, sondern auch die Schleimhäute sind betroffen. Die ausgeprägte Trockenheit präsentiert sich wiederum in einer Vielzahl von Folgeschäden und -erkrankungen wie rissigen Nüstern und Maulwinkeln, Juckreiz (ohne Hautausschlag), brüchigen, trockenen Hufen, Obstipation, Analfissuren usw.

Besonders belastend für das Alumina-Pferd ist die chronische Verstopfung. Die Darmschleimhaut ist konstitutionell bedingt sehr trocken und aufgrund dessen kann es zu Anschoppung von Fasermaterial im Darm kommen, wodurch Koliken entstehen. Oft verspürt das Alumina-Pferd tagelang überhaupt keinen Kotdrang, und wenn dann doch endlich etwas abgesetzt werden kann, muss sich das Alumina-Pferd sichtlich plagen, denn der Kot ist sehr trocken – wobei auch der Absatz von weichem Kot schwierig ist.

Nicht nur aufgrund der ausgeprägten Kälteempfindlichkeit des Alumina-Pferdes besteht eine besondere Verschlimmerung der Beschwerden im Winter. Besonders Phasen mit trockener Kälte belasten den sowieso schon sehr trockenen Gesamtzustand und dehydrieren den Organismus noch mehr. Ein heftiger Juckreiz tritt anfallsweise auf und das Alumina-Pferd schubbert sich nun bei jeder Gelegenheit, und auch in der Sattellage bröselt das brüchige Fell geradezu und kahle Stellen entstehen. Beknabbert werden genauso alle erreichbaren Körperpartien, und wo keine trockenen Ekzeme oder Flechten entstehen, bilden sich blutende Wunden, die schlecht heilen, mit immer wieder aufbrechenden Schorfen.

Im Frühling finden Fliegen und andere Parasiten ein perfektes Opfer im Alumina-Pferd und dessen rissiger Haut, in der sie sich einnisten können.

Alumina-Pferde sind besonders kälteempfindlich und suchen gerne warme Plätze auf. Wenn nun der wohlmeinende Pferdehalter sein zitterndes Alumina-Pferd in den warmen Stall bringen will oder es warm eindeckt, tut er ihm hiermit leider keinen Gefallen. Das Bedürfnis des Alumina-Pferdes nach Wärme ist kontraproduktiv, da sich alle körperlichen Symptome durch Wärme verschlimmern.

Einzig in der schwülen, feuchten Hitze des Sommers, geht es dem Alumina-Pferd recht gut.

Es besteht eine Neigung zu Tumorerkrankungen und Verhärtungen, speziell an Schleimhäuten und Drüsen. Auch sind Alumina-Pferde sehr anfällig für Blasenentzündungen und Erkältungen.

Bei letzterem Infekt ist ein trockener Husten mit zähem, schwer löslichem Schleim spezifisch für das Alumina-Pferd. Besonders morgens und im warmen Stall ist dieser unerträglich, während sich die Beschwerden im Freien und bei hoher Luftfeuchtigkeit bessern.

1.3...


Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Carolin Quast Klaus Gerd Scharf: Homöopathische Konstitutionsmittel für Pferde1
Autorenvorstellung3
Innentitel4
Impressum5
Vorwort zur 2. Auflage7
Vorwort zur 1. Auflage8
Inhaltsverzeichnis10
1 Alumina16
1.1 Typ16
1.2 Körperliche Konstitution17
1.3 Gemütslage19
1.4 Verhalten19
1.5 Futter- und Wasseraufnahme20
1.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln20
2 Androctonus24
2.1 Typ24
2.2 Körperliche Konstitution/Gemütslage25
2.3 Verhalten25
2.4 Futter- und Wasseraufnahme27
2.5 Abgrenzung zu anderen Mitteln27
3 Antimonium crudum30
3.1 Typ30
3.2 Körperliche Konstitution30
3.3 Gemütslage31
3.4 Verhalten31
3.5 Futter- und Wasseraufnahme33
3.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln33
4 Arsenicum album35
4.1 Typ35
4.2 Körperliche Konstitution35
4.3 Gemütslage38
4.4 Verhalten39
4.5 Futter- und Wasseraufnahme40
4.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln41
5 Aurum metallicum44
5.1 Typ44
5.2 Körperliche Konstitution45
5.3 Gemütslage45
5.4 Verhalten47
5.5 Futter- und Wasseraufnahme48
5.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln48
6 Barium carbonicum51
6.1 Typ51
6.2 Körperliche Konstitution53
6.3 Gemütslage53
6.4 Verhalten53
6.5 Futter- und Wasseraufnahme54
6.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln54
7 Belladonna57
7.1 Typ57
7.2 Körperliche Konstitution57
7.3 Gemütslage60
7.4 Verhalten60
7.5 Futter- und Wasseraufnahme61
7.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln62
8 Bromum65
8.1 Typ65
8.2 Körperliche Konstitution67
8.3 Gemütslage67
8.4 Verhalten67
8.5 Futter- und Wasseraufnahme68
8.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln68
9 Calcium carbonicum70
9.1 Typ70
9.2 Körperliche Konstitution71
9.3 Gemütslage73
9.4 Verhalten73
9.5 Futter- und Wasseraufnahme75
9.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln75
10 Calcium fluoratum79
10.1 Typ79
10.2 Körperliche Konstitution81
10.3 Gemütslage81
10.4 Verhalten82
10.5 Futter- und Wasseraufnahme82
10.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln82
11 Calcium phosphoricum86
11.1 Typ86
11.2 Körperliche Konstitution86
11.3 Gemütslage87
11.4 Verhalten87
11.5 Futter- und Wasseraufnahme90
11.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln90
12 Causticum93
12.1 Typ93
12.2 Körperliche Konstitution95
12.3 Gemütslage96
12.4 Verhalten96
12.5 Futter- und Wasseraufnahme97
12.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln98
13 Cerium metallicum102
13.1 Typ102
13.2 Körperliche Konstitution103
13.3 Gemütslage103
13.4 Verhalten103
13.5 Futter- und Wasseraufnahme106
13.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln106
14 Graphites108
14.1 Typ108
14.2 Körperliche Konstitution109
14.3 Gemütslage111
14.4 Verhalten111
14.5 Futter- und Wasseraufnahme112
14.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln112
15 Hyoscyamus116
15.1 Typ116
15.2 Körperliche Konstitution117
15.3 Gemütslage117
15.4 Verhalten119
15.5 Futter- und Wasseraufnahme120
15.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln120
16 Ignatia122
16.1 Typ122
16.2 Körperliche Konstitution/Gemütslage123
16.3 Verhalten123
16.4 Futter- und Wasseraufnahme125
16.5 Abgrenzung zu anderen Mitteln126
17 Lac caninum129
17.1 Typ129
17.2 Körperliche Konstitution131
17.3 Gemütslage131
17.4 Verhalten132
17.5 Futter- und Wasseraufnahme132
17.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln132
18 Lachesis135
18.1 Typ135
18.2 Körperliche Konstitution135
18.3 Gemütslage137
18.4 Verhalten137
18.5 Futter- und Wasseraufnahme138
18.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln138
19 Lanthanum metallicum142
19.1 Typ142
19.2 Körperliche Konstitution142
19.3 Gemütslage143
19.4 Verhalten146
19.5 Futter- und Wasseraufnahme147
19.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln147
20 Lycopodium150
20.1 Typ150
20.2 Körperliche Konstitution151
20.3 Gemütslage151
20.4 Verhalten153
20.5 Futter- und Wasseraufnahme153
20.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln154
21 Natrium chloratum157
21.1 Typ157
21.2 Körperliche Konstitution159
21.3 Gemütslage160
21.4 Verhalten160
21.5 Futter- und Wasseraufnahme161
21.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln161
22 Neodymium metallicum165
22.1 Typ165
22.2 Körperliche Konstitution167
22.3 Gemütslage167
22.4 Verhalten167
22.5 Futter- und Wasseraufnahme168
22.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln168
23 Nux vomica171
23.1 Typ171
23.2 Körperliche Konstitution171
23.3 Gemütslage173
23.4 Verhalten173
23.5 Futter- und Wasseraufnahme174
23.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln175
24 Phosphorus178
24.1 Typ178
24.2 Körperliche Konstitution179
24.3 Gemütslage181
24.4 Verhalten182
24.5 Futter- und Wasseraufnahme184
24.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln185
25 Pulsatilla189
25.1 Typ189
25.2 Körperliche Konstitution189
25.3 Gemütslage191
25.4 Verhalten191
25.5 Futter- und Wasseraufnahme193
25.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln193
26 Sepia196
26.1 Typ196
26.2 Körperliche Konstitution197
26.3 Gemütslage197
26.4 Verhalten197
26.5 Futter- und Wasseraufnahme199
26.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln199
27 Silicea202
27.1 Typ202
27.2 Körperliche Konstitution203
27.3 Gemütslage203
27.4 Verhalten203
27.5 Futter- und Wasseraufnahme205
27.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln205
28 Sulfur209
28.1 Typ209
28.2 Körperliche Konstitution211
28.3 Gemütslage211
28.4 Verhalten212
28.5 Futter- und Wasseraufnahme212
28.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln212
29 Thuja216
29.1 Typ216
29.2 Körperliche Konstitution217
29.3 Gemütslage217
29.4 Verhalten217
29.5 Futter- und Wasseraufnahme219
29.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln219
30 Tuberculinum223
30.1 Typ223
30.2 Körperliche Konstitution225
30.3 Gemütslage226
30.4 Verhalten227
30.5 Futter- und Wasseraufnahme228
30.6 Abgrenzung zu anderen Mitteln228
Literatur232

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