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Typisch Hühner
Hühner halten – ein Trend, der besonders bei Familien mit Kindern immer mehr Anhänger gewinnt. Da locken nicht nur die frischen Eier, sondern es macht auch Spaß, die lebhaft en Tiere zu beobachten.
Hühner kennenlernen
Hühner sind soziale Tiere. In der Herde, die mindestens aus zwei Hennen, am besten aus einem Hahn und vier bis sechs Hennen bestehen sollte, zeigen die Tiere einen vielfältigen Tagesablauf mit Scharren, Fressen, Sandbaden, Dösen. So lernen Sie die »Eierproduzenten« von einer ganz neuen Seite kennen – ein Stück Landleben im eigenen Garten, das Freude macht und nach einem langen Arbeits- oder Schultag entspannt.
Doppelte Freude
Durch die Hühnerhaltung kommt Bewegung ins Leben, denn Hühner vermitteln Gesprächsstoff. Neugierig werden Nachbarn und Kollegen wissen wollen, wie es mit den Hühnern läuft und wie das täglich frische Frühstücksei schmeckt. Und auch die Kinder haben ihren Freunden jede Menge zu berichten und vor allem zu zeigen.
Eier von eigenen Hühnern sind ausgesprochen wertvolle Lebensmittel. Denn eine ausgewogene, natürliche Fütterung und artgerechte Haltung führt zu gesunden und wunderbar aromatischen Eiern, die mit gekauften Eiern aus dem Supermarkt nicht vergleichbar sind. Hühner zu halten hat also einen doppelten Nutzen: Freude am Umgang mit Tieren und zugleich den Genuss, Tag für Tag frische Eier zu essen.
Unvergessliche Erlebnisse
Wenn Sie einen Hahn in der Herde haben und eine Henne Eier ausbrütet, können Sie schon bald beobachten, wie die Glucke mit ihren Kleinen umherstreift. Vor allem Kinder sind begeistert von dem flaumigen Nachwuchs. Küken aufwachsen zu sehen und sie besser kennenzulernen, ist ein unvergessliches Erlebnis.
Auftakt zum Balzspiel: Haushähne (hier Zwerg-Sachsenhühner) umwerben Hennen genauso wie ihre Ahnen, die Bankivahühner, indem sie ihnen unter Lockrufen tatsächliches oder imaginäres Futter zeigen.
Herkunft des Haushuhns
Bereits vor 5000 bis 8000 Jahren entwickelte sich in China, Indien und Indonesien aus dem Wildhuhn unser Haushuhn. Als Vorfahr der Haushühner galt lange Zeit allein das wilde Bankivahuhn. Heute wird auch das wilde Sonnerathuhn mit in Betracht gezogen, denn in den sich überlappenden Lebensräumen beider Arten kam und kommt es natürlicherweise zu Kreuzungen. Das Huhn verbreitete sich über die Jahrtausende bis nach Europa. Im 19. Jahrhundert brachten vornehmlich englische Seefahrer Hühner aus Asien nach England. Von dort gelangten die neuen Rassen aufs kontinentale Europa.
Der Bankivahahn hat einen charakteristischen Schwanzaufbau. Daran kann man ihn von ähnlich aussehenden Haushähnen unterscheiden.
Neue Rassen
Die asiatischen Hühner beeinflussten die europäischen Landhühner, die es in rasseloser Form fast überall gab. Schnell entstanden neue Rassen, angepasst an die Verhältnisse der jeweiligen Region. Heute präsentieren sich die Nachkommen des wilden Bankivahuhns in einer enorm großen Haushühner-Rassenpalette. Am auffälligsten sind die Größenunterschiede, sie reichen vom 500 g leichten Zwerghuhn bis zum 5,5 kg schweren Fleischhuhn. Zudem gibt es unterschiedliche Körperformen, Gefiederstrukturen, Farben, Zeichnungen, Kämme, Fußformen und -farben.
Natürliche Lebensweisen
Wildhühner (Bankivahühner, Sonnerathühner) leben im Dickicht des Waldes. Dort suchen sie im Schutz der Gehölze nach Futter und gehen ihren sonstigen Alltagsbeschäftigungen wie Scharren, Rennen, Picken und Staubbaden nach. Diese Verhaltensmuster haben Haushühner von ihren Ahnen geerbt und möchten sie auch ausleben.
Wenn Sie als Halter die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Hühner ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können, verhelfen Sie ihnen zu einem ausgeglichenen Alltag und ausreichend Beschäftigung.
Sicherheitsbedürfnis Der Auslauf der Hühner sollte wie bei ihren Vorfahren in der Wildnis mit Bäumen und Sträuchern durchsetzt sein. Das vermittelt ihnen Sicherheit und sie können in Ruhe im Laub oder Gras nach Fressbarem scharren.
Scharren Um dieses ausgeprägte Verhaltensmuster ausleben zu können, sollten Hühner im Stall stets Stroh, Laub, Heu, unbehandelte Hobelspäne, Hanfhäcksel und Ähnliches vorfinden. Geben Sie noch eine Handvoll Körner in den lockeren Bodengrund, damit die Hühner Erfolgserlebnisse haben.
Rennen und Fliegen Wildhühner haben beliebig Platz, um ihren Fortbewegungsdrang ausleben zu können. Haushühner sollten zumindest so viel Auslauf haben, dass sie rennen und sich flügelschlagend fortbewegen können. Das trainiert die Muskulatur und ihre sozialen Fähigkeiten.
Sand- oder Staubbad Um sich vor Parasiten zu schützen, baden Wildhühner gerne in trockener Erde. Feinste Staubpartikel verstopfen dabei die Atemöffnungen der Plagegeister und machen ihnen den Garaus. Auch Haushühner sollten stets trockene Erde für ein Staubbad vorfinden. Im Anschluss an das »Bad« bringen die Hühner ihr Gefieder auf Vordermann – so bleibt ihr Gefieder intakt. Viele Hühner kombinieren das Staubbad mit einem Sonnenbad. Wie bei den Menschen fördert Sonnenlicht auch bei Hühnern die Lebensenergie.
Schutz bei Nacht Wildhühner sind gerade in der Nacht durch Raubtiere gefährdet. Abends suchen sie sich deshalb einen Schlafbaum, wobei sie Plätze weit außen auf den Ästen bevorzugen. Nähert sich ein Feind, z. B. ein Marder, bewegt sich der Ast, die Hühner werden gewarnt und können sich durch Auffliegen retten. Dieses Verhalten zeigen auch die meisten Haushühner. Sie suchen sich bevorzugt erhöhte Schlafgelegenheiten, wo sie beispielsweise vor Füchsen nichts zu befürchten haben. Im Freien schlafen sie auf Bäumen, im Stall auf Sitzstangen – der Imitation eines Schlafastes.
Eiablage Wildhühner bauen Nester versteckt im Dickicht. Auch Haushühner mögen es »heimlich« und bevorzugen halbdunkle Nester (>).
Das kleine Rassen-Einmaleins
Von den domestizierten Hühnern oder Haushühnern gibt es diverse Rassen. Sie unterscheiden sich sowohl äußerlich als auch im Verhalten.
Sicherheit durch Rassenzugehörigkeit
Die Rasse ist ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Kauf von Haushühnern. Denn Hühner einer Rasse sehen nicht nur gleich aus, sie haben auch die gleichen Verhaltensmerkmale, zum Beispiel Zutraulichkeit, oder die gleichen Leistungseigenschaften, etwa beim Eierlegen. Schaffen Sie sich Rassehühner an, haben Sie die Garantie, Tiere mit definierten Eigenschaften zu erhalten. Bei rasselosen Hühnern müssen Sie sich überraschen lassen, welche Merkmale vorherrschend sind.
Großrassen und Zwerge In der Welt der Rassehühner unterscheidet man zwei große Gruppen: Hühner und Zwerghühner. Bei den Zwerghühnern gibt es zwei Unterteilungen: Rassen, die es auch bei den Hühnern gibt, und Rassen, die es bei den Hühnern nicht gibt. Erstere nennt man verzwergte Rassen, letztere eigentliche Zwerghühner oder Urzwerge. Bei den Hühnern spricht man auch von Großrassen. Die meisten Rassen gibt es in verschiedenen Farben, sogenannten Farbschlägen.
Klassifikationen Um die Rassen besser voneinander abgrenzen zu können, hat man verschiedene Klassifikationen geschaffen. Sie berücksichtigen Herkunft, Aussehen, Verhalten und Leistung.
• Innerhalb dieser Klassifikation haben die einzelnen Rassegruppen deutliche gruppenübergreifende Merkmale. Die auffälligsten sind sicherlich Hauben und Kammformen, aber auch Fußbefiederungen, Federstrukturen oder Fußfarben. Neben Rassen mit vier Zehen finden sich auch welche mit fünf Zehen. In der Regel haben die Rassen entweder rote Ohrlappen oder weiße Ohrscheiben.
• Viele Rassen unterscheiden sich in ihrem Verhalten und ihrer Leistung. So gibt es Hühner, die mehr zum Fleischtyp gehören, und Hühner, die mehr den Legetyp verkörpern. Natürlich gibt es auch Rassen, die beide Merkmale zeigen; man nennt sie Zwiehühner oder Zweinutzungshühner. Im Zwerghuhnbereich kennt man Rassen, die weder viel Fleisch noch viele Eier produzieren. Sie gelten als Liebhaberrassen. Es existieren Rassen, die so gut wie nicht mehr brüten, und brutfreudige Rassen. Viele Rassen sind von Natur aus zahm, andere sind dagegen recht scheu.
• Sämtliche Rassen unterscheiden sich stark in der Legeleistung...