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Identitätsbasierte Markenbewertung

Grundlagen, theoretische Konzeptualisierung und praktische Anwendung am Beispiel einer Technologiemarke

AutorMarc Jost-Benz
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl248 Seiten
ISBN9783834983190
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Marc Jost-Benz stellt ein integriertes Markenbewertungsmodell auf der Basis des identitätsbasierten Markenmanagementansatzes vor. Im Kontext steigender Austauschbarkeit von Produkten und Dienstleistungen sind Marken zentrale Treiber für die Kauf- und Nutzenentscheidung der Nachfrager.

Dr. Marc Jost-Benz promovierte bei Prof. Dr. Christoph Burmann am Lehrstuhl für innovatives Markenmanagement an der Universität Bremen.

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Leseprobe
A Markenbewertung als Herausforderung der Unternehmensführung (S. 1)

1 Die Rolle der Marke für die wertorientierte Unternehmensführung

Die wertorientierte Unternehmensführung gilt als eines der führenden Leitbilder unternehmerischen Handelns. Es fordert eine konsequente Ausrichtung aller Unternehmensaktivitäten auf die Maximierung des Eigenkapitalwerts. Die Maxime der Wertorientierung verändert auch das in den Unternehmen herrschende Markenverständnis in dem Sinne, dass Marken als Investitionsobjekte aufgefasst werden, die mit anderen Werttreibern in Konkurrenz um knappe Ressourcen stehen. Der grundlegende Beitrag der Marke zur Steigerung des Unternehmenswerts kann aus einer abstrakt-theoretischen Argumentationslogik abgeleitet werden, die zunächst bei den Funktionen ansetzt, die eine Marke für den Nachfrager erfüllt.

Mit derWahrnehmung von Marken über die damit ausgelöste Aktivierung zugehöriger Markenimages werden gespeicherte Informationen verfügbar, die aus transaktionskostentheoretischer Sicht die Such- und Informationskosten des Nachfragers verringern (Informations- und Orientierungsfunktion). Darüber hinaus kann eine Marke dazu beitragen, Vertrauen beim Nachfrager zu stiften. Insbesondere bei Kaufentscheidungen mit hoher Verhaltensunsicherheit kann die Marke als ein Qualitätssignal begriffen werden.

Ebenso kann der Besitz einer Marke auch einen symbolischen Nutzen für den Nachfrager stiften. So kann sie beispielsweise der Demonstranz der eigenen Persönlichkeit gegenüber Dritten dienen oder ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe hervorrufen (symbolische Funktion). Über diesen Nutzen, den Nachfrager einer Marke beimessen, entsteht ein akquisitorisches Potenzial, welches ein Unternehmen zur Wertschaffung ausbeuten kann (Präferenzbildung).

Grundsätzlich erlaubt eine profilierte Marke, Leistungen entweder mit einem Mengen- und/oder Preispremium im Markt absetzen zu können. Da Kunden sich häufig auch an eine Marke gebunden fühlen, generiert sie zudem eine höhere Umsatzstabilität und reduziert damit das unternehmerische Risiko. Ferner kann durch den Einsatz verschiedener Marken auch eine differenziertere Marktbearbeitung und somit eine verbesserte Ausschöpfung unterschiedlicher Zahlungsbereitschaften erfolgen. Schließlich unterstützt eine starke Marke auch den Eintritt in neue regionale Märkte oder neue Produktkategorien.

Dadurch kann im Fall von Neuprodukteinführungen das Floprisiko durch die Verwendung von Markenerweiterungsstrategien reduziert werden. Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass die Marke wichtige Funktionen übernimmt, die ihre Rolle als Hebel zur Steigerung des Unternehmenswerts belegen.

Einen zusammenfassenden Überblick gibt Abbildung 1.Entgegen der unmittelbaren Einsichtigkeit des Beitrags der Marke zur Schaffung von Unternehmenswerten auf abstrakt-theoretischer Basis11 stellt die quantitative Erfassung von Markenwerten wie auch deren Steuerung eine nach wie vor nur unzurei-chend gelöste Herausforderung dar.

Zwar existieren bereits zahlreiche Ansätze in Wissenschaft und Praxis, es konnte sich jedoch bis dato kein in der Wissenschaft allgemein anerkannter Ansatz zur Wertermittlung und Steuerung des Markenwerts durchsetzen. Vielmehr lässt sich anhand der Tank AG Studie von HANSER/HÖGL/MAUL (2004) sehr anschaulich zeigen, dass die existenten Markenbewertungsmodelle zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen hinsichtlich der Bewertung von Marken kommen.

Ziel dieser Studie war es, einen transparenten Vergleich unterschiedlicher Markenbewertungsverfahren vorzustellen. Zu diesem Zweck bewerteten sieben führende deutsche Anbieter auf der Basis einheitlicher Informationen den Markenwert einer fiktiven Tankmarke. Hierbei wurden Markenwerte ausgewiesen, die von € 173,0 Mio. bis € 957,9 Mio. reichten, d. h. eine Differenz von € 784,9 Mio. lieferten. Einen Überblick über die ermittelten Ergebnisse zeigt Abbildung 2.

Die stark abweichenden Resultate lassen sich nicht mit marginal variierenden Bewertungsmodi erklären, sondern zeigen sehr deutlich, dass ein sehr heterogenes Verständnis darüber existiert, wie Markenwerte quantitativ fassbar gemacht werden können. Es ist insbesondere festzustellen, dass diesen Modellen ein umfassender theoretisch-fundierter Bezugsrahmen fehlt.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis17
Abkürzungsverzeichnis18
Symbolverzeichnis20
A Markenbewertung als Herausforderung derUnternehmensführung23
1 Die Rolle der Marke für die wertorientierte Unternehmensführung23
2 Grundlagen der identitätsbasierten Markenführung27
3 Grundzüge des identitätsbasierten Markencontrollings36
4 Notwendigkeit eines identitätsbasierten Markenbewertungsansatzes42
5 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit55
B Konzeption eines identitätsbasiertenMarkenbewertungsmodells59
1 Voraussetzungen für ein identitätsbasiertes Markenbewertungsmodell59
1.1 Anforderungen an wissenschaftliche Modelle59
1.2 Anforderungen an die monetäre Markenbewertung61
1.3 Anforderungen an die identitätsbasierte Markenbewertung67
2 Grundstruktur und Elemente des identitätsbasierten Markenbewertungsmodells69
3 Konzeptualisierung und Operationalisierung des Markenwertes79
3.1 Aktueller Stand der Forschung79
3.2 Implikationen für die identitätsbasierte Markenbewertung82
3.3 Formal-analytische Darstellung83
4 Konzeptualisierung und Operationalisierung der Markenstärke85
4.1 Grundlagen der Markenstärkeforschung85
4.2 Konzeptualisierung und Operationalisierung der externen Markenstärke98
4.3 Konzeptualisierung und Operationalisierung der internen Markenstärke121
4.4 Assimilation der internen und externen Markenstärke130
4.5 Formal-analytische Darstellung140
5 Konzeptualisierung und Operationalisierung des Markenbarwerts143
5.1 Aktueller Forschungsstand143
5.2 Formalanalytische Darstellung145
5.3 Konzeptualisierung und Operationalisierung der Zahlungsüberschüsse145
5.4 Konzeptualisierung und Operationalisierung der Isolierung von Markenleistung156
5.5 Konzeptualisierung und Operationalisierung des Diskontierungsfaktors167
6 Konzeptualisierung und Operationalisierung des Markenpotenzialwerts172
6.1 Aktueller Forschungsstand zum Markenpotenzialwert172
6.2 Implikationen für die identitätsbasierte Markenbewertung177
6.3 Formalanalytische Darstellung179
6.4 Konzeptualisierung und Operationalisierung der Identifikation potenzieller Geschäftsfelder180
6.5 Konzeptionalisierung und Operationalisierung der potenziellen Zahlungsüberschüsse183
6.6 Konzeptionalisierung und Operationalisierung der Isolierung potenzieller Markenleistung187
6.7 Konzeptionalisierung und Operationalisierung der Diskontierung auf einen Markenpotenzialwert190
7 Zusammenfassung der identitätsbasierten Markenbewertungsformel192
C Fallstudie193
1 Grundlagen zur Fallstudienkonzeption und -auswertung193
1.1 Auswahl des Bewertungsgegenstands193
1.2 Auswahl des Bewertungszeitraums und der Bewertungsregion199
1.3 Datenbasis und Datenerhebung200
2 Ergebnisse der Markenbewertung201
2.1 Erfassung der Markenstärke202
2.2 Erfassung des Markenbarwerts218
3 Vergleich des Ergebnisses mit etablierten Markenbewertungsmodellen dargestellt am Beispiel FutureBrand230
D Zusammenfassung und Ausblick234
1 Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse234
2 Implikationen für die Markenführung in der Praxis238
3 Implikationen für die Markenforschung241

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