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Informationsweitergabe durch die Geschäftsleiter beim Buyout unter Managementbeteiligung.

Zugleich ein Beitrag zur Treubindung der Geschäftsleiter in Aktiengesellschaft und GmbH.

AutorThilo Kuntz
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheAbhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht 22
Seitenanzahl239 Seiten
ISBN9783428530465
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Thilo Kuntz untersucht auf rechtsvergleichender Grundlage die Informationsweitergabe durch die Geschäftsleiter bei Buyouts unter Managementbeteiligung. Der Autor arbeitet im ersten Hauptabschnitt heraus, dass den Managern die Weitergabe nicht öffentlich bekannter Informationen an Investoren verboten ist. Befugt zur Entscheidung über die Freigabe gesellschaftsrechtlich geschützter Geheimnisse und zur Abwägung nach § 14 Abs. 1 Nr. 2 WpHG sind allein der Aufsichtsrat bzw. die Gesellschafterversammlung. Im zweiten Hauptabschnitt wird eine Aufklärungspflicht der Manager aus culpa in contrahendo gegenüber den Gesellschaftern begründet, mit denen die Manager verhandeln, und der Inhalt dieser Pflicht näher beschrieben. Gesellschafter, mit denen die Manager nicht gesondert über die Anteilsveräußerung verhandeln, können keine informationelle Gleichbehandlung verlangen, die inhaltlich über besondere Vorschriften etwa des WpÜG hinausginge. Einen allgemeinen kapitalmarktrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz gibt es nicht. Das Insiderrecht steht der Anteilsübertragung nicht entgegen.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis18
Einleitung22
A. Das Problem in rechtstatsächlicher Hinsicht22
B. Rechtsökonomische Aspekte der Fragestellung23
I. Kontrolle durch Reputation und den Markt für Manager25
II. Treuepflicht und vertragliche Lösungen26
III. Einschaltung einer Überwachungsinstanz27
IV. Aufklärung der Anteilseigner28
C. Die juristische Fragestellung29
D. Zu einigen Begriffen30
E. Gang der Untersuchung31
§ 1 Das Recht zur Informationsweitergabe33
A. Verschwiegenheitspflichten der Geschäftsleiter33
I. Aktiengesellschaft34
1. Organschaftliche Treuepflichten gegenüber den Gesellschaftern34
a) Wertungsgrundlage einer direkten Treuepflicht36
b) Verbandsrechtliche Haftungsordnung36
aa) Bestandsaufnahme36
bb) Die Haftung der Geschäftsleitung als kapitalgesellschaftsrechtlicher Sonderfall37
(1) Umkehrschluss zu den §§ 31 Abs. 6, 43 GmbHG, §§ 93 Abs. 2, 117, 317, 318 AktG und §§ 25, 125 UmwG37
(2) Die Reichweite des aktienrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatzes40
(3) Differenzierung zwischen unmittelbaren und mittelbaren Schäden41
(4) Haftungskanalisierung43
(5) Wettlauf zwischen Insolvenzverwalter und Gesellschaftern in der Insolvenz44
(6) § 823 Abs. 2 BGB i.V. m. § 266 StGB als Grundlage der Treuepflicht46
(7) Historische Einwände48
(8) Treuepflicht der Organe und Treuepflichten der Mitglieder49
c) Verbandsrechtliches System des Rechtsschutzes50
aa) Reichweite der §§ 46 Nr. 8 GmbHG, 147 f. AktG50
bb) Das Verhältnis von Mehrheit und Minderheit52
cc) Beschränkung auf „überschießende Mitgliederinteressen“52
d) Schutzdefizite und Präventionsaspekte53
2. Treuepflicht mit Schutzwirkung zugunsten der Gesellschafter54
a) Die Rechtsprechung zur GmbH & Co. KG55
b) Drittschutz durch Organpflichten und Anstellungsvertrag55
c) Schweigepflichten als Anwendungsfall?56
3. Schweigepflichten gegenüber der Gesellschaft57
a) Reichweite der Verschwiegenheitspflicht57
aa) Geheimnisschutz57
bb) Vertrauliche Angaben58
b) Disposition über die Verschwiegenheitspflicht59
4. Kapitalmarktrecht60
a) Insidertatbestände als Verschwiegenheitspflichten?60
b) Das Verbot der Weitergabe von Insiderinformationen nach dem Wertpapierhandelsgesetz61
c) Geltungsbereich62
5. Strafrecht62
a) § 404 AktG62
b) § 38 WpHG63
6. Wettbewerbsverbote64
a) Aktienrechtliches Wettbewerbsverbot64
b) Wettbewerbsverbot nach UWG65
aa) § 17 UWG65
bb) § 18 UWG66
II. Gesellschaft mit beschränkter Haftung66
1. Gesellschafts- und strafrechtliche Verschwiegenheitspflichten66
2. Wettbewerbsverbote67
3. Auswirkungen des Insiderrechts nach Wertpapierhandelsgesetz
68
III. Die US Corporation69
1. Duty of Loyalty69
a) Die Duty of Loyalty im Rahmen der Pflichten des Managements70
b) Schweigepflicht als Ausprägung der Duty of Loyalty71
2. Wettbewerbsverbot und Corporate Opportunities Doctrine72
3. Insiderrecht73
a) Vorbemerkung zu den Grundlagen des Rechtsvergleichs73
b) Keine allgemeinen ad hoc-Mitteilungspflichten74
c) Insiderhandelsverbote76
IV. Zwischenergebnis78
B. Vorvertraglicher Kontakt mit Investoren und Beratern78
I. Unterscheidung zwischen Investor und Berater79
II. Verschwiegenheitspflichten80
1. Grundsatz: Disponibilität der Verschwiegenheitspflichten80
2. USA80
3. Deutsches Recht82
a) Keine direkte Anwendung von §§ 112 AktG, 181 BGB, 47 Abs. 4 GmbHG82
b) § 112 AktG analog83
aa) Planwidrige Regelungslücke83
bb) Vergleichbare Interessenlage85
cc) Rechtsökonomische Kontrollüberlegung86
dd) Ergebnis87
c) § 181 BGB oder § 47 Abs. 4 GmbHG analog87
aa) Planwidrige Regelungslücke87
bb) Vergleichbare Interessenlage89
cc) Ergebnis zu § 47 Abs. 4 S. 2, 1. Alt. GmbHG analog92
dd) Sonderproblem: Lediglich ein Geschäftsführer92
III. Insiderrecht nach Wertpapierhandelsgesetz93
1. Erwerbsbegriff93
2. Weitergabe an Investoren
94
a) § 14 Abs. 1 Nr. 2 WpHG94
aa) Weitergabe und normale Berufsausübung95
bb) Schweigepflichten96
cc) Mitteilung des Entschlusses zur Durchführung eines Buyouts96
dd) Mitteilung von anderen Informationen an die Investoren99
(1) Grundsätze zum Paketkauf99
(2) Besonderheiten des Buyouts unter Managementbeteiligung101
(3) Zur Abwägung nach § 14 Abs. 1 Nr. 2 WpHG berufenes Organ103
b) § 14 Abs. 1 Nr. 3 WpHG104
c) Ergebnis: Keine Befugnis der Manager zur Informationsweitergabe105
d) Kein Ausscheiden der Informationsweitergabe insgesamt106
e) Schlussfolgerung106
3. Weitergabe an Berater
107
IV. Probleme der Due Diligence107
C. Zusammenfassung § 1107
§ 2 Die Pflicht zur Informationsweitergabe110
A. Offenlegungspflichten im US-Recht110
I. Einzelstaatliches Recht110
1. Face-to-Face Transaktionen110
2. Börsenhandel im Common Law113
3. Besonderheiten bei der Close Corporation114
4. Anwendung auf den Buyout unter Managementbeteiligung114
II. Federal Securities Laws114
1. Rule 10b-5115
a) Disclose or abstain116
aa) Cady, Roberts & Co.116
bb) SEC v. Texas Gulf Sulphur Co.117
cc) Insiderhandelsverbote für Corporate Insider nach U.S. v. O’Hagan118
b) Misappropriation Theory119
c) Close Corporation119
2. Offenlegungspflichten im Übernahmerecht120
a) Section 13(d) SEA 1934120
b) Section 14(d) SEA 1934121
c) Section 14(e) SEA 1934122
d) Rule 13e-3122
aa) Manager als Affiliates122
bb) Offenlegungspflichtige Umstände123
e) Verhältnis von „disclose or abstain“ und Übernahmerecht124
III. Zusammenfassung Abschnitt A.125
B. Informationspflichten der Geschäftsleiter gegenüber den Gesellschaftern im deutschen Recht125
I. Anstellungsvertrag oder Organpflicht mit Schutzwirkung zugunsten der Gesellschafter?126
II. Vormitgliedschaftliche Treuebindung127
1. Das Konzept der vormitgliedschaftlichen Treuebindung127
2. Kritik127
a) Zukünftige Mitgliedstellung der Manager127
b) Gesellschaftsrecht vs. Schuldrecht128
aa) Zur Begründung vormitgliedschaftlicher Treuepflichten128
bb) Anwendung auf den Buyout unter Managementbeteiligung130
III. Culpa in contrahendo130
1. Entwicklung einer Aufklärungspflicht beim Buyout unter Managementbeteiligung
132
a) Grundsatz: Keine Pflicht zur Information132
b) Ausnahmen vom Grundsatz fehlender Informationspflichten133
aa) Wertungskriterien133
bb) Anwendung auf den Buyout unter Managementbeteiligung134
(1) Gesellschaftsrechtliche Informationsrechte und gleicher Informationszugang134
(a) § 131 AktG135
(b) § 51a GmbHG137
(2) Zur Position der Geschäftsleiter als „Quasitreuhänder“138
(a) Nicht ausgehandelte Sondervorteile139
(b) Erhöhung der Kontrollkosten140
cc) Sonderproblem: Recht zur Lüge bei Nachfrage?141
dd) Schlussfolgerung: Aufklärungspflichten142
2. Beginn der Aufklärungspflicht142
3. Der Manager als Aufklärungspflichtiger143
4. Auswirkungen des Wertpapierhandelsgesetzes
145
V. Gleiche Maßstäbe für Aktiengesellschaft und GmbH147
C. Asset Deal147
D. Reichweite der Aufklärungspflichten148
I. Gesellschaftsrechtliche Gleichbehandlungspflicht149
1. Verbandsrechtliche Ausgangslage149
a) Aktiengesellschaft149
b) GmbH152
c) Ergebnis152
2. Rechtsökonomische Wertungen152
II. Kapitalmarktrechtliche Pflicht zur Aufklärung154
1. WpÜG154
a) Die Angebotsunterlage nach WpÜG154
aa) Funktion der Angebotsunterlage154
bb) Inhaltliche Anforderungen an die Angebotsunterlage155
(1) Ausdrücklich geforderte Angaben155
(2) Nicht ausdrücklich geregelte Angaben156
(a) Übernahmeangebot durch unternehmensfremde Dritte157
(b) Übernahmeangebot unter Beteiligung des Managements157
b) Übernahmerechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz160
c) Exkurs: Berechtigung zum Anteilserwerb und zur Anteilsveräußerung161
aa) Berechtigung des Managers zum Anteilserwerb161
bb) Berechtigung des Anteilseigners zur Anteilsveräußerung163
cc) Interesse an der Geheimhaltung der Informationen164
d) Auswirkungen auf die Informationspflichten nach culpa in contrahendo164
2. Wertpapierhandelsgesetz165
a) Grundsatz: § 15 Abs. 1 S. 1 WpHG165
b) Ausnahme: § 15 Abs. 1 S. 3 WpHG165
3. Allgemeiner kapitalmarktrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz167
a) Der Begriff des „Prinzips“168
b) Gesamtschau einiger Einzelregeln168
c) Wertungsfragen169
aa) Keine einheitlichen Grundlagen der Einzeltatbestände169
bb) Gleichbehandlungspflicht als Ausnahmetatbestand171
(1) EGV und Grundgesetz
171
(2) Gleichbehandlung im Privatrecht171
(3) Regelungsmaterie Kapitalmarktrecht173
cc) Rechtsökonomisches: Effizienz der Gleichbehandlung173
dd) Verankerung in einem „allgemeinen Prinzip der Gerechtigkeit“175
d) Schlussfolgerung177
4. Erfordernis der Gleichbehandlung im konkreten Fall?177
III. Ergebnis178
E. Inhalt der Aufklärungspflichten178
I. Sektorale vs. globale Informationen178
II. Gegenstand der Offenbarungspflicht179
1. Informationen über vorhandene Vermögenswerte179
a) Geschäftschancenlehre180
aa) Geschäftschancenlehre und Geschäftsinformationen180
bb) Corporate Opportunities Doctrine und Buyouts unter Managementbeteiligung181
cc) Zwischenergebnis183
dd) Die Corporate Opportunities Doctrine in den USA183
(1) Bestimmung einer Corporate Opportunity184
(a) Line of Business Test184
(b) Interest bzw. Expectancy Test187
(c) Fairness Test187
(d) Kombinierte Ansätze und weitere Kriterien187
(e) Private und amtsbedingte Kenntniserlangung188
(f) Differenzierung zwischen Close und Public Corporation189
(2) Rechtfertigungsgründe191
(a) Corporate Rejection191
(b) Financial / Legal Inability und Third Party Unwillingness192
(3) Zusammenfassung der Corporate Opportunities Doctrine in den USA193
ee) Corporate Opportunities Doctrine und deutsche Verschwiegenheitspflichten194
(1) Ansatzpunkte für eine Übertragung in das deutsche Recht194
(2) Maßgeblichkeit der Realstruktur der Gesellschaft195
(a) Unterschiede zwischen Publikumsgesellschaften und geschlossenen Gesellschaften im deutschen Recht196
(b) Der Manager zwischen Agenturtheorie und Berufswahlfreiheit196
(c) Bedeutung der Analogie zu § 88 Abs. 1 AktG197
(d) GmbH199
(e) Zwischenergebnis199
(3) Zuordnung einer Geschäftschance200
(a) Zuordnung kraft Sachzusammenhangs201
(b) Zuordnung kraft konkreter Erwartung202
(aa) Kontaktaufnahme mit Dritten203
(bb) Vertragsverhandlungen und Gesellschafterbeschlüsse203
(4) Maßstäbe der Offenlegung203
(5) Rechtfertigung der Wahrnehmung von Geschäftschancen204
(a) Finanzielle Leistungsfähigkeit und rechtliches Unvermögen der Gesellschaft205
(b) Private und amtliche Kenntniserlangung205
(c) Passive Vermögensanlage207
(d) Persönlicher Bedarf als Ausnahme208
(6) Weitergabe an Berater208
(7) Bedeutung für die inhaltliche Ausgestaltung der Aufklärungspflichten209
b) Konkretisierung der Offenbarungspflicht209
aa) Stille Reserven209
bb) Finanzierungssituation211
cc) Geschäftschancen211
2. Gesellschaftsexterne Faktoren213
a) Zukünftige Pläne213
b) Kaufangebote Dritter216
c) Entscheidungswert216
aa) US-Recht216
bb) Deutsches Recht219
Zusammenfassung220
Literaturverzeichnis227
Sachregister239

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