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E-Book

Integrationsfunktionen von Mentoring- und Patenschaftsprojekten für Kinder mit Migrationshintergrund

AutorCarolin Kautza
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl43 Seiten
ISBN9783955495107
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Heutzutage leben circa 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland und stellen somit fast 20 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland dar. In diesem Zusammenhang muss die Integration von Menschen mit Zuwanderungshintergrund als eine Schlüsselfunktion wahrgenommen werden. Obwohl seit dem Anwerben von Gastarbeitern bereits mehr als 50 Jahre vergangen sind, wird in Deutschland erst seit einigen Jahren darüber nachgedacht, wie die gesellschaftliche Integration von Menschen mit Zuwanderungshintergrund gefördert werden kann. So wurde am ersten Januar 2005 ein Zuwanderungsgesetz verabschiedet, in dem Deutschland die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund erstmalig als eine staatliche Aufgabe versteht. Für die Förderung des Integrationsprozesses ist jedoch nicht ausschließlich der Staat selbst verantwortlich, sondern insbesondere die Gesellschaft selbst. Eine Möglichkeit der gesellschaftlichen Mitgestaltung im Bereich Integration stellen Mentoring- und Patenschaftsprojekte für Menschen mit Migrationshintergrund dar. Hierbei nimmt die Förderung der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte hinsichtlich der Tatsache, dass die unter 25-jährige Bevölkerung mit Migrationshintergrund die einzige wachsende Bevölkerungsgruppe in Deutschland ist, eine bedeutsame Rolle ein. Im vorliegenden Buch wird der Frage nachgegangen, ob und inwiefern Patenschafts- und Mentoringprojekte für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund ihrer Integrationsfunktion gerecht werden. Es wird also untersucht, in welchen Bereichen ausgewählte Patenschafts- bzw. Mentoringprojekte den Integrationsprozess fördern. In diesem Rahmen werden die Handlungsfelder von Integration detailliert dargestellt.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3, HANDLUNGSFELDER VON INTEGRATION: Integration muss als ein vielschichtiger Prozess verstanden werden. Demzufolge findet Integration nicht nur in einem Bereich, sondern in mehreren Bereichen statt. In der Literatur werden die Bereiche von Integration auch als Handlungsfelder von Integration bezeichnet. Zu den zentralen Handlungsfeldern gehört neben der sprachlichen ebenso die berufliche und gesellschaftliche Integration, aber auch die Integration auf Bildungsebene. Darüber hinaus kommt dem Thema 'Bürgerschaftliches Engagement', als zentraler Aspekt aller Handlungsfelder, eine bedeutsame Rolle zu. Trotz der großen Bedeutsamkeit des Handlungsfeldes Sprache kann das Handlungsfeld allein eine erfolgreiche Integration nicht ge-währleisten. Daher sollten die weiteren Handlungsfelder der Integration glei-chermaßen beachtet werden. In diesem Kapitel werden die oben genannten vier essentiellen Handlungsfelder sowie das übergeordnete Thema 'Bürgerschaftliches Engagement' präsentiert, weil sie die Basis für die Analyse dieser Arbeit (Vgl. Kapitel 4) bilden. 3.1, HANDLUNGSFELD SPRACHE: Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund kann Erfolge in der Schule, in der Ausbildung und später in ihrem Beruf ausweisen und hat sich gut in Deutschland integriert. Nichtsdestotrotz gibt es aber leider auch viele Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, die hierbei immer wieder auf Schwierigkeiten stoßen. Ausschlaggebend dafür sind in den meisten Fällen un-zureichende Deutschkenntnisse. Sprache wird deshalb als eine entscheidende Bedingung angesehen, um schulisch und beruflich erfolgreich zu sein und um sich in der Gesellschaft zu integrieren. Somit kann Sprache als eine Schlüssel-qualifikation verstanden werden, um ein selbstständiges Leben führen zu können. Angesichts dieser Tatsache, sollte eine gezielte Sprachförderung bereits im Kin-dergarten und in der Schule stattfinden, weil beide Institutionen die Weichen der Zukunft stellen und dementsprechend optimale Voraussetzungen für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen schaffen sollten. Schließlich haben in Deutschland 27,2 Prozent der Bevölkerung unter 25 einen Migrationshintergrund (Vgl. Kapitel 2.3) und bei den Kindern unter sechs Jahren sind es sogar 33 Prozent. 3.2, HANDLUNGSFELD BILDUNG: Auch Bildung stellt, wie das Handlungsfeld Sprache, einen wesentlichen Faktor im Integrationsprozess dar. Bedauerlicherweise herrscht zwischen den Kindern ohne Migrationshintergrund und den Kindern mit Migrationshintergrund ein deutliches Bildungsgefälle. Beispielsweise besucht ein überdurchschnittlicher Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund eine Sonder- oder Hauptschule. Viele dieser Kinder beenden wiederum ihre Schullaufbahn ohne einen Abschluss. Der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen aus Migrantenfamilien entscheidet jedoch mit darüber, aufgrund ihres Anteils in der Bevölkerung (Vgl. Kapitel 2.3), wie die Zukunft in unserem Land aussehen wird. Demzufolge haben die Bereiche Bildung und Ausbildung sowohl für die Menschen ohne Migrationshintergrund als auch für die Menschen mit Migrationshintergrund eine zentrale Bedeutung. Für die Zuwanderer sind sie jedoch von noch größerer Wichtigkeit, weil vor allem in diesen Bereichen der Erfolg bzw. Misserfolg über die weiteren Integrationschancen und somit auch über deren Lebensqualität mitbestimmt. In diesem Zusammenhang sollte die gesamte Bevölkerung die Investition in die Bildung als einen hohen Stellenwert ansehen und ihren entsprechenden Beitrag dazu leisten. Die Bedeutsamkeit der Bildung spiegelt sich bereits auch in dem staatlichen Erziehungs- und Bildungsauftrag wider. So sieht der staatliche Erziehungs- und Bildungsauftrag seine Hauptaufgabe darin, für alle Kinder und Jugendliche in Deutschland das gleiche Recht auf eine allgemeine und berufliche Bildung zu gewährleisten. 3.3, HANDLUNGSFELD BERUF: Auch die Partizipation am Arbeitsmarkt bestimmt über eine erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft. Das Hand-lungsfeld Beruf mit den Bereichen Ausbildung und Erwerbsleben spielt daher eine zentrale Rolle im Integrationsprozess. Da ich im Rahmen der Arbeit Patenschafts- und Mentoringprojekte untersuche, die sich ausschließlich an Kinder und Jugendliche richten, betrachte ich jedoch nur das Thema Ausbildung. Die berufliche Ausbildung stellt eine wesentliche Schlüsselstellung im Übergang von der Schule in den Beruf dar. Dabei ist der Vorteil einer Integration im Bereich Ausbildung und Beruf nicht ausschließlich aus der Perspektive zu sehen, dass es eine Person eigenständig macht. Schließlich trägt es ebenso zu Privatkontakten, zur Stärkung des Selbstbewusstseins und zur Steigerung des Gemeinschaftsgefühls bei. Leider haben jedoch viele Schulabgänger mit Migrationshintergrund große Prob-leme einen Ausbildungsplatz zu bekommen, obwohl Berufsorientierung bereits in der Schule stattfindet. Dafür gibt es zwei essentielle Gründe. Einerseits liegt es an dem zuvor genannten Bildungsunterschied von Menschen mit und Menschen ohne Migrationshintergrund (Vgl. Kapitel 3.2). Aufgrund des Bildungsdefizits bringen Jugendliche mit Migrationshintergrund nicht so gute Voraussetzungen für eine Ausbildung mit wie Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund. Andererseits herrscht schon seit einigen Jahren ein Mangel an Ausbildungsplätzen, sodass Bewerber mit einem niedrigen Schulabschluss, die aus der geringen Bildung resultieren, kaum berücksichtigt werden.
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