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E-Book

Investor Relations Management

Praxisleitfaden für erfolgreiche Finanzkommunikation

AutorThomas Schnorrenberg
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl164 Seiten
ISBN9783834997388
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Das Buch ist als Nachschlagewerk für Praktiker und Einsteiger im Berufsfeld Investor Relations sowie auch für Studierende konzipiert und behandelt die wichtigsten Themengebiete in übersichtlicher Form. Zunächst werden Grundlagen und Zulassungsfolgepflichten, die sich aus der Börsennotierung eines Unternehmens ergeben, vermittelt. Anschließend werden Situationen wie Börsengang, Kapitalmaßnahmen, Übernahmekommunikation und Krise gesondert dargestellt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Erwartungshaltung der Investor-Relations-Zielgruppe.

Der studierte Betriebswirt Thomas Schnorrenberg ist Leiter der Abteilung Investor Relations bei REpower Systems AG in Hamburg. Als Stabsabteilung des Vorstandsvorsitzenden trägt er die Gesamtverantwortung sämtlicher Investor Relations Aktivitäten. Davor war er als Wirtschaftsjournalist tätig.

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Leseprobe
5. Das 1x1 der Investor Relations (S. 75-76)

5.1 Stetiger Dialog

Geschäftsbeziehungen wollen – vergleichbar mit Freundschaften im privaten Leben – gehegt und gepflegt werden. Als Investor Relations Manager sind Sie erste Anlaufstation für Finanzanalysten und institutionelle Investoren. Als institutionelle Investoren werden die Kapitalmarktteilnehmer bezeichnet, die professionell Investitionen tätigen, also z.B. Fondsmanager. Finanzanalysten hingegen sind – wie der Name bereits vermuten lässt – mit der Analyse von Wertpapieren betraut und sprechen Kauf- oder Verkaufsempfehlungen aus, die häufig Entscheidungsgrundlage der institutionellen Investoren sind.

Zur Vereinfachung wird im Folgenden der Begriff des „professionellen Marktteilnehmers" als Synonym für institutionelle Investoren und Finanzanalysten verwendet. Die Meinung von Analysten beeinflusst aber nicht nur die Handlung der Investoren, sondern strahlt auch auf das Image des Unternehmens in der breiten Öffentlichkeit aus. Denn mindestens das Anlageurteil wird meist in rasanter Geschwindigkeit über die Nachrichtenticker der Wirtschaftsredaktionen kundgetan. In Extremfällen kann dies besonders bei marktengen Werten, das heißt Aktien, deren tägliches Handelsvolumen unterdurchschnittlich niedrig ist, enorme Einflüsse auf den Kursverlauf haben.

Jeder der professionellen Marktteilnehmer hat sein eigenes Modell, mit dem er versucht, den wahren Wert der Aktie Ihres Unternehmens zu beurteilen. Je nach Hintergrund Ihres Ansprechpartners legt er mehr Wert auf Finanzkennzahlen, auf technische Besonderheiten Ihrer Produkte, auf Ihre Stellung innerhalb der Branche, auf Innovationskraft, auf ökologische Aspekte und vieles mehr. Das Spannungsfeld, in dem Sie sich bewegen, ist umfangreich. Denn jeder professionelle Marktteilnehmer empfindet seine Frage an Sie als wichtiges Anliegen, sonst würde er sich nicht die Mühe machen, den direkten Kontakt zu suchen. Natürlich können Sie nicht gleichzeitig Umweltbeauftragter, Ingenieur, Betriebswirt und strategischer Entscheider innerhalb des Unternehmens sein.

Nichtsdestotrotz sollten Sie mit der Zeit die Vorlieben Ihrer Ansprechpartner kennen und entsprechende Informationsquellen in Ihrem Unternehmen aufspüren. Es gibt so gut wie keine Frage, die Ihnen nur einmal gestellt wird. Denn sowohl Analysten als auch Investoren interessieren sich nur wenig für den Status quo. Sie wollen die Entwicklung über einen längeren Zeitraum sehen und leiten daraus ihre Handlungsempfehlung ab. Der professionelle Marktteilnehmer verfügt über einen guten Überblick über alle Unternehmen der Branche und ist auch in der Lage, Schwachstellen zu entdecken, wenn Sie in dem einen oder anderen Segment nicht ideal aufgestellt sind.

Diese sollten Sie ausführlich mit ihm diskutieren und seine Kritik auch als Chance zur Verbesserung sehen. Eine regelmäßige Information des Vorstands über aufgespürte Schwachstellen versteht sich fast von selbst.

Praxistipp

Legen Sie sich eine Datenbank an, in der Sie die Kontaktdaten von Analysten und institutionellen Investoren speichern. Hierfür genügt beispielsweise eine Excel-Tabelle. Darüber hinaus sollten Sie die Vorlieben der einzelnen Personen hinzufügen. Wenn im Unternehmen beispielsweise eine Produkterneuerung ansteht, sprechen Sie die Analysten und Investoren proaktiv an, die in der Vergangenheit sehr produktlastige Fragen gestellt haben.

Dies hat den Vorteil, dass Sie für Ihre Information höchstwahrscheinlich auch einen interessierten Abnehmer finden. Denn in Zeiten des Überangebots von Informationen ist es schwer genug, die wichtigen Informationen herauszufiltern. Betrachten Sie es als eine Art Service, dies für Ihren Ansprechpartner zu übernehmen. Bitten Sie gleichzeitig die Fachabteilungen in Ihrem Unternehmen, Sie in jegliches Reporting mit einzubeziehen. Als Investor Relations Manager müssen Sie grundsätzlich der am besten informierte Mitarbeiter nach dem Vorstand sein. Zu den Kernaufgaben der Investor Relations gehört auch das Management von Erwartungen und tatsächlicher Entwicklung.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
1. Was ist Investor Relations?11
1.1 Gründe für einen Börsengang12
1.2 Begriff, Bedeutung und Ziele der Investor Relations13
1.3 Berufsbild und Aufgaben14
1.4 Kommunikationskalender eines IR-Managers16
2. Rechtlicher Rahmen der Investor Relations19
2.1 Gesetzliche Grundlagen19
2.2 Börsenordnung23
2.3 Corporate Governance Kodex24
2.4 Teilbereiche der Börsensegmente und ihre spezifischen Anforderungen25
3. Totale Transparenz: Zulassungsfolgepflichten28
3.1 Ad-hoc-Mitteilungen – Die Königsdisziplin der Pflichtpublizität28
3.2 Directors’ Dealings39
3.3 Stimmrechtsmitteilungen42
3.4 Jährliches Dokument44
3.5 Insiderverzeichnis46
4. Unternehmensphasen und ihre Besonderheiten51
4.1 Der Börsengang52
4.2 Kapitalmaßnahmen56
4.3 Kommunikation in der Übernahme64
4.4 Krisenkommunikation69
5. Das 1x1 der Investor Relations73
5.1 Stetiger Dialog73
5.2 Investor Relations im Internet75
5.3 Exkurs: Agenturbriefing80
5.4 Geschäftsbericht84
5.5 Zwischenberichte95
5.6 Muster für den Bilanzeid97
5.7 Direkte Investorenansprache98
5.8 Analystenveranstaltung101
5.9 Exkurs: Organisation einer Analystenkonferenz102
5.10 Fact Book107
6. Alle Jahre wieder: Die Hauptversammlung108
6.1 Gesetzliche Grundlagen und Kompetenzen der Hauptversammlung109
6.2 Einberufung der Hauptversammlung111
6.3 Behandlung von Gegenanträgen113
6.4 Das Backoffice – Die unsichtbaren Helfer114
6.5 Ihre wichtigste Informationsfundgrube: Das Anmeldeverzeichnis115
6.6 Umgang mit Berufsopponenten116
6.7 Die Aufgabe des Versammlungsleiters119
6.8 Musterleitfaden für die Hauptversammlung122
6.9 Organisation der Hauptversammlung129
6.10 Potenzielle HV-Locations in Deutschlands Metropolen135
7. Zielgruppen und ihre Anforderungen an die Investor Relations137
7.1 Investmentanalysten137
7.2 Finanzjournalisten138
7.3 Institutionelle Anleger139
7.4 Kleinanleger140
8. Dienstleister und ihre Bedeutung142
8.1 Emissionsberater142
8.2 IR-Agentur143
8.3 Wirtschaftsjuristen145
8.4 Designated Sponsor146
8.5 ERS und Versand von Pflichtmitteilungen147
9. Kleines Börsenlexikon148
Adressen160
Weiterführende Literatur164
Stichwortverzeichnis166
A166
B166
C166
D166
E166
F167
G167
H167
I167
J167
K167
L167
N167
O167
P167
Q168
R168
S168
T168
U168
V168
W168
X168
Z168
Der Autor169

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