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Judikatives Unrecht.

Subjektives Recht, Beseitigungsanspruch und Rechtsschutz gegen den Richter.

AutorMarco Hößlein
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Öffentlichen Recht 1065
Seitenanzahl274 Seiten
ISBN9783428523405
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Judikatives Unrecht - in weiten Teilen ein weißer Fleck auf der dogmatischen Landkarte. Wenn überhaupt thematisiert, konzentriert sich die Erörterung des Richterunrechts auf die Exegese des Art. 19 Abs. 4 GG. Als Ergebnis dessen galt über Jahrzehnte hinweg nahezu unangefochten die Dürig'sche Doktrin des 'kein Rechtsschutz gegen, sondern durch den Richter'. Nachdem sich seit geraumer Zeit im rechtswissenschaftlichen Schrifttum bereits kritische Stimmen mehrten, ist auf Grund höchstrichterlicher Stellungnahme Bewegung in die Diskussion geraten. Das Abstimmungsergebnis der Plenumsentscheidung des BVerfG aus dem Jahre 2003 von 10:6 Stimmen belegt anschaulich nach wie vor bestehende Kontroversen. Für den Autor Grund genug, sich mit der dogmatischen Aufarbeitung dieser Thematik zu befassen. Im Zentrum stehen hierbei die das Bürger-Staat-Verhältnis konstituierenden verfassungsmäßig gewährten subjektiven Rechte. Deren subjektive Rechtsqualität garantiert Schutz bei allen hoheitlichen Rechtsverletzungen, also auch solchen des Richters. Mit diesem einheitlichen, alle Teilbereiche staatlicher Gewalt erfassenden Ansatz schließt Marco Hößlein eine bislang verbliebene Lücke in der Dogmatik staatlichen Unrechts. Ausgezeichnet mit dem Fakultätspreis für hervorragende rechtswissenschaftliche Arbeiten der Universität Mannheim.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort9
Inhaltsverzeichnis11
Einleitung17
A. Das Phänomen des judikativen Unrechts22
I. Die Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes22
1. Judikatives Unrecht als Relationsbegriff23
2. Das Rechtsverhältnis des Bürgers zum Staat27
a) Die Entwicklung des Bürger-Staat-Verhältnisses27
b) Das Bürger-Staat-Verhältnis unter dem Grundgesetz29
c) Das Rechtsverhältnis des Bürgers zur Judikative30
d) Systematisierung der judikativen Rechtsverhältnisse35
II. Gang der Darstellung37
B. Die Rechtswidrigkeit des Richterakts39
I. Bestimmung der Rechtswidrigkeit39
1. Rechtswidrigkeit bei Verstoß gegen Verfahrensrechte41
2. Die Rechtswidrigkeit als Pflichtwidrigkeit45
II. Auslegung der gesetzlichen Bestimmungen48
1. Grammatische Interpretation50
2. Systematische Interpretation51
3. Teleologische Interpretation52
III. Resümee55
C. Die Wirksamkeit des Richterakts56
I. Das Problem der Fehlerfolge56
II. Erklärungsansätze58
1. Formale Betrachtung des Vorliegens eines Rechtsaktes58
2. Der Rechtsakt als Staatsakt61
a) Die Staatsautorität63
b) Die Rechtmäßigkeitsvermutung65
3. Die Wirksamkeit als Ausdruck der Rechtssicherheit69
III. Sanktionierungsspielraum des Gesetzgebers70
1. Verfassungsrechtliche Vorgaben71
2. Die gesetzgeberische Entscheidung73
IV. Resümee76
D. Das subjektive Recht77
I. Sekundärrechte als Ausdruck der Rechtsmacht78
1. Abzulehnende Ansätze78
a) Kein Rückschluss aus formellem Recht79
b) Keine Ableitung aus objektivrechtlichen Prinzipien80
c) Keine Analogie zu einfachgesetzlichen Vorschriften81
2. Ableitung aus der subjektiven Rechtsqualität84
a) Inhalt und Struktur des subjektiven Rechts86
b) Subjektive Rechtsqualität absoluter Rechte92
aa) Eigenständige Bedeutung des Primärrechts94
bb) Das subjektive Recht als Begriff der Rechtsdogmatik99
(1) Der Begriff der Rechtsdogmatik99
(2) Der rechtsdogmatische Begriff des subjektiven Rechts103
c) Die Rechtsmacht als Bestandteil des subjektiven Rechts105
aa) Subjektives Recht ohne Rechtsmacht als Leerformel107
bb) Widerlegung der Kritik am Rechtsmachtmoment111
(1) Der Zwang als spezifische Differenz des Rechts111
(2) Das Phänomen der sog. leges imperfectae117
II. Unterarten subjektiver Rechte und ihre Hilfsrechte121
III. Resümee126
E. Der judikative Beseitigungsanspruch128
I. Grundsätzliches zur Annahme eines Beseitigungsanspruchs128
1. Die Notwendigkeit eines Beseitigungsanspruchs129
a) Haftungsrechtliche Funktion129
b) Verfassungsrechtliche Rechtfertigungsfunktion130
c) Subjektivrechtliche Funktion131
d) Rechtsdogmatische Funktion132
2. Das Verhältnis von Unterlassungs- und Beseitigungsanspruch134
II. Die Voraussetzungen des Beseitigungsanspruchs137
1. Der objektive Tatbestand als Eingriff in ein subjektives Recht141
a) Verhalten142
aa) Verhalten als Oberbegriff142
bb) Die Hoheitlichkeit143
b) Erfolg144
aa) Begriff der Beeinträchtigung144
bb) Grundtypen der Beeinträchtigung145
(1) Beeinträchtigung durch Rechtsakt146
(2) Beeinträchtigung durch Realakt146
c) Zurechnungszusammenhang zwischen Verhalten und Erfolg148
aa) Allgemeine Überlegungen zur Zurechnung149
bb) Die Zurechnungskriterien des Beseitigungsanspruchs154
2. Die Rechtswidrigkeit des Eingriffs157
a) Anknüpfungspunkt des Rechtswidrigkeitsurteils158
b) Zeitliche Veränderung des Rechtswidrigkeitsurteils160
c) Formell rechtswidrige Judikate162
3. Keine weiteren Voraussetzungen163
III. Die Rechtsfolge des Beseitigungsanspruchs164
1. Inhalt und Umfang der Beseitigung165
2. Die gesetzgeberische Ausgestaltung167
a) Aufhebung der Entscheidung167
b) Keine Feststellungsmöglichkeit bezüglich der Rechtswidrigkeit170
IV. Adressaten des Beseitigungsanspruchs171
1. Die Rechtsprechung172
a) Vorrangige Störungsbeseitigung durch die Fachgerichte173
b) Das Gericht als der zur Beseitigung verpflichtete Störer177
aa) Kein Devolutiveffekt177
bb) Möglichkeit der Selbstkontrolle177
2. Der Gesetzgeber180
V. Resümee180
F. Der judikative Rechtsschutzanspruch182
I. Problemstellung182
II. Kein Rechtsschutz gegen den Richter gem. Art. 19 Abs. 4 GG183
1. Grammatische Interpretation186
2. Systematische Interpretation186
3. Historische Interpretation187
4. Systematisch-teleologische Interpretation188
a) Der zweistufige Rechtsweg189
b) Der kategorische Rechtsschutz191
III. Rechtsschutz außerhalb des Art. 19 Abs. 4 GG193
1. Der Anspruch auf Rechtsschutz196
a) Subjektives Recht als Grundlage des Rechtsschutzanspruchs196
aa) Durchsetzbarkeit als Eigenschaft des subjektiven Rechts196
bb) Rückgriff auf die subjektive Rechtsqualität204
(1) Die Ansprüche auf Rechtsschutz204
(2) Der Rechtsschutzanspruch bei judikativem Unrecht206
b) Erscheinungsformen des Rechtsschutzes209
aa) Ausschluss bestimmter Formen des Rechtsschutzes209
(1) Die Selbsthilfe209
(2) Mittelbare Formen des Rechtsschutzes212
bb) Die Rechtsmacht als gerichtlicher Rechtsschutz215
cc) Der Rechtsschutz als prinzipale Rügemöglichkeit218
2. Rechtsschutz nur bei Verletzung formeller subjektiver Rechte219
a) Kein Rechtsschutz bei materiellen subjektiven Rechten220
b) Rechtsschutz im Schiedsverfahren228
c) Rechtsschutz bei allen formellen subjektiven Rechten231
d) Das Problem des Rechtsschutzes ad infinitum232
IV. Resümee234
G. Die Beschränkung von Fehlerfolgen235
I. Die Präklusion236
II. Der Rechtsmittelverzicht237
III. Die Bestimmung von Fristen239
IV. Das Abstellen auf die Ergebnisrelevanz des Fehlers240
1. Überblick240
2. Verfassungsrechtliche Legitimation242
3. Dogmatische Verortung im Beseitigungsanspruch244
a) Ausprägung von Treu und Glauben244
aa) Beruhens-Regelungen245
bb) Vorschriften über die Ergebnisrichtigkeit247
b) Regelung eines Zurechnungszusammenhangs249
aa) Der Rechtswidrigkeits- bzw. Schutzzweckzusammenhang249
bb) „Beruhen“ als Rechtswidrigkeitszusammenhang252
V. Resümee254
Zusammenfassung und Ausblick256
Literaturverzeichnis259
Sachwortverzeichnis274

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