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Jugendhilfe und Heimerziehung im Sozialismus

Beiträge zur Aufarbeitung der Sozialpädagogik in der DDR

VerlagBWV Berliner Wissenschafts-Verlag
Erscheinungsjahr2016
ReiheSchriftenreihe des Deutschen Instituts für Heimerziehungsforschung 2
Seitenanzahl254 Seiten
ISBN9783830521815
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis48,00 EUR
Die Heimerziehung und Jugendhilfe der DDR beschäftigt erst seit Kurzem Öffentlichkeit, Politik und Medien. Das Wissen um das Schicksal tausender Betroffener, die Gewalt und Unrecht in den Einrichtungen der Jugendhilfe erfahren haben, führte zu einer ersten wissenschaftlichen Aufarbeitung des Themas. Dabei galt es, zunächst die Erziehungsvorstellungen und -methoden der DDR-Pädagogik zu erforschen und ihre°°Funktionsweise nachzuzeichnen. °°°°Dieser Aufsatzband beschäftigt sich mit Sonderbereichen der Sozialpädagogik in der DDR, die bislang nicht im Fokus der Aufarbeitung standen und dennoch einen wichtigen Teil des gesamten Phänomens Jugendhilfe und Heimerziehung darstellen. Erstmals wurden u.a. die Säuglingsheime der DDR, die Medikamentenvergabe in den Heimen und die Ausbildung von Heimerziehern erforscht. Ein Aufsatz beschäftigt sich zudem mit dem Einfluss der Staatssicherheit auf die Jugendhilfe der DDR. °°°°Das interdisziplinäre Forschungsprojekt, in dessen Rahmen dieser Aufsatzband entstand, vereinigte Wissenschaftler aus den Bereichen der Rechts-, Geschichts-, Politik- und Erziehungswissenschaft sowie der Soziologie und Philosophie. Ihre gemeinsame Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur historischen und gegenwärtigen sozialpädagogischen Forschung.°°

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt7
Karsten Laudien: Forschungsfragen der Aufarbeitung: Geschichtliche Aufarbeitung und ihre Desiderate9
Vorbemerkungen9
Die Vorgeschichte des Forschungsprojektes11
Inhaltsangabe der Forschungsfelder13
Offene Fragen19
Christian Sachse: Heime im Ostblock: Ein erster Streifzug21
Polen23
?SSR28
Ungarn32
Bulgarien34
Sowjetunion34
Agnès Arp: Die soziale Lage ehemaliger DDR-Heimkinder in Thüringen 20 Jahre nach der Wiedervereinigung41
Einleitung41
Eine Erziehung zur Hilflosigkeit44
Eine Erziehung zur Hilflosigkeit44
Entlassung zur Freiheit?46
Arbeiten nach dem Heim?48
Das Flüstern der Heimnarrativen49
Kann der Heimkinderfonds die Stigmatisierung von ehemaligen Heimkindern beenden?52
Zusammenfassung der Ergebnisse der Thüringer Studie55
Ausblick: Forschungsfragen und europäische Vergleichsebene58
Andreas Methner: Das Kombinat der Sonderheime für Psychodiagnostik und pädagogisch-psychologische Therapie63
1) Forschungsstand64
2) Die Gründung des Kombinats der Sonderheime65
3) Die Zielstellung des Kombinats der Sonderheime70
4) Zwischen Anspruch und Wirklichkeit71
4.1) Materielle Grundlagen72
4.2) Pädagogisch-psychologische Therapie74
4.3) Reglementierung77
5) Schlussbetrachtung81
Laura Hottenrott: "Der Kern der Gesundheit ist Anpassung." Medizinische Aspekte der DDR-Heimerziehung85
Forschungsstand, Quellen86
"Bildungsfähig" und "bildungsunfähig" – das DDR-Heimsystem89
"Bildungsunfähig aber förderfähig" – rehabilitationspädagogische Einrichtungen91
"Psychisch fehlentwickelt" – Früherfassung und Dispensairebetreuung92
Zur medizinischen Versorgung der DDR-Kinderheime94
Zur Frage der Psychopharmaka in DDR-Heimen99
Der Weg durch die Heime – Jugendliche im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau101
Fazit und Ausblick103
Uwe Kaminsky: Heimerziehung als deutsche Disziplin – West und Ost im pädagogischen Gleichschritt105
Die gemeinsame Vorgeschichte105
Die gesellschaftliche Nachkriegsnot106
Die sich auseinander entwickelnde Rechtslage108
Heimdifferenzierung – schwererziehbare Landschaften113
Personal118
Heimalltag119
Zusammenfassung126
Claudia Kittel: Heime für Säuglinge und Kleinkinder in der DDR129
Einführung129
1. Die Struktur der Heim erziehung für 0- bis 3-jährige Kinder in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR129
1. 1. Die Zeit von 1945–1950129
1. 2. Die Zeit ab 1950 bis zum Ende der DDR131
2. Das zugrundliegende „Bild vom Kind“137
3. Die Fachkräfte und ihre Ausbildung144
3. 1. Erzieherinnen und Erzieher144
3. 2. Betreuende Ärzte147
4. Alltag in den Heimen für Säuglinge und Kleinkinder in der DDR148
5. Zusammenfassung150
Karsten Laudien: Die Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit im Bereich der Jugendhilfe153
Forschungsstand153
Die problematische Arbeit mit Akten154
Instruktionsmappe für die Realisierung operativer Ermittlungen unter der Legendierung ‚Jugendhilfe‘156
Die „Legendierung“ und ihre Rechtsauffassung156
Die Beteiligung der "Werktätigen" (Laien) als Verwirklichung des sozialistischen Rechts158
Die "Instruktionsmappe" von 1988163
Die Ermittlungstätigkeit des Jugendhelfers/Jugendfürsorgers163
Die rechtlichen Bezüge in der "Instruktionsmappe"166
Die Einbeziehung weiterer "gesellschaftlicher" Kräfte als Anknüpfungspunkt für die Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit168
Die Ratschläge an die im "gesellschaftlichen Umfeld" tätigen IMs169
Anke Dreier-Horning: Die Heimerzieherausbildung der DDR171
Das Handwerk des Erziehers in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Faktoren171
Zur Geschichte der Erzieherausbildung173
Vom Fürsorger zum Lehrer – Veränderungen des Berufsbildes nach 1949 in der DDR175
Die Gleichsetzung von Lehrerbildung und Erzieherausbildung176
Illusionäre Vorstellungen vom Verschwinden sozialer Bedürftigkeit179
Fehlende sozialpädagogische Momente in der Ausbildung180
Die Erzieherausbildung an den Instituten für Lehrerbildung182
Erste Überarbeitung (1978/79)184
Zweite Überarbeitung (1987)185
Nachträgliche Qualifizierung im Fernstudium185
Erzieher der Berufsausbildung in Hohenprießnitz186
Kurzausbildung187
Fernstudium188
Inhalt der Ausbildung zum Heimerzieher an den Instituten für Lehrerbildung190
Die Zulassungsmodalitäten für die Heimerzieherausbildungsstätten190
Der Studienplan191
Karin Schmidt: Probleme im Zusammenhang mit der Rehabilitierung von DDR-Heimkindern – Erfahrungsstand, Diskussion, Vorschläge und Anregungen zur Lösung195
Einleitung195
Befragung der Anlauf- und Beratungsstellen bzw. der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes196
Allgemeine Angaben197
Beurteilung der Arbeit der Gerichte199
Freiheitsentziehende Maßnahme, politische Verfolgung und Jugendsünden200
Prozessuale Problempunkte200
§§ 17a und 19 StrRehaG – Opferrente201
Das Strafrechtliche Rehabilitierungsgesetz und der DDR-Heimkinderfonds – Regelungs- und gesetzlicher Änderungsbedarf202
Fazit aus der Befragung204
Probleme bei der Anwendung des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes auf Heimkinder205
(a) Das Merkmal der Freiheitsentziehung (§ 2 StrRehaG)205
(b) Politische Verfolgung208
(c) Die Rolle der Unterbringungsbedingungen210
(d) Kenntnisse der Zeitgeschichte und der Umgang mit Akten und Begrifflichkeiten213
(e) Heimkinder und Opferrente (§§ 17a und 19 StrRehaG)215
(f) Prozessuale Problempunkte217
(g) Rehabilitierung von Heimkindern nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz219
Vorschläge und Anregungen zur Lösung220
Fazit222
Peter Schruth: Perspektiven der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Opferinteressen ehemaliger Heimkinder223
Ein Vorbehalt: Es muss Enttäuschung geben …223
Impulse des „zivilgesellschaftlichen Agendasettings“226
Die fehlende gemeinsame Sprache231
Wer sind „die Dritten“ und was ist ihre Legitimation im Aufarbeitungsprozess?234
Diskursive Beteiligungen im Rahmen der advokatorischen Ethik235
Der Kontext der advokatorischen Ethik236
Übertragung auf den Aufarbeitungsprozess mit ehemaligen Heimkindern238
Literaturverzeichnis241
Die Autoren259

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