Innerhalb des Medienangebotes wird im folgenden Kapitel der Focus auf das Internet gelegt, welches als das neuste Massenmedium gilt. Durch seine Interaktivität und sein enormes Potential an Möglichkeiten hat es sich zu einem Informations- und Kommunikationsmedium entwickelt, dass rund um den Globus von mehreren Millionen Menschen genutzt wird. Auf Grund dieser Omnipräsenz nimmt das Internet Einzug in die verschiedensten Alltagssituationen. Die Vielfalt des Internet lässt es nicht zu, in dieser Arbeit alle Bereiche mit einzubeziehen, weshalb eine gezielte Auswahl bearbeitet wird. In den anschliessenden Kapiteln soll das Internet in Bezug auf die Entstehungsgeschichte und den gesellschaftlichen wie individuellen Kontext beleuchtet werden. Weiter werden die Kommunikationsformen und deren Eigenschaften aufgezeigt, sowie das Vorkommen von Identitäten im Internet. Zum Schluss wird auf die bestehenden Risiken und Schutzbestimmungen des Internets eingegangen.
Das Wort "Internet" setzt sich aus zwei Teilen zusammen, nämlich aus "inter" (lateinisch für "zwischen") und “net“, der Abkürzung für "networking" (englisch für "vernetzen"). Im Computerbereich bedeutet "Internet" also die Vernetzung zwischen Computernetzen. Das Internet ist demnach ein Computernetz-Netz.
(www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/mmedia/web/index1.html)
Internet ist die Kommunikations-Infrastruktur, die weltweit Computer miteinander verbindet und damit das größte Netzwerk überhaupt bildet.
(http://www.adsponse.de/index.php?letter=i&id=133&type=3)
Im Jahre 1957 schickte die damalige Sowjetunion den Sputnik Satelliten ins All und eröffnete somit das Zeitalter der Raumfahrt, gleichzeitig demonstrierten sie wirkungsvoll ihre technische Überlegenheit gegenüber den USA.
Das amerikanische Verteidigungsministerium reagierte notgedrungen und schuf die „Advanced Research Projects Agency“ (ARPA). Zur Entwicklung eines Systems, welches teure Computerkapazitäten optimiert, verknüpft und auch gleichzeitig genutzt werden kann. Dazu standen drei Quellen zur Verfügung, welche zusammenarbeiteten; Die militärische Forschung, eine libertäre Kultur (Hacker/Computerfreaks) und die Universitäten (Wissenschaftler/Studenten). Das ARPANET war 1969 fertig entwickelt und als Kommunikationssystem gedacht, welches Kernwaffenangriffe überstehen sollte. Das ARPANET war jedoch zu keiner Zeit als militärisches Strategiemittel gedacht.
In den nächsten Jahren gab es immer mehr Knoten innerhalb des Netzwerkes, diese Knoten bestanden aus verschiedenen Universitäten die Informationen über Wissenschaften und Forschungen teilten. 1983 spaltete sich das Militär mit ihrem MILNET von der Wissenschaft- und Forschungsrichtung ARPA-INTERNET.
Von diesem Zeitpunkt an wurde darauf hingearbeitet, die Internet – Technologie kommerziell nutzbar zu machen. Bis zum Jahre 1990 waren die meisten Computer in den USA technisch so ausgerüstet, dass sie ans Netz angeschlossen werden konnten, gleichzeitig wurden parallel verschiedene Netzwerke entwickelt, die es jedoch alle nicht zum Durchbruch schafften.
Im Jahre 1990 gelang dem Programmierer Tim Berners-Lee der Durchbruch. Er entwickelte am CERN, dem europäischen Hochenergie-Physik-Zentrum in Genf, das World Wide Web (www), ein Programm mit welchem das Internet die ganze Welt umfassen konnte. Berners-Lee setzte sich engagiert für die Verbreitung des World Wide Web’s ein, was sich zu Beginn schwierig gestaltete. Es war nicht einfach die Leute von den Möglichkeiten des Internets zu Überzeugen.
Die Nutzergemeinschaft wuchs nur langsam aber stetig heran. Als dann 1994 der erste kommerzielle Netzbrowser (Netscape) auf dem Netz zu beziehen war, stieg die Userzahl stärker an. Als dann schließlich Microsoft einstieg und im Windows ’95 Packet einen Browser mitlieferte, nahm die explosionsartige Entwicklung des Internets seinen Lauf.
(vgl. Castells, 2005, S. 20 ff)
Seit der Erfindung des World Wide Web entwickelt sich das Internet in einem rasanten Tempo. Die graphische Qualität hat sich in dieser Zeit enorm gewandelt und kann mit den ursprünglichen Angeboten nicht mehr verglichen werden. Dank spezialisierten Programmen (Webdesign) werden die Webseiten heutzutage attraktiv wie auch benutzer- und kundenorientiert gestaltet. Durch die digitalisierte Übertragung steigert sich die Transportgeschwindigkeit der Datenübertragung kontinuierlich, die Basler Zeitung (2006, S.40) titelt diesbezüglich in einem ihrer Artikel: „Telekommunikationsfirmen bringen immer schnellere Datenleitungen auf den Markt. Sie machen damit die Zukunftsvisionen vom Netzwerk an der Stelle des Computers möglich.“ Mit den neuen Angeboten der Internetverbindung, wie ASDL, verfügen die Internetnutzer über Geschwindigkeiten der Datenübertragung, die bis zu hundert Mal schneller sind als noch vor zehn Jahren.
Auch hat sich die Anzahl der Internetnutzer um ein vielfaches vermehrt, waren es Ende 1995 etwa 16 Mio. so weisen zuverlässige Vorhersagen auf etwa 1 Mrd. für das Jahr 2005 hin (vgl. Castells, 2005, S. 10-11). Diese enorme Zahl lässt Einem erahnen, welche Massen an Webseiten und Einträgen sich im Internet befinden und für den Nutzer jederzeit zur Verfügung stehen.
Diese lassen sich komprimiert in etwa so zusammenfassen:
Informationen
Wissens-Beschaffung (Geschichte, Bsp. franz. Revolution), Enzyklopädie, Suchmaschinen
Informations-Beschaffung [Online-Zeitungen, Marken- (Nokia, Nike) und Geschäftsinformationen (IKEA, Media Markt), Sportnachrichten, Enzyklopädie, Organisationen (Greenpeace), Verkehrsinfo (Zugfahrplan), Wetterbericht] uvm.
e-Business (Geschäft-Kundenabwicklungen, Kontoverwaltung (Bank, Post), Aktien- Finanzmärkte) uvm.
Unterhaltung
Unterhaltung (Bet and Win, Freizeit- und Ausgangsangebote, Ticketing, Musikdownload, Konsumieren von Videos und Bildern, Ferien- und Reisebuchungen) uvm.
Soziale Identität
Kommunikation (E-mail, Chat, MSN, Forum, Blog, Online Spiele) uvm.
Um die Orientierung über diese Unmengen an Daten zu erhalten haben sich so genannte Suchmaschinen entwickelt. Beispiele dafür sind Google und Yahoo. Nach Eingabe eines Suchbegriffs durchforschen diese Programme das Internet nach Seiten, die diesbezüglich Informationen enthalten. Dadurch entsteht eine begrenzte Auswahl an Internetseiten. Doch ist es auch diesen Suchmaschinen nicht möglich unter den mehreren hundert Millionen Webseiten alle zu finden.
Das Internet nimmt unaufhaltsam Einzug in die verschiedensten Bereiche unseres Alltags und ist so allgegenwärtig geworden. Aus Bereichen wie Politik, Berufsalltag oder Werbung ist das Internet nicht mehr wegzudenken. Es macht auch vor keiner Generation halt, so können Kinder ihre Comicfiguren in Form eines Spiels in virtuellen Landschaften steuern, Jugendliche benutzen es zu Kommunikationszwecken und zur Verschiebung von Musik und Bildern. Erwachsene wickeln ihre Zahlungen ab, buchen ihre Ferien oder suchen nach einem neuen Lebenspartner. Auch vor dem Alter wird nicht halt gemacht, es werden Kurse für Senioren angeboten, um den Umgang mit dem Internet zu erlernen. So erhalten sie die Möglichkeit in der Welt herumzureisen obwohl sie körperlich nicht mehr dazu fähig wären. Das Internet bindet alle Generationen in sein Netz ein.
Die starke Interaktivität des Netzes bietet eine breite Nutzungsfläche, die für alle zugänglich ist. So tragen mehrere Millionen Menschen dazu bei, das Internet immer fassettenreicher zu gestalten und nach individuellen Bedürfnissen und Interessen zu ergänzen und vergrößern. Einige schlaue Köpfe haben die Zeit erkannt, mit dem Internet ein enorm lukratives Geschäft zu kreieren. Eines der besten Beispiele ist Ebay. Das Ebay ist eine Internetseite, auf welcher Produkte angeboten und ersteigert werden können. Doch gibt es neben dem Ebay noch zahlreiche kleinere Anbieter, die eine Marktlücke gefunden haben um ihre angebotene Dienstleistung zu vermarkten und daraus einen finanziellen Gewinn zu erzielen.
Organisationen haben das Internet als Kommunikationsmittel erkannt und nutzen diesen Kanal um sich mitzuteilen. Dies geschieht in kommerziellen Organisationen wie auch in Organisationen, die auf ein Thema hinweisen und auf diese Art etwas verändern wollen. Politische wie auch anti-politische oder Umweltschutzorganisationen nutzen die Fläche des Internets um sich eine Stimme zu verschaffen. Am Beispiel von Greenpeace kann aufgezeigt werden, wie der Bekanntheitsgrad und Einfluss dieser Organisation durch den Einbezug von Internet gewachsen ist. Menschen und Organisationen finden mit dem Internet ein Medium, mit welchem sie effektiv ein Millionenpublikum erreichen. Über kurze oder lange Distanzen können sie sich kontaktieren und vereinen um gegen eine bestimmte Situation vorzugehen.
Doch ist das Internet in der Schweiz noch lange nicht allen Personen zugänglich. Viele...