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Katastrophenanleihen.

Grundlagen und Fragen des Aufsichtsrechts.

AutorAlexander Täumer
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2011
ReiheSchriften zum Wirtschaftsrecht 235
Seitenanzahl276 Seiten
ISBN9783428535453
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Die durch Hurrikan Andrew verursachten Versicherungsschäden veranlassten die Versicherungswirtschaft Anfang der 1990er Jahre, neue Versicherungsmodelle zu entwickeln, die in der Lage sind, Großschäden preisgünstig abzusichern. Das Ergebnis dieser Bemühungen war unter anderem die Entwicklung von Katastrophenanleihen, mit deren Hilfe ausgewählte Großschadensrisiken von einem Versicherungsunternehmen auf den Kapitalmarkt transferiert werden können. Aus regulatorischen und steuerlichen Gründen wurden diese auch als Cat Bonds bezeichneten Anleihen bisher nur im Ausland emittiert. Vor diesem Hintergrund geht Alexander Täumer der Frage nach, inwieweit der Transfer von Versicherungsrisiken auf den Kapitalmarkt auch nach deutschem Aufsichtsrecht gelingen kann. Im Mittelpunkt der versicherungsaufsichtsrechtlichen Betrachtung stehen finanzaufsichtsrechtliche Fragestellungen sowie eine detaillierte Analyse der vom Gesetzgeber im Rahmen der 8. VAG-Novelle neu geschaffenen Normen über Versicherungs-Zweckgesellschaften. Der Autor gelangt hierbei zu dem Ergebnis, dass die Emission von Katastrophenanleihen gezielt zur Steuerung der Solvabilität eines Versicherungsunternehmens eingesetzt werden kann. Des Weiteren wird der für Investoren vordringlichen Frage nachgegangen, ob die Übernahme versicherungstechnischer Risiken durch den Kauf derartiger Anleihen den Betrieb von Versicherungsgeschäften begründet und damit zur Aufsichtspflichtigkeit der Käufer führt. Abschließend erörtert der Autor die Erlaubnispflichtigkeit einer Katastrophenanleihe-Transaktion nach dem KWG.

Alexander Täumer, geboren 1977 in Bad Hersfeld, studierte von 1998 bis 2004 Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der University of Oxford. 2004 legte er in Freiburg das Erste juristische Staatsexamen ab. Das Referendariat schloss er im Jahr 2006 in Frankfurt am Main mit dem Zweiten juristischen Staatsexamen ab. Es folgte die Promotion an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seit 2010 ist der Autor Rechtsanwalt in einer international vertretenen Kanzlei.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis12
Einleitung22
I. Problemstellung22
II. Gegenstand und Ziel der Arbeit23
III. Gang der Untersuchung25
Erster Teil: Juristische und wirtschaftliche Grundlagen26
§ 1 Versicherbarkeit von Naturkatastrophen26
I. Versicherungstechnische Bewertung26
II. Entwicklung der Naturkatastrophenereignisse und ihrer Schadenhöhen29
III. Volkswirtschaftliche Bedeutung der Versicherung33
IV. Kapitalmarkt als Träger von Katastrophenrisiken34
§ 2 Insurance Linked Securities36
I. Insurance Linked Securities als Ausprägung des Alternativen Risiko Transfers36
II. Formen der Insurance Linked Securities38
1. Versicherungsderivate39
a) Versicherungsspezifische Swaps41
b) Versicherungsoptionen43
c) Versicherungsfutures45
2. Bedingtes Kapital46
3. Versicherungsspezifische Anleihen47
a) Leben-Anleihen49
b) Katastrophenanleihen49
§ 3 Strukturen einer Katastrophenanleihe-Transaktion51
I. Emission von Katastrophenanleihen51
1. Mögliche Emittenten51
2. Primär-Emission52
3. Sekundär-Emission53
II. Ausgestaltung von Katastrophenanleihen55
1. Art des Basiswerts56
a) Unternehmensspezifische Basiswerte56
b) Branchenspezifische Basiswerte57
c) Parametrische Basiswerte58
d) Hybride Bezugswerte59
2. Ausfallhöhe der Investoren59
a) Ausfall des Nennwerts59
b) Ausfall des Zinses60
c) Zeitlich verzögerte Rückzahlung61
d) Tranchen62
3. Dauer der Risikoexponierung63
§ 4 Wirtschaftliche Motive der Hauptakteure65
I. Risikoträger65
II. Investoren66
Zweiter Teil: Aufsichtsrechtliche Beurteilung69
§ 5 Versicherungsaufsichtsrechtliche Fragestellungen69
I. Finanzaufsicht70
1. Steuerung der Solvabilität durch Katastrophenanleihen71
a) Funktion der Solvabilitätsvorschriften72
aa) Steuerungsfunktion73
bb) Haftungsfunktion74
b) Bestimmung der Solvabilität von Versicherungsunternehmen75
aa) Soll-Solvabilität75
bb) Ist-Solvabilität77
(1) Eigenmittelbegriff des VAG77
(2) Frei und unbelastet77
c) Katastrophenanleihe als Rückversicherungssubstitut78
aa) Sekundär-Emission durch im EWR ansässiges SPV79
(1) Einforderbare Beträge80
(2) Anforderungen an Genehmigungserteilung81
(a) Charakteristika eines Rückversicherungsvertrags82
(b) Hinreichender Risikotransfer83
(3) Bewertung unterschiedlicher Basiswerte88
(a) Unternehmensspezifische Basiswerte89
(b) Branchenspezifische und parametrische Basiswerte89
(4) Zwischenergebnis94
bb) Sekundär-Emission durch im Drittstaat ansässiges SPV95
cc) Primär-Emission96
(1) Unterschiede zur Sekundär-Emission97
(a) Geldfluss vor Schadenfall97
(b) Vielzahl an Risikozessionaren98
(c) Anleihebedingungen statt Risikozessionsvertrag99
(2) Zustimmungserfordernis100
(3) Zwischenergebnis101
dd) Exkurs: Abgrenzung Finanzrückversicherung von Cat Bond-Transaktion102
d) Emissionserlöse als freie unbelastete Eigenmittel105
aa) Voraussetzungen des § 53c Abs. 3 Nr. 3a und 3b VAG106
(1) Kapitalaufbringung106
(2) Nachrangigkeit106
(3) Laufzeit107
bb) Katastrophenanleihe als Genussrecht107
cc) Katastrophenanleihe als nachrangige Verbindlichkeit110
dd) Gleichzeitige Auswirkungen auf Soll- und Ist-Solvabilität110
ee) Zwischenergebnis112
2. Auswirkungen im Bereich der Kapitalanlage112
a) Sekundär-Emission113
aa) Erstversicherer113
(1) Sicherungsvermögen113
(2) Sonstiges gebundenes Vermögen114
bb) Rückversicherer115
b) Primär-Emission115
c) Zwischenergebnis116
3. Risikomanagement und Katastrophenanleihen116
a) Vier Elemente des Risikomanagementsystems117
b) Relevanz von Katastrophenanleihen119
4. Solvency II120
a) Hintergrund121
b) Ziel des Solvency II-Projekts123
c) Drei-Säulen-Modell124
d) Auswirkungen auf SCR126
e) Emissionserlöse als Eigenmittel129
f) Änderungen im Bereich der Kapitalanlagevorschriften130
g) Änderungen im Bereich des Risikomanagements131
5. Ergebnis133
II. Emission als versicherungsfremde Tätigkeit134
1. Emission durch Erstversicherer – Kein Verstoß gegen § 7 Abs. 2 VAG135
a) Regelungsgehalt des § 7 Abs. 2 VAG136
b) Sekundär-Emission137
aa) Risikozession auf SPV137
bb) Beteiligung des Sponsors an SPV139
c) Primär-Emission142
aa) Anleihebestandteil142
bb) Optionsbestandteil – Reichweite des § 7 Abs. 2 S. 2 VAG143
2. Emission durch Rückversicherer – Kein Verstoß gegen § 120 Abs. 1 S. 3 VAG146
3. Verstoß bei fehlendem hinreichenden Risikotransfer149
4. Ergebnis150
III. Investoren als Versicherer151
1. Inländischer Investor153
a) Unternehmensbegriff154
b) Begriff des Versicherungsgeschäfts155
aa) Funktion der Versicherung156
bb) Objektive Merkmale160
(1) Selbständigkeit und Ungewissheit160
(2) Entgeltlichkeit161
(3) Polypersonaler Bezug162
(4) Planmäßigkeit163
(5) Leistungsanspruch164
2. Investor aus EU-EWR-Staaten165
3. Investor aus Drittstaat167
4. Ergebnis168
IV. Versicherungs-Zweckgesellschaft170
1. Typenmerkmale der Versicherungs-Zweckgesellschaft171
a) Gesellschaftsform171
b) Kein Erst- oder Rückversicherungsunternehmen172
c) Risikoübernahme173
d) Absicherung der Schadenrisiken176
aa) Unterschiedliche Finanzierungsmechanismen176
bb) Ausgestaltung des Risikotransfervertrags178
cc) Weitergabe von Risiken an (Rück-)Versicherer179
e) Rechtsfolgen bei Fehlen eines der Merkmale180
aa) Vollständige finanzielle Absicherung181
bb) Kein (Rück-)Versicherer181
cc) Hinreichender Risikotransfer181
2. Erlaubnisverfahren184
3. Geschäftsleiter einer Versicherungs-Zweckgesellschaft187
a) „Zwei-Augen-Prinzip“188
b) Qualifikation der Geschäftsleiter188
aa) Persönliche Zuverlässigkeit189
bb) Fachliche Eignung190
cc) Anzeigepflichten193
c) Beschränkung der Zahl der Mandate194
4. Inhaber einer bedeutenden Beteiligung195
5. Aufsichtsrat einer Versicherungs-Zweckgesellschaft197
6. Solvabilitätssystem198
a) Verpflichtung aus dem Risikozessionsvertrag199
b) Verpflichtungen aus dem Finanzierungsmechanismus200
c) Kosten des Geschäftsbetriebs201
7. Kapitalanlagevorschriften201
a) Gebundenes Vermögen201
b) Freies Vermögen202
8. Laufende Aufsicht203
a) Beobachtungsfunktion203
aa) Informationspflichten der Beteiligten203
bb) Informationsbefugnisse der Aufsichtsbehörde206
b) Berichtigungsfunktion208
aa) Allgemeine Rechtsaufsicht208
bb) Finanzaufsicht209
9. Exkurs: Steuerrechtliche Behandlung210
a) Körperschaftssteuer211
aa) Zinsschranke211
bb) Ausnahmen von der Zinsschranke214
(1) Geringwertigkeits-Freigrenze214
(2) Escape-Klausel214
(3) Keine Konzernzugehörigkeit215
(a) Konsolidierung nach Bilanzrecht216
(b) Konsolidierung nach EStG220
(c) Ausnahme für Verbriefungsgesellschaften220
cc) Zwischenergebnis222
b) Einkommensteuer222
c) Gewerbesteuer222
10. Ergebnis224
§ 6 Bank- und wertpapieraufsichtsrechtliche Fragestellungen226
I. Genehmigungserfordernis nach § 32 KWG226
1. Sekundär-Emission226
a) Transaktion mit hinreichendem Risikotransfer226
aa) Mögliche Anknüpfungspunkte226
bb) Betrieb des Bankgeschäfts227
cc) Erbringung einer Finanzdienstleistung227
(1) Vorliegen eines Finanzinstruments228
(a) Katastrophenanleihe als Finanzinstrument228
(b) Risikozessionsvertrag als Finanzinstrument235
(c) Schuldtitel als Finanzinstrument239
(2) Erlaubnispflichtige Tätigkeit239
(a) Eigenhandel240
(b) Eigengeschäft241
dd) Sonstige Tatbestandsmerkmale241
(1) Gewerbsmäßigkeit bzw. Erfordernis eines in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetriebs241
(2) Inlandsbezug243
ee) Eingreifen von möglichen Ausnahmevorschriften243
(1) Ausnahme bei Eigengeschäft244
(a) Ausnahmetatbestand des § 2 Abs. 6 S. 1 Nr. 14 KWG244
(b) Ausnahmetatbestand des § 2 Abs. 6 S. 1 Nr. 11 KWG245
(2) Ausnahme für Versicherungsunternehmen246
ff) Zwischenergebnis247
b) Transaktion ohne hinreichenden Risikotransfer247
2. Primär-Emission248
3. Ergebnis249
II. Ausübungsüberwachung nach dem WpHG249
Ergebniszusammenfassung251
Literaturverzeichnis255
Stichwortverzeichnis276

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