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E-Book

Kommunikation in der Pflege: Interaktion zwischen Pflegepersonal und Patient

AutorSandra Kästner
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl74 Seiten
ISBN9783955496258
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Diese Studie befasst sich mit dem Thema der Kommunikation in der Pflege und bietet Einblicke in die Wichtigkeit und Bedeutung der Interaktion zwischen Pflegekraft und Patient. Sie ist an Pflegepersonal, Pflegeschüler- und Studenten, sowie weitere Personen gerichtet, welche in der Pflege tätig sind, oder an dieser Thematik Interesse haben. Die Leitfrage des Buches beschäftigt sich damit, ob es 'die' richtige Kommunikation in der Pflege gibt. Um dem auf den Grund zu gehen werden verschiedene Modelle, vor allem das Interaktionsmodell von Hildegard Peplau, wie auch die partnerzentrierte Gesprächsführung nach Carl Rogers näher beschrieben. Trotz des Herauskristallisierens sehr vieler hilfreicher Möglichkeiten, die Interaktion zwischen Pflegekraft und Patient zu gestalten, steht letztendlich fest, dass es keine festen Regeln oder Richtlinien bezüglich der Kommunikation in der Pflege geben kann, da diese individuell und von Person zu Person verschieden angegangen werden muss. Die dargestellten Modelle bieten dem Personal hilfreiche Mittel und stellen Fähigkeiten dar, die die Pflegekraft im Umgang mit Patienten besitzen sollte, allerdings handelt es sich hauptsächlich um psychologische und schon etwas ältere Modelle, welche der heutigen Situation besser angepasst werden sollten. Durch Empathie, Kongruenz, Akzeptanz, Zuhören und Beobachten kann dem Patienten das Gefühl der Wertschätzung und des Verständnisses vermittelt werden. Zusammen mit dem erarbeiteten Vertrauen des Patienten ist es möglich, eine Beziehung zu ihm aufzubauen, anhand der es gelingen kann, mit ihm gemeinsam aktiv an seiner Genesung zu arbeiten. Im Verlauf des Buches wird zunehmend deutlich, dass Kommunikation Pflege ausmacht. Durch intensive Literaturrecherchen, das Lesen von Studien, Zeitungsartikeln und dem Stöbern auf Internetseiten von Instituten, welche sich mit der Kommunikation in der Pflege befassen, ist zu sagen, dass die Kommunikation in der Pflege trotz zunehmender Professionalisierung heute noch auf teilweise veralteten Grundlagen beruht. Verbesserungsvorschläge, wie der Rat zu einer Erstellung eines aktuellen Pflegekonzeptes, unter Miteinbeziehung der Angehörigen und die Entwicklung einer Messskala für Kommunikation, runden die Studie ab.

Sandra Kästner, B.A., wurde 1990 in Pirna geboren. Ihr Pflegestudium an der Katholischen Hochschule Freiburg schloss die Autorin im Jahr 2012 mit dem Bachelor of Arts erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin praktische Erfahrungen im Bereich der Altenpflege und Rehabilitation. Fasziniert von der Zusammenarbeit und Kommunikation mit Menschen, deren Verhalten sich durch die Rolle als Patient, Bewohner, oder auch Rehabilitand immer wieder verändert und als neue Herausforderung darstellt, war sie motiviert, sich der Thematik des vorliegenden Buches in ihrer Bachelorarbeit zu widmen.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3, Theoretische Modelle als Grundlage einer guten Kommunikation: Die folgenden zwei Modelle beschäftigen sich beide mit der Entwicklung von Beziehungen zwischen Pflegekraft und Patient und damit, wie Kommunikation aus psychologischer Sicht stattfinden sollte. Sie dienen nicht als Richtlinien, sondern sollen bei der Interaktion in der Praxis hilfreich sein. 3.1, Das Pflegeentwicklungsmodell nach Peplau: Peplau entwickelte als eine der Ersten ein Pflegemodell, in dem die Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient im Mittelpunkt steht und als Grundlage der therapeutischen Pflege dient. In ihrem Modell befasst sie sich intensiv mit der Pflege - Patient - Beziehung. Um bei der Arbeit mit den Patienten Erfolg haben zu können und therapeutische Fortschritte zu erreichen, ist laut Peplau eine sich stets weiterentwickelnde Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient unabdingbar. Sinn der Notwendigkeit der Beziehung sieht sie darin, dass beide Parteien im Laufe der eingegangen Beziehung zueinander, voneinander lernen und sich weiterentwickeln. Das Hauptziel, das Peplau mit dem Modell verfolgt, liegt darin, durch die Beziehung zum Patienten dessen Bedürfnisse erkennen und befriedigen zu können, um letztendlich den Pflegeprozess gemeinsam aktiv zu gestalten. Für die Pflege ist das keine leichte Aufgabe und setzt einige Kenntnisse und Fähigkeiten voraus. Pflegekräfte müssen sich immer wieder neu auf ihre Patienten einstellen, denn jeder Patient verhält sich anders. Auch das individuelle Verhalten eines Patienten kann und sollte sich während des Aufenthaltes im Krankenhaus verändern. Die Entwicklung einer Beziehung zwischen Patient und Pflegekraft ist demzufolge ein sich stetig verändernder Prozess, welchen Peplau als dynamisch beschreibt. Hat die Pflegekraft nun zunächst einmal durch näheres Kennenlernen Zugang zum Patienten gefunden, so ist es ihre Aufgabe, sich in den Patienten hinein zu fühlen und dessen Gedanken und Gefühle zu verstehen, um zu erkennen, wie sie seine Bedürfnisse erfüllen kann. Peplau bezeichnet die Pflege als einen bedeutsamen, ständig fortschreitenden, therapeutischen und zwischenmenschlichen Prozess, durch den das Wohlbefinden des Patienten gefördert oder wiederhergestellt werden soll. Für diesen therapeutischen Prozess stellt die Beziehung zwischen der Pflegekraft und dem Patienten die Grundlage und den Rahmen dar. Dadurch, dass jeder Patient andere Einstellungen, Sichtweisen und auch einen anderen Wissenstand hat, ist es die Aufgabe der Pflege sich Kenntnisse über diese ganzen Dinge beim Patienten einzuholen, sie zu erforschen und zu verstehen. Ebenso gilt es herauszufinden, was der Patient als seinen persönlichen gesunden Zustand empfindet, denn eben dieser soll durch den Pflegeprozess erreicht werden. Gesund ist für Peplau ein Mensch, der sich in seiner Persönlichkeit stets weiterentwickelt, verändert und an einem Leben in der Gesellschaft orientiert ist. Um gesund zu sein muss man dynamisch sein. Diese Dynamik führt bei gesunden Menschen zu einem physischen und sozialen Wohlbefinden und einem Leben in Harmonie in der Gesellschaft. Für Peplau ist das Wohlfühlen in der Gesellschaft ein wichtiger Faktor der Gesundheit. Eben deswegen legt sie großen Wert auf das Herstellen einer Beziehung zum Patienten, denn so wird trotz der Krankheit und erschwertem Leben in der Gesellschaft ein gesellschaftlicher Bezug hergestellt und angeboten. Um die Gesundheit eines Patienten wiederherstellen zu können sind seitens des Pflegepersonals Kenntnisse bezüglich der Kommunikation und pflegetherapeutischer Maßnahmen, sowie die richtige Organisation von Nöten. Es muss die Krankheit mit ihren Symptomen, Folgen und Therapiemöglichkeiten kennen und herausfinden, was die Krankheit speziell für diesen einen Patienten bedeutet. Um das herauszufinden und es auch dem Patienten zu verdeutlichen, muss das Personal den Patienten dabei unterstützen können, seine Gefühle und Gedanken zu äußern. Der Patient muss hingegen gesund denken können und darf sich nicht in seiner Krankheit aufgeben. Sind diese Bedingungen erfüllt, bedarf es nun noch einer guten Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient, um den gemeinsamen Weg zur Genesung antreten zu können. Die Krankheit des Patienten bedeutet die Möglichkeit und die Notwendigkeit, für Pflegepersonal und Patient etwas voneinander zu lernen und sich so weiterzuentwickeln. Das Pflegepersonal muss sich bezüglich der Krankheit informieren, auf den bisherigen Wissensstand aufbauen und teilt einen Teil dieses Wissens dem Patienten mit. So lernt der Patient vom Personal etwas über seine derzeitige Situation und seine Krankheit. Dadurch weiß er nun, was mit seinem Körper durch die Krankheit passiert und wie sich der Heilungsprozess gestaltet. Anhand dieser Kenntnis kann er sich sein zukünftiges Leben vorstellen. Dieses Wissen ermöglicht es dem Patienten die eigenen Gedanken und Gefühle über die Krankheit und seine derzeitige Situation wahrzunehmen und zu verstehen. Die Pflege hat jetzt die Aufgabe den Patienten tatkräftig durch Gespräche und Zuhören zu bestätigen und ihm zu helfen die Gefühle zum Ausdruck zu bringen, um schließlich an gemeinsamen Zielen zusammenzuarbeiten. In Peplaus Modell wird der Mensch mit seinen ständigen Veränderungen des Verhaltens und Handelns als ein 'Organismus, der in einem nicht stabilen Gleichgewicht lebt' beschrieben. Dabei wird das Leben eines Menschen an sich, als Prozess betrachtet, in dem nach einem grundständig stabilen Gleichgewicht gestrebt wird. Dieses kann laut Peplau durch die ständigen Veränderungen des Menschen allerdings erst mit dem Tod erreicht werden. Die ständige Weiterentwicklung der individuellen Persönlichkeit des Menschen, ist die zentrale Aufgabe, sozusagen der Sinn, im Leben des Einzelnen. Die Krankheit, durch die der Kontakt zwischen Pflege und Patient hergestellt wird, schränkt diese Persönlichkeitsentwicklung ein und es liegt in der Therapie und Erziehung der Pflege diese zu unterstützen und wieder möglich zu machen. Nur so kann der Patient später wieder unabhängig in der Gesellschaft agieren. Helfen kann die Pflegekraft, indem sie das Verhalten des Patienten versteht, denn dadurch, wie der Patient sich verhält, äußert er, was er braucht beziehungsweise was ihm fehlt (vgl. Simpson 1997, S.10ff). 3.1.1, Phasen der Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient: Peplau beschreibt die Entstehung einer Beziehung durch das Agieren von Patient und Pflegekraft in verschiedenen Interaktionsphasen. Diese Phasen sind durch verschiedene Umstände sowie das sich entwickelnde Verhalten des Patienten geprägt. Damit ein Bezug zum Patienten hergestellt werden kann, muss die Pflegekraft wissen, in welcher Phase sich die Beziehung gerade befindet. Zu erkennen ist das am Verhalten des einzelnen Patienten. In jeder der Phasen befindet sich der Patient in einer für ihn neuen Situation. Die Pflegekraft hat die Aufgabe, diese zu erkennen und wiederum durch das Wissen um die Phase und die Situation, die Bedürfnisse des Patienten zu erfüllen. Die erste Phase ist die Orientierungsphase. Hier beginnt die Beziehung zum Patienten durch die erste Kontaktaufnahme zweier sich fremder Menschen. Durch die neue Umgebung, die Krankheit und die unbekannten Menschen haben die Klienten nicht selten Angst und fühlen sich unwohl. Das Pflegepersonal muss dem Klienten nun zunächst helfen, sich zurechtzufinden, also zu orientieren, ihm Informationen über den weiteren Ablauf zu geben und als Ansprechpartner bei Fragen vorhanden zu sein. Fragt er nicht nach, ist es von Vorteil ihn dazu anzuregen und ihm zu verdeutlichen, dass er gerne fragen darf. Hat der Patient alle nötigen und für ihn wichtigen Informationen erhalten, kann er sich ein Bild des Ganzen machen. Noch während der Orientierungsphase beginnt schon Phase zwei, die Identifikationsphase. Der Patient hat während der Orientierungsphase mehrere Personen kennengelernt und kann einschätzen, von wem er Hilfe erwarten, beziehungsweise an wen er sich wenden kann. Seine Situation wird ihm immer bewusster und er wird sich mehr und mehr darüber klar darüber, dass er Unterstützung benötigt, die er in der Pflege findet. Er identifiziert sich also mit der Pflege. Durch die ersten pflegerischen Maßnahmen und eingehaltene Vereinbarungen entsteht im besten Fall Vertrauen zwischen Klient und Pflegekraft. Die Beziehung entwickelt sich und wächst langsam. Je nachdem, wie gut der Patient sich aufgehoben fühlt und ob die Pflegekraft entsprechende Bedürfnisse erfüllt, entscheidet sich in dieser Phase in welche Richtung sich die Beziehung entwickelt. Der Patient kann sich aktiv an der eigenen Pflege beteiligen, sie verweigern, oder sie einfach stillschweigend über sich ergehen lassen. Eine weitere Phase ist die Nutzungsphase. In dieser Phase beginnt der Patient aktiv zu werden. Er kennt nun seine Umgebung und die Personen etwas besser. Durch die Informationen, die er bekommen hat, weiß er um seine Krankheit, weiß was er will und braucht und fordert dies alles aktiv ein. Es kommt zu Gesprächen mit Zimmernachbarn und anderen Patienten, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, wie der Patient selbst. Durch die Erfahrungen der anderen Patienten wird er sich seiner eigenen Situation noch bewusster. Der Patient ist nun nicht mehr so abhängig von der Pflege, wie zu Beginn, sondern er hat sich weiterentwickelt. Auf diese Weiterentwicklung muss die Pflege eingehen. Der Patient möchte nun in der Regel mitbestimmen, was, wie mit ihm geschieht und kann das durch die gesammelten Informationen nun zu gewissen Teilen auch tun. Es entsteht somit eine kooperative Zusammenarbeit zwischen Pflegekraft und Patient in Bezug auf dessen Genesungsprozess. Als letzte Phase beschreibt Peplau die Ablösungsphase. Irgendwann neigt sich die Zeit des Krankenhausaufenthaltes dem Ende entgegen und die Entlassung des Patienten rückt näher. Der Patient kehrt aus der Abhängigkeit wieder in sein normales Leben zurück und darauf muss er vom Pflegepersonal vorbereitet werden. Die Beziehung zwischen Patient und Pflegekraft endet und beide müssen davon loslassen. Alle der vier Phasen dienen auf ihre eigene Art und Weise der Entwicklung der Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient. Sie können sich wiederholen und finden in einem fließenden Übergang statt. Die Pflegekraft sollte also wissen, in welcher Phase sich ihre Beziehung mit dem jeweiligen Patient befindet, damit sie richtig agieren kann (vgl. Simpson 1997, S. 30ff).
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