Sie sind hier
E-Book

Konfessionalität und Jurisprudenz in der frühen Neuzeit.

VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2009
ReiheHistorische Forschungen 89
Seitenanzahl451 Seiten
ISBN9783428525157
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Der vorliegende Band enthält die Beiträge eines internationalen Symposiums von Juristen, Theologen und Historikern, das im interdisziplinären Austausch der Frage nachging, welchen Einfluss konfessionelle Orientierungen auf die Jurisprudenz der Frühen Neuzeit hatten. In der neueren Konfessionalisierungsforschung wurde die wichtige Rolle hervorgehoben, welche die sich formierenden christlichen Glaubensgemeinschaften bei der Entstehung der frühmodernen Staatenwelt gespielt haben. Dabei steht im Zentrum des Interesses die den drei großen Konfessionen gemeinsame Funktion einer Sozialdisziplinierung, mentalen Kontrolle und Verdichtung von Staatlichkeit. Vor diesem Hintergrund liefern die Aufsätze Bausteine zur Beantwortung der Frage nach der möglichen Eigenart und den spezifischen Besonderheiten lutherischer, reformierter und katholischer Juristen zur Rechtsentwicklung im 16. und 17. Jahrhundert.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Christoph Strohm: Konfessionelle Einflüsse auf das Werk reformierter Juristen – Fragestellungen, methodische Probleme, Hypothesen10
A. Fragestellungen10
B. Methodische Probleme16
C. Vier Hypothesen23
Isabelle Deflers: Konfession und Jurisprudenz bei Melanchthon42
A. Das Problem der Fortgeltung des kanonischen Rechts und der damit verbundene Streit um die Anerkennung der heimlichen Ehen (ca. 1530-1545: Concordia)44
I. Fortgeltung des kanonischen Rechts44
II. Streit um die Anerkennung der heimlichen Verlöbnisse48
III. Melanchthons Argumentation zugunsten der Anwendung des römischen Rechts51
B. Fazit54
Ralf Frassek: „Diese Meinung ist recht“ – Die Konstituierung eines evangelischen Eherechts in Kursachsen56
A. Einleitung56
B. Die Konstituierung einer evangelischen Ehegerichtsbarkeit57
I. Die Anfänge57
II. Die Etablierung der evangelischen Ehegerichtsbarkeit62
C. Die Rechtsprechungspraxis im Reformationsjahrhundert66
I. Heimliche Verlöbnisse66
II. Spezielle Eheprobleme71
D. Resümee75
Hans Hattenhauer: Was die Reformatoren vom Recht sangen78
A.78
B.79
C.82
D.85
E.88
F.92
G.95
Thomas Maissen: Souveräner Gesetzgeber und absolute Macht. Calvin, Bodin und die mittelalterliche Tradition100
Robert von Friedeburg: Bausteine widerstandsrechtlicher Argumente in der frühen Neuzeit (1523-1668): Konfessionen, klassische Verfassungsvorbilder, Naturrecht, direkter Befehl Gottes‚ historische Rechte der Gemeinwesen124
A. Widerstandsrecht – Begriff und Formen129
B. Bausteine widerstandsrechtlicher Argumente139
I. Vollmachten des Papstes139
II. Lutherische Drei-Stände-Lehre und Beauftragung der Magistrate durch Gott141
III. Bund des Gemeinwesens mit Gott146
IV. Viri Heroici152
V. Das historische Verfassungsrecht155
VI. Herrschaftsvertrag und Naturrecht161
VII. Klassische Topoi und Modelle des Verfassungslebens165
VIII. Selbstverteidigung und Notwehr171
C. Ausblick172
Dieter Wyduckel: Konfession und Jurisprudenz bei Althusius176
A. Althusius als Jurist und calvinischer Christ176
B. Althusius, die Schule von Salamanca und die Schule von Pont-à-Mousson179
I. Die Schule von Salamanca: Diego Covarruvias und Fernando Vazquez180
II. Die Schule von Pont-à-Mousson: Petrus Gregorius Tholosanus und William Barclay182
C. Die Politik des Althusius: Politische Theorie oder Politische Theologie191
D. Die Bedeutung der Methode für Althusius’ rechtliches und politisches Werk194
I. Die methodische Neubegründung von Recht und Politik im reformierten Protestantismus194
II. Althusius’ Ich-Bewusstsein und seine Rationalität200
E. Der politisch-soziale und religiöse Kontext des althusischen Wirkens im Rahmen der ‚Zweiten Reformation‘202
I. Althusius’ Ambivalenz zwischen religiöser Minderheits- und Mehrheitsposition202
II. Augsburger Religionsfrieden und ‚Zweite Reformation’204
F. Was bleibt?206
Katharina Odermatt: Konfessionelle Einflüsse auf das Berufs- und Amtsverständnis in Althusius’ „Politica“208
A. Einleitung208
B. Die protestantische Ethik209
C. Die Symbiosis211
D. Die vier Grundvoraussetzungen212
I. Erlaubt, ehrenhaft und angemessen213
II. Begrenzt, kenntnisreich214
III. Den Ruhm Gottes, der Kirche und des Gemeinwesens mehrend215
IV. Treu und gewissenhaft216
E. Der Dekalog217
F. Der Beruf220
I. Abstufungen220
1. Functiones rusticae220
2. Functiones mechanicae220
3. Functio promercalis221
II. Berufserfüllung als Teil calvinistischer Sozialdisziplinierung223
G. Das Amt225
I. Allgemeine ethische Anforderungen225
II. Perspektivenwechsel228
H. Das persönliche Berufs- und Amtsverständnis des Althusius231
I. Fazit235
Diego Quaglioni: Judaism and religious toleration in Althusius. To Antonio Rotondò, in memoriam238
Christian Hattenhauer: Johannes Althusius, Petrus Ramus und die Systematisierung der kaufrechtlichen Sachmängelhaftung248
A. Einleitung248
B. Petrus Ramus und der Einfluss seiner Lehre249
C. „Protestantische Scholastik“254
D. Systemgedanke und Römisches Recht256
E. Die Systematisierung der kaufrechtlichen Sachmängelhaftung durch Althusius258
F. Ergebnis269
Lucia Bianchin: Zensur und Reformierte Jurisprudenz in der Frühen Neuzeit272
Massimo Meccarelli: Ein Rechtsformat für die Moderne: Lex und Iurisdictio in der spanischen Spätscholastik294
A. Einleitung294
B. Die juristischen Instrumente der Modernisierung301
I. Lex301
II. Iurisdictio308
1. Iurisdictio quid sit310
2. Qui possunt creare magistratus312
3. Die hierarchische Zusammensetzung314
C. Die Neudefinition der Autonomie des Rechts317
Mathias Schmoeckel: Die Sünde des Naturrechts aus römischkatholischer Sicht – Perspektiven einer protestantischen Rechtsquellenlehre322
A. Einleitung322
B. Entwicklung der protestantischen Naturrechtslehre des 16. Jahrhunderts326
C. Katholische Vorbehalte gegenüber den Naturrechtslehrern333
D. Das Problem der Erbsünde336
I. Protestantische Anschauungen336
II. Lehre des Tridentinums340
III. Verschmelzungsprozesse seit dem 17. Jahrhundert342
E. Die Sicht von Ignaz Schwarz S.J.347
I. Zur Person347
II. Die Sünden des Naturrechts348
1. Welcher Naturzustand?348
2. Bestimmung der Autoritäten350
3. Die Stellung der Kirche im Naturrecht353
F. Zusammenfassung354
Merio Scattola: Jakob Lampadius und die Auseinandersetzung um die Verfassung des Heiligen Römischen Reiches374
A. Europäische Traditionen374
B. Die politischen Optionen376
C. Jakob Lampadius379
D. Zwei Argumentationsmuster386
E. Der juristische Weg des Lampadius391
Christoph Link: Herrschaftsbegründung und Kirchenhoheit bei Hugo Grotius356
A. Herrschaftsbegründung356
I. Naturrecht als Vernunftrecht357
1. Säkularisierung des Naturrechts?357
2. Der consensus omnium358
3. Die Entkonfessionalisierung des Naturrechts358
4. Naturrecht als verbindliche Rechtsethik359
II. Herrschaft aus Vertrag360
1. Naturstand und Sozialvertrag360
2. Der Herrschaftsvertrag361
3. Unbeschränktes und beschränktes imperium362
III. Natürliches und göttliches Recht als Herrschaftsschranken364
IV. Natürliche Freiheitsrechte und iura quaesita366
V. Das minimierte Widerstandsrecht367
B. Grund und Grenzen des imperium circa sacra368
I. Die niederländischen Religionswirren368
II. Die Kirche als Staatsanstalt370
1. Religion und Staat370
2. Die „actiones internae“370
3. Das ministerium ecclesiasticum als Staats- und Kirchenamt371
4. Kirchliches Selbstordnungsrecht als regimen directivum371
5. Kirchenhoheit und ius divinum372
Heinrich de Wall: Theorien der Herrschaftsbegründung und Konfession – zum Zusammenhang von Luthertum und theokratischer Theorie402
A. Einleitung402
B. „Maiestas a Deo est“ – Bedeutung und Positionen404
I. Der Theokratiegedanke in Fürstenspiegeln des 16. und 17. Jahrhunderts405
II. Die Lehre von der doppelten Majestät407
III. Theokratie und „Protestantischer Aristotelismus“409
IV. Theokratische Lehren in der lutherischen Orthodoxie in der Mitte des 17. Jahrhunderts411
V. Die systematische Herleitung des theokratischen Gedankens bei Johann Friedrich Horn414
VI. Theokratische Theorien außerhalb des Luthertums419
C. Der Zusammenhang zwischen theokratischer Herrschaftsbegründung und Luthertum422
Detlef Döring: Wirkungen des konfessionellen Denkens auf das juristische Werk Samuel von Pufendorfs424
Mitarbeiterverzeichnis440
Personenverzeichnis442

Weitere E-Books zum Thema: Rechtsgeschichte - Rechtsphilosophie - Rechtssoziologie

Deutsche Gerechtigkeit

E-Book Deutsche Gerechtigkeit
Prozesse gegen DDR-Grenzschützen und ihre Befehlsgeber Format: ePUB/PDF

»Mord bleibt Mord - auch wenn er befohlen wird!« Mit diesem Satz hatte der Berliner Senat in den sechziger Jahren gegen die Todesschüsse an der Mauer protestiert. Doch nach der Wiedervereinigung…

Deutsche Gerechtigkeit

E-Book Deutsche Gerechtigkeit
Prozesse gegen DDR-Grenzschützen und ihre Befehlsgeber Format: ePUB/PDF

»Mord bleibt Mord - auch wenn er befohlen wird!« Mit diesem Satz hatte der Berliner Senat in den sechziger Jahren gegen die Todesschüsse an der Mauer protestiert. Doch nach der Wiedervereinigung…

Deutsche Gerechtigkeit

E-Book Deutsche Gerechtigkeit
Prozesse gegen DDR-Grenzschützen und ihre Befehlsgeber Format: ePUB/PDF

»Mord bleibt Mord - auch wenn er befohlen wird!« Mit diesem Satz hatte der Berliner Senat in den sechziger Jahren gegen die Todesschüsse an der Mauer protestiert. Doch nach der Wiedervereinigung…

Deutsche Gerechtigkeit

E-Book Deutsche Gerechtigkeit
Prozesse gegen DDR-Grenzschützen und ihre Befehlsgeber Format: ePUB/PDF

»Mord bleibt Mord - auch wenn er befohlen wird!« Mit diesem Satz hatte der Berliner Senat in den sechziger Jahren gegen die Todesschüsse an der Mauer protestiert. Doch nach der Wiedervereinigung…

Deutsche Gerechtigkeit

E-Book Deutsche Gerechtigkeit
Prozesse gegen DDR-Grenzschützen und ihre Befehlsgeber Format: ePUB/PDF

»Mord bleibt Mord - auch wenn er befohlen wird!« Mit diesem Satz hatte der Berliner Senat in den sechziger Jahren gegen die Todesschüsse an der Mauer protestiert. Doch nach der Wiedervereinigung…

Weitere Zeitschriften

arznei-telegramm

arznei-telegramm

Das arznei-telegramm® informiert bereits im 53. Jahrgang Ärzte, Apotheker und andere Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln. Das arznei-telegramm®  ist neutral und ...

cards Karten cartes

cards Karten cartes

Die führende Zeitschrift für Zahlungsverkehr und Payments – international und branchenübergreifend, erscheint seit 1990 monatlich (viermal als Fachmagazin, achtmal als ...

care konkret

care konkret

care konkret ist die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege. Ambulant wie stationär. Sie fasst topaktuelle Informationen und Hintergründe aus der Pflegebranche kompakt und kompetent für Sie ...

DGIP-intern

DGIP-intern

Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP) für ihre Mitglieder Die Mitglieder der DGIP erhalten viermal jährlich das Mitteilungsblatt „DGIP-intern“ ...

EineWelt

EineWelt

Lebendige Reportagen, spannende Interviews, interessante Meldungen, informative Hintergrundberichte. Lesen Sie in der Zeitschrift „EineWelt“, was Menschen in Mission und Kirche bewegt Man kann ...

VideoMarkt

VideoMarkt

VideoMarkt – besser unterhalten. VideoMarkt deckt die gesamte Videobranche ab: Videoverkauf, Videoverleih und digitale Distribution. Das komplette Serviceangebot von VideoMarkt unterstützt die ...